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  1. #16
    Wir schrammen immer noch an den oben skizzierten Problemen vorbei.

    Wir bekommen nicht mehr Studienplätze, indem wir die Studenten anders selektieren als vorher, sie letztlich aber auf die gleiche Anzahl Plätze verteilen. Medizin ist ein sehr schweres Studienfach, ich behaupte mal, daß jemand der schon mit dem Abi Probleme hatte, während eines Studiums der Medizin erst recht Probleme haben wird. Erhöht sich der Anteil der etwas weniger guten Studenten, sinkt im Gegenzug der Anteil der sehr guten Studenten. Damit gehen am Ende aber nicht etwa mehr Medizinier von der Uni ab, sondern eher weniger, denn die Quote derer, die es nicht mit Erfolg zu Ende schaffen, wird höher ausfallen.

    Wenn am Ende alle nach dem selben Schema geprüft und bewertet werden sollen, also die selbe Meßlatte angelegt wird, wird jemand der auch unter der NC-Regelung einen Platz bekommen hätte, zweifellos bessere Chancen haben, als jemand der in einem Aufnahmetest vllt. von seiner praktischen Anstelligkeit und sozialen Kompetenz her durchaus als Arzt geeignet erscheint, aber den Lernstoff eben doch nicht 100%ig bewältigt.

    Und nehmen mir mal an ein Wunder geschähe und unsere Unis würden 10% mehr junge Ärzte verlassen, würden die sich als Landarzt in einer unattraktiven Region niederlassen, wo sie mit ihrer Praxis Mühe haben zu überleben? Oder würden sie nicht doch eher ins Ausland abwandern, wo man ihre Arbeit und ihre Fähigkeiten besser zu honorieren weiß?

    Für mich ist die Sache klar, das Problem läßt sich NICHT mit einem leichteren Studienzugang lösen. Nicht mal ansatzweise. Ostdeutschland kehren nach Aufrechnung der Weg- und Zuzüge jedes Jahr über 10.000 junge Menschen endgültig den Rücken, weil sie dort keine Zukunft und kein Auskommen für sich sehen. Und ausgerechnet bei Medizinern erwartet man, daß in solchen Regionen mehr Ärzte ankommen würden, wenn sich nur die Quote der Jungärzte erhöhe. Das ist absurd. Daß es so nicht funktionieren wird, erkennt jeder verständige Betrachter nach kurzer Prüfung der Fakten. In der Politik kreißen seit Monaten die Berge, und heraus kommt ein lächerliches Mäuslein. Vllt. sollte man zunächst einmal über Aufnahmetests für Politiker nachdenken.

    •   Alt

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  2. #17
    Ansehen ? Zitat von pouz Ansehen ?
    So ähnlich könnte man es für Medis doch auch machen. Tetst laufen zentral, an einer Topuni viele Punkte an einem unbeliebtem Standord weniger viel. So haben Alle eine Chance. Das würde zumindst mehr aussagen als der NC
    Gibts doch... Stichwort TMS - Test für medizinische Studiengänge. Der kann einem eine Schnittverbesserung von bis 0.6 einbringen, wird aber nicht von allen Unis gewertet, aber von vielen.
    Leider kaum Zeit, daher NOCH kein Statement von mir als Med. Stud., kommt aber noch.

  3. #18
    TMS gibt es doch auch erst seit kurzem.

    Zum anderen hat Robert durchaus Recht: Es gibt nicht genug Studienplätze.. das hatte ich anfangs auch schon erwähnt. Das nächste Problem ist dann die Abwanderung. Und dann erst landen wir bei der Zulassung.

  4. #19
    Und wie vergrößert man die Chancen, einen Arzt in die Prignitz oder die Eifel zu bekommen? Nur über eine angemessene Vergütung, die bei den Honoraren der GKV grundsätzlich anders stattfinden müßte, als gegenwärtig. Das schließt ein monetäres bundesweit ansetzendes flexibles Steuerungssystem mit ein, das Ärzten dort ein deutlich höheres Honorar sichert, wo sie sonst nicht hingehen würden, die schon erwähnte "Buschzulage". Dabei sollte nicht nur die geringere Attraktivität einer Region betrachtet werden, sondern auch die Möglichkeiten, das Gesamteinkommen durch Privatpatienten zu verbessern. Wobei ich persönlich, gleich werden hier einige laut aufschreien, für die Abschaffung des Zweiklassensystems in der Krankenversicherung bin.

    Erst wenn die Möglichkeiten einer Steuerung von teils überschießend vorhandenen Ärzten hin zu Regionen mit hohem Bedarf ausgeschöpft sind, braucht man über über eine höhere Zahl Studienabgänger nachzudenken. Solange man in Berlin über 2.000 arbeitslose Ärzte hat, die nicht bereit sind 90 km entfernt zu arbeiten, ist was faul im Staate Dänemark.

  5. #20
    @ Ivan: Ich komme selbst aus NRW und halte mich nciht für den Dümmsten, aber wenn ich das vergleiche was ich im Abi hatte, und was einige Kommilitonen aus Bayern hatten, dann möchte ich ungern dagegen antreten.

    @ all: Der hisige Konsens enspricht ungefähr dem den wir unter uns Studenente auch haben: NC sagt wenig aus, Aufnahmetest gestaltet sich in gerechter Form schwierig, es gibt zu wenig Plätze.

    Gruß,
    Fabian

  6. #21
    Ansehen ? Zitat von robert234 Ansehen ?
    Wobei ich persönlich, gleich werden hier einige laut aufschreien, für die Abschaffung des Zweiklassensystems in der Krankenversicherung bin.
    Aber ist das die Lösung? Solange ich gleich gut versorgt werde wie jetzt habe ich damit kein Problem. Nur das wird kaum möglich sein. Streicht man die Privilegien stellt sich manch einer halt seinen Privatarzt in den Garten. Klassen wird es immer geben.


    Nun wie bringen wir Ärtze dazu in den "Busch" zu gehen? Ich denke der Ansatz sind die Kassen die durchaus mehr bezahlen könnten als sie tun. Klar das machen sie nicht ohne Zwang. Hier können sich Rösler und Co. was einfallen lassen.

  7. #22
    Nun wie bringen wir Ärtze dazu in den "Busch" zu gehen?
    Das wird nur über das Honorar möglich sein, wie erwähnt, Buschzulagen. Zudem kann es nicht angehen, daß ein Landarzt draufzahlen muß, wenn er bei den heutigen Spritpreisen zu der kranken alten Oma auf dem entlegenen Dorf fährt. Andere Ärzte, etwa die Radiologen oder Kieferchirurgen, wissen kaum wohin mit all der Kohle. Der richtige Minister sollte das in einer Legislaturperiode zu regeln schaffen, wenn er denn wollte und fähig ist.

  8. #23
    Der NC spielt da meiner Meinung nach auch ETWAS mit rein. (Will das hier nur mal mit auf den Weg geben, das ist sicherlich nur ein kleiner Kritikpunkt):

    Medizin kann man aus verschiedenen Gründen studieren

    A) Man fühlt sich zum Arzt berufen
    B) Man will Karriere machen
    C) Man sucht einen Beruf der einem gefällt

    Die Leute die unter A fallen und entsprechende Noten nicht mitbringen wählen oft den Umweg über eine Ausbildung oder Wartesemester ohne Ende. Begeben sich dann aber auch in eher "schlechter" bezahlte Jobs in Krankenhäuser oder in "Provinzen".

    Die Leute unter B. Ich unterstelle jetzt einfach mal das Abiturienten mit einem Schnitt von <1,5 karrieregeil sind. Ärzte verdienen nicht schlecht. Aber nicht Klinikärzte und nicht Allgemeinmediziner sondern Fachärzte mit eigenen Praxen in "Boom-Gebieten". Durch den NC drücken halt viele solcher Leute in die Medizinstudiengänge und das ist nichtmal zwangsläufig verkehrt. Wer Karriere machen will ist meistens gut in seinem Fach.

    Die Leute der Kategorie C. Für die fällt Medizin eventuell aus mehreren Gründen weg, einer davon kann der NC sein. Wer sich nicht schon früh entscheidet Medizin studieren zu wollen und damit in seiner Schulzeit unglaubliche Opfer über sich bringt (Wer aus Intelligenz unter 1,5 kommt fällt wohl unter B). In Bayern sind solche Schnitte utopisch. Wir haben jetzt einen Jahrgang mit 106 Schülern, Jahrgangsbester ist einer mit 1,25. Durch die neue Fächerbelegung und das zentral Abitur in Mathe und Deutsch (Durchaus sinnvoll -> Konzeptionell gesehen aber schlechtere Abiturschnitte da vielfältiger) muss man jetzt überragend gut sein, und zwar überall. Für mich bedeutet das Medizin fällt aufgrund einer Wahl in der 9. Klasse (!!!!) schonmal flach. Hätte ich gewusst das mich der Zweig mal interessieren würde, hätte ich anders planen müssen.

    Um das mal an meinem Zeugnis zu verdeutlichen
    Notenbild:
    2x14
    2x13
    REST 12

    Probleme:
    Spanisch 9 (Ich kann eigentlich kein Wort und die Lehrerin bewertet mich einfach ungerecht gut)
    Deutsch 8 (I ko bairisch, des is ois)
    Kunst 7 (Zitat Kunstlehrer: Peter du hasts kapiert, dein Bild sieht scheisse aus aber erfüllt wenigstens den Arbeitsauftrag Ansehen ? )

    Ergibt einen Schnitt von 11,5 Punkten.

    Die Frage ist hier natürlich ob so ein NC überhaupt gerecht ist. Natürlich, wer weiss das er Medizin machen will muss dann eben den Schnitt erreichen, das gilt wohl für alle. Aber wer weiss das schon?

  9. #24
    Masshunter du schreibst viel sagst aber wenig Ansehen ?
    Ein NC wäre gerecht wenn wir annähernd gleiche Bedingungen hätten. Dem ist aber nicht so. In Bayern und BW ist das Abitur erwiesenermaßen ungleich schwerer als in anderen Bundesländern.
    Was ich nicht bestätigen kann ist <1,5 = karrieregeil. Das hat überhaupt nichts zu sagen. Gibt genauso Lernfreaks die froh sind ein geregeltes sicheres Leben zu haben.

  10. #25
    Die Frage ist hier natürlich ob so ein NC überhaupt gerecht ist.
    Das ist er sicher nicht, aber er ist eine Möglichkeit, die Bewerber vorab zu selektieren. Diese Selektion trennt die sehr Guten von den etwas Schlechteren. Nicht jeder sehr gute Abiturient wird auch ein sehr guter Arzt, das ist wahr. Aber ein sehr gutes Abi legt Fleiß und Intelligenz nahe, die im Studium ebenfalls hilfreich sein werden. Trennen sollte man sich von der Argumentation, daß das Abi in bestimmten Ecken nur deshalb schlecht lief, weil diese Sachen einem persönlich nicht so lagen, denn solche Themen wird es im Studium genauso geben. Entweder scheitert man dann daran, oder man rutscht mit viel Glück trotzdem durch und wird später so auf die Patienten losgelassen. So bekommt derjenige der Arzt werden wollte seine Chance, aber seine Patienten verlieren möglicherweise eine.

    Warum sollte ausgerechnet der NC gerecht sein, wenn man sich sonst nicht daran stört, daß Leute über Nacht zu viel viel Geld kommen, ohne dafür je wirklich was geleistet zu haben. Wer trotz des NC schafft zum Medizinstudium zugelassen zu werden, der hat dafür vorab schon mal was geleistet.

    Natürlich, wer weiss das er Medizin machen will muss dann eben den Schnitt erreichen, das gilt wohl für alle. Aber wer weiss das schon?
    Das wissen sicher die wenigsten, aber darauf kommt es nicht an. Es ist einfach eine Frage der Bereitschaft gut zu sein, sich anzustrengen, gerade auch wenn dafür der "Lohn" noch ungeklärt ist. Mir wäre ein guter Arzt lieber, als einer der nur dann was lernt, wenn er es notgedrungen machen muß. Das sind dann nämlich die Kollegen, die nach 35 Jahren Praxis z. B. Migräne noch immer für eine psychische Erkrankung halten und den Patienten eher belächeln als ihm zu helfen.

  11. #26
    In Bayern und BW ist das Abitur erwiesenermaßen ungleich schwerer als in anderen Bundesländern.
    In Sachsen ist das Abitur erwiesenermaßen ungleich schwerer, als in anderen Bundesländern - und nun ?

  12. #27
    Ansehen ? Zitat von robert234 Ansehen ?

    Warum sollte ausgerechnet der NC gerecht sein, wenn man sich sonst nicht daran stört, daß Leute über Nacht zu viel viel Geld kommen, ohne dafür je wirklich was geleistet zu haben. Wer trotz des NC schafft zum Medizinstudium zugelassen zu werden, der hat dafür vorab schon mal was geleistet.
    Einspruch. Trotz NC und nicht so gutem Abi hier Medizin zu studien ist eine Sache des Geldes und der Kontakte. 2 Möglichkeiten: Einklagen oder teures Auslandsstudium und dann wechseln. Oder man wechselt etwa auf ein Hamburger Internat und kommt mit 1,0 raus.

    Das ist auch keine "eigene" Leistung.
    Und zu Geld kommen ohne was dafür zu leisten kommen die wenigsten. Deutschland ist halt das Land der Neider. Da schreit man lieber als hinter die Kulissen zu schauen.

    Natürlich ist ein gutes Abi ein Indiz für Leistungsbereitschaft und sollte auch gewertet werden. Es als alleiniges Kritierum für die Zulassung zu nehmen halte ich aber für falsch.

    @rv: Wow du hast ein Fehler entdeckt. Großes Kino. Das "ungleich" ist in meinem Satz natürlich zu streichen.
    :
    In Bayern und BW ist das Abitur erwiesenermaßen ungleich schwerer als in anderen Bundesländern.

  13. #28
    Ich wollte damit lediglich aussagen, dass die Debatte über die unterschiedliche Schwerheit des Abiturs der Länder zu nichts führt, und ein erschwertes Erreichen eines guten Durchschnittes für die, die es auch wollen, ein lösbares Problem darstellen sollte. Eine Einschränkung sollte hier aber auch getroffen werden, nämlich dass medizinrelevante Fächer mehr in die Betrachtung seitens der Uni eingehen.
    in deinem Satz steckt noch ein Kommafehler

  14. #29
    Ansehen ? Zitat von rv Ansehen ?
    Ich wollte damit lediglich aussagen, dass die Debatte über die unterschiedliche Schwerheit des Abiturs der Länder zu nichts führt, und ein erschwertes Erreichen eines guten Durchschnittes für die, die es auch wollen, ein lösbares Problem darstellen sollte. Eine Einschränkung sollte hier aber auch getroffen werden, nämlich dass medizinrelevante Fächer mehr in die Betrachtung seitens der Uni eingehen.
    Sie führt zumindest dazu Missstände anzuprangern.
    Natürlich kann man überall einen gute Durchschnitt erreichen und auch sonst gebe ich dir hier Recht!

  15. #30
    sollen die mal machen.
    dann sitzen nicht mehr 120 studenten in hörsäalen für 100 personen, sondern 300. wer nicht 45min früher kommt muss halt draußen bleiben.

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