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Thema: Magersucht und Bodybuilding
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26.08.2008, 12:17 #1
Magersucht und Bodybuilding
Hallo Forum,
mich hat letzte Woche ein Bekannter angesprochen, der vor einem halbe Jahr circa unter einer Essstörung (Magersucht) gelitten hat, angesprochen, dass er auch mit dem Bodybuilding anfangen möchte.Er wiegt derzeit 56kg bei einer Körpergröße von 1,79cm circa, was jedoch viel ist, wenn man bedenkt, dass er noch wenige Monate zuvor mit 47kg in eine Klinik kam.
Er meint jedoch, dass sein Stoffwechsel durch das Hungern komplett im A**ch wäre!
Ist Bodybuilding der richtige Sport für jemanden mit seiner Ausgangslage möchte ich von euch wissen?
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26.08.2008, 12:24 #2
Mhm...
Die andere Frage die eigentlich wichtiger ist, wie gut kommt er damit zurecht, dass er Magersüchtig war/ist?
Weil wenn er BB macht, dann wird er über kurz oder lang nicht um einen EP rumkommen!
Und da seh ich etwas die Gefahr, da er hier beinhart Kalorien rechnen muss!
Mit der Vorgeschichte, dann sicher kein einfaches Vorhaben!
Gute Besserungen an deinen Kumpel!
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26.08.2008, 12:30 #3
Ja genau das habe ich ihm auch gesagt, da ja gewisse parallelen zwischen der symptomatik dieser Krankheit und Bodybuilding bestehen...natürlich in komplett anderer Form!
Ich frage mich deswegen, ob er nicht das Bodybuilding nutzen will um seine Krankheit weiter auszuleben
sehr schweres Thema, da man ja nicht in Gedanken von Menschen schauen kann...
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26.08.2008, 12:52 #4
Wahrscheinlich denken sich ein paar Leute jetzt "nicht der schon wieder"; aber ich habe die Krankheit mitlerweile überwunden und sehe keinen Grund dafür mich weiters dafür zu schämen.
Mir persönlich hat BB stark geholfen die letzten Gewohnheiten abzustreifen.
Der EP hat mir geholfen Genügend, ja sogar viel zu essen und dabei eine ansehnliche Form beizubehalten. Gerade diesen Punkt halte ich für Leute die Essstörungen hatten für ennorm wichtig da sie ennorm empfindlich auf nur kleinsten Fettansatz reagieren, da das Bild eines normalen Körpers bei dem etwas Fett einfach normal ist verzerrt wird bzw. nicht akzeptiert wird.
Wenn du möchtest kann ich mich über das Thema noch etwas auslassen, bin aber gerade nicht so in Schreiblaune, das kommt gegen Abend
*das Thema abonniert*
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26.08.2008, 12:56 #5
ok max...vielen Dank!
Freue mich über informationen um meinem Freund zu berichten...
Meinste mit "nicht der schon wieder" mich oder dich?
stehe grad ein wenig auf dem schlauch...
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26.08.2008, 13:29 #6
Ich empfehle das er einfach mit dem Training anfängt und nach und nach in die Ernährung reinkommt Wenn er dann sieht das er im Training Fortschritte macht und weiss das diese durch richtige Ernährung noch besser sein können, dann kann es sein das er auf einmal Motivation zu einem Ernährungsplan bekommt.
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28.08.2008, 01:26 #7
Werdegang eines Jungen mit "Mädchenkrankheit"
Meinste mit "nicht der schon wieder" mich oder dich?
stehe grad ein wenig auf dem schlauch...
Gut also ich glaub ich fang am besten an das ganze mal von Anfang an bissel zu schildern:
Ich war seit jeher ein eher pummeliges Kind. Mama kochte ordentliche Hausmannskost von der ich sicher nicht dick geworden wäre, allerdings verweigerte ich Obst, Gemüse, Fleisch, eigentlich so gut wie alles.
Im Kindergarten war das alles eigentlich kein Problem, da mir gar nicht in den Sinn gekommen wäre dass ich zu dick bin. Auch in der Volksschule (=Grundschule) war es zu Beginn noch kein allzu großes Problem; mit meinem Humor und meiner umgänglichen Art die viele an mir loben konnte ich mir einen großen Freundeskreis schaffen und hatte nie das Gefühl durch meine Statur irgendwo hinten an zu stehen. Noch immer ernährte ich mich so gut wie ausschließlich von Germknödel und Buchteln mit Schokoladenfülle, Nudeln mit Parmesan Pizza und Brötchen Butter und Käse oder Nutella.
Als ich dann die Schule wechselte und mit 8 Jahren in einen noch ländlicheren anderen Ort umzog änderte sich die Situation. Alle Jungs in meiner Klasse waren Sportfanatiker und die einzigen die es nicht waren, waren dick und/oder unbeliebt. Zusätzlich dazu, dass ich beim Räuber und Gendarm spielen in der Pause und beim Schulsport immer mehr Schwierigkeiten bekam mitzuhalten, war meine Mutter Lehrerin an dieser Grundschule, was meine Beliebtheit nicht unbedingt steigerte.
Immer öfter fielen im Streit den man selbstverständlich manchmal mit den Mitschülern hat Beleidigungen die sich auf meine Figur bezogen.
Mama und Papa wussten natürlich immer ihren Sohn mit Aussagen wie "du hast halt dicke Knochen", "die sind nur neidisch weil du viel kräftiger bist" u.ä. zu beruhigen und so ging auch die Grundschule ohne weitere Komplexe an mir vorbei.
Als ich ins Gymnasium kam durfte der wohlbehütete Junge, für den bisher immer um 8 Schlafenszeit war auch länger aufbleiben. Das Hauptabendprogramm hatte einen neuen Fan; MICH! Und wie sichs gehört wurde pünktlich um 20:15 die Packung Nic-Nacs geöffnet und war auch spätestens um 9 leer woraufhin ich bis Filmende noch auf Gummibärchen herumkaute.
Im Gymnasium war ich auch recht beliebt, da ich recht gut in der Schule war und meinen Mitschülern immer beim lernen half und einen engen Freundeskreis hatte der die dominierende Clique darstellte.
Weiterhin futterte ich meine beinahe ausschließlich aus Kohlenhydraten bestehende Kost, da Mum und Dad es mittlerweile aufgegeben hatten mir Obst schmackhaft zu machen.
Wie es in dem Alter nun mal ist, begann ich mich langsam für Mädchen zu interessieren nun ja und nachdem ich ewig grübelte warum ich nie bei denen dabei war die zum Flaschendrehen eingeladen wurde und die quasselnde kichernde Meute Mädels bei der Klassenfahrt nie bei mir sondern bei den Fußballern stand, kam mir das erste mal der Gedanke dass ich vielleicht zu dick bin.
In der Oberstufe (das dürfte eure 9. sein) kams dann dicke. Neue Klassenkameraden, alle schlank und seit früher Kindheit in irgend einem Sportverein und statt einfach "Max", bevorzugten sie "Schweinchen", "Schwabbel", "Schokimonster" und ähnlich charmante Namen. Zum Glück hatte ich mir auch wieder neue Freunde gefunden. Unsere mega-coole Clique hatte den angesagten Namen "Dick und Doofs"
Tja irgendwie schaffte ich es mit Hilfe meiner Doofs und dem anderen Dick bis zum Sommer 2006 weiter zu futtern, wobei es meinem Gewicht sehr zuträglich war seit meinem 16. Geburtstag im Juni 2006 regelmäßig Bier zu trinken.
In besagtem Sommer war es so weit (zu diesem Zeitpunkt hatte brachte ich bei guten 1,8m Körpergröße 93kg auf die Waage). Einer meiner mitreisenden auf dem Sauf/Camping Urlaub auf dem wir waren verschwand zusammen mit dem Mädel in das ich hoffnungslos verschossen war nach einer durchzechten Nach im Zelt.
Nachdem ich ihn darauf angesprochen hatte warum er mir das antat obwohl er um meine Gefühle für sie wusste, antwortete er "Sie steht halt auf dünne!".
Zuhause angekommen empfing mich meine Mum herzlich mit einer Riesenschüssel meiner heiß geliebten Nic Nacs die ich zu Ihrer Überraschung ausschlug. Das änderte sich auch die kommenden Wochen nicht in denen mir die Waage recht gab und mich mit immer stärker schwindendem Körpergewicht recht gab. Als der Gewichtsverlust von mindestens einem halben Kilo pro Woche ausblieb suchte ich nach weiteren Essgewohnheiten die ich ändern könnte. Was ist ungesund? Süßes richtig! Was esse ich süßes? Gummibärchen, Genau! Also wurden die sowohl die 100g Schoko als auch die Tüte Gummibärchen pro Tag gestrichen. Wieder sank das Gewicht und die ersten Leute sprachen mich auf meine (mittlerweile nur noch 83 kg tragende) Figur an. Äußerst motivierend, trotzdem purzelten die Kilos nicht so wie ich wollte (die Waage MUSSTE jeden Tag um mindestens 0,1 Kilo weniger anzeigen) weshalb ich meine ersten zaghaften Umstellungen auf "gesunde" Ernährung startete. Voller Stolz wurde die Tiefkühlpizza durch Knoblauchbaguette ersetzt und die Germknödel wurden ohne Vanillesoße verputzt. Ebenso stand auf dem Einkaufszettel "Castello für Max" was so viel bedeutete wie "die Light Variante".
Als auch nach dieser Ernährungsumstellung mein Gewicht stagnierte recherchierte ich; "Abnehmen + was + essen" wurden in Google eingetippt und Nahrungsmittel wie "mageres Geflügel" "Fettarm" "Gemüse" sprangen auf. 'Was??? Gemüse? Nein!'. Nächster Suchbegriff "schnell abnehmen", Atkins sprang auf. "Fett" und "Eiweiß" standen da. 'Mhhh wenn man mit Fett und Eiweiß abnimmt geht’s doch ohne fett noch schneller'.
"Mama wo ist Eiweiß drinnen?"
Der Tag an dem ich Pute für mich entdeckte. Light Käse, Hüttenkäse en masse, Putenfleisch, Eier ein wenig Reis und Schwarzbrot wurden zu meinem täglich Brot. Hand in Hand mit der stetigen Unterzuckerung gingen auch Fressattacken. War Schoko im Haus verschwand die 300g Tafel Milka recht plötzlich was darin resultierte das die geforderten 0,1 kg pro Tag nicht mehr drinnen war. Eins führte zum anderen, weniger wurde gegessen der Heißhunger immer öfter und versaute mir dir Erfolge. Noch weniger wurde gegessen und die Schoko wurde häufiger; logischer Schluss meines Unterzuckerten Gehirns (zu dieser Zeit wurde meine Schulische Leistung übrigens immer schlechter, doch die verarsche der Mitschüler blieb aus und mein erster Kuss gab mir bzgl. meiner Theorie "dicke bekommen keine ab" recht) die Schoko muss wieder weg. Doch die Schoko ging nicht weg, das Verlangen war Übermächtig und trotz meiner militärischen Disziplin die mich mittlerweile mit 2 oder 3 Hüttenkäse und einer Scheibe Schwarzbrot am Tag auskommen ließ, konnte ich nicht widerstehen. Ich begann zu kotzen. Erst 1 mal in der Woche nach dem Schoko Fressanfall, dann 2 mal dann 3 mal. Die Fressanfälle wurden häufiger und somit auch das Übergeben. Doch ich sah keinen Grund aufzuhören, da ich somit meinen Gelüsten nachgeben konnte und trotzdem Gewicht verlor (ich wog mittlerweile unter 70kg). Mädels bekam ich immer mehr (ich hielt mich übrigens noch für fett!!!) und "Mann, Max iss was ordentliches du siehst nicht gut aus" von meinen Freunden hörte sich für mich an wie "Mann du siehst fabelhaft aus!".
Die Klassenfahrt im Herbst 2007 brachte neben weiteren Mädels (erstaunlich wie sehr die Weiber auf den großen schlanken deprimierten standen) auch Essen in der Gemeinschaft, dem nicht auszuweichen war. Das war auch der Anfang davon, dass ich selbst "normales" Essen wieder erbrach. Diesen Habitus behielt ich zuhause bei und meine besorgten Eltern waren heilfroh dass ich hie und da wieder ne Handvoll Nic Nacs aß und mein Abendessen gemeinsam mit ihnen einnahm und es nicht nur aus Hüttenkäse bestand.
Dass ich nach jedem essen "zum Computer musste" fiel ihnen zum Glück nicht auf (meine Mum hatte zu der Zeit mit einer ziemlich unguten Gesundheitlichen Geschichte zu kämpfen, hätte sie von meinen Gewohnheiten gewusst, glaub ich nicht dass sie das ohne weiteres überstanden hätte).
Meine Hüftknochen wurden sichtbar neue Klamotten wurden nötig welche noch mehr Mädels mit sich brachten (JAHAAAAA MÄÄÄÄDELS!!! XD). Außerdem lernte ich Ettiketten zu lesen was der Grund dafür war, warum ich auf einmal erstaunlich trinkfest wurde:
"hey ich geb ne runde aus"
"ja gern, wart mal muss schnell pissen *würgh*"
So seltsam es sich auch anhören mag, aber zu dieser Zeit war mein Aussahen der Look der Stunde! Da ich aus der Punk Ecke komme gehörten Lederjacke und Röhrenjeans zu meinen alltäglichen Kleidungsstücken, in Kombination mit meinem schief ins Gesicht hängenden Iro wurde das ganze gerne missverstanden und ich war "der süße Emoboy". Tja, alles schön und gut aber im Sommer 2007 sah ich im Italienurlaub mit meinem Freund ziemlich schmal aus was mich motivierte zu trainieren zu beginnen. Nach Anleitung der Men's Health wurde auch Ausdauersport dazu kombiniert (was mich aufs Laufen brachte, welches ich nicht ohne Erfolge bis vor kurzem praktizierte), was meinem Körper wenigstens den Ansatz einer Form zurückgab. 'Fleißig' ging ich vielleicht 1 mal die Woche für ne halbe Stunde in den Keller zum Bankdrücken und KH-Curlen, und täglich ne Stunde laufen.
Im Winter 2007 erreichte ich meinen Tiefststand mit 62,5kg auf 186,5cm Körpergröße.
Irgendwann mal bei ner Apres Ski Party ging ich aufs Klo um den Eristoff Ice und das Pizzabaguette auszukotzen als zum ersten mal Blut mitkam. Das wurde mir zu krass.
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28.08.2008, 01:27 #8
In den Tagen darauf las ich jedes in unserem Haus verfügbare Buch über Ernährung und recherchierte die Nächte im Internet nach den neuesten Erkenntnissen um endlich wieder etwas essen zu können das ich nicht auskotzen muss und mich trotzdem nicht dicker (ich hielt mich ja immer noch für pummelig) macht.
Quintessenz war: Kein Alkohol, niedrig glykämische Kohlenhydrate in moderater Menge, genügend Eiweiß aus gemischten Quellen, reichlich Wasser und ungesüßte Tees, kein Fett (eigentlich war das Ergebnis meiner Recherchen "genügend Fett aus gesunden Quellen, aber zu diesem Zeitpunkt gab es für mich keinen Sinn, Fett war böse!).
Zwar nahm ich wieder etwas zu (viel Wasser da ich mich zuvor beinahe ausschließlich von Eiweißquellen ernährt hatte und selbst die erbrach) konnte jedoch mein Gewicht auf 67kg einpendeln und halten. Fettfreier Joghurt, Vollkornbrot, Eiklar, viel Gemüse, Putenfleisch, Meeresgetier, Salat und brauner Reis bildeten den Kern meiner Ernährung und den behielt ich bis vor ca. 5 Monaten bei. Erbrechen blieb zwar nicht aus reduzierte sich aber bis auf 2 mal im Monat.
Zu meinem Geburtstag im Juni 2009 schenkten mir meine Eltern ein Abo fürs Fitnessstudio im Nachbarort damit ich bei meinem Lauftraining (das sich mittlerweile auf 20km pro Tag ausgedehnt hatte) wenigstens unter Leuten bin.
Neugierig wie ich war ging ich natürlich auch in den Freihantelbereich wo ich als "erfahrener Hase" (hatte immerhin schon fast ein Jahr Bankdrücken mit unglaublichen 30kg und KH-Curls mit 10kg hinter mir) sofort das Eisen schwang und beim Bankdrücken unter einer mit 50kg beladenen LH begraben wurde. Der Typ der mir aus dieser miesere half war mein zukünftiger Trainingspartner.
In der Umkleide trafen wir uns wieder und ich bedankte mich bei ihm, woraufhin er mir anbot mal mit ihm trainieren zu gehen; er wäre in der Defi ("klar weiß ich was ne Defi is" *google anwerf* "Defi + Muskeln" XD) und könnte ohnehin nicht so hart trainieren. Ich war beeindruckt von ihm! um ca. 10 cm kleiner als ich brachte er zu diesem Zeitpunkt trockene 95kg auf die Waage. 23 Jahre, spritzenverachtend und 7 Jahre Trainingszeit.
Er weihte mich in Trainingsgestaltung ein, vertrieb mich von den Maschinen und drückte mir schwere Freihanteln in die Pfote, und lernte mir, man sehe und staune ESSEN.
So das warn mal 3 Seiten nur über... naja nicht das was dich interessiert hat, aber das wird morgen Abend nachgeliefert! Versprochen
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28.08.2008, 10:43 #9Ist Bodybuilding der richtige Sport für jemanden mit seiner Ausgangslage möchte ich von euch wissen?
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29.08.2008, 18:17 #10
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