Der Abbau von Fett, der Aufbau von Muskeln – all diese Prozesse funktionieren nach den Gesetzen des menschlichen Stoffwechsels. Doch was macht ihn eigentlich aus und wie können wir ihn aktiv beeinflussen?
Wie funktioniert unser Stoffwechsel?
„Stoffwechsel“ – das ist der Oberbegriff für sämtliche biochemische Abläufe in den menschlichen Körperzellen. Hier werden Inhaltsstoffe, die der Organismus durch Atmung und Nahrung aufnimmt, abgebaut, umgebaut und neu zusammengestellt. Hormone und Enzyme fungieren als Helfer innerhalb der lebenswichtigen Kettenreaktionen. Dabei unterscheiden Fachleute drei Haupt-Stoffwechsel-Arten für die Makronährstoffe:
- Der Kohlenhydratstoffwechsel: Was als Stärke in unseren Magen-Darm-Trakt gelangt, muss erst aufwändig zerlegt und transportiert werden, um dem Körper Energie zu liefern. Die Hauptrollen spielen hier das Enzym Alpha-Amylase und das Hormon Insulin. Hat der Körper Mehrfachzucker aus der Nahrung erst einmal in kleinste Bausteine gespalten, können sie in den Zellen „verbrannt“ werden oder dienen in Muskulatur und Leber als Energiespeicher.
- Der Eiweißstoffwechsel: Der Körper zerlegt die Nahrungsproteine beim Abbau zu einzelnen Aminosäuren zerlegt. Sie können wir entweder zur Energiegewinnung nutzen oder als Baustoff: Denn viele Enzyme, Hormone und Körperzellen bildet der Körper auf der Basis von essenziellen Proteinen.
- Der Fettstoffwechsel: Fette sind so ergiebige Energiequellen, dass der Körper einen Überschuss davon bevorzugt in Speicherzellen ablegt, um ihn in schlechten Zeiten verwenden zu können. Bestimmte Hormone wie Insulin begünstigen diesen Prozess. Wer gezielt Fettdepots angreifen will, muss deshalb die Gesetze des Fettstoffwechsels beachten: Der Organismus gibt den Brennstoff nur bei langfristigen Muskelbelastungen im aeroben Bereich wieder her. Ausdauersportarten wie Walken und Schwimmen fördern den Fettstoffwechsel folglich besser als kurze Spitzenbelastungen.
Auf- und Abbau im Gleichgewicht
Metabolismus, der Fachbegriff für Stoffwechsel, bezeichnet ein Gleichgewicht zwischen zugeführten und abgebauten Stoffen im Körper. Mediziner kennen jedoch noch zwei andere Zustände:
- Anaboler Stoffwechsel: In dieser Phase des Stoffwechsels werden mehr Stoffe von außen zugeführt, als der Körper verbraucht. Infolgedessen können sie zum Aufbau genutzt und als Speicher abgelegt werden. Wollen Bodybuilder beispielsweise Muskelmasse zulegen, müssen sie mehr Nährstoffe aufnehmen, als ihr Körper zur Energiegewinnung verwertet, damit zusätzliche Aminosäuren für den Muskelaufbau vorhanden sind.
- Kataboler Stoffwechsel: In diesem Zustand setzt der Körper aktiv Speicher frei, weil ein vorrübergehender Mangel an Nachschub besteht. Das beste Beispiel ist eine Diät, die auf ein Kaloriendefizit setzt. Um es auszugleichen, verbraucht der Organismus gespeicherte Kohlenhydrate und Depotfett.
Wie können wir den Stoffwechsel beeinflussen?
Der Stoffwechsel funktioniert nicht bei jedem Menschen innerhalb derselben Richtwerte. Größe, Geschlecht, Alter und körperliche Aktivität haben maßgeblichen Einfluss darauf, wie viele Nährstoffe unser Körper täglich „verstoffwechselt“. Wer allerdings daran interessiert ist, seinen Stoffwechsel möglichst auf Hochtouren laufen zu lassen, sollte die folgenden Aspekte beachten:
- Nahrungsergänzungsmittel können unterstützend wirken
Unser Stoffwechsel braucht zum Funktionieren diverse Vitamine und Mineralstoffe. Nur wenn sie vorhanden sind, können alle Prozesse reibungslos ablaufen. Multi-Vitamin- und Mineralstoffpräparate können daher helfen, einen Mangel zu beheben, der die körperlichen Abläufe bremst. Echte „Stoffwechsel-Booster“ und „Fatburner“ basieren zusätzlich auf Substanzen, die aktiv in die Stoffwechsel-Prozesse eingreifen sollen und auf diese Weise die Bildung von Fettdepots aktiv verhindern sollen. So konnte beispielsweise Hydroxyzitronensäure im Tierversuch ein Enzym im Fettstoffwechsel hemmen. Beim Kauf von Stoffwechsel-Boostern sollten Anwender stets darauf achten, dass Produkte in Deutschland hergestellt wurden und keine verbotenen Substanzen enthalten.
- Keine Hungerkuren machen – Muskelmasse erhalten
Wie hoch die Stoffwechselrate einer Person ist, manifestiert sich auch im sogenannten Grundumsatz – der Energiemenge, die wir tagtäglich ohne zusätzliche Aktivität verbrauchen. Menschen auf Diät berichten häufig davon, wie eine Kalorienreduktion ihren Stoffwechsel geradezu einschlafen lässt: Nach einer Diät verbrauchen sie signifikant weniger Kalorien als zuvor und nehmen schwerer ab bzw. sogar schnell wieder zu. Die Erklärung: Wer restriktive Diäten macht, verliert schnell viel Muskelmasse. Die Muskeln bilden jedoch einen aktiven Part des menschlichen Stoffwechsels – je geringer ihr Anteil an der Körpermasse ist, desto geringer ist der Kalorienverbrauch. Klüger nimmt man deshalb mit einer moderaten Diät ab, die genügend Proteine für die Muskulatur bereitstellt. Begleitendes Muskeltraining garantiert den Erhalt der Muskelmasse und kurbelt den Stoffwechsel an.
Fazit
Der menschliche Stoffwechsel ist hochkomplex, lässt sich aber durch einen aktiven Lebensstil und eine gesunde Ernährungsweise durchaus beeinflussen.