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10.04.2003, 21:43 #1
Durchführung intramuskuläre Injektion
Da ich schon letztens über die Gefahren einer intramuskulären Injektion informiert habe halte ich es nun auch meine Pflicht über die richtige Durchführung dieser Injektion zu berichten (zudem wurde darum gebeten)
Zunächst einmal jedoch
Was sind die wesentlichen Vorteile einer i.m. Injektion?
o) Die Wirkung, der Wirkungseintritt und die Wirkungsdauer eines Arzneimittels lassen sich durch die Wahl des lnjektionsortes beeinflussen.
Das injizierte Medikament wirkt schneller und ist genauer dosierbar als bei oraler Verabreichung.
o) Durch eine Injektion können Medikamente unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes zugeführt werden, die dort nicht aufgenommen oder zu unwirksamen Substanzen abgebaut würden.
Nun zu einem der wichtigsten Punkte für uns:
Die Bevorzugten Injektionsorte
Ein Bild mit den wichtigsten markierten Punkten seht ihr hier:
Es gibt vier Arten einer Injektion
i.c. = intrakutan (in die Haut)
s.c. = subkutan (unter die Haut)
i.m. = intramuskulär (in einen Muskel)
i.v. = intravenös (in eine Vene)
Für uns sind jedoch nur die i.m. Punkte wichtig (die Roten)
Empfohlene Kanülenlänge
Die Kanülenlänge richtet sich sehr nach der Konstitution (Körperbau) des Patienten
Im Normallfall gilt jedoch:
in den Oberschenkel/Gesäßmuskel 38-40 mm
in den Oberarm 30-32 mm
Die wichtigsten Schritte
Kontrolle des Medikamentes auf:
o) Verfallsdatum
o) Trübung, Flockung
o) richtiger Aufbewahrungsort
o) Unversehrtheit der Ampulle
Danach sind folgende R-Regeln zu beachten:
r) Richtiges Medikament
r) Richtige Dosierung
r) Richtiger Zeitpunkt
Vorbeireitung:
saubere Arbeitsfläche schaffen
hygienische Händedesinfektion
Es steht bereit:
o) Sterile Tupfer (zB Con-Zellin von Hartmann)
o) Sterile Spritze + Kanüle
o) gegf. Ampullenfeile (diese muss auch desinfiziert werden!)
o) Injektionslösung (Ampulle)
o) Pflaster
Bei Glasampullen ist ebenfalls der Ampullenhals zu desinfizieren.
Aufziehen der Injektion
-) Medikament entnehmen
-) Spritze entlüften
-) verordnete Menge aufziehen (mit Geduld/sehr langsam)
-) Aufziehkanüle danach entfernen
Im Normallfall eignet sich zum Aufziehen eine dickere Kanüle und zum Spritzen logischerweise die Dünnere (schnellere Wundheilung/weniger Gewebe betroffen)
ACHTUNG: Injektionen immer erst kurz vor Gebrauch aufziehen, denn das Medikament kann sich im Licht oder der Wärme verändern (Sterilität gefährdet)
Durchführung der i.m. Injektion:
1. Injektionsort bestimmen
2. Desinfektion der Punktionsstelle (Con-Zellin)
3. Einwirkzeit des Desinfektionsmittels abwarten (ca 30-60 sek)
4. zügig senkrecht Einstechen (90°) - Kanüle NICHT ganz einführen (Sicherheitsabstand falls Kanüle abbrechen sollte)
5. Aspirationsversuch (Spritze leicht anziehen), sofern Blut aspiriert (zurückfließt) Injektionsvorgang sofort abbrechen und an neuer Stelle wiederholen
6. Medikament langsam injizieren und auf Schmerzen achten, sollte ein Nerv anpunktiert sein darf keine i.m. Injektion vorgenommen werden.
Wird die Kanüle versehentlich auf den Knochen geführt, muss sie etwas zurückgezogen werden bevor die Injektion ausgeführt wird.
7. Kanüle herausziehen
8. Tupfer dann auf Einstichstelle legen und leicht massieren
9. Pflaster
Fertig
Mit bestem Gruß
MED_ST
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