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14.08.2012, 17:18 #1
Verhindern KH am Abend die Fettverbrennung?
Hallo liebe Forengemeinde.
Verhindern Kohlenhydrate am Abend die Fettverbrennung? Diese häufig gestelllte Frage sorgt immer wieder für Unruhe und spaltet die erhitzten Gemüter in zwei Fraktionen:
- Die erste Fraktion behauptet, nur die Kalorienbilanz ist bei der Fettverbrennung entscheident.
- Die zweite Fraktion behauptet, dass Kohlenhydrate am Abend die Fettverbrennung verhindern bzw. dass über Nacht mehr Fett verbrannt werden kann, wenn abends auf KH verzichtet wird, unabhängig davon, wie viele Kalorien tagsüber aufgenommen wurden.
Dieser Thread soll als Plattform für diese Diskussion dienen und endlich Klarheit bringen.
Meine Theorie, warum Kohlenhydrate am Abend die Fettverbrennung verhindern:
Werden Kohlenhydrate gegessen, werden die Kohlenhydrat-Ketten in ihre Einzelteile (Glukose/Traubenzucker) zerlegt und anschließend in die Blutbahn freigegeben. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an. Da hohe Blutzuckerwerte zu schweren Folgekrankheiten wie Herzinfakt und Schlaganfall führen können, wird Insulin aussgeschüttet, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Denn Insulin ist ein "Zellenöffner" d.h. das Insulin schleust die Glukose vom Blut in die Zellen der Organe und Muskeln. Dort wird die Glukose zur Energiebereitstellung genutzt.
Gleichzeitig signalisiert das Insulin dadurch den Glykogenspeicher und den Fettzellen, dass bereits den Organen und Muskeln Energie zugeführt wird. Somit wird keine Energie bzw. nurnoch wenig Energie aus den Glykogenspeicher und Fettzellen benötigt (je nach Tätigkeit und höhe der Insulinausschüttung).
Essen wir also noch kurz vor dem Zubettgehen Kohlenhydrate, führt dies dazu, dass wir ein großen Teil der Enerige, die wir über Nacht brauchen damit decken.
Würden wir abends keine Kohlenhydrate mehr essen, hätten wir ein weitaus geringeren Insulinspiegel und ein weitaus höheren Glukagonspiegel (dem Gengenspieler vom Insulin). Folglich, werden die Glykogenspeicher sowie die Fettzellen angezapft und sorgen für die Energiebereitstellung über Nacht. Dadurch wird also Fett abgebaut.
Dennoch führt ein Kalorienüberschuss auch zu einer Fettzunahme, denn die überschüssige Enerige wird natürlich in den Fettzellen -für schlechtere Zeiten- gespeichert. Aber ein Teil davon kann trotzdem über Nacht verbrannt werden.
Also trotz eines Kalorienüberschusses kann langfristig keine Gewichtsreduzierung durch Fettabbau vonstatten gehen.
Meine Empfehlung:
Sollten also alle Lebensmittel die Kohlenhydrate enthalten abends aus dem EP gebannt werden? Ich sage nein. Es ist nämlich zu sagen, dass Insulin sehr anabol wirkt und es für den Muskelaufbau von Vorteil ist. Wer sich im Aufbau befindet und Probleme hat an Gewicht zuzunehmen, der sollte auch abends noch KH essen.
Wer auf Insulin sehr empfindlich reagiert, sich den Fettabbau über Nacht zu nutze machen will oder sich in einer Diät befindet, sollte KH vor dem Zubettgehen meiden. Wie viele KH vertretbar sind, hängt von mehrern Faktoren ab wie z.b. dem Leistungsstand und den damit verbundenen Zielen. Hier gilt: Je weniger desto besser.Geändert von Wassert (15.08.2012 um 02:50 Uhr)
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14.08.2012, 17:22 #2
Seh ich genauso wie du..wer schwer zulegt und es sich form-mäßig leisten kann, ruhig rein damit, auch abends. Für Diätende oder Sportler die ohnehin leichter zum ansetzen neigen finde ich es sinnvoller ohne. (Training davor mal ausgenommen)
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14.08.2012, 17:25 #3
Schön und gut, aber das ist nur eine weitere von vielen "Theorien" und nichts Bewiesenes. Wie soll es also endgültige Klarheit schaffen, wenn du nur einer von vielen bist, der die 2. Fraktion vertretet?
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14.08.2012, 17:31 #4
Wenn Wassert sagt das ist so, dann ist das so. Schlag nach im Muskelbody-Regelwerk.
Klarheit wird auch dieser Thread nicht bringen, da hast du schon recht. Wird wohl eine Ansammlung von Ansichten..ist auch besser als nichts.
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14.08.2012, 17:31 #5
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14.08.2012, 18:12 #6
Mh.. Wenn man also abends KH isst dienen diese zur Energieversorgung über die Nacht. Aber was genau ist deine oben nicht näher beschriebene Alternative? Wenn man keine KH isst stehen diese natürlich nicht zu Verfügung. Isst man stattdessen etwas anderes oder garnichts? Wenn man stattdessen Fett oder EW isst, werden diese dann nicht ebenfalls verstoffwechselt und verbraucht? Verhindert das nicht auch eine Energiebereitstellung aus den Fettzellen?
Oder isst man alternativ garnichts zum Abend? Logischerweise werden dann Fett- und Glykogenspeicher angegriffen, aber das bestätigt letztendlich nur die kcal-Bilanz-Befürworter
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14.08.2012, 18:45 #7
Oder aber man spart sich tagsüber die kcal und baut deshalb schon im Laufe des Tages das Fett ab, das die abends-keine-KH-Fraktion in der Nacht abbauen will.
Schlecht ausgedrückt, gerade wegen dem kcalPlus kann ja keine Gewichtsreduzierung durch Fettabbau vonstatten gehen.
Meine Empfehlung: Da es mWn keine Studie gibt, die eine erhöhte Fetteinlagerung am Abend (Egal ob kcalPlus oder Minus, egal ob Muskelaufbau oder Diät)bestätigt, ist es völlih egal, wann man die HK zuführt. Lediglich die Schlafqualität/ das Einschalfverhalten könnte aufgrund des erhöhten Insulinspiegels etwas verschlechtert sein.Geändert von Schmali (14.08.2012 um 18:49 Uhr)
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14.08.2012, 19:10 #8
War da nicht was mit HGH(Human growth hormon), das durch den hohen Insulinspiegel nicht so stark ausgeschüttet wird. HGH soll Prozesse im Körper("Reperaturarbeiten") starten, wofür Energie gebraucht eird, welche dann aus den Fettzellen gewonnen wird. Glaube das mal so gehört zu haben
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15.08.2012, 02:45 #9
Ich habe nie geschrieben, dass dies als Ersatz eines vernüftigen Diät-Planes dient. Wer ein Kalorienüberschuss fährt wird auch trotz verzicht auf KH am Abend nicht abnehmen. Das habe ich aber auch geschrieben.
Zitat von Schmali
Es ist sehr wohl möglich bei einem Kalorienüberschuss die Fettzellen zu leeren (siehe meinen Beitrag). Allerdings wird duch den Kalorienüberschuss auch immer wieder die Fettzellen gefüllt. Somit ist trotz Kalorienüberschuss keine langfristige Gewichtsabnahme durch Fettabbau möglich. Es sei denn, der Kalorienüberschuss ist nur ganz gering. Dann könnte es sein, dass über Nacht mehr Fett abgebaut wird, als durch den Kalorienüberschuss aufgebaut wird.
Zitat von Schmali
Eine sehr gute Frage.
Natürlich meine ich, dass EW und Fette abends gegessen werden. Nur eben keine KH.
EW zur Energiegewinnung ist für den Körper eher unattraktiv, da der Eiweiß-Stoffwechsel mit einem hohen Energieaufwand verbunden ist. Lediglich bei Ausdauerbelastungen werden gewisse Aminosäuren als Energielieferant genutzt (BCAA).
Jetzt bleibt die Frage, ob das abends zugeführte Nahrungsfett als Energielieferant fungiert und so die Fettzellen geschlossen hält.
Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich kann dir darauf keine genaue Antwort geben.
Mein bisheriges Argument für Fett am Abend, war die damit verlängerte Verdauung der Nahrung. Somit wird das Eiweiß noch langsamer und auch die Insulinausschüttung fällt niedriger aus.
Aber vllt. lässt sich Robert auf unser Niveau herab und bringt etwas Licht ins Dunkel.
Das hatte ich ganz vergessen. Ist allerdings auch eine umstrittene Theorie. Wäre aber ein zweites Standbein meiner Theorie, wenn dem so wäre. Denn HGH begünstigt den Fettabbau.Geändert von Wassert (15.08.2012 um 02:58 Uhr)
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15.08.2012, 12:04 #10
Letzten Endes werden auch bei Fetten und Eiweiß Insulin ausgeschüttet, was der Anti-KH-am Abend-Fraktion ja anscheinend der Dorn im Auge ist. Selbstverständlich muss man sagen, dass der Ausstoß bei KH-reicher Last länger bzw höher sein kann. Es geht also um den GI bzw die GL.
Hierzu ein Zitat aus dem Löffelholz:
"Merke deshalb: Das gerne zum Buhmann gemachte Hormon Insulin kann unter den Bedigungen einer Reduktionsdiät nicht ohne weiteres einer übermäßig ungünstigen Wirkung auf den Körperfettabbau bezichtigt werden. Es ist letztlich vorwiegend die Kalorienbilanz, die den Unterschied ausmacht !
Die Bedeutung des GI bzw der GL für den Fettabbau wird zwar durch die meisten Studien prinzipiell bestätigt,zugleich zeigt sich aber, dass der Einfluss für sich alleine betrachtet recht klein ist und von vielen anderen Faktoren, wie z.B: einer erhöhten Eiweißzufuhr überlagert werden kann" (Ernährungsstrategien in Kraftsport und Bodybuilding, Dr. Christian von Löffelholz, S.90)
Und es gibt noch mehrere Verweise innerhalb des Buches darauf, dass fast ausschließlich die Kalorienbilanz entscheidend ist.
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16.08.2012, 22:44 #11
Das einzige Argument, dass ich in deinem Beitrag finden kann ist das hier:
Du hast den GL bereits angesprochen.
Typerischer "Gute-Nacht-Snack" unter den, wie du sie nennst, abends-keine-KH-Fraktion: 250g Magerquark und 50g Nüsse.
Quark, magerstufe hat auf 100g einen GL von 1,2. Macht bei 250g also 3. Hinzu kommen die 50g Nüsse mit 1,1. Ergibt zusammen einen GL von ~2,4.
Vergleichen wir hingegen eine kohlenhydratlastige Mahlzeit mit dem selben Brennwert z.b. 150g Nudeln damit, stellen wir fest, dass der GL hier um das über 20fache höher ist! Soviel dann dazu.
Zitat von Schmal
Dennoch kann der Körper, insbesondere bei LowCarb-Diäten auch Eiweiß mit der Zeit effektiver verstoffwechseln, trotz Thermogenese. Des Weiteren ist auch bei der Verwertung von Fett die allgemeine aktuelle Ernährungsform zu betrachten. Während einer extrem stark KH-reduzierten Diät, kann es zum Beispiel zur Ketose kommen. Hierbei kommt es zu Prozessen, aufgrund derer der Körper langsam Fett als Hauptenergiequelle heranzieht. s. Wiki
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16.08.2012, 23:11 #12
Dass wenn man in die Ketogenese kommt, man mwn auch Insulin aufgrund der Aufnahme von Fett ausschüttet, da die Ketokörper dann als Hauptenergieträger herangezogen werden.
Letztendlich kann man doch alles auf eine Frage zurückführen: Hemmt Insulin den Fettabbau, solange zu wenig kcal im Blut/Körper sind, um überhaupt irgendwas aufzubauen (kcal-Minus)?
Meinem Verständnis und meiner Auffassung zu Folge kann nirgendwo etwas eingelagert werden, wo nichts bzw nur das Nötigste da ist.
Ich lasse mich gerne (mithilfe von Studien/Fachartikeln/Fachbüchern) vom Gegenteil überzeugen, aber solange das nicht der Fall ist, werden hier nur leere Thesen in den Raum aufgestellt und es handelt sich um Vermutungen, bedierseits. Damit wird es wohl weiterhin eine Glaubensfrage bleiben.
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16.08.2012, 23:49 #13
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17.08.2012, 00:55 #14
Wozu komische Theorien aufstellen, wenns gesicherte Erkenntnisse gibt? KH = hoher Insulinausstoß und Insulin ist ein Speicherhormon. Ist wie nie Einbahnstraße. Entweder wird ausgelagert oder eingelagert. Deswegen empfehlen heute die Experten (die, die auch selbst trainieren), das Frühstück sausen zu lassen und einfach den morgendlichen Bonus eines niedrigen BZ-Spiegels und eines auf Hochtouren laufenden Fettstoffwechsels vom Standpunkt der Homöosate mitzunehmen, anstatt - gerade wenns effizient läuft - mit nem satten Frühstück, die Schubumkehr einzuleiten.
Abseits dessen ist der Körper am morgen am insulinsensitivsten - Muskeln, wie FETTZELLEN. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade nach dem Aufstehen die Cortisolspiegel am höchsten sind (im Tagesverlauf). Es treffen also hohe Cortisolspiegel auf eine hohe Insulinsensivität (und damit eine entsprechende Antwort bei Nahrungszufuhr). Das führt zu einem Levarage-Effekt, der die ganze Misere noch weiter verschärft. Aber ey: Frühstück, wichtigste Mahlzeit des Tages ... (oder jedenfalls sagt uns das die Frühstücks- und Supplementindustrie )
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17.08.2012, 01:26 #15
Ok, also meinst du, dass KH am Abend die Fettverbrennung aufhalten, ja sogar einen einlagnernden Effekt haben ? Warum nimmt man dann trotzdem bei nem kcal-Defizit ab ? Das ist das,w as ich mir nicht erklären kann.
Des Weiteren bist du also der Meinung, dass morgens die beste Zeit zum Fett verbrennen ist ? Also BCAAs eingeschmissen, Creatin und Fruchtsaft dazu und ab aufs Rad ?
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