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18.06.2009, 08:55 #1
Krafttraining bei Kindern: Neue Studie
Diese Woche war eine sehr interessante Reportage auf 3SAT zu sehen:
In der Schweiz hat ein Kinderarzt ( Dr. Eiholzer) eine wissenscaftliche Studie an einer Klasse mit Zwölfjährigen durchgeführt.
Seine These ist, daß Menschen sich heutzutage generell zu wenig bewegen und deswegen auch zuviel Fett und zuwenig Muskelmasse ausbilden. Seiner meinung nach fängt das Problem bereits in der Kindheit an und zieht sich dann durchs ganze Leben fort.
Er hat auch ganz interessant geschildert, daß gerade die Kinder, die es am nötigsten hätten, im Schulsport am wenigsten gefördert würden, sein Ansatz war, statt des klassischen Sportunterrichtes wöchentlich 2 TEs a 45min Kraftsport zu unterrichten.
Der Versuchsaufbau war wie folgt:
Die Schüler wurden gewogen, gemessen, die Körperzusammensetzung berechnet und der Grundumsatz über eine Atemanalyse bestimmt. Des weiteren hat man ein Bewegungsprofil von jedem Schüler über 1 Woche erstellt- die Schüler bekamen einen Gürtel um, der ihre Bewegungen aufgezeichnet hat.
Anschliessend gab es dann 6 Monate Kraftraining: Bankdrücken und Kniebeugen waren bei den Aufnahmen zu sehen, eine explizite Aufzählung der Übungen gab es leider nicht.
Die Gewichte, die ich sah, waren für 12 jährige nicht schlecht- die Mädels haben mit 20kg Bankdrücken gemacht, die Jungs mit 40kg und mehr Kniebeugen. Wie gesagt, das wurde nicht alles aufgeführt, war aber nicht trivial, was man so sah.
Nach 6 Monaten hat man die Kinder wieder vermessen und erstaunliche Dinge festgestellt: ALLE haben ausnahmslos ihren Grundumsatz und ihre Muskelmasse erhöht, alle haben sich in den Gewichten gut gesteigert.
Es gab zwei Kinder, die man beispielhaft gezeigt hatte, der Junge ( er war schlank) hat in der Zeit 6kg Muskelmasse zugenommen!
Und: Die Bewegungsanalyse hat gezeigt, daß sich alle Jungen der Klasse nach den 6 Moanten Krafttraining 20% mehr bewegten in ihrem Tagesablauf- was lt. des Arztes signifkant höher ist.
Erstaunlicherweise hat sich allerdings bei den Mädchen in dem Fall der Bewegung nichts getan.
Man erforscht nun, warum das so ist.
Tatsache ist allerdings, daß immer mehr Mediziner dazu übergehen, Kraftsport auch bei Kindern schon als sinnvoll und förderlich anzusehen, da findet gerade ein Umbruch in der Wissenschaft statt.
Die Reportage lief übrigens in der Sendung "Nano".
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18.06.2009, 09:02 #2
Habe gerade einen guten Zeitungsartikel zu dem Thema bei Google gefunden:
http://www.lustaufbewegung.ch/filead.../SI_Feb_09.PDF
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18.06.2009, 09:07 #3
Das hört sich echt sehr interessant an. Meine tochter (13) macht auch ca. etwa 1/2 jahr krafttraining, in einem ladys fitness-studio. Da sie im Judo auch viel kraft braucht und ich muß sagen es bekommt ihr sehr gut und sie macht es sehr gern (woher sie das nur hat??? )
also ich fände es gut, wenn da ein umdenken kommen würde,
wobei ich denke, das dies immer unter aufsicht gemacht werden müßte, gerade jung`s überschätzen viell. ihre kräfte.Geändert von Angelina (18.06.2009 um 09:24 Uhr) Grund: Fehlerteufel
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18.06.2009, 09:20 #4
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18.06.2009, 09:26 #5
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18.06.2009, 09:43 #6
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18.06.2009, 09:43 #7spammer69Gast
Danke, Barbara! Schade, dass ich den Beitrag nicht gesehen habe. Vielleicht kommt es ja zum Umdenken und die Ärzte hören endlich auf, den Eltern den alten Wachstumsfugen-Mist zu erzählen.
Ich möchte noch anmerken, dass Kinder (vor allem ganz kleine Kinder) die Bewegungsabläufe einiger Grundübungen wie Kniebeugen und Kreuzheben völlig intuitiv richtig beherrschen oder zumindest schneller lernen können als Leute, die erst mit 20 mit dem Training anfangen. Das sollte all denen zu denken geben, die behaupten, die Übungen wären schädlich.
Zur Verdeutlichung...
http://www.youtube.com/watch?v=Id_bqsdwwcE
Kerzengerader Rücken, Knie gehen nur wenig nach vorne, beugt aus der Hüfte... Mustergültige Ausführung, vor allem bei der ersten Wiederholung.
Edit... Hier gibt es den Artikel dazu und auch den Beitrag zum Anschauen: http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/b...882/index.html
Werde ich mir heute abend mal zu Gemüte ziehen.Geändert von spammer69 (18.06.2009 um 09:59 Uhr)
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18.06.2009, 10:15 #8
Bei meinem kleinen Bruder machen die auch einmal die Woche "Gewichte heben" .
Der ist in der 1. Klasse und dann nehmen die halt jede Woche ein anderes
Gewicht was sie hochhalten müssen, solange sie können.
Weiß selber nihct,was ich davon halten soll, bringt das was?
Achja und manchmal machen die auch Klimmzüge und gut ist,
dass die auch 3mal pro Woche Sport haben.
Ich versuch ihn ab und zu auch mal zu 10 min training zu überreden,
aber er verliert dann schnell die Lust.
Aber trotzdem ist er beim Kraftsport der beste,obwohl er auch
relativ dünn ist, ich war da bestimmt aber noch dünner.
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18.06.2009, 10:23 #9
vl könnte man auf diesen Artikel hin mal die Trainingsleitsätze auf "richtig" ändern
@spammer:
cooles Video, hab zur Freundin gemeint, "schau, unser Kleiner in 4 Jahren"
Sie hat mir nur den Vogel gezeigt haha
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18.06.2009, 10:27 #10
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18.06.2009, 10:37 #11spammer69Gast
Ich verstehe aber nicht ganz, wie man beweisen können soll, dass Hanteltraining die Wachstumsfugen nicht schließt. In diesem Fall liegt die Beweisschuld meiner Meinung nach bei den Leuten, die behaupten, dass schwere Gewichte die Kinder im Wachstum hindern. Diesen Beweis sind sie uns alledings bis jetzt schuldig geblieben.
Aber lassen wir das Thema, zumal ich ja auch weiß, dass Barbaras Sicht der Dinge in diesem Punkt nicht so sehr von meiner abweicht.
kuzzzi, der Junge ist in dem Video 15 Monate alt. Ich wollte aber auch nicht behaupten, dass Kinder schon in dem Alter schwere Hanteln stemmen sollen, sondern nur verdeutlichen, wie leicht es ihnen fällt, diese für einen Erwachsenen recht komplizierten Bewegungen richtig auszuführen. Ich glaube nämlich nicht, dass ein 15 Monate altes Kind fähig ist, die Anweisungen eines Trainers zu befolgen. Das klappt bei dem Jungen einfach instinktiv.
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18.06.2009, 11:15 #12
@Barbara:
du hast mir ja selbst mal von diesem Artikel aus der Sportreveu od so berichtet?
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18.06.2009, 11:38 #13
Ja, hab ich. Ich bin mit Spammer eigentlich 100% derselben Meinung, der Bericht in der SR hat dasselbe ergeben und jetzt der Kinderarzt geht ja ebenfalls diesen Weg.
Allerdings bin ich aus der Ernährungsforschung gewohnt, daß viele, als unumstösslich geltenden Regeln sich innerhalb von Jahren ins Gegenteil verkehren und man einfach oft flexibel sein muss in der Betrachtung und auch Änderung seiner eigenen Sichtweise, wenn man vorwärtskommen und seriös bleiben will. Deswegen bin ich der Meinung, daß man durchaus verschiedene Thesen nebeneinader stehen lassen sollte, so daß sie jeder selbst seine Gedanken und anschliessend Meinung zu dem Thema bilden kann.
Das Denken und die daraus resultierenden Handlungen will und kann ich den Personen schliesslich nicht abnehmen.
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18.06.2009, 11:46 #14Ich verstehe aber nicht ganz, wie man beweisen können soll, dass Hanteltraining die Wachstumsfugen nicht schließt. In diesem Fall liegt die Beweisschuld meiner Meinung nach bei den Leuten, die behaupten, dass schwere Gewichte die Kinder im Wachstum hindern. Diesen Beweis sind sie uns alledings bis jetzt schuldig geblieben.
Im übrigen wäre ich der Letzte, der Sport (auch in jungen Jahren) verdammen würde, die positiven Effekte sportlichen Trainings, selbst bei Kindern, liegen doch auf der Hand. Mein Anliegen ist es lediglich - hier kann ich mir nur abermals wiederholen - Risiken zu meiden, die man meiden kann. Das bedeutet nicht etwa den Verzicht auf Sport schlechthin, wohl aber noch eine gewisse Zurückhaltung insoweit, als man (konkret bei Gewichtsbelastungen) nicht "voll draufhält".
Sicher kann man Hundert TV-Sendungen oder dergleichen zu dem Thema machen, und immer wird man zu dem (logischen) Ergebnis gelangen, daß natürlich auch Kinder die sich kraftsportlich betätigen, dadurch Muskelzuwachs über dem Niveau erzielen, das andere Kinder die nur vor dem PC hocken haben. Und fraglos können Kinder koordinative Abläufe sehr gut erlernen, all das ist doch völlig unstreitig.
Wo sich jedoch die Geister scheiden, das ist der Punkt wo es darum geht ob neben den zeitnah ohne weiteres ersichtlichen positiven Trainingseffekten denn auch nachhaltige langfristigere Risiken gesetzt werden. Solange es da mindestens begründete und nicht widerlegte Bedenken gibt, kann jeder Irrtum zu Lasten der Gesundheit der Kinder gehen.
Meine Strategie ist es daher, Kinder und Jugendliche in sportlicher Hinsicht umfassend zu fördern, nicht überschaubare Risiken aber zu meiden. Ich erwarte übrigens keinen "Beweis" dafür, daß hohe Belastungen, beispielsweise durch schweres Hanteltraining, zu keinen Schäden führen. Zum einen läßt sich im konkreten Einzelfall kaum je vorhersagen, welche Entwicklung die Skelettstrukturen ohne die hohe Belastung denn genommen hätten, zum anderen müßte man die Probanden allein aus Zwecken der Studie mehrfach vermeidbarer Röntgenstrahlung aussetzen, um Veränderungen nachzuweisen oder auszuschließen. Die langfristen Auswirkungen, etwa auf die Gelenke, lassen sich noch schlechter evaluieren und lägen zudem erst in Jahrzehnten vor.
Darum ist es letztlich eine Frage bloßer Wahrscheinlichkeiten, ob es so ausgeht oder anders. Einen sicheren Beweis für die absolute Richtigkeit einer These wird es kaum geben, auch nicht geben können, daher ist es rein polemisch, dem Vertreter der gegenteiligen Meinung fehlende Beweise vorzuhalten. Die Diskussion hilft auch den Kindern und Jugendlichen nicht, eine brauchbare Orientierung in dieser Frage zu finden.
Der entscheidende Mangel aller mir bislang bekannten Publikationen liegt darin, daß dort vordergründig oder einseitig allein auf die positiven Auswirkungen des Trainings abgestellt wird, der Bereich der Risiken aber entweder ganz umschifft wird, oder darauf verwiesen wird, daß es keine Beweise dafür gäbe, ob und in welchem Maße sich die Risiken denn verwirklichen. Gleichwohl hat man aber selbst auch keine Beweise, sondern ebenfalls nur eine Vermutung.
Zu einem fairen Gegenüberstellen gehört auch, nicht nur Kind A (PC-Hocker und Frittenesser) mit Kind B (Hanteltrainierer und Bewußternährer) zu vergleichen, und dann den Schluß zu ziehen, daß Kind B gesundheitlich besser gestellt sei als Kind A, x kg Muskeln in y Monaten aufgebaut habe usw. . Dann sollte man sich auch mal der Mühe unterziehen Kind B (Hanteltrainierer und Bewußternährer) mit Kind C (Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, Leichtathletik, ebenfalls Bewußternährer) zu vergleichen, dann wird nämlich ein völlig anderes Ergebnis erzielt werden und sich die Frage aufdrängen, ob die geringen (falls überhaupt bestehenden) Unterschiede zwischen Kind B und Kind C die kaum kalkulierbaren Risiken infolge zu schweren Trainings bei Kind B wirklich lohnen.
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18.06.2009, 12:04 #15
robert ... ab welchem alter kann man die uebungen mit dem eigenen koerpergewicht machen ?
viele jugendtrainer beim handball meinen dass man die kleinen kinder keine liegestuetze machen lassen kann, bei mir hats aber auch nicht geschadet
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