Das Tragen von Funktionskleidung hat sich in den letzten Jahren etabliert. Kompressionskleidung verbessere die Leistungsfähigkeit und beschleunigt die Regeneration, so werben die Hersteller. Das Angebot reicht von Kompressionsstrümpfen und Kompressionshosen über Kompressionsshorts bis zur Ganzkörper-Kompressionskleidung. Die Frage ist, lohnt sich die Anschaffung von Kompressionskleidung beim Sport wirklich oder nicht?
Wie beurteilt die Medizin Kompressionskleidung?
Der Gedanke, Funktionskleidung speziell beim Sport einzusetzen, wurde durch folgende medizinische Erkenntnis angestoßen: Durch äußere Druckeinwirkung wird der venöse Rückfluss des Blutes unterstützt. Ein beschleunigter Blutrückfluss zum Herzen hat wiederum den Vorteil, dass Muskeln und Organe schneller mit Sauerstoff versorgt werden können, da sich druckausgesetzte Arterien weiten. Hierdurch werden weitere positive körperliche Prozesse angezogen. Kompressionskleidung werden weiter folgende Wirkungsmechanismen zugeschrieben:
- Verminderung von Muskelschwellungen
- Verminderung von Muskelvibrationen
Zahlreiche Studien konnten die zugeschriebenen positiven Wirkungen bei Ausdauersportlern bestätigen. Die Forscher kamen zum Ergebnis, dass aufgrund einer besseren Sauerstoffzufuhr, sich die Gefahr von Muskelkater verringert sowie eine beschleunigte Regeneration im Allgemeinen zu beobachten ist. Auch zeigten Studien, dass Läufer und Radfahrer durch das Tragen von Kompressionskleidung wesentlich länger laufen und höhere Geschwindigkeiten an der aeroben Schwelle erzielen als ohne Funktionskleidung. Darüber hinaus vermindern sich bei den Sportlern die Blutlaktatwerte sowie der Sauerstoffbedarf bei gleicher Leistung.
Das Kompressionskleidung im Bodybuilding leisten kann
Und wie sieht es im Bodybuilding aus? Beim Bodybuilding kommt es ja bekanntlich weniger um Laufleistung an, sondern vor allem um gezieltes Muskelwachstum. Damit Muskeln aufgebaut werden, sind im Wesentlichen drei Komponenten notwendig: ein forderndes Training, eine ausreichende Regeneration sowie eine passende Ernährung.
Nun wachsen Muskeln bekannter nicht beim Training, sondern in der Regenerationsphase – und auch hier lohnt sich das Tragen von Kompressionswäsche. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ausgeübter Druck auch nach der sportlichen Belastung die benötigte Regenerationszeit des Körpers sinken kann. Die Beschleunigung der Durchblutung sorgt dafür, dass Muskelrisse schneller repariert werden, wodurch der Körper seine gesamte Leistungsfähigkeit schneller zurückerlangt. Dieser Aspekt ist nicht nur für Profi-Bodybuilder spannend, die auf regelmäßiges Training angewiesen sind.
Perfekt sitzende Kompressionswäsche macht das Training zudem angenehmer. Dadurch, dass die Schultern leicht nach hinten gedrückt werden, wird automatisch Körperspannung aufgebaut. Körperhaltung und Bewegungsabläufe werden damit optimiert. Das Verletzungsrisiko sinkt. Atmungsaktiv eingesetzte Stoffe schützen zudem vor Überhitzung.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich das Tragen von Kompressionskleidung sowohl während als auch nach dem Training lohnen kann. Besonders Anfänger, die mit der richtigen Ausführung noch wenig vertraut sind, können hiervon profitieren. Einige Online-Händler, wie beispielsweise Gym Aesthetics, bieten Kompressionswäsche speziell für Bodybuilder an.
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