Unserem Körper etwas Gutes zuzuführen, ist für viele Menschen ein wichtiges Thema geworden. Dabei sind viele verschiedene Ernährungsweisen entstanden, die alle ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. Gleichzeitig sind einige Lebensmittel zu regelrechten Superfoods ernannt worden, deren gesundheitliche Wirkung auf den Körper besonders stark sein soll. Die einen sind überzeugt von ihrem positiven Einfluss, die anderen sehen es als klare Vermarktungsstrategie. Wir wollen uns daher mit der Frage beschäftigen: Halten Superfoods wirklich, was sie versprechen?
Was sind Superfoods?
Der Begriff „Superfoods“ entstand bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts, hat sich jedoch erst in den letzten Jahren international durchgesetzt. Grundsätzlich handelt es sich dabei um einen Marketing-Begriff, der keiner genauen Definition unterliegt. Bezeichnet werden damit Lebensmittel, die einen besonders positiven Einfluss auf die Gesundheit haben sollen. Ob ein Hersteller sein Produkt als Superfood deklariert, kann dieser allerdings selbst entscheiden. Damit kann man der Betitelung nicht besonders viel Gewichtung anrechnen. Das bedeutet jedoch nicht, dass keines der sogenannten Superfoods seinem Ruf gerecht wird. Tatsächlich gibt es viele Lebensmittel, deren gesundheitsfördernde Wirkung mit Studien hinterlegt sind. Deshalb kann man zwischen Produkten unterscheiden, die auch von der Wissenschaft als sehr förderlich bezeichnet werden und jenen, die sich nur aus Marketinggründen als Superfoods deklarieren. Natürlich sind auch solche Lebensmittel nicht schlecht und schmecken oftmals köstlich, ob sie ihre magische Wirkung jedoch entfalten werden, ist fraglich. Wir sehen uns einige Superfoods an, die auch den Science-Check bestanden haben!
Matcha-Pulver als Energieheld
Bereits seit vielen Jahrhunderten wird grüner Tee im asiatischen Raum getrunken und ist für seine gute Bekömmlichkeit und positive Wirkung auf den Körper bekannt. Mittlerweile wird grüner Tee in Form von Blättern oder als Matcha-Pulver auch in Deutschland gerne getrunken. Das grüne Pulver hat dazu bereits den Status als Superfood erhalten und hat sich diesen auch redlich verdient. Viele der Vorteile können nämlich auch wissenschaftlich bestätigt werden. Dazu zählt vor allem die muntermachende und leistungsfördernde Wirkung, die durch den Koffeingehalt entsteht. Kaffee ist heute out – grüner Tee ist in! Matcha-Pulver kann auf verschiedene Weisen konsumiert werden, entweder als normaler Tee oder als Zutat in grünen Säften und Smoothies, wobei ein ganz besonderer Vorteil im Vergleich zum Kaffee besteht: Grüner Tee neben trotz des Koffeingehalts gleichzeitig auch eine beruhigende Wirkung, wodurch beim Konsum der Kortisol-Level nicht so stark ansteigt. Wer nach dem Kaffee-Hoch ein typisches Müdigkeitstief verspürt, sollte also überlegen, auf Matcha-Pulver umzusteigen. Einige Stars schwören sogar öffentlich auf den Muntermacher, darunter Lady Gaga und Oprah Winfrey. Aber nicht nur das: Auch professionelle Sportler und Pokerspieler sollen dank Matcha-Pulver in Kombination mit anderen Vitaminen eine bessere Leistung erreichen und ihren Verstand schärfen können.
Heimische Brennnessel wirkt Wunder
Die Kritik vieler Superfoods besteht nicht nur darin, dass ihre Wirkung oftmals nicht wissenschaftlich bewiesen wurde, sondern dass die besonderen Zutaten oftmals aus weiter Ferne hertransportiert werden müssen. Das ist oftmals unnötig, denn für viele der vermeintlichen Superfoods gibt es hervorragende, heimische Alternativen. Die Brennnessel kennen die meisten Deutschen bereits vom Wandern. Dabei wissen viele allerdings nur, dass man die unscheinbare Pflanze am besten nicht berühren sollte – ansonsten juckt und brennt es. Tatsächlich hat die Brennnessel jedoch eine überdurchschnittlich gute Wirkung auf unsere Gesundheit. Für alle, die mehr Energie brauchen, ist der hohe Eisengehalt in der Pflanze extrem spannend. Das grüne Blatt enthält davon nämlich 2-4x so viel wie ein Rindersteak. Dazu besitzt es 6x so viel Kalzium wie Milch und den zehnfachen Vitamin-C-Gehalt von Spinat. Brennnessel können hervorragend wie Spinat zubereitet werden oder in Form von einem leckeren Pesto auf Nudeln gegessen werden. Brennnessel-Tee entschlackt dazu und wirkt harntreibend.
Perfekte Verdauung dank Leinsamen
Lange Zeit waren Chia-Samen das absolute Trend-Food. Aber auch sie müssen aus Lateinamerika eingeführt werden, obwohl es hervorragende regionale Alternativen zu ihnen gibt. Dazu zählen unter anderem Leinsamen, die in jedes gesunde Müsli gehören. Diese kleinen, braunen Samen sind auf Grund ihrer Schale besonders gut für die Verdauung. Darin sind nämlich gewisse Schleimstoffe enthalten, die im Darm Flüssigkeit binden und aufquellen. Damit wird der Darminhalt in seinem Volumen deutlich gesteigert und die Verdauung auf natürlichem Weg angeregt. Auch das vorhandene Leinöl in den Samen hilft dabei, den Darminhalt geschmeidig voranzutransportieren. Die hohe Anzahl an Ballaststoffen bieten außerdem die perfekte Nahrung für viele der wertvollen Darmbakterien, aus denen sich unser Darmmikrobiom zusammensetzt. Zusätzlich können die Omega-3-Fettsäuren in den Samen sogar die Wahrscheinlichkeit verringern, dass verschiedene Krebsarten im Körper auftreten. Superfoods müssen weder teuer sein noch aus exotischen Orten kommen. Es gibt viele hervorragende, heimische Produkte, die eine ähnliche Zusammensetzung vorweisen und dazu frischer geliefert werden können. Sollte man sich doch einmal für den grünen Tee aus Japan oder China entscheiden, kann auf Fair-Trade- und Bio-Siegel geachtet werden. Dazu sind Brennnessel und Leinsamen absolute Ernährungsempfehlungen.