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Thema: Nutri-Score
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19.07.2023, 16:38 #1
Nutri-Score
Da schon einmal die Frage nach dem Nutri-Score aufkam und wirklich die wenigsten, wie auch ich bisher, wissen was das denn genau ist, ich aber vorhin ein Webinar darüber gesehen habe und jetzt etwas aufgeklärter bin, wollte ich mal ein paar Informationen preisgeben.
Der Nutri-Score ist eine freiwillige Lebensmittelkennzeichnung, die dabei helfen soll Nahrungsmittel aus gleichen Produktgruppen schnell anhand ihrer bewerteten Inhaltsstoffe zu vergleichen und so die Chance hat sich für die "bessere" Alternative zu entscheiden.
Der Nutri-Score ist ausdrücklich NICHT dafür zu verwenden, komplett unterschiedliche Produktgruppen in gesund oder nicht gesund zu klassifizieren.
Das heißt in der Praxis, wenn ich mir z.B. eine Pizza kaufen will, kann ich die verschiedenen Pizzen vom gleichen Hersteller oder unterschiedlichen Herstellern anhand des Nutri-Scores vergleichen und somit eine eventuell bessere Wahl und Überblick über die große Vielfalt an Pizzen haben.
Was bewertet der Nutri-Score aber denn genau? Was wertet er als schlecht oder gut?
Das sind die Fragen die ich mir auch schon öfter gestellt habe.
Nun die Antwort:
Der Nutri-Score nutzt das OfCom-Model bzw. FSA-Score.
Dort werden verschiedene Parameter mit Punkten bewertet und in gut und schlecht unterteilt.
Folgende Werte berücksichtigt der Algorithmus: Energie (kcal); ungesättigte Fettsäuren (g); Gesamtzucker (g); freier Zucker (g); Natrium (mg); Protein (g); Früchte, vegetarisches, Nüsse (%); Ballaststoffe (AOAC) (g)
Dabei werden die roten als negativ gewertet, d.h. je weniger desto besser und die grünen als positiv, d.h. je mehr desto besser.
Es ist dann genau festgelegt welche Mengen (alles auf 100g bezogen) wieviele Punkte bekommen. Dann werden die positiven von den negativen Punkten abgezogen und dieser Wert wird dann mit einer Tabelle in die Buchstaben A-E umgerechnet.
Die genauen Zahlen hab ich jetzt natürlich nicht mehr im Kopf und sind auch nicht wichtig um das Tool an und für sich zu verstehen.
Wichtig ist meiner Meinung nach eher zu wissen welche Parameter den Nutri-Score beeinflussen.
Die Frage warum hat Fleisch und Wurst so einen schlechten Nutri-Score lässt sich damit sehr leicht beantworten:
Oft hat vorallem Wurst viel (ungesättigtes) Fett und damit auch Kalorien (negativ), viel Salz (negativ), wenig pflanzliches (negativ), wenig Ballaststoffe (negativ). Dagegen steht dann wenig Zucker (positiv), viel Protein (positiv), wobei bei Protein eine Ausnahme für Fleisch gilt, dass sie nur wenig Punkte durch Protein bekommen kann, was meiner Meinung nach der größte Schwachsinn des ganzen ist, da es kaum besseres Protein als das aus Fleisch gibt.
Da aber laut Algorithmus viel negatives auf wenig positives kommt, fällt das Fazit dementsprechend schlecht aus.
Das kann man für verschiedene Lebensmittel durchspinnen.
Wie sinnvoll das ganze ist, kann ich schlecht beurteilen, zumal es nur freiwillig ist und es sich jetzt schon abzeichnet, dass viele Hersteller die Lebensmittel mit eher schlechteren Score nicht kennzeichnen, die mit guten dagegen schon.
Wichtig ist hier nochmal zu erwähnen dass der Score nur gleiche Produkte/Gruppen vergleichen soll.
Der Algorithmus wurde jetzt auch überarbeitet und wird ab 2024 in abgewandelter Form in Kraft treten. Es wurde hauptsächlich das Punktesystem und "Balancing" verändert, aber auch ein neuer Faktor mit ins Spiel gebracht: Süßstoffe. Wärend vorher normale Cola durch den ganzen Zucker sehr schlecht abschnitt und Cola light/zero dagegen sehr gut, wird in Zukunft die zuckerlosen Alternativen etwas schlechter abschneiden als zuvor.
Im großen und ganzen ist das Prinzip aber unverändert. Verwirrend kann es sein, dass ab 2024 in der Überganszeit von 2 Jahren manchmal noch alte Produkte mit eben alter Klassifizierung im Supermarkt neben neueren Produkten zu finden sind und diese sich dann im Score unterscheiden.
Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen damit etwas Licht ins Dunkle bringen.
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19.07.2023, 19:55 #2
Vielen Dank, Lord! Jetzt kann ich das besser einordnen.
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19.07.2023, 20:28 #3
Danke für die Infos!
Zumindest für die Leute, die ein bisschen ihre Ernährung verbessern wollen und gar nicht so richtig wissen, was gesund und was ungesund ist / wo Ungesundheitsfallen sind, ist der Score sicherlich ein guter Anhaltspunkt.
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