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16.07.2023, 13:40 #121
"Putin zu provozieren", das ist aus heutiger Perspektive auch einfach nur lächerlich. Der spielt in der Ukraine und mit Europa wilde Sau und wir fürchten vermeintliche Konsequenzen? Was will Putin denn noch eskalieren? Den Krieg kann er nicht eskalieren, jedenfalls nicht abseits der nuklearen Waffen. Diese kann und wird er aber nicht einsetzen, weil er dann auch seinen wichtigsten Verbündeten China verliert. Putin ist zwar ein riesen Arschloch, aber kein Idiot. Im übrigen kamen die gleichen russischen Drohungen auch als es um Finnland und Schweden in der NATO ging, und was ist passiert?
Scholz ist wie Merkel, träge, entscheidungsschwach, selbstgerecht und von steter Angst vor Putin in Schockstarre. Das ist aber genau die Reaktion, die man einem Pokerface wie Putin nicht zeigen darf. Denn seine schrillen Drohungen folgen genau aus diesem Verhalten, er sieht daß seine Drohungen Wirkungstreffer sind und setzt noch einen drauf. Obwohl er objektiv keine Optionen mehr hat. Richtig wäre aus meiner Sicht, Putin zu sagen, ja, Du hast Atomwaffen. Die hat die NATO auch. Mit einem Einsatz droht unser aller Vernichtung, Eure wie auch unsere. Das bringt keinem was, auch Dir nicht. Das weißt Du auch und nun lecke uns am Arsch.
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16.07.2023, 14:54 #122
Allerspätestens seit Prigoshin weiß man doch, welche Sprache Diktatoren wie Putin verstehen.
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16.07.2023, 15:56 #123
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17.07.2023, 12:57 #124
Putin erpreßt nun wieder einmal die Weltgemeinschaft mit dem Hunger, indem er die ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer durch Kriegsschiffe blockieren läßt. Das zeigt wohin es führt, wenn man vor solchen Arschlöchern immer wieder den Schwanz einzieht. Man hätte der Ukraine längst Systeme liefern können, um die russische Schwarzmeerflotte komplett zu versenken. Statt dessen bekommt diese einen neuen Raketenkreuzer namens "Zyklon", obwohl doch angeblich Erdogan keine Kriegsschiffe durch den Bosporus fahren läßt.
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08.01.2024, 13:18 #125
Nachdem in diesem Thread seit Monaten Todesstille herrscht, möchte ich ihn mal wiederbeleben.
Wie der Eine oder Andere von Euch vielleicht mitbekommen hat, hat Alt-Bundespräsident Joachim Gauck die Bundesregierung und namentlich den Bundeskanzler für die Nichtlieferung der TAURUS Marschflugkörper überaus deutlich kritisiert. Darauf keilte heute der Fraktionsvorsitzende der SPD, Rolf Mützenich, zurück, er spricht dem ehemaligen deutschen Staatsoberhaupt in einer bisher ungekannten Respektlosigkeit ab, solche Kritik äußern zu dürfen.
Das blieb nicht ohne Widerhall, denn ein Bürger aus Ostdeutschland schrieb sodann an Rolf Mützenich das Folgende:
Sehr geehrter Herr Dr. Mützenich,
mit Befremden habe ich zur Kenntnis genommen, daß Sie dem ehemaligen Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland offenbar nicht zugestehen wollen, eigene Meinungen frei äußern zu dürfen. Konkret bezieht sich das auf die Kritik des Herrn Gauck an dem unsäglichen Handeln oder besser gesagt Nicht-Handeln der Bundesregierung hinsichtlich der Lieferung der TAURUS Marschflugkörper.
Ich will ganz offen zu Ihnen sein, diese Bundesregierung, maßgeblich der von Ihrer Partei gestellte Bundeskanzler, verraten die Ukraine und diese Bundesregierung ist mit verantwortlich dafür, daß sich der faschistische Terror Rußlands mitten in Europa fortsetzen kann und die Menschen eines souveränen Staates terrorisiert und ermordet werden.
Die jüngsten Entwicklungen im Kriegsverlauf schreibe ich maßgeblich dem deutschen Bundeskanzler und seinem Verhalten zu. Durch sein Lavieren schon bei der Lieferung von Kampfpanzern wurde den Russen die Möglichkeit gegeben, auf ukrainischem Boden massive Verteidigungsstellungen zu errichten, die bisher von der ukrainischen Armee nicht überwunden werden konnten. Unter den gegenwärtigen Umständen und mit der immer spärlicheren und in jedem Falle nicht ausreichenden Zuführung von Waffen halte ich es für unmöglich, daß die Ukraine die völkerrechtswidrig von Rußland eroberten Gebiete befreien kann. Ich halte es sogar für recht unwahrscheinlich, daß mit dieser halbherzigen westlichen Unterstützung dem weiteren Anrennen der Russen noch lange standgehalten werden kann.
Deutschland und allen voran sein Bundeskanzler unterstützen mit ihrer zögerlichen materiellen Unterstützung mittelbar den russischen Aggressor und senden Putin immer wieder das Signal, daß wir hier zwar eine Show aufführen, aber der Ukraine den Schlüssel zum Sieg nicht geben werden. Dieser Schlüssel wäre es, der Ukraine weitreichende Marschflugkörper wie den TAURUS zur Verfügung zu stellen, denn damit wären die entscheidenden Nachschubwege der Russen, unter anderem die Kertsch-Brücke, zu zerstören. Ohne Nachschub ist das Scheitern einer Armee besiegelt.
Aber was tut der Westen? Was tut unser sturer Bundeskanzler? Das Einzige was hier gestört wird, ist der Nachschub der Ukraine, nicht der der Russen. Wir verweigern unter absurden Ausflüchten Hilfe für ein Opfer, obwohl wir ihm helfen können. Und indem wir das Opfer im übertragenen Sinne verhungern lassen, fördern wir unausweichlich den verbrecherischen Täter. Ist das die Moral und das Rechtsverständnis der SPD? Wagt es dann gar ein ehemaliges Staatsoberhaupt daran Kritik zu üben, ist er fällig.
Hunderttausende tote Ukrainer gehen auch auf das Konto der unzureichenden westlichen Unterstützung. Deutschland tut nicht das Geringste dafür, daran etwas Substantielles zu ändern. Denn dafür müßte es endlich auch einmal selbst vorangehen, beispielsweise die Produktion von Munition und Waffen hochfahren auf Kriegserfordernisse. Der Rest Europas schaut auf das deutsche Vorbild und tut ihm gleich, genau das ist der Grund, warum heute die Ukraine ebenso nackt dasteht, wie unsere Bundeswehr und nichts ist ersichtlich, daß sich daran in näherer Zukunft auch nur das Geringste ändern wird. Nicht unter dieser Bundesregierung und schon gar nicht unter einem derart zögerlichen bis bockigen Bundeskanzler.
Sie retten damit keinen Frieden, denn den hat Putin zerstört. Sie retten damit auch nicht Europa oder wenigstens Deutschland, das unter Ihrer Verantwortung heute noch weniger verteidigungsfähig ist, als vor Beginn des Krieges. Wenn Rußland Erfolg in der Ukraine hat, wird es in Europa keinen Frieden mehr geben. Die Faschisten im Kreml sehen sich dann bestärkt in ihrer Auffassung, daß der Westen schwach ist und Rußland gewähren läßt. Das wird, wie bei Hitler-Deutschland nur dazu führen, daß man ein Land nach dem anderen erobert, während ein paar Illusionisten im Westen, vor allem in der SPD, noch immer auf das Wunder hoffen, daß aus dem blutrünstigen Wolf ein frommes Lamm werde, wenn man nur stark genug daran glaubt. Aber Sie irren sich!
Am Ende des Tages wird sich die russische Aggression über ganz Europa erstrecken, weil die politisch Verantwortlichen auch in Deutschland zwar wohlfeile Reden von Zeitenwenden schwingen, aber offensichtlich nicht strategisch denken können. Werden Sie endlich wach! Übernehmen Sie endlich Verantwortung für unser Land, für unsere Menschen, für Europa! Das ist ja nicht mehr auszuhalten, dieses ängstliche Lavieren und Zögern. Als Ostdeutscher kenne ich aus der Besatzungszeit die Russen und ihre Denkweise gut genug, ebenso die Geschichte Rußlands vom Zarenreich über die Sowjetunion bis zum heutigen Rußland von Putins Gnaden. Die Russen verstehen nur eine Sprache, das ist die Sprache der Stärke. Genau diese Stärke zeigt Berlin aber nicht. Was man sieht ist eine kopflose und zerstrittene deutsche Regierung, die die Hosen gestrichen voll hat, wenn Putin nur mal wieder seine Atomraketen erwähnt. Putin droht damit aber nicht, weil er sie wirklich einsetzen würde, sondern weil er mehr von der deutschen Seele versteht, als umgekehrt die Bundesregierung von der russischen. Denn ein atomarer Angriff auf NATO-Gebiet, so viel ist auch Putin klar, wäre auch Rußlands Ende.
Sollte sich die SPD und Ihr Bundeskanzler überfordert fühlen, eine verantwortliche Sicherheitspolitik zu betreiben, ist das keine Schande. Aber dann machen Sie bitte den Weg frei für Neuwahlen, damit dieses peinliche Gewürge einmal ein Ende findet, bevor die Russen in Berlin stehen. Danke.
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08.01.2024, 14:28 #126
Hast du gut geschrieben robert, mit ganz ganz viel Glück liest er es sogar.
Hättest du einen Traktor, würde er es ganz bestimmt lesen :P
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08.01.2024, 23:23 #127Brüssel. „Das Albtraumszenario der Ukraine wird gerade Realität“, sagt Ben Hodges, ehemaliger Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa. „Die Ukraine hat fast keine Munition mehr, und Europa und die USA sind nicht gewillt, ihre Munitionsproduktion auf ein neues Level zu heben“, so der US-General a. D. im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Das liest sich nicht gut. Der Westen scheint gerade drauf und dran zu sein, zu versagen. Ansehen ?
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09.01.2024, 00:23 #128
Das ist doch meine Rede seit längerem, wir verraten die Ukraine. Sie bekommen zum leben zu wenig und zum sterben zu viel. Das ist pervers.
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09.01.2024, 09:30 #129
Wenn man jetzt deine Bauern Logik anwendet könnte man doch sagen: "Lass die Ukraine sterben, wieso sollten wir sie so stark subventionieren, wenn sie es nicht schafft sich selbst zu helfen. Die Folgen für uns? Egal, wird sich schon irgendwie regeln und andere ihren Platz einnehmen."
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09.01.2024, 12:31 #130
Das ist mit Verlaub ein absurder Vergleich. Er liegt schon deshalb völlig neben der Spur, weil die Bauern Besitzstandswahrung um jeden Preis wollen, während die Ukrainer um ihr nacktes Überleben kämpfen. Ich habe mir gestern die Berichte über den Bauernaufstand einmal angesehen, an den Treckern der hiesigen Bauern hingen vorn große Schilder mit Aufschriften wie "Wir ernähren Euch!". Bezogen auf die hiesigen Bauern eine unverfrorene Lüge. Wie ich gestern schon schrieb, war das Oderbruch einmal ein riesiges Gemüseanbaugebiet, davon haben eben diese Bauern in ihrer Profitgier nichts übrig gelassen. Nach 1990 war im Oderbruch zur ortsnahen Verarbeitung des Gemüses mit enormen Fördermitteln der Steuerzahler sogar noch eine große Verarbeitungs- und Frostungsanlage für Gemüse aus dem Boden gestampft worden. Alles war hier vorhanden, wunderbarer ertragreicher Boden, Wasser zum Bewässern, Fachkräfte aus der Landwirtschaft, die Infrastruktur und Vermarktungskette, sogar eine neue Verarbeitungsanlage nahezu neben dem Acker. Es war die Entscheidung der Bauern, daraus nichts zu machen. Sie entschieden sich gegen den traditionsreichen Gemüseanbau, sie waren es, die plötzlich über Jahre hinweg nur noch Sonnenblumen und Raps anbauten, weil sie damit besonders viel Geld scheffeln konnten. Und sie sind es, die heute unzählige Biogasanlagen betreiben und den hochwertigen Ackerboden nur noch dafür schinden, um mit besonders hohen Profit Biogas zu erzeugen. Die ernähren uns? Ja womit denn bitte? Womit?
In einem der Berichte gestern erzählte einer der protestierenden Bauern einen vom Pferd. Seine Familie bewirtschafte seit 1870 gut 170 ha Land südlich von Berlin. Das ist schon mal Quatsch.
Dann jammerte er, er hätte 2023 seinem Sohn den Betrieb übertragen, aber wenn nun die 21 Cent mehr pro Liter Diesel bezahlt werden müssen, wäre der Hof noch in diesem Jahr am Ende. Lächerlich. Wenn so ein Betrieb Jahr für Jahr über 48.000 Euro an Subventionen bekommt, und so ist es nun mal, und damit nahezu die Hälfte seines Gewinns macht, aber an vielleicht 4.000 Euro im Jahr an Mehrkosten beim Sprit behauptet zugrunde zu gehen, dann kann da was nicht stimmen. Alle Branchen haben mit enormen Mehrkosten zu kämpfen, jeder Bäcker, der zum Backen viel Strom braucht, jeder Transportunternehmer, der mehr Maut und mehr Spritpreis entrichten muß, jede Firma, die mit dem höheren Mindestlohn umgehen muß. Keiner davon blockiert großflächig den Verkehr und verursacht Millionenschäden an einem einzigen Tag, das schaffen nur die Bauern. Denn diese haben einen ausgesprochenen Beißreflex, wenn sie auch mal etwas beitragen sollen, zu den allfälligen Kosteneinsparungen.
Wie viele Gastwirte kämpfen in der heutigen Lage ums Überleben? Wie viele Arbeitnehmer in Niedriglohnjobs, bei denen die Fahrkosten zur Arbeitsstelle so viel Geld schlucken, daß sie mit dem Bürgergeld ohne Arbeit kaum schlechter stünden? Macht irgendeiner von all diesen Menschen so einen Aufstand? Erpreßt irgendeiner sonst flächendeckend die Bevölkerung und nimmt diese in Geiselhaft für Umstände, für die sie überhaupt nicht können, ja mehr noch, unter denen sie selbst mindestens genauso leiden?
Sollte es der Wahrheit entsprechen, daß landwirtschaftliche Betriebe die bereits 48% ihres Gewinns nicht durch ihre Arbeit und Wertschöpfung erzielen, sondern durch Subventionen, dann ist der Weiterbetrieb solcher Unternehmen reine Liebhaberei. In keiner anderen Branche würde man dann Anderes tun, als die sich nicht tragenden Betriebe kurzerhand zu schließen. Der Steuerzahler kommt da den Bauern in unglaublichem Umfang entgegen, aber die Bauern bekommen den Hals nicht voll. So sehe ich das.
Bezüglich des Krieges in der Ukraine verhält es sich ganz anders, die Ukrainer kämpfen weder aus Brauchtum oder Familientradition, noch weil sie lediglich ihren Wohlstand bewahren oder besser noch mehren wollen, wie es die Bauern tun. Die Ukrainer kämpfen um Leben und Tod. Um Freiheit und gegen brutalste Unterdrückung. Da auch nur ansatzweise Parallelen zu ziehen, ist freundlich formuliert völlig vermessen.
Die Russen siegen oder verlieren in der Ukraine, oder bei uns. Suche Dir aus, was Dir angenehmer ist, seinen Preis hat es auf jeden Fall. Dort wie hier.
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19.01.2024, 00:24 #131
Robert, was denkst du wird dieses Jahr passieren auf dem Schlachtfeld?
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19.01.2024, 01:23 #132
Das hängt vom Verhalten des Westens ab, genauer von seinen Waffenlieferungen. Bleibt es im wesentlichen bei den bisherigen Systemen und außerdem nicht massiv steigenden Mengen, dürfte Rußland das Heft des Handelns zurückgewinnen und den Stillstand überwinden. Es hat ja seinen Grund, daß ich die TAURUS so vehement verlange. Ebenso hat es seinen Grund, wenn ich die endliche Umstellung auf Kriegswirtschaft im Westen, so auch in D, fordere.
Rußland hat nun mal rund 100 Mio Einwohner mehr als die Ukraine, mehr als 3x so viele. Diese werden mit rigiden bis kriminellen Methoden rekrutiert, vom Humanmaterial und dem Mobilisierungspotential her ist Rußland schwerwiegend überlegen. Dieser personellen Übermacht, die zugegeben nicht immer auch eine qualitative ist, hat die Ukraine auf dieser Schiene nicht viel entgegenzusetzen. Das Interesse der Ukraine und auch des diese unterstützenden Westens muß daher unbedingt darin liegen, materiell-technologisch den Vorteil auf die ukrainische Seite zu bringen. Bisher ist das ein Fickerlteppich mit viel zu vielen Löchern, der außerdem vorn und hinten nicht reicht.
Wir stehen da an einem Scheideweg, der Westen muß dringend mehr Munition, mehr Luftabwehr und neue andersartige Wirkmittel liefern. So eben auch die TAURUS, moderne Kampfflugzeuge, Anlagen zur elektronischen Kriegsführung. Geschieht das nicht schnell, sehe ich recht bald den Kipppunkt zugunsten Rußlands erreicht. Das Scholz'sche Denken ist in dieser Frage von großer Sturheit geprägt. Zudem fehlt es ihm ganz offensichtlich am Vermögen, militärstrategisch zu denken.
Es gibt - stark vereinfacht - zwei Optionen, der Ukraine wieder das Heft des Handelns in die Hände zu geben. Entweder wir liefern das Bisherige, aber stetig und in viel größeren Mengen, also Panzer, Munition, Marschflugkörper, Luftabwehr usw.. Das wäre die viel aufwendigere und langwierigere Lösung. Außerdem müßten dafür die Produktionskapazitäten im Westen sehr kurzfristig vervielfacht werden. Ich halte das für den eher unrealistischeren Weg, der auch viel teurer wäre. Die Alternative ist die Lieferung der Ukraine bislang vorenthaltener Wirkmittel größerer Distanz, um die russischen Nachschublinien zu kappen. So wird das Kampfgebiet in der Südostukraine seitens der Russen nahezu vollständig über die Brücke von Kertsch versorgt. Das gilt sowohl für Truppen, wie auch für jegliches Material. Das ist die Achillesferse der Russen, da muß man ran. Derzeit stehen aber der Ukraine hinreichend effektive Systeme nicht zur Verfügung. Eine TAURUS kann da mehr bringen, als 200.000 Schuß Artilleriemunition. Für jede Armee, noch dazu in derartigen Materialschlachten ist Ende Gelände, wenn der Nachschub ausbleibt.
Das würde sich auch unmittelbar darauf mit auswirken, ob Rußland die annektierte Krim noch halten kann. Dem Verlust der Krim messe ich nicht nur eine militärische Auswirkung bei, sondern auch eine innenpolitische in Rußland. Putins Krieg dürfte dann erstmals breiter in Frage gestellt werden, denn dann hätte er alles verspielt und hunderttausende Söhne Rußlands erkennbar völlig sinnlos verheizt.
Was ich nicht prognostizieren kann, ist das weitere Verhalten des Westens. Unter Scholz wird voraussichtlich zumindest D wohl kaum wesentliche Änderungen vornehmen. Die politische Situation in den USA ist erkennbar schwierig, da dürfte im laufenden Jahr allenfalls geringe Unterstützung kommen. Momentan bin ich ehrlich gesagt wenig zuversichtlich, wenn Leute wie Scholz so weitermachen. Erfolge der Russen würden ihrem neoimperialen Streben nur Auftrieb geben, das scheint nur nicht jeder zu begreifen. Fällt die Ukraine, dann fallen weitere europäische Staaten, möglicherweise auch wir. An anderen Orten in der Welt wären dann auch Nachahmer zu erwarten, die Welt würde noch viel mehr zum Hexenkessel, als ohnehin schon.
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07.02.2024, 13:08 #133
Was ich seit vielen Monaten fordere, die massive Ankurbelung der westlichen Rüstungsproduktion, findet kaum statt. In Berlin sitzt ein Faultier und gefällt sich in der Rolle des Aussitzers und die anderen EU-Staaten sagen sich, wenn die Deutschen nichts tun, brauchen wir das schon gar nicht.
Reden wir nicht mehr um den heißen Brei herum, der Westen verrät die Ukraine, weil er außer großmäuligen Versprechen nichts zuwege bringt. Das kostet hunderttausende Ukrainer das Leben und wenn das so weitergeht bald auch unseres. Wir werden von Idioten regiert.
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11.04.2024, 21:32 #134
Ich habe hier mal nachgeschaut, schon vor genau 14 Monaten habe ich kritisiert, daß wir die Rüstungsproduktion noch nicht hochgefahren haben und der Ukraine die Munition auszugehen droht. Daran hat sich kaum etwas geändert, es kam wie ich es befürchtet habe. Der Westen hat die Ukraine verraten und verkauft, erst großartige Versprechungen, dann aber nicht handeln. Damit verliert der Westen weltweit Ansehen und Vertrauen, kein Wunder daß viele Staaten sich eher mit China oder Rußland arrangieren, als mit dem Westen.
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02.05.2024, 16:59 #135
Gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse zum Ukraine-Krieg?
Behandlung von Widerstandsbändern
Gestern, 04:34 in Training