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  1. #1

    Hype um Protein?

    Hey Leute,

    erstmal vorweg: mit diesem Thread will ich niemanden beleidigen noch irgendwelche Einstellungen kritisieren. Mir geht's nur darum, eine hoffentlich gute Diskussion über den Bedarf von Eiweiß anzufangen und dass vllt. meine Thesen wiederlegt werden.

    Ich les immer mehr und mehr, dass viele in ihren EP sehr viel Proteinshakes und Protein-Präparate einbauen. Manchmal in solchen Mengen, dass ich dran zweifle ob das ganze nicht eher schädlich (im Hinblick auf die Gesundheit) ist als förderlich für den Muskelaufbau.

    Hier mal zwei Quellen:

    Den Beweis hierfür lieferte bereits 1988 eine kanadische Gruppe von Wissenschaftlern um Prof. Mark Tarnopolsky. Sie untersuchten die Stickstoffbilanz bei sechs intensiv Bodybuilding treibenden Personen, die nachweislich frei von Anabolika waren. Die Stickstoffbilanz gibt darüber Aufschluss, wie viel Protein bzw. Aminosäuren der Körper aufnimmt und in Form von Stickstoff wieder ausscheidet. Dabei stellten die Forscher fest, dass sich das Bilanzminimum und damit der Proteinbedarf pro kg Körpergewicht nicht signifikant von Personen unterschied, die nicht sportlich aktiv waren.
    In umfangreichen Studien zur Biokinetik der Aminosäuren untersuchte eine Gießener Arbeitsgruppe auch den Proteinumsatz von Leistungssport treibenden Bodybuildern. Sie stellten fest, dass der Aminosäurenumsatz vier und acht Stunden nach intensivem Training großer Muskelgruppen um maximal 30 Prozent erhöht ist. Spätestens 22 Stunden danach weist der Umsatz jedoch das gleiche Niveau auf wie bei Nichtsportlern. Das entspricht bei täglichem Training einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung um maximal 17 Prozent. Sollte entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse dadurch auch der Bedarf steigen, würden sich die Empfehlung für intensiv Kraftsport treibende Personen nur geringfügig auf maximal 0,94 g Protein pro kg Körpergewicht erhöhen.
    Beides herausgearbeitet von einer Arbeitsgruppe um Dr. Klaus-Jürgen Moch. Laut diesen Texten ist der Eiweiß-Bedarf von Bodybuildern und Kraftsportlern tatsächlich nach dem Training um bis zu 30 Prozent gesteigert, das ganze beläuft sich dann aber auf unter 1 g pro kg Körpergewicht am Tag.

    Da ich erst etwas skeptisch war, bin ich zu einem befreundeten Arzt für Sportmedizin gegangen und habe ihn nach seiner Meinung gefragt. Laut ihm stimmen die oben genannten Angaben, können aber natürlich auch variieren, je nach Körperbau und Körpergröße. Dennoch liegt das weit unter dem Level, was sich manche an Protein etc. pro Tag reinfahren - vor allem auch unerfahrene Anfänger, die gerade erst mit BB oder Kraftsport angefangen haben.

    Ich seh so oft irgendwelche dünnen Typen, die egal wir ihr Training auszieht, ihren ganzen Erfolg am Protein festmachen. Der Hype "Je mehr Protein, desto geiler der Muskel" macht sich immer breiter und breiter. Ich find, vor allem für Anfänger, ist zu viel Eiweiß nicht fördernd, sondern schädlich und sollte in den krassen Formen mit Vorsicht genossen werden.

    Warum macht jeder so einen Hype um dieses Protein, warum denkt jeder je mehr Protein desto mehr Muskeln?

    Ich freu mich auf eure Antworten.

    Viele Grüße

    •   Alt

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  2. #2
    meine antwort beantwortet jetzt zwar nicht ganz deine frage, aber bis zu 3g EW pro 1Kg körpergewicht gelten bei genug wasser zufuhr und intakten nieren als völlig unbedenklich. von daher spricht meiner meinung auch nichts dagegen diese menge zu verzehren.
    wenn 1g reicht ist man mit 2g wies hier im forum empfohlen wird ja auf jeden fall auf der sicheren seite^^.

  3. #3
    Ja aber Proteinshakes sind teuer(bin Schüler!) und ich krieg Nebenwirkungen(Pickel) davon deswegen hör ich gerade auf die zu nehmen! Wieso denn zu viel zu sich nehmen...verschwendung!^^

  4. #4
    Zitat Zitat von bambamscorner.com
    vorteile einer erhöhten proteinzufuhr
    manch einer mag jetzt entgegenhalten, daß es studien mit bodybuildern gibt, in denen gezeigt wird,
    daß ein proteinkonsum von 1,2g-1,5g/kg körpergewicht ausreichend ist, um das
    stickstoffgleichgewicht aufrecht zu erhalten, denn bei einer zu geringen proteinzufuhr würde der
    körper mit einem vermehrten abbau von muskelzellen reagieren, was wiederum in einem
    gesteigerten stickstoffverlust resultieren würde, der nachweisbar wäre. Dieses stickstoffgleichgewicht
    sagt allerdings lediglich aus, daß der körper in der lage ist, seine muskelmasse zu erhalten. Die
    meisten bodybuilder sind allerdings an einem muskelzuwachs interessiert. Für diesen muß jedoch
    mehr protein über die nahrung zugeführt werden, als zum erhalt der muskelmasse erforderlich ist. So
    wurde auch in studien nachgewiesen, daß einer erhöhte eiweißzufuhr zu einer verminderten
    stickstoffausscheidung führt.
    Auch das argument, daß eine ständig erhöhte proteinzufuhr dazu führt, daß ein größerer anteil an
    aminosäuren einfach oxidiert, also verbrannt wird, kann so nicht stehengelassen werden. Zwar ist es
    richtig, daß die überschüssigen aminosäuren zur energiegewinnung herangezogen werden. Dieses ist
    auch sicher besser, als wenn sie als körperfett eingelagert werden, wie es mit einem überschuß an fett
    geschieht. Der menschliche körper funktioniert aber nicht einfach so, daß eine gewisse menge an
    körpereigenen eiweißen abgebaut wird, die dann nur durch nahrung ersetzt werden. Vielmehr wird
    vom abgebauten eiweiß ein teil wieder zum aufbau verwendet. Insgesamt baut der menschliche
    körper am tag etwa 3-5g eiweiß je kg körpergewicht ab. Hiervon wird der größte teil aber erneut
    der synthese zugeführt, weshalb effektiv lediglich ein verlust von etwa 50g eintritt. Dieses entspricht
    der empfohlenen eiweißmenge der dge, die somit den minimalen erhaltungsbedarf bei darstellt ohne
    körperliche aktivität.
    Dazu kommt aber noch der eiweißabbau der eintritt, wenn die konzentration von aminosäuren im
    menschlichen körper einen bestimmten wert unterschreitet. Dieses ist z.b. Bei einem harten training,
    schwerer arbeit oder streß der fall, wo auch aminosäuren zur energiegewinnung herangezogen
    werden. Hier bedeutet, daß der zusätzliche aminosäurenbedarf dazu führt, daß der körper
    muskelgewebe abbaut, um diesen bedarf zu decken. Diese vorübergehenden schädigungen des
    gewebes führen aber wiederum zu einer vermehrten proteinsynthese nach dem training. Aus diesem
    grund ist auch ein proteinshake zeitnah zum trainingsende sinnvoll, um diese aufbauvorgänge zu
    unterstützen.
    Last but not least gibt es studien die zeigen, daß es bei einer erhöhten eiweißzufuhr auch zu einer
    erhöhung der igf-1-werte (insulinähnlicher wachstumsfaktor) des körpers kommt. Hierbei hat sich
    gezeigt, daß besonders milchprotein (casein) die igf-1-ausschüttung begünstigt.




    Wie immer bei solchen Studien, müssen beide Seiten beleuchtet werden.
    Ich denke die Praxis spricht für sich. Andersherum wär natürlich einfacher

  5. #5
    Hey Germania,

    danke für den interessanten Beitrag. Klingt logisch, und ich bin durchaus der Meinung, dass Bodybuilder eine erhöhte Eiweißzufuhr benötigen, um effektiv Masse aufzubauen.

    Aber mMn gibt es immernoch sehr viele Anfänger, die die Meinung vertreten je mehr Eiweiß desto mehr Muskeln. Das find ich ein bisschen schade, weil das nicht nur unnütz (in den Mengen) ist, sondern auch noch teuer.

  6. #6
    Ich denke es sollte klar sein, dass gute Ergebnisse nur mit der richtigen Kombination aus Ernährung und Training zu erzielen sind. Es ist zwar richtig, dass der eine oder andere Anfänger den Eindruck gewinnen mag, Proteine seien eine Art "Wunderwaffe" für den Muskelaufbau - wer sich allerdings eingehend informiert und richtig einliest wird schnell feststellen, dass es sich dabei eben nur um einen Baustein handelt.

    Wie viel Protein man als BB'ler tatsächlich zu sich nehmen "muss", wird wohl noch für lange Zeit nicht abschließend zu klären sein. Das Gute ist aber ja, dass hier jeder experiementieren und seine Zufuhr den eigenen Zielen und Eregebnissen anpassen kann. Wer mit 0,7g seiner Meinung nach ausreichend Muskeln aufbaut, muss ja nicht mehr zu sich nehmen. Wer bei einer Steigerung von 2g auf 4g noch eine Verbesserung des Trainingserfolgs ohne Nebenwirkungen feststellt, schaufelt eben alles rein was ihm zwischen die Hände kommt...

  7. #7
    Ich halte 3g / kg KG für entschieden zuviel. 0,8g/kg bei Nichtsportlern sind natürlich zu wenig für Bodybuilder, aber ich fahre mit 1,5-2g/kg sehr gut und muss mir keine Gedanken machen, irgendwelches Geld für Shakes zum Fenster rauszuwerfen, weil ich täglich 4g/kg zu mir nehme, aber rund 2g eh wieder durch die Nieren ausgesondert werden...

  8. #8
    Zitat Zitat von Indygo Beitrag anzeigen
    Ja aber Proteinshakes sind teuer(bin Schüler!) und ich krieg Nebenwirkungen(Pickel) davon deswegen hör ich gerade auf die zu nehmen! Wieso denn zu viel zu sich nehmen...verschwendung!^^

    mein Dad nimmt auch keine Proteinshakes ( hatte er damals mal bis 22 gemacht), weil er gemerkt hat, dass er die Protein auch durch gesunde Ernährung reinbekommt und er wiegt 95 Kg auf 1,78

  9. #9
    Zitat Zitat von rejuco Beitrag anzeigen
    Ich halte 3g / kg KG für entschieden zuviel. 0,8g/kg bei Nichtsportlern sind natürlich zu wenig für Bodybuilder, aber ich fahre mit 1,5-2g/kg sehr gut und muss mir keine Gedanken machen, irgendwelches Geld für Shakes zum Fenster rauszuwerfen, weil ich täglich 4g/kg zu mir nehme, aber rund 2g eh wieder durch die Nieren ausgesondert werden...
    ob diät oder aufbau ich konsumiere immer 3g EW je 1Kg/KG. so lange die nieren davon nicht geschädigt werden und es mit dem aufbau gut klappt sehe ich da doch kein problem. als endomorpher wie ich einer bin ists eh sinnvoller mehr auf EW zu setzten wie auf KH. und auch mit normalen lebensmitteln kommt man meiner meinung nach leicht auf diese menge. meine blut- und leberwerte waren bisher immer top...

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