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04.04.2009, 18:26 #1
Leistenbruch-Op - Erfahrungsbericht
Am Donnerstag, den 02. April 2009 wurde mein Leistenbruch operiert.
Die Vorgeschichte:
Eine leichte Vorwölbung im Bereich der rechten Leiste bestand bei mir schon einige Jahre. Ich konnte aber ungehindert schwer trainieren und hatte keine Schmerzen.
Im vergangenen Jahr vergrößerte sich die Vorwölbung und ich mußte die austretende Darmschlinge immer häufiger mit der Hand in den Körper zurückdrücken.
Abhilfe schaffte zu Anfang ein Bruchslip. Beim Bruchslip wird im Bruchbereich elastisches, verstärktes Gewebe eingenäht das im Leistenbereich eng anliegt.
Dadurch war wieder ein beschwerdefreies Training möglich.
Vor ca. 6 Monaten war der Bruch so groß geworden daß ich keine Kniebeugen mehr ausführen konnte. Zuletzt mußte ich die Darmschlingen mehrmals stündlich zurückdrücken. Nun langte es, da meine Lebenqualität deutlich schlechter wurde und ich schließlich gar nicht mehr trainieren konnte.
Die Brucherweiterung war manchmal durch ein "Ziehen" begleitet, ansonsten schmerzfrei.
(Siehe Bilder 1-3)
Dienstag, 24. März:
Erstuntersuchung beim Hausarzt und Überweisung in eine Klinik in Hannover.
Montag, 30. März:
Voruntersuchung in der Klinik, EKG, Blutabnahme, Gespräch mit dem Narkosearzt und OP-Termin.
Donnerstag, 02. April:
Op-Termin.
Am Vorabend habe ich den Bauch- und Schambereich sauber rasiert.
(Gilette Mach 3)
In der Klinik machen das Lernschwestern oder Zivis, wer es lieber mag lässt sich in der Klinik rasieren.Ansehen ?
Um 6:45 Uhr war Aufnahme in der Klinik. Ich bekam Thrombosestrümpfe und einen Slip mit Windeleinlage für abgehende Flüssigkeiten bei der Op.
Um 10:00 Uhr gab es eine Beruhigungstablette, dann Abfahrt in den OP-Bereich und Vollnarkose.
Von ca. 10:30 - 12:00 Uhr Operation.
Danach wurde ich vom Aufwachraum wieder auf mein Zimmer geschoben.
In der rechten Leistengegend war der Zugang für den Drainageschlauch, über Zugang 1-3 wurde operiert.
Operationsmethode der Klinik:
Für die einzelnen Operationslokalisationen ergeben sich entsprechend typische Operationsmethoden. Im Bereich der Leiste ist die endoskopische Operationstechnik die hier am häufigsten durchgeführte Methode. Hier wird über das sogenannte endoskopisch extraperitoneale Vorgehen eine Schicht unter dem Unterhautfettgewebe und unter der Bauchwandmuskelhülle gesucht, um von dort aus direkt ohne Eröffnung der Bauchhöhle im Bereich der Leiste den Bruch auszupräparieren und dort ein Netz mit einer Mindestgröße von 10 x 15 cm vor die Bruchpforte auf der Innenseite (also auf die biomechanisch günstige Seite) der Bauchwand einzulegen.
Nach 10 Minuten im Zimmer konnte ich allein aufstehen und zur Toilette gehen.
Die Schmerzen sind direkt vergleichbar mit starkem Bauchmuskelkater, einseitig. Schmerzlindernde Medikamente brauchte ich nicht.
Zu essen gibt es am Operationstag eine leichte Suppe am Abend und Wasser ohne Kohlensäure. Ab Freitag Vollkost.
Freitag, 03. April:
Der Drainageschlauch wird entfernt.
Ich kann normal gehen, begleitet von heftigem "Bauchmuskelkater".
Samstag, 04. April:
Nach der Visite Entlassung aus der Klinik.
Weichteilbrüche heilen nicht von allein. Ohne Operation wird der Bruch größer und es können Komplikationen auftreten.
(Bild 2+3 am Tag vor der OP, Bild 4 am Tag nach der Op, Bild 5 am Samstag den 04. April, 2 Tage nach der OP)Geändert von oldiegerd (04.04.2009 um 21:18 Uhr) Grund: Schreibfehler
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04.04.2009, 18:30 #2
sag jetzt nich das sind bilder von dir ?!?!?!
sieht auf jeden fall extrem uebel aus
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04.04.2009, 18:37 #3
Die Bilder sind von mir.
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04.04.2009, 18:39 #4
wie lange hattest du den bruch denn jetzt schon ?
und warum hast du ihn nicht direkt am anfang operieren lassen oder tut das nur not wenn man schmerzen oder probleme bekommt ?
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04.04.2009, 18:59 #5
Ich kann es nicht genau sagen, aufgefallen ist mir eine leichte Vorwölbung 2004/2005.
Da ich keine Schmerzen hatte habe ich es nicht weiter beachtet.
Klar, wäre besser gewesen früher zum Arzt zu gehen, aber wer will schon gern unters Messer? Sollte ich noch einen Leistenbruch bekommen gehe ich sofort zum Arzt.
Das wird bei der Erstuntersuchung in der Klinik auch überprüft. Wenn ein Bruch auf beiden Seiten vorliegt, werden beide Seiten operiert.
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04.04.2009, 20:46 #6
Nach Aussage des Oberarztes in der Klinik kann ich nach abschwellen des Bluterguss unterhalb des Bauchnabels sofort wieder voll trainieren.
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05.04.2009, 13:30 #7
Hört sich doch super an, kannst ja mal berichten wie die ersten Trainingserfahrungen sind.
Wenn ich mir deine Krankengeschichte so anhöre, bin ich doch froh etwas früher zum Arzt gegangen zu sein. Noch tritt bei mir nur minimal etwas vom Darm aus und dass ich es mehrmals am Tag zurückdrücken muss ist auch noch nicht der Fall.
Vielleicht hab ich auch etwas Glück gehabt dass die Schmerzen jetzt schon so unerträglich waren dass ich frühzeitig zum Arzt gegangen bin.
Gute Besserung !
Gruß,
v_p
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05.04.2009, 23:54 #8
Meine größten Bedenken vor der Operation drehten sich nicht um die Op sondern um die Stunden nach der Op.
Für mich war es schwierig die Kontrolle über meinen Körper in fremde Verantwortung zu geben.
Allein der Gedanke im Bett zu liegen und den Stuhlgang im Bett zu verrichten hat mich viel beschäftigt, da er meine Schamgrenze überschreitet.
Ich habe in der Klinik auch danach gefragt und die Ärztin hat mich schon beim Erstgespräch beruhigt.
So habe ich es auch nach der Op erlebt. Wasserlassen ist sofort möglich, allein
auf der Toilette, ohne Schmerzen, völlig normal.
Der Stuhlgang dauert, da 12 Stunden vor der OP keine Nahrung mehr aufgenommen werden darf.
Das normalisiert sich aber in den Tagen nach der OP.
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12.02.2010, 14:35 #9
Nachtrag:
Seit Mitte Mai des vergangenen Jahres trainiere ich wieder und war nach ca. 2 Monaten bei meinen gewohnten Trainingsgewichten angelangt. Ich kann jede Übung ohne Einschränkungen ausführen, beschwerdefrei.
In den ersten Monaten bemerkte ich bei Wetterumschwung manchmal ein leichtes "Zwicken" was sich auf den Heilungsprozess und das Einwachsen des eingesetzten Netzes zurückführen läßt.
Mit dem Operationsverlauf und der kurzen Reha-Pase bin ich sehr zufrieden und kann die Op-Methode nur
empfehlen. Die Klinik in Hannover führt die Operationen nach o.g.Methode schon seit 20 Jahren durch und ich habe mich auch auf Empfehlung dort behandeln lassen.
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12.02.2010, 15:08 #10
Also ich hab da jetzt ein fette Narbe obwohl die zum Glück so hell ist mittlerweile das man sie kaum noch sieht.
Aber wundert mich gar nicht der Chiruge hat ja auch Hände wie Bratpfannen grins.
Sollte ich so was noch mal haben gehe ich nach Koplenz in die Microchirugie oder wie das heißt,
Da war ein Kolleg der hatte nur eine 2 cm Schnitt den hat man schon nach 4 Wochen nicht mehr gesehen.
Aber man sollte schon auf den Arzt höhren und nach 6 Wochen erst wieder gewohnt heben.
Mein Stiefvater hat nach 4 Wochen gemeint alles gewohnt zu machen zack die andere Seite im Arsch.
gruß Sascha
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03.03.2013, 17:32 #11
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28.02.2015, 18:58 #12
So, demnächst wird die andere Seite operiert. Muss ich machen lassen. Ansehen ?
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28.02.2015, 19:08 #13
dachte du haettest schon beide machen lassen?
ist die operierte seite wieder voll belastbar bzw so wie vorher?
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28.02.2015, 19:13 #14
Ja die operierte Seite ist durch das Netz voll belastbar und massiver als die Hautschichten unserer Leistengegend.
Nun noch Netz auf die linke Seite und Ruhe ist. Genervt bin ich trotzdem.
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28.02.2015, 19:15 #15
viel erfolg bei der OP.
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