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Thema: Rehabilitations Tagebuch
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03.09.2011, 19:06 #1
Rehabilitations Tagebuch
Hallo liebes BB-Forum,
ich heiße Simon, bin 19 Jahre alt und fange nun wieder mit leichtem Training an. Ich hoffe dass man mir einige Tipps geben kann, denn meine jetzige Situation ist etwas schwierig.
Ich habe im letzten Jahr mit dem Training angefangen und kam mit der Zeit und einigen Erfahrungswerten immer besser voran, leider musste ich dem Kraftsport den Rücken zukehren, weil meine Blutwerte rapide gefallen sind und eine zu hohe innere Verletzungsgefahr (Hirnblutungen wegen hoher Belastung) bestand.
Im Januar wurde bei meiner jährlichen Knochenmarkuntersuchung festgestellt, dass sich meine angeborene Fanconi-Anämie (Rote und weiße Blutkörperchen, sowie die Thrombozythen werden vom Körper nicht schnell genug produziert) in den nächsten Monaten in Leukämie ändern wird. Somit musste gehandelt werden, eine Stammzelltransplantation musste her, denn Fanconi-Anämie und Leukämie ist zusammen fast nicht behandelbar.
Ich bin nun vor genau 44 Tagen transplantiert worden. Als erstes wurde mir ein Hickman-Port für die Infusionen gelegt, danach hat die Chemo angefangen und 10 Tage später habe ich die neuen Stammzellen bekommen. Alles in allem lag ich 10 Wochen in einem Isolierzimmer. Körperlich habe ich extrem abgebaut, alleine die letzten 10 Wochen, wo ich die meiste Zeit im Bett lag, haben mich viel Kraft gekostet. Aber hey, nun habe ich zwei Mal im Jahr Geburtstag. ;D
Gesundheitlich geht es mir im Moment soweit ganz gut. Die Spenderzellen verrichten ihren Dienst, meine Blutwerte sind zwar niedrig aber stabil, mit einer kleinen Tendenz der Steigerung und ich kann wieder essen und trinken, was mir vorher ein paar Wochen verwehrt war. Einen großen Anteil an meinem Wohlbefinden haben die 211 Tabletten die ich jede Woche nehmen muss und das für mehr als zwei Monate.
Da ich körperlich momentan wenig belastbar bin, werde ich daheim den Möglichkeiten entsprechend trainieren.
Und jetzt kommt ihr ins Spiel. Ich versuche mir einen Trainingsplan zu erstellen, der den momentanen Begebenheiten gerecht wird. Ich habe daheim eine Hantel (bis zu 10 kg, muss mir noch die zweite dazu kaufen) und sonst nichts womit ich trainieren könnte. Somit muss ich einige Übungen mit eigenem Körpergewicht mit einbauen, leider gibt es da ein Problem. Ich darf wegen dem Hickman-Port meinen rechten Arm nicht richtig heben und nicht nach hinten ausstrecken, sowie am Anfang nicht übermäßig belasten.
Ich habe mir schon einen Trainingsplan überlegt und hoffe ihr könnt mir helfen den ein wenig zu optimieren.
Ciao Simon
PS: Mein Online-Tagebuch über die letzten Monate und die kommende Zeit findet ihr unter www.simon-stein-fanconi.de. Dort seht ihr auch ein paar Bilder aus dem Klinikum (u.a. den Hickman-Port).
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03.09.2011, 19:10 #2
Servus Simon,
schön, dass du nach den harten Wochen und Monaten die du hinter dir hast wieder zu Hause (im doppelten Sinn... richtig daheim und auch im Forum...) bist!
Geh das Training auf alle Fälle langsam an, aber ich glaub du kennst dich selbst am Besten und weißt was du dir zumuten kannst! Wünsch dir weiterhin gute Fortschritte, dass du bald wieder ganz der "Alte" bist.
Gruß
der Maxl (alias Martin)Geändert von Max1208 (03.09.2011 um 19:13 Uhr)
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03.09.2011, 23:16 #3
servus simon
erstmal respekt dass du das so gut überstanden hast , und dich nicht unterkriegen hast lassen
aber nun erst mal zum training , anfangs würde ich dir raten mit wenig gewicht zu arbeiten , dafür mehr wdh .und ne massephase einzulegen
da du in naher zukunft (denk ich mal) noch n haufen untersuchungen hast , blutwerte usw , würd ich erst mal die supps shakes usw weglassen
gruß, und viel erfolg , werde den thread hier im auge behalten , mal schaun wie du dich entwickelst
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03.09.2011, 23:27 #4
Hallo Simon,
auch wenn ich nichts Ergänzendes zu den vorherigen Tips habe, so möchte ich dir doch zu der gut überstandenen Transplantation gratulieren und wünsche dir viel Erfolg und Freude für die Zukunft.
LG Sebi
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04.09.2011, 08:55 #5
Hallo Mazzur und ein herzliches Willkommen zurück!
Zu deinen überstandenen OP´s/Chemo etc. wünsche ich dir alles Gute und hoffe wirklich, dass du in Zukunft ein beschwerdefreies und glückliches Leben haben wirst!
Zum Training sage ich als " alter Hase" mal folgendes:
es ist relativ einfach, mit leichtem Gewicht einen "allseits gültigen" Anfänger-TP zu erstellen. Allerdings würde ich mich nicht trauen, via Inet einem jungen Athleten mit deiner gesundheitlichen Vorgeschichte hier so zwischen Tür und Angel einen TP " aufs Auge zu drücken"!
Ich bin kein Arzt und wenn jemand ernsthafte Beschwerden hat, und eine mögliche Hirnblutung wegen körperlicher Anstrengung ist in meinen Augen sehr ernsthaft(!), dann würde ich immer einen Doc miteinbeziehen.
Das schließt ja einen TP usw nicht aus, aber ich rate dir wirklich, darüber mit deinem Arzt zu reden. Wenn der grünes Licht gibt bzw definiert, inwieweit er für dich ein Training zumutbar hält, dann wäre ich für meinen Teil gerne bereit, mit dir was zusammenzustellen.
Gruß Dirk
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04.09.2011, 14:24 #6
Erstmal weiterhin gute Besserung.
Soweit ich informiert bin solltest Du eigentlich nach Deiner überstanden Behandlung ein Physiotherapie bekommen, die Deine History berücksichtigt und entsprechend Deine physiologische Leistungsfähigkeit wiederherstellen soll. Bekommst Du sowas nicht?
Ich bin kein Arzt und habe das nur bei einem Kumpel mitbekommen, aber soweit ich weiß ist durch die Chemo und durch die Medies die Du bekommst dein Immunsystem ziemlich im Keller, deshalb ja auch die Isolierstation und die Medikamente. Ich würde Dir auch raten auf jeden Fall einen Arzt zu rate zu ziehen und jetzt nicht ungeduldig zu werden. Du hast den Großteil Deines Weges hinter Dir und befindest Dich bildlich gesprochen auf der Zielgeraden.
Vielleicht bringt es Dir ja was, Dich mit einem Trainingsplan für die Zeit nach der Physio zu beschäftigen um die Zeit zu überbrücken.
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04.09.2011, 15:31 #7
Danke euch schon einmal für die Kommentare und guten Besserungswünsche.
Ich glaube ich habe mich etwas ungeschickt ausgedrückt was meinen Trainingsplan angeht.
Also im Krankenhaus habe ich ab und zu Physiotherapie bekommen und die gezeigten Übungen jeden Tag dann durchgeführt.
Daheim geht es mir jetzt auch um ein leichtes Training mit vielen Wdh´s um wieder langsam fit zu werden. Von ärztlicher Seite gibt es keine Bedenken solange ich mich nicht überbelaste was das Trainingsgewicht angeht.
Ich schreib euch mal den Trainingsplan auf den ich im Krankenhaus hatte.
Tag 1:
Kurzhantel mit ausgestrecktem Arm vorm Körper diagonal nach oben führen
1 x 12 Wdh´s á 2kg
Crunshes - 1 x 12 Wdh´s
Kurzhanteln mit ausgestreckten Armen vorm Körper seitlich abspreizen (Waagerechte Linie auf Schulterhöhe) - 1 x 12 Wdh´s á 2kg
Beckenheben - 2 x 12 Wdh´s
Kurzhanteln mit ausgestreckten Armen seitlich vom Körper nach oben abspreizen (Waagerechte Linie auf Schulterhöhe) - 1 x 12 Wdh´s á 2kg
Radfahr-Crunshes - 2 x 12 Wdh´s
Tag 2:
Konzentrationscurls - 2 x 12 Wdh´s á 2kg
Kniebeugen ohne Gewicht - 2 x 10 Wdh´s
Kickbacks KH - 2 x 10 Wdh´s á 2kg
Wadenheben ohne Gewicht - 3 x 12 Wdh´s
Alternierende Bizepscurls - 2 x 12 Wdh´s á 2kg
Ausfallschritt ohne Gewicht - 2 x 10 Wdh´s
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04.09.2011, 20:01 #8
Hi,
wie schaut es mit Cardio aus, machst Du da was?
was mir noch aufgefallen ist, dass Du nichts für Rücken und Brust gemacht hast. Kennst Du den Beitrag "Leitsätze zum Krafttraining bei Jugendlichen in der Wachstumsphase" schon. Der dürfte auch auf Deine Situation passen.
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04.09.2011, 20:50 #9
Cordio geht momentan nicht, weil ich 24 Stunden am Tag an einen Infusionsbeutel angeschlossen bin, der die Nierenspülung unterstützt. Der Beutel mit der dazugehörigen Pumpe ist zwar in einem Rucksack, aber da der Hickman-Port an der Schulter entlang läuft, darf ich den Rucksack nicht anziehen und muss den tragen. Ich denke aber das ich den in einer Woche los bin, weil sich die Nieren an die Mehrarbeit gewöhnen. 211 Tabletten pro Woche, wovon die meisten auf die Nieren gehen, sind halt kein Zuckerschlecken.
Brust- und Rückenübungen war halt nicht wirklich was möglich im Krankenhaus. Ich hatte 2 kleine Handeln, ein Theraband und halt das Bett auf dem ich die Übungen gemacht habe, weil ich den Boden nicht berühren durfte wegen Keimfreiheit. Und halt das Problem mit der Bewegungseinschränkung des rechten Armes.
Ich stelle nachher mal einen überarbeiteten TP rein.
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05.09.2011, 11:38 #10
Mit den ganzen Einschraenkungen auf die Du achten musst ist es echt nicht leicht Dir zu irgendwas zu raten, ausser vielleicht zu ein wenig mehr Geduld vielleicht.
Weisst Du schon, wann Du den "Matrix"-Anschluss wieder rausbekommst?
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05.09.2011, 14:36 #11
Der kommt in frühestens 60 Tagen raus. Eher bissle länger. Morgen kaufe ich mir eine zweite Kurzhantel, hatte damals idiotischerweise nur eine gekauft und daheim kaum benutzt. https://www.amazon.de/Rucanor-Combi-...222275&sr=8-21 . Habe aber einen TP gefunden den ich leicht variieren muss und denke der müsste zum Kraftausdaueraufbau fürn Anfang genügen. Muss ja erst mal langsam wieder zu Kräften kommen.
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06.09.2011, 00:36 #12
So der TP ist überarbeitet und ich bin relativ zufrieden. Sätze, Wdh´s und Gewicht muss ich testen wo ich liege habe keinen Plan wie sehr mein Körper gelitten hat.
TE 1
Brust
Fliegende mit KH
Beine
Kniebeuge
Ausfallschritt
Beckenheben
Bizeps
Alternierende B.-Curls
Konzentrationscurls
Hammercurls mit KH
Nacken
Shrugs mit KH
TE 2
Rücken
Rudern mit KH
Schulter
Vorgebeugtes Seitheben
Seitheben
Trizeps
Kickbacks mit KH
French Press mit KH
Waden
Wadenheben
Bauch TE - 1+2
Crunches
Radfahr-Crunches
Was haltet ihr davon, bzw was kann ich als Nackenübung nehmen, oder soll ich die Shrugs einfach bei Schultern streichen und bei Nacken einfügen?Geändert von Mazzur (06.09.2011 um 00:43 Uhr)
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06.09.2011, 00:38 #13
shrugs sind ne nackenübung, daher würd ich die zu nacken tun. frontheben brauchst du eigentlich nicht, stattdessen kannst du, wenn das geht, für die hintere schulter vorgebeugtes seitheben machen, ist wichtiger als die hintere schulter.
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06.09.2011, 00:44 #14
Ich würde für die Brust noch breite Liegestütze reinnehmen, falls deine Schulter dir das erlaubt. Für den Rücken könntest du Kurzhantel-Kreuzheben reinnehmen, nicht zu anstrengend damit es nicht gefährlich wird. (ich meine mit einer Kurzhantel, die du mit beiden Händen umfasst)
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06.09.2011, 00:53 #15
Danke euch beiden schonmal. Die Shrugs habe ich verschoben und das vorgebeugte Seitheben eingewechselt.
Liegestützen sind im moment nicht möglich, weil ich der Belastung noch nicht standhalte.
Wie soll Kurzhantel-Kreuzheben funktionieren? Finde kein brauchbares Vid.
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