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  1. #1

    Formen der Muskelarbeit und Charakterisierung der Kontraktionen

    Hallo liebes Forum,
    Ich brauche mal wieder eure Hilfe.
    Ich bin bereits fleißig und lerne auf mein mündliches Sportabi. Schwerpunkt: "Kraft und Krafttraining"
    Bei diesem Teil hier gibts einige Unklarheiten bei mir:

    1) Isotonisches Krafttraining ist eine bestimmte Form von Krafttraining, bei dem die Muskelspannung über den gesamten Bewegungsumfang konstant bleibt, wobei die Isotonie ein theoretischer Idealfall ist.

    2) Isometrisches Krafttraining bezeichnet Übungen, bei denen die Muskellänge konstant bleibt und nur die Muskelspannung, wie z. B. bei statischen Übungen, variiert.

    3) Auxotonisch: Sowohl Kraft als auch Länge ändern sich. Dies ist der häufigste Kontraktionstyp.

    Fragen:
    Könnte mir jemand bitte zu jeder Form eine Beispiel aus der Kraftsport-Sparte geben?
    Darf man sich das wirklich so vorstellen, das der Muskel seine "Länge" verändert, also z.B. von Beugung zu Streckung?


    Und zu den Kontraktionen:

    isokinetisch („gleich schnell“): Der Widerstand wird mit einer gleich bleibenden Geschwindigkeit überwunden.

    konzentrisch: der Muskel überwindet den Widerstand und wird dadurch kürzer (positiv-dynamisch, überwindend). Dabei ändert sich die intramuskuläre Spannung.

    exzentrisch: hier ist der Widerstand größer als die Spannung im Muskel, dadurch wird der Muskel verlängert (negativ-dynamisch, nachgebend). Es kommt zu Spannungsänderungen und Verlängerung/Dehnung der Muskel.(Quelle: Wiki)

    Fragen:
    Beispiele dazu?
    Die intramuskuläre (Nerv-Muskel-Zusammenspiel) Spannung ändert sich? Was bedeutet das?

    Hoffe auf Antworten

    •   Alt

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  2. #2
    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    1) Isotonisches Krafttraining ist eine bestimmte Form von Krafttraining, bei dem die Muskelspannung über den gesamten Bewegungsumfang konstant bleibt, wobei die Isotonie ein theoretischer Idealfall ist.

    2) Isometrisches Krafttraining bezeichnet Übungen, bei denen die Muskellänge konstant bleibt und nur die Muskelspannung, wie z. B. bei statischen Übungen, variiert.

    3) Auxotonisch: Sowohl Kraft als auch Länge ändern sich. Dies ist der häufigste Kontraktionstyp.
    Also zu Isotonisch würde mir nur evtl. Kabelzug einfallen aber keine Ahnung ob das passt.

    zu Isometrisch zb. beim Kreuzheben der untere Rücken der immer in der gleichen Position ist nur angespannt.

    und Auxotonisch zb. Curls wo der Bizeps oben mehr Kraft hat und kürzer ist als in der unteren Position.

  3. #3
    ich bau mal meine tastaturzusammen.vorhin gereinigt. mit der windowstastatur dauert das zusammen. erkläre das gleich

  4. #4
    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    1) Isotonisches Krafttraining ist eine bestimmte Form von Krafttraining, bei dem die Muskelspannung über den gesamten Bewegungsumfang konstant bleibt, wobei die Isotonie ein theoretischer Idealfall ist.
    isotonisch bedeutet, dass die spannung des muskels gleich bleibt, sich jedoch die länge verändert. es findet also eine bewegung statt, ohne dass der muskel spannung aufbauen muss. idealerweise findet soetwas ohne reibung und schwerkrafteiwirkung statt, z.b. im weltraum.
    beispiel auf der erde:
    1) die steckst deinen arm horizontal ab (der schultermuskel hält die spannung). anschließend beugst und streckst du deinen arm senkrecht zur schwerkraft, also in der horizontalen. die ellenbogenbeuger und strecker arbeiten also nicht mit/gegen die schwerkraft und haben auch keine reibung zu überwinden, folglich arbeiten sie isotonisch.

    in der physiotherapie findet isotonisches training anwendung, wenn der patient aufgrund einer erkrankung/verletzung nicht ausreichend kraft hat seinen körperteil gegen die reibung und/oder die schwerkraft bewegen zu können. beispiel: der patient sitzt auf einem stuhl und legt seinen ober- und unterarm auf eine liege. er soll den arm beugen und strecken. der therapeut legt seine hände unter den unterarm und nimmt die reibungskraft ab. der arm wird ja wie im obrigen beispiel senkrecht zur schwerkraft bewegt, sodass diese nicht überwunden werden muss.

    ein weiteres beispiel ist der schlingentisch.


    stell dir einfach vor, dass der patient nun sein bein zur seite abspreizen soll. die schlinge eleminiert die kraft der schwerkraft, sodass der schwache muskel das bein abspreizen kann.
    der muskel verkürzt sich (und daraus folgt eine bewegung) aber die spannung bleibt gleich.
    iso=gleich, tonus=spannung -> gleiche spannung
    die arbeitsform nennt sich dann auch assistiv.



    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    2) Isometrisches Krafttraining bezeichnet Übungen, bei denen die Muskellänge konstant bleibt und nur die Muskelspannung, wie z. B. bei statischen Übungen, variiert.
    du spreizt deinen arm zur seite ab und hälst die hantel so lange wie möglich im rechten winkel, also in der horizontalen.
    der schultermuskel arbeitet dann isometisch. iso= gleich, metrisch=länge ->gleiche länge

    während du den arm zur seite abspreizt wird sich mit der zeit im zuge der erschöpfung die spannung erhöhen, die länge des muskels wird sich aber nicht verändern.
    ein muskel arbeitet immer dann isometrisch, wenn du ihn anspannst aber nicht keine bewegung stattfindet. wenn du vor dem spiegel stehst und eine pose einnimmst und hälst, so arbeiten alle muskeln isometrisch.bei fast allen übungen arbeitet der bauch isometrisch, er stabilisiert den rumpf.

    im grunde arbeiten aber auch alle beinmuskeln isometrisch, wenn du stehst und übungen für den oberkörper machst, z.b. bizepscurls

    wird übrigens auch statische haltearbeit/haltekraft genannt.

    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    3) Auxotonisch: Sowohl Kraft als auch Länge ändern sich. Dies ist der häufigste Kontraktionstyp.
    auxotonisch teilt sich in konzentrisch und exzentrisch, es ist also der überbegriff für diese dynamische bewegung



    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    Und zu den Kontraktionen:
    isotisch, isometrisch, konzentrisch und exzentrisch sind alles kontraktionen. kontraktion bedeutet, dass sich der muskel anspannt.

    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    isokinetisch („gleich schnell“): Der Widerstand wird mit einer gleich bleibenden Geschwindigkeit überwunden.
    findet bei speziellen geräten anwendung. ziel ist hierbei eine gleichbleibende bewegung. so soll eine vorher genau definierte bewegungn z.b. 5 sekunden dauern (durch bewegungsausmaß würde sich dann eine bewegungsgeschwindigkeit von meinet wegen 10cm pro sekunde ergeben, besser x° pro sekunde)).
    arbeitst du mit einer kraft von 20newton (2kg) stellt sich die maschine so ein, dass du 5 sekunden brauchst. veränderst du während der wh oder bei der nächsten wh die kraft mit der du arbeitest, z.b. auf 30newton (3kg) erhöht die maschine den widerstand, sodass du auch hier das gewicht nur mit 10cm pro sekunde bewegst

    hier mal eine isokinetische beinpresse


    das geht aber auch ohne maschine. z.b. wenn du in rückenlage dein bein nach außen oben strecken sollst und ich mit den händen widerstand gebe. egal wie doll du trittst ich gebe den widerstand nur 10cm pro sekunde nach. es macht also keinen unterschied ob du nur leicht drückst oder richtig reinpowerst (solang mein widerstand stärker ist als deine beinkraft).


    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    konzentrisch: der Muskel überwindet den Widerstand und wird dadurch kürzer (positiv-dynamisch, überwindend). Dabei ändert sich die intramuskuläre Spannung.
    beispiel: bizepscurl anheben des gewichtes. intramuskulär = innerhalb der muskulatur. (intra = innerhalb, inter = zwischen). bedeutet einfach nur, dass sich die spannung des muskels erhöht. bei der isotonischen kontraktion blieb die spannung ja gleich, hier jedoch erhöht sie sich.

    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    exzentrisch: hier ist der Widerstand größer als die Spannung im Muskel, dadurch wird der Muskel verlängert (negativ-dynamisch, nachgebend). Es kommt zu Spannungsänderungen und Verlängerung/Dehnung der Muskel.(Quelle: Wiki)
    kurz und knapp: bremsarbeit. herablassen des gewichtes. nach obrigem beispiel also herablassen des gewichtes beim bizepscurl zurück in seine ausgangsstellung (ellenbogen strecken). der muskel verlängert sich, ansatz und ursprung entfernen sich und es findet eine bewegung statt, die entgegengesetzt der konzentrischen kontraktion ist.
    ob die spannung nur gleich bleibt, größer oder kleiner wird hängt vom gewicht/widerstand ab. prinzipiell gilt aber, wenn du bizepscurls mit 10kg machst und das gewicht wieder absenkst, so erhöht sich die spannung in folge der bremsarbeit.

    Zitat Zitat von JOTSCHKA Beitrag anzeigen
    Die intramuskuläre (Nerv-Muskel-Zusammenspiel) Spannung ändert sich? Was bedeutet das?
    wie gesagt: intramuskulär=innerhalb des muskels.

    der muskel besteht ja aus mehreren muskelfasern die durch den nerven versorgt werden.
    ich weiß nicht wie weit ihr das in der schule besprochen habt.



    der reiz verläuft vom dendrit über das axon in den endkopf.


    von dort aus wird die erregung über die motorische endplatte an die muskeln weitergeleitet und es kommt durch den querbrückenzyklus zur kontraktion




    es werden niemals alle motorischen endplatten und somit muskelfasern bzw. sakromere (kontraktile elemente, siehe letztes bild) gleichzeitig aktiviert.

    das nerv-muskel-zusammenspiel bedeutet eigentlich nur, dass mehr oder weniger (hier mehr) sarkomere über die motorische endplatte angesteuert und aktiviert werden. mehr aktive sarkomere => höhere spannung.

    kann fürs schnelle lesen zwischendurch das buch "Optimales Sportwissen: Grundlagen der Sporttheorie und Sportpraxis für die Schule" von wolfgang friedrich empfehlen. hab es selbst nicht komplett gelesen, aber wir haben es in der schule und wir mussten damit mal arbeiten. ist mit 17 euro eigentlich auch erschwinglich und spricht alles wesentlich mal kurz durch.

    wenn du sonst noch fragen hast kannst du sie natürlich jederzeit stellen und wir versuchen sie zu beantworten. ansonsten hab ich auch icq
    Geändert von stephang (10.04.2011 um 00:39 Uhr)

  5. #5
    Erstmal vielen vielen Dank für die große Mühe. So einfach und verständlich hab ich es bis jetzt noch nirgendwo gesehen Endlich mal ein Physiotherapeut der wirklich vom Fach ist

    isotisch, isometrisch, konzentrisch und exzentrisch sind alles kontraktionen. kontraktion bedeutet, dass sich der muskel anspannt.
    gehört isokinetisch auch dazu?

    ich weiß nicht wie weit ihr das in der schule besprochen habt.
    Ja, das hatten wir alles schon. Ein Vorteil vom Sport-Abi ist es, dass es größtenteils nur auswendig-Lernerei ist

  6. #6
    gehört isokinetisch auch dazu?
    Jawoll.

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