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  1. #1

    Euro-Crash? Was ist dran?

    Hi Leute,
    bin von einem Hochschuldozenten auf eine Seite im Internet gestoßen(Ansehen ? ), die es sich wohl selbst zur Aufgabe gemacht hat Panik(oder die Wahrheit) zu verbreiten, damit die Leute ihr Geld in Gold anlegen(Die Seite wird mit Werbung von Goldhändlern gesponsort).
    Bin natürlich mit ziemlicher Skepsis an die Artikel und Interviews gegangen, die dort veröffentlicht sind,
    aber interessant fand ich es auf jeden Fall und da ich von der Materie jetzt nicht so viel Ahnung habe hab ich mich gefragt, was die Muskelbepackten Experten dazu sagen.

    In den Artikeln ist unter anderem vom Euro-Crash und einer künftigen Währungsreform(DM-2) die Rede.
    Am besten guckt sich das der ein oder andere, der grad lange Weile hat ja mal den ein oder andern Artikel an.

    Also was meint ihr? Kracht das Finanzsystem bald unwideruflich in sich zusammen und wir erleben wieder eine große Depression a la 1930?
    Verschwörungstheorie von Spinnern oder ein Blick in die Zukunft?

    Hier zwei Links zum Thema

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    Geändert von PaRaZzEe (21.07.2010 um 00:35 Uhr)

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      Muskelbody.info
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  2. #2
    Die aktuelle Lage ist ja bekanntlich so, daß sich der Euro in den letzten Wochen wieder auf ca. 1,30 $ erholt hat, während zeitweise nicht mehr viel zur $-Parität gefehlt hat. Die Stabilität des Euro wird maßgeblich davon abhängen, was in den PIGS-Ländern noch an Finanzdesastern kommen bzw. auffliegen wird. Meine ganz persönliche Einschätzung ist, daß Deutschland spätestens im Jahre 2020 wieder eine nationale Währung hat, alternativ wäre auch eine Gemeinschaftswährung mit einigen wenigen der gegenwärtigen Euro-Staaten denkbar, die sich überwiegend im Norden des Euroraumes befinden.

    Außerdem könnte D aus verfassungsrechtlichen Gründen gezwungen sein, aus dem Maastricht-Vertrag auszusteigen.

  3. #3
    Naja, wie du schon sagtest: die Seite ist dubios, wenn man sich mal anschaut, wer dahinter steht. Natürlich versucht man einen Goldrun zu provozieren, denn das treibt den Goldpreis und davon profitieren letzendlich die, die schon davon massig im Depot haben.

    Hab nun in zahlreichen Foren diese Mutmaßungen aufgrund der Währungsreform gelesen - abzusehen ist da aber nichts. Wie robert schon sagte: wenn bei den fragwürdigen Ländern der Euro-Zone noch ein paar "Griechenlands" auftauchen und Deutschland inkl. aller anderen stabilen Länder wieder als Helfer in der Not einspringt, dann brennt irgendwann die Hütte. Letzendlich funktioniert unser derzeitiges Finanzsystem eh nicht, weil es einfach auf Pump basiert. In dem Blasen platzen, entledigt man sich allzu hoher Schulden und sowas geht mit einer gemeinsamen Währung nunmal nicht - wenn der € weiterhin auf Talfahrt geht, dann wird Brüssel irgendwann reagieren müssen.

    Ohnehin gibt es einige Befürworter dafür, dass man nicht solvente Länder (sprich: solche wie Griechenland) aus der "Euro"-Zone (also der Währungsunion) ausschließt, diese wieder ihr eigene Währung einführen (Drachme) und abwerten, so dass sie sich der Schulden entledigen können und so gestärkt aus einer Krise heraus kommen). Denn so mir nichts dir nichts kann man den Euro nicht entwerten und das ist eben das Problem, welches die Währungsunion in die Bredoullie bringt.

  4. #4
    was ich mich seit jahren frage ist folgendes:

    so gut wie jedes land der welt macht jährlich eine riesen neuverschuldung und das jahr für jahr. insbesondere in den jetzigen zeiten ist die neuverschuldung höher als jemals zu vor.

    da frage ich mich: wo kommt das geld her? klar, von den banken. und wo haben die das geld her?

    ich meine, jahr für jahr gibts kohle mehr oder weniger aus dem nirgendwo. und das ist ja gerade das, was wohl zur krise geführt hat. diese schuldenblase platzt. und statt konsequenzen zu ziehen macht man neue schulden o.O

    ich habe in der schule gelernt, während wirtschaftlichen aufschwungs bildet man rücklagen, um bei stagnation und rezession von den rücklagen die wirtschaft anzukurbeln. ich bin mir ziemlich sicher, dass davon auch die meisten (ich hoffe doch mal jeder) politiker gehört hat. fakt ist jedoch, dass wir in den letzten jahrzehnten trotz positiven wachstums weitere schulden gemacht haben.

    börsencrashs, depressionen etc werden ja entzwischen monatlich angekündigt, zuletzt den freitag nach vatertag *?* und irgendwie wird doch nie was draus... wie viele kilo mehl und konservendosen wurden jetzt eigentlich schon weggeschmissen oder an die suppenküchen verschenlt, weil die panischen hausbesitzer sich mit vorräten eindeckten, die sie dann doch nicht aufbrauchten?

    letztendlich muss aber einfach die einsicht, sowohl bei politikern als auch bei den bürgern kommen, dass die fetten jahre vorbei sind und zum wohle aller tiefer in die eigene geldbörse (das macht mich nicht glücklich, ich bin kein fan davon) gegriffen werden muss um dauerhaft einen positiven staatshaushalt zu finanzieren. ich denke das ist das einzige was auf lange sicht stabil ist.
    ich kann aktuell absolut nicht einschätzen wie es sich die nächsten jahre entwickeln wird, vorallem, da die ganze scheiße aus amerika zu uns deutschen rübersickert. und gerade die amis planen für die nächsten jahre die größte neuverschuldung der geschichte. danke obama

  5. #5
    Das wovon du sprichst, stephang, ist der typische Keynesianismus mit der antizyklischen Fiskalpolitik: Staat nimmt in Krisenzeiten Kredite auf um die Wirtschaft am laufen zu halten und ggf. anzukurbeln, bis die Talsohle durchgestanden ist und es zu einem Aufschwung kommt. Während des Aufschwungs und des Booms sollen dann die Schulden wieder zurückgezahlt und etwaige Rücklagen für zukünftige Talfahrten gebildet werden - IN DER THEORIE! Das Problem ist nur, dass viele Maßnahmen von der Politik aufgrund der Dauer ihrer Umsetzung prozyklisch wirken, weil der Zeitpunkt, an dem diese Entscheidungen getroffen wurden, schon längst vorbei ist. (Beispiel: In der Krise will man anfangen Straßen zu Bauen und so das Handwerk im Tiefbau beschäftigen. Bis aber Angebote verglichen und Verträge geschlossen wurden/werden, ist die Krise vorbei und plötzlich sind die vormals leeren Auftragsbücher proppevoll, so dass der Tiefbau nicht mehr nach kommt). Durch solche Sachen werdird der Wirtschaftskreislauf nicht abgemildert, sondern unterliegt erheblichen Schwankungen - der Boom fällt zwar höher und länger aus - aber dafür ist der Absturz dann auch umso härter.

    So sollte es also aussehen:
    Ansehen ?

    ...wo das Geld herkommt? Nun...schau dich doch mal auf der Börse um und schau dir an, wer in der letzten Krise den Schwarzen Peter gehabt hat. Einen großen Teil haben die Amis mit ihrer Konsumpolitik finanziert. Man vergab billige Kredite (Subprime-Kredite) an Hausbesitzer oder solche, die es werden wollen - die Kredite sollten vornehmlich durch die Häuser abgesichert werden, die aber nur auf dem Papier ihr Geld wert waren/sind. Jeder kennt ja das Klischee vom Durchschnittsamerikaner, der in seiner Brieftasche +5 Kreditkarten durch die Gegend schleppt. Alle jene, die auch an der Börse spekuliert und nicht rechtzeitig verkauft haben, als die Konjunktur heiß lief, zählen zu den Losern des Ganzen. Die Schlitzohre haben ihre Gewinne noch rechtszeitig eingefahren und verkauft, während die Durchschnittsanleger, Bürger wie du und ich, den richtigen Zeitpunkt verpassten oder ggf. noch mal nachkauften in der Hoffnung, dass man jetzt noch günstig was kriegt. Die Leute pumpen ihr Geld in die Börse - es ist nicht weg, es haben nur eben andere Leute.

    Und du hast richtig erkannt, dass das ganze System eher einem Kartenhaus gleicht. Kredite werden aufgenommen, um Alte zu tiligen zzgl. Zinsen. Aber de facto ist Deutschland auch ein Land der Gläubiger, was im Prinzip heißt, dass sämtliche Sektoren der Wirtschaft, also auch die Privaten Haushalte, so viel Geld auf den Konten haben, dass sie theoretisch den Schuldenberg Deutschlands von heute auf morgen tilgen könnten (natürlich macht das keiner, so altruistisch sind die Leute dann auch nicht und bringen würde es im Endeffekt auch nix)

  6. #6
    Punkt 1: Wo kommt das Geld her?
    Einfaches Beispiel: 10 Euro, Reservesatz 10%
    10 Euro kommen auf die Bank. Bank bildet Reserve von 1 Euro und haut 9 raus.
    9 -> 0,90 Reserve -> 8,10 gehen raus -> 0,81 Reserve -> usw..
    in diesem einfachen Beispiel haben ich aus 10 Euro -> 27,10 Euro gemacht.
    Punkt 2: Euro-Krise.
    Ich rechne damit, dass uns der Euro erhalten bleibt. Trotzdem wäre eine Investition in Gold vor einigen Jahren heute ein Riesengewinn. Sogar jetzt noch bei hohem Kurs hat Gold durchaus seine Vorteile.
    Die ganze Panikmache dient dazu, die Leute zu verunsichern und zu unüberlegten Entscheidungen zu zwingen. Z.B. in einem Goldpeak in Gold zu investieren.
    Dass der Euro einigermaßen stabil bleibt, dafür sorgt schon die Wirtschaft selbst. Wer will schon seinen Export/Import nur von Devisenkursen abhängig machen.

  7. #7
    Eine Währungsreform wird es hier auf jedenfall irgendwann geben. Ob das in 2 oder in 20 Jahren ist, kann niemand sagen. Aber selbst dann geht das Leben weiter und es wird nicht so sein, dass wir dann plötzlich alle Hungern werden. Aber nach dem jetzigen "System" kann es nur so funktionieren, dass wir in gewissen Abständen wieder von vorne Anfangen müssen. Den Moment möchte natürlich keiner Erleben deshalb wird es natürlich möglichst weit hinausgezögert.
    Ich sehe dem Ganzen gelassen entgegen, solange ich nicht unmengen Geld auf dem Konto oder Bar im Tresor habe, kann mir nicht viel passieren.
    Die die viel haben werden am meisten verlieren.

  8. #8
    Was wäre wenn ...

    man Griechenland aus der €-Zone ausschließen würde?

    1.) Gar nichts, denn das ist im Maastrichtvertrag schlicht nicht vorgesehen. Man könnte Griechenland daher nicht ausschließen.

    2.) Selbst wenn man das könnte, würde kein Mensch mehr Griechenland Kredite gewähren, oder das nur zu absolut unerschwinglichen Wucherzinsen ("Risikoaufschläge"). Der Niedergang des Landes und seiner Wirtschaft würde damit forciert.

    3.) Damit wären die anderen EU-Staaten in der Pflicht, denn Griechenland ist EU-Mitglied, die Angleichung der Lebensverhältnisse in den Mitgliedsländern ist festgeschrieben, ähnlich dem Länderfinanzausgleich innerhalb Deutschlands. Somit müßten auch wir Deutschen zahlen, um Griechenland aus der Klemme zu helfen, selbst ohne daß Griechenland noch den € hätte.

    Fazit: Jede Lösung ist für uns teuer, das Kind ist mit der Aufnahme Griechenlands in den €-Verbund in den Brunnen gefallen und jämmerlich ersoffen. Griechenland ist aber nur einer von mehreren südeuropäischen Staaten, der eine unsolide Finanzpolitik betrieben hat. Da drohen mit dem ersten Dominostein noch einige andere umzukippen, und dann wird es völlig unbeherrschbar. Wir können nur hoffen, daß das BVerfG die Notbremse zieht, und die Bundesrepublik Deutschland dazu zwingt, wieder zu einer nationalen Währung zurückzukehren. Die Frage ist bereits rechtshängig.

  9. #9

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