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  1. #1

    artikel "freakshow muckibude"

    Freakshow Muckibude



    Jochen Niehaus, Arzt


    Der Weg zum Traumkörper führt bei vielen Männern über anabole Steroide, Wachstumshormone & Co. Die "Little Helpers" in Sachen Muskelaufbau bergen allerdings große Gesundheitsrisiken


    Muckitraining: "Körper, die es natürlicherweise nicht geben kann"


    Bernd ist der stärkste Mann im Raum. Neidische Blicke werfen Neulinge ihm zu, wenn er doppelte Gewichte auflegt, seinen Gürtel umschnallt und die Hantelstange in die Höhe wuchtet. Jeder im Fitnessstudio kennt ihn, weil Bernd immer da ist. Morgens vor der Arbeit stählt er den Oberkörper, abends bis zur Sperrstunde die Beine. Und am Wochenende das doppelte Programm. Schon seit fünf Jahren bearbeitet Bernd seinen Körper, hat gut 20 Kilo an Muskelmasse zugelegt, wie er stolz berichtet. "Mit Training alleine ist das nicht zu machen", erzählt Bernd einem Anfänger hinter vorgehaltener Hand. "Nach zwei, drei Jahren bringt das gar nichts mehr." Sein Tipp sind ein paar Kuren mit dem Aufbaugetränk, das der Trainer im Kasten hat - sauteuer zwar, "aber da gehst du auf wie ein Hefeteig."



    Freizeitsport Doping

    "Keiner", sagt Dr. Kurt Moosburger, Internist und Sportmediziner aus Innsbruck, "ist im Profi-Bodybuilding ungedopt." Um sich ihrem Idealbild zu nähern, bleibt Männern wie Bernd nur eines: Dopen oder "kuren", wie das Spritzen, Schlucken, Infundieren von Hormonen verharmlosend genannt wird. "Wettkampf-Bodybuilding ist eigentlich eine Freakshow", sagt Moosburger. "Dort werden Körper zur Schau gestellt, wie es sie natürlicherweise einfach nicht geben kann." Jedenfalls nicht ohne anabole Steroide, Prohormone, Peptidhormone und Analoga.

    Bereits 1999 brachte eine Studie der Universität Lübeck ans Licht, was hinter den Türen von Fitnessstudios passiert: Fast jedem Fünften ist das Hantelstemmen demnach nicht effektiv genug und sie helfen kräftig mit Chemie nach. Dr. Carsten Boos hatte bundesweit 454 Männer und Frauen in 58 kommerziellen Fitnessstudios befragt. 19 Prozent der Freizeitsportler gaben an, regelmäßig Anabolika einzunehmen. Diese Zahlen dementierte der Deutsche Bodybuilding- und Fitness-Verband (DBFV) im letzten Monat erneut. Moosburger ist sich trotzdem sicher, dass das Doping endgültig den Breitensport erreicht hat. Und dort treibt der Hormonmissbrauch - weil unkontrolliert - ein noch schlimmeres Unwesen als im strenger überwachten Profi-Bereich. "In den 'Kuren' werden mehrere Anabolika in manchmal irrwitzig hoher Dosierung kombiniert", weiß Moosburger aus seiner Praxis. Während hoch bezahlte Spitzensportler ebenso gut bezahlte Doping- (und Vertuschungs-) Experten an der Hand haben und medizinisch überwacht werden, müssen sich die Männer in Fitnessstudios auf dubiose Rezepturen verlassen.



    Weibliche Männer, männliche Frauen

    Bodybuilder verwenden vor allem anabole Steroide - meist Abkömmlinge von Testosteron, dem männlichen Sexualhormon. Sie fördern und beschleunigen den Aufbau von Muskelmasse und die muskuläre Regeneration nach dem Training. Außerdem stimulieren die Hormone die Produktion roter Blutkörperchen, was den Sauerstofftransport im Blut verbessert. Dafür zahlen die Athleten jedoch einen hohen Preis.

    Die Sexualhormone führen schon nach relativ kurzer Zeit zu einer irreversiblen Vermännlichung bei Frauen: Bartwuchs, tiefe Stimme, Riesenwuchs der Klitoris, Zunahme der Körperbehaarung, grobe Gesichtszüge. Bei Männer passiert genau das Gegenteil: Sie werden auf Grund der teilweisen Umwandlung von Testosteron in weibliche Östrogene femininer. Auch über Impotenz wird in diesen Zirkeln diskutiert. Die Überdosis an Hormonen hinterlässt ihre Spuren in der Psyche: In den USA gründeten sich mehrere Selbsthilfegruppen von Frauen, deren Männer wegen Doping aggressiv oder depressiv wurden.



    Kollaps der Sportlerherzen

    Moosburger hält die fatale Veränderung der Blutfette jedoch für die schwerwiegendste Nebenwirkung. Der Spiegel von HDL, dem guten Cholesterin, sinke dramatisch. Ohne dessen Schutzwirkung beschleunigt sich die Entwicklung der Arteriosklerose um ein Vielfaches - es drohen Herzinfarkt und Schlaganfall. Der plötzliche Herztod des Bodybuilders auf Grund einer Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie) ist keine Seltenheit. Nach Jahren der Überdosierung schützt sich der Körper selbst, indem er Rezeptoren für Sexualhormone im Gewebe reduziert. Würde das Mittel jetzt abrupt weggelassen, käme es zu Entzugserscheinungen.



    Die lange Nase der Lüge

    Relativ neu auf dem Doping-Markt ist das Wachstumshormon Human-Growth-Hormon (HGH). Als körpereigener Stoff ist es in Dopingkontrollen bislang nicht nachweisbar - und erfreut sich deswegen größter Beliebtheit. HGH fördert nicht nur das Muskelwachstum, sondern hilft auch Fett abzubauen. Damit ist es ideal für Männer, die den "definierten" Körperbau aus Männermagazinen anstreben. Mit bis zu 1000 Euro pro Ration ist der Preis allerdings horrend und auch die Gesundheit leidet. Manche entwickeln Diabetes, den sie mit Insulin in Schach halten, im Körper schlummernde Krebszellen "erwachen" und greifen um sich. Der Betrug steht den Konsumenten sowieso ins Gesicht geschrieben: Nase, Kinn und Ohren wachsen mit den Muskeln mit; Akromegalie heißt das medizinische Krankheitsbild. "Wenn erwachsene Athleten plötzlich eine Zahnspange brauchen, muss man nur eins und eins zusammenzählen", so Moosburger.



    Die Psyche braucht Hilfe

    Gynäkomastie, das Anschwellen der männlichen zur weiblichen Brust, sei meist der erste Grund, warum die Männer Hilfe suchten, berichtet Moosburger. Mit dem Ratschlag des Arztes, die Medikamente sofort zu stoppen und das Training auf ein normales Maß herabzufahren, sind aber die wenigsten einverstanden. Lieber wäre es ihnen, sie bekämen Medikamente gegen die Nebenwirkungen oder - besser noch - eine andere "Kur". "Freizeitsportler, die ungeachtet der Gefahren Hormone einnehmen, leiden nicht nur unter den Nebenwirkungen, sondern haben vor allem ein psychisches Problem", vermutet der Experte. Gelingt es, den Männern diese Einschätzung nahe zu bringen, kommt Prof. Barbara Mangweth von der Universitätsklinik für Psychiatrie in Innsbruck ins Spiel. Die auf Essstörungen spezialisierte Psychologin beschäftigt sich schon seit langem mit dem männlichen Pendant zur Magersucht bei Frauen: der Muskeldysmorphie oder Muskelzwang.



    Falsches Körperbild im Kopf

    Auch Bernd leidet unter dieser krankhaften Störung des eigenen Körperbildes im Kopf. Im Fitness-Studio bewundern alle seinen mächtigen Köperbau, während er im Spiegel nur ein schmächtiges Männchen sieht. Am Wochende, sagt Bernd zu sich selbst, wird er sein Trainingspensum höher fahren. Oder vielleicht noch eine Kur? Bernds ganzes Leben dreht sich um seinen Körper. Den Job hat er gewechselt wegen des Vormittagstrainings. Die Freundin hat ihn gewechselt, weil er nie da war. Jetzt hat er eine, die wie er auf Muskeln steht.

    Vor dem Urlaub fragt Bernd nach den Trainingsmöglichkeiten vor Ort, und entsprechen sie nicht seinen Vorstellungen bleibt er lieber zu Hause. Das schlechte Gewissen macht ihn fix und fertig, wenn er mal nicht trainieren kann. Ob er will oder nicht: Er muss ins Studio, auch wenn die Medikamente gegen die Schmerzen in seinen Knien und im Rücken schon nicht mehr helfen und er sich deswegen kaum noch rühren kann. Im letzten Jahr war Bernd sogar im Krankenhaus - seine vergrößerte Brustdrüse wurde entfernt.



    Leiden hinter Muskelbergen

    "Es ist ein Zwang für diese Männer, immer weiter an ihren Muskeln zu arbeiten", weiß Mangweth, "und sie leiden fürchterlich darunter." Nur schwer können die Betroffenen über ihr Problem sprechen, weil sie auch seelisch stark sein wollen. Die Partnerin, die ja gerade den super-männlichen Typ gewählt hat, ist meist keine große Hilfe dabei, wenn es darum geht, ihn zum Reden zu bringen. "Das Leiden verbirgt sich hinter Muskelbergen", so sieht es Mangweth.

    Bis die Muskelsüchtigen bei ihr in Behandlung sind, haben sie meist einen langen Leidensweg hinter sich. Noch nie sei ein Patient von sich aus mit der Erkenntnis gekommen, er habe ein psychisches Problem, weil er sich für zu schwächlich halte. Der erste, und vielleicht schwierigste Schritt ist es anzuerkennen, dass der Körper fertig und müde ist, dass Beruf, Familie und das ganze soziale Leben unter der Muskelsucht leiden und es so nicht weitergehen kann. "Nur wenn diese Krankheitseinsicht gegeben ist, ist die Chance für einen Ausstieg da", sagt Mangweth. Die Therapie soll helfen, einen anderen Zugang zum Körper zu finden, um ein vernünftiges Bild von diesem aufbauen zu können.



    Suchtfaktor Männermagazin

    Für Moosburger ist Muskeldysmorphie neben einem übersteigerten Narzissmus DIE Grundlage des Bodybuilding. Gerade dadurch unterscheide sich dieses vom normalen Krafttraining. "Mit einer legitimen, gesunden Eitelkeit hat das nichts mehr zu tun", meint der Sportmediziner. "100 Prozent der - nomen est omen - Bodybuilder sind an einer Zwangsstörung erkrankt." Unter den Besuchern eines Fitnessstudios wird der Anteil der Muskelsüchtigen auf bis zu zehn Prozent geschätzt - genaue Zahlen kennt man allerdings nicht.

    Dass falsche Vorstellungen vom eigenen Körper ein Massenphänomen sind, konnte Mangweth in einer Studie nachweisen. Die Ergebnisse veröffentlichte sie im Fachblatt "American Journal of Psychiatry". Österreichische, französische und US-amerikanische Männer, meist Anfang 20, sollten auf Bildern ihren Idealkörper wählen. Um durchschnittlich 13 Kilogramm lag die Wunsch-Muskelmasse über der eigenen. Gefragt, welchen Körper wohl Frauen am attraktivsten fänden, deuteten sie auf Männer mit 14 Kilogramm mehr Muskeln als sie selbst besaßen. Medien, Mode und Medikamente schaffen eine immer größere Kluft zwischen dem Ist und dem Ideal. Dies gibt Muskelsucht und Doping Aufschwung. "Aber längst nicht jeder Mann, der ein Fitnessstudio besucht und Männermagazine liest, ist gefährdet", beruhigt Mangweth.



    Zu viel des Guten

    Doch wann wird aus der gesunden und lobenswerten Absicht, etwas für seinen Körper zu tun, ein krankhaftes Geschehen? Man müsse sich fragen, ob das ganze noch Spaß mache oder schon zur Qual geworden sei, so Mangweth. Das sei die beste Orientierung. In eine Studie befragte Mangweth auch die Frauen, welchen Bizeps sie sich bei ihrem Partner wünschten. Ergebnis: Er ist nicht größer als der eines Normalo-Mannes. Und auch von Kraft und Stärke kann kaum die Rede sein. Moosburger sagt: "Über die Kraftleistung eines Bodybuilders kann ein Gewichtheber oder Kraftdreikämpfer nur schmunzeln."




    quelle: www.netdoktor.de

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      Muskelbody.info
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  2. #2
    Guter, realistischer Artikel, würde ich mal sagen!

    Jürgen

  3. #3
    mhh ich kenne da auch solche leute........

  4. #4
    Stimmt nachdenklich sollte man irgendwie im Hinterkopf behalten falls mal wieder Fragen nach Drugs vom BB nachwuchs kommen.Vieleicht hilfts,oder sie tuns als spinnerei ab

  5. #5
    so ist das bei mir ich will immer mehr muskeln und will immer stärken werden damit jeder respekt vor mir hat und ich ne fette kante werde

  6. #6
    den artikel find ich schon etwas überspitzt. ich denke, der ist aus sicht eines nicht-sportlers geschrieben. zudem wahrscheinlich von leuten, die die lifestyle-welle verpasst haben. aber ein quintchen wahrheit kann man dem artikel auf jeden fall zusprechen...

  7. #7
    Können wir auch mal ein paar positive oder zumindest neutrale Artikel zu Steroiden haben? Hier ist für die Leute die Englisch können ein Artikel von einem amerikanischen Arzt über Muskeln allgemein, im hinteren Abschnitt (ungefähr das letzte Viertel der Seite) schreibt er über Kraftsport und auch Anabolika, wie ich finde sehr objektiv, nicht so aufgemotzt wie der Artikel oben.

    http://www.pathguy.com/lectures/muscles.htm

  8. #8
    Hier ein heftiger Text, ein Interview von Steve Holeman, erschienen im Ironman mit einem anonymen Profibodybuilder.


    Profibodybuilding unzensiert




    Warnung: Dies ist ein äußerst kontroverses Interview. Um ehrlich zu sein, hätten wir uns beinahe dafür entschieden, es nicht abzudrucken. Jedenfalls waren wir der Ansicht, da "Ironman" schon immer ein freies Forum war, dass keine Mühen scheute, Ihnen die ganze Wahrheit zu berichten, dass es unsere Verantwortung sowohl dem Sport, als auch Ihnen, dem Leser gegenüber sei, diesem Sportler zu gestatten, seine Meinung kundzutun.
    Es erfordert viel Selbstbewusstsein von diesem Mann sich zu melden und das ganze so zu erzählen. Wir behandeln ihn anonym, um seinen Status als professionellen Bodybuilder zu schützen. Wir haben [zensiert] anstelle von Namen eingesetzt, um damit zum Schutz seiner Identität beizutragen dies gilt genauso für Medikamentennamen, damit medikamentenmissbrauchende Bodybuilder keine unabsichtliche Hilfestellung für ihre Einnahmeschemen bekommen. Bitte behalten Sie im Hinterkopf, dass wir diesem Mann nichts bezahlt haben, da wir der Ansicht sind, dass Geld die gewünschten Informationen höchstens verfälscht.
    Immer wenn Leuten eine hohe Summe gezahlt wird, haben sie das Gefühl, also ob sie dem Interviewer etwas für sein Geld bieten müssten, was zu Übertreibungen führen kann. Während Sie das hier lesen, denken Sie bitte daran, dass der Athlete auf uns zu kam, weil er, genauso wie wir, das Bodybuilding liebt und es florierend sehen will und es nicht einen drogenbedingten Tod sterben sehen lassen will. Schnallen Sie sich an, denn diese Dosis Realität wird Ihnen die Augen öffnen wie kein anderes zuvor veröffentlichtes Interview.

    IM: Du willst etwas loswerden? Dir hört jetzt die ganze Bodybuildingwelt zu. Worüber möchtest Du reden?
    BB: Nun, ich möchte über die Dinge reden, über die niemand wirklich reden will. Ich will jeden wissen lassen, wie es wirklich ist.

    IM: Wie es mit den Drogen aussieht?
    BB: Verdammt richtig!

    IM: Ihr müsst zuviel davon nehmen, richtig?
    BB: Viel zu viele!

    IM: Von welcher Summe reden wir?
    BB: Nun, Wachstumshormone alleine kosten dich schon 30.000 US$ im Jahr.

    IM: Oh, mein Gott!
    BB: Steroide sind kein grosses Problem. Ich benutze Unmengen, die bekommst Du billig. Meistens musst du Leute bezahlen, damit sie Dir sagen, wie Du sie zu benutzen hast, das Wachstumshormon und das ganze IGF-1...

    IM: Und alleine der Gedanke, dass Du das alles einfahren musst, das hinterlässt doch auch sicherlich Spuren auf mentaler Ebene?
    BB: OK, mich kümmert es nicht so, weil ich dicke Arme, eine dicke Brust, dicke Beine und einen breiten Rücken liebe. Doch wenn es zu dem Punkt kommt, an dem ich zu mir selbst sage, dass ich breit und massig genug bin...
    IM: ...dann sagen sie dir, dass Du noch breiter und massiger werden musst, richtig?
    BB: Klar, ich habe keine Wahl. Ich werde breiter. Nächstes Jahr siehst Du mich 24 US-Pfund schwerer. Weisst Du, es ist diese Kopfsache, dass du einfach breiter werden und deine Form opfern musst. Ich mag nicht wie mein Rücken aussieht. Ich muss mich offensichtlich verbessern. Aber solche Sachen kommen mit der Zeit. Einen Körper in Form bringen ist schön, aber sie wollen Monster.

    IM: Denkst Du, dass es jemals aufhören wird? Ich meine, wenn die Leute immer breiter werden, wie wird sich das auf den Sport auswirken?
    BB: Hm, der Sport ist schon längst...
    IM: ...ausser Kontrolle geraten?
    BB: Sicher. Es ist ein Untergrundsport. Es ist eine Art Kult, der so breite freakige Massemonster sehen will. Es interessiert sie überhaupt nicht. Sie sagen einfach, dass was immer es kosten mag, sie es sehen wollen. Doch ich denke, dass viele Leute etwas sehen wollen, was auch irgendwie erreichbar ist.

    IM: Denkst Du, die Masse der Wettkämpfer hat die Menschen dazu angehalten, einfach darüber hinwegzusehen? So nach dem Motto: Sie müssen halt tun, was sie tun müssen, um so auszusehen. Es interessiert uns nicht. Wenn sie sterben, dann sterben sie halt. Wir wollen sie nur breiter und besser sehen.
    BB: Das ist richtig. Sie wollen, dass wir das alles tun. Und die Kampfrichter wollen alles "etwas breiter" und massiger. Weisst Du, wir müssen alles tun, was wir tun müssen, damit wir unseren Lebensunterhalt bestreiten und unsere Träume leben können. Da gibt es so Leute wie (zensiert, ein Schreiber einer Bodybuildingkolumne fürm ein anderes Magazin), die sagen, dass uns niemand "macht". Ich denke, dass es teils wirklich so ist, aber viele von uns haben halt diesen Traum, der bestgebauteste zu sein...

    IM: Absolut. Es ist aber auch eine Sache der Darstellung. Es ist schön auf der Bühne zu stehen. Was denkst Du, ist die Lösung hierfür? Denkst Du es gibt an diesem Punkt überhaupt eine?
    BB: Hm, schwer zu sagen... Wie willst Du die Leute ab dem Zeitpunkt, an dem sie die Massemonster gesehen haben, mit weniger massigen Körpern abspeisen? Man kann bei einigen Leuten fast die Lungen sehen, wenn sie eine Latpose von hinten machen. Du hast einfach weniger zu akzeptieren. Wo wir schonmal bei dem Theman sind, lass mich Dir jetzt mal klar sagen, dass Du schon eine Menge Informationen in Deinen Händen hälst.

    IM: Ich verstehe. Deine Identität ist streng vertraulich, das verspreche ich Dir! Lass uns einfach sagen Du bist ein Topprofi. Das ist alles.
    BB: Alles klar. OK. Frag weiter.

    IM: Denkst Du, dass es ein Teil der Lösung wäre, wenn die Kampfrichter ästetischere Körper besser bewerten würden?
    BB: Das wäre der einzige Weg den Sport in eine positive Richtung zu lenken. So wie zu Bob Paris-Zeiten.

    IM: Richtig, wenn Bob Paris zurückkäme... Ich denke, dass das Problem einfach darin liegt, dass den meisten Zuschauern einfach das Auge für so eine Art Körper fehlt und sie deshalb Masse als Kriterium für den Sieg ansehen.
    BB: Ich denke, dass es ein echter, kompletter Athlete, wie z.B. Lee Labrade eine ganz andere Aura ausstrahlt als jemand, der einfach nur groteske Masse vorzuweisen hat.

    IM: Um wieder auf das Thema "Drogen" zurückzukommen: Musst Du das ganze Jahr über auf Stoff bleiben?
    BB: Ja, ich bin die ganzen Jahre nicht einmal runter gegangen.

    IM: Wie oft injizierst Du Dir etwas? Drei-, viermal die Woche?
    BB: Jeden Tag.

    IM: Jeden Tag musst Du Dir was spritzen?
    BB: Ja, jeden Tag. Lass mich auf meinen Stack zu sprechen kommen. (Anmerkung des Interviewers: Er rattert eine Liste an injizierbaren und oralen Medikamenten herunter, dass mir die Kinnlade herunterfällt)

    IM: Und das alles jetzt nur in der Off-Season?
    BB: Sicher. Ich benutze dazu auch noch gerne (zensiert), dass das Östrogen blockiert und die Testosteronwerte anhebt. Darüberhinaus benutze ich noch viermal am Tag (zensiert) in der Off-Season, damit ich mehr Kalorien zu mir nehmen kann. Zudem benutze ich noch eine halbe Tablette (zensiert), welches synergistisch mit dem Wachstumshormon agiert. Sechs Wochen vor einer Show benutze ich (zensiert), damit meine Gyno verschwindet. Ich musste meine Brustdrüsen vor ein paar Jahren entfernen lassen, aber ab und zu habe ich immer noch Problem damit. Ausserdem benutze ich noch (zensiert), um etwas Wasser loszuwerden. Und regelmässig wechsele ich von den starken androgenen Sachen auf die milderen anabolen über, so wie z.B. (zwei Medikamente), 300mg jeden zweiten Tag. Von dem (zensiert) nehme ich jeden Tag 200mg. Das hilft dir beim cutten und erhöht deine Vaskulität. Ich nehme etwas (zensiert) um härter zu werden. Meine Insulin- und meine Wachstumshormoneinnahme halte ich konstant.

    IM: Ui, ne ganz schöne Liste...
    BB: Ach, da gibt es noch viel mehr... Z.B. (zensiert) was meine inneren Organe unterstützt und (zensiert), um meine Eigenproduktion anzukurbeln und um sicherzustellen, dass ich keine gute Masse verliere. Ausserdem noch Antiöstrogen und einige andere Sachen, die mir helfen, die ganzen Nebeneffekte unter Kontrolle zu halten.

    IM: Hast Du jemals irgendwelche gesundheitlichen Beschwerden gehabt, die Du mit Deinem Konsum in Verbindung bringst?
    BB: Ich habe viel Blut im Urin, wenn Wettkampfzeit ist...

    IM: In der Off-Season-Zeit fühlst Du Dich aber OK, trotz der Massen an Medikamenten, die Du zu Dir nimmst?
    BB: Schon. In letzter Zeit lasse ich alle zwei Monate meine Blutwerte bestimmen.

    IM: Wie sieht es mit Deinen Cholesterinwerten, Deinem Blutdruck und all den Sachen aus? Alles im grünen Bereich?
    BB: Nein, alles ist zu hoch. Mein Blutdruck ist ziemlich hoch. Der muss überwacht werden, gerade wenn ich noch Stimulanzien dazu nehme.

    IM: Das alles hört sich für mich so an, als würdest Du andauernd irgendwas einwerfen oder spritzen...
    BB: Wenn man weiterkommen will, hat man halt keine andere Chance. Du willst Dich in diesem Sport halt behaupten und davon leben. Deshalb musst Du auch einiges opfern...

    IM: Rennwagen werden immer schneller und es gibt immer mehr Unfälle, aber trotzdem fahren die Fahrer weiter, richtig? Was denkst Du kostet Dich Dein ganzer Medikamenten- und Drogenkonsum im Jahr?
    BB: Um die 60.000 US$, doch nächstes Jahr wirds mehr. Gerade im letzten Jahr musste ich noch (zensiert) dazunehmen. Zur Zeit ist es das Nummer-1-"Wettkampfsupplement". Alle Jungs, die wie Unkraut wachsen, nehmen es. Vor zwei Jahren... Ich möchte nichts von (zensiert) nehmen, er ist ein netter Kelrl, ein Familienvater, aber vom Körperbau her war er flach wie ein Pfannkuchen. Jetzt ist er breiter, etwa 20 bis 30 US Pfund schwerer. Es kommt alles von (zensiert). (Zensiert) benutzt viel von dem Zeug. Natürlich benutzen wir alle es viel.

    IM: Seid Ihr eigentlich untereinander alle befreundet und redet Ihr über all das, was Ihr so nehmt?
    BB: Nein, nur mit Freunden rede ich darüber. Ich werde im Studio immer gefragt was ich nehme und ich sage dann immer, dass ich 8ein bekanntes Eiweisskonzentrat) nehme. Ja, wir reden miteinander.

    IM: Denkst Du nicht, dass Du Geheimnisse für Dich behalten musst und einen gewissen Abstand wahren solltest?
    BB: Es gibt keine Geheimnisse! Es gibt da einen Typen, ich will seinen Namen nicht sagen, er ist einer der Topprofis, welcher den anderen Profis mit ihrem (zensiert) aushilft- weil wir einfach nicht wissen, wie es anzuwenden ist. Wir haben keine Ahnung von dem Zeug und er hilft uns.

    IM: Ich kann mich noch an all die "Oldtimers" erinnern, die sagten, dass es keine Kameradschaft in diesem Sport mehr gibt...
    BB: Doch, sicherlich gibts die. Aber das einzige über das wir reden ist...
    IM: ... Training und Stoff?
    BB: Wir reden nicht übers Training, weil wir alle...
    IM: ...gleich trainieren?
    BB: Ja, tun wir. Wir trainieren nicht wirklich hart. Die meisten Typen sind halb am pennen, wenn sie trainieren.

    IM: Daher kommt der meiste Erfolg vom Stoff? Die Topprofis haben echt keine Ahnung, wie sie ohne das Zeug auskommen sollten? Denkst Du, dass die Top Ten der Profibodybuilder so ziemlich alle das gleich nehmen?
    BB: Klar, alle nehmen das gleiche. Nur ob Du gewinnst, hängt meiner Meinung nach nur von Deinen natürlichen Östrogen- und Testosteronleveln und Deinen Rezeptoren ab. Solche Dinge halt. Weisst Du, es ist einen Sache der Genetik. Die Leute nehmen das Zeug einfach unterschiedlich auf. Fünf Milligramm werden sich bei mir sicherlich anders auswirken als bei Dir.

    IM: Ich habe Dich das schonmal gefragt und Du hast geantwortet, dass es halt Teil des Spiels sei, aber hast Du keine Angst vor Spätfolgen?
    BB: Doch, sicher. Ich denke nicht, dass ich in der Lage bin später mal Kinder zu bekommen. Mein Doc sagte mir, dass die Anzahl meiner Spermien dafür nicht reichen würde und meine Schilddrüse ist auch kaputt.

    IM: Denkst Du, dass der Sport die ganze Drogensache indirekt fördert?
    BB: Sicherlich. Doch dann hast Du auf der anderen Seite wieder die Leute, die sagen, dass uns niemand "macht". Doch es geht hierbei um unseren Kindheitstraum. Es ist etwas, was wir wirklich tun möchten und um ehrlich zu sein, die meisten von uns haben nichtmal einen anständigen Beruf, den sie andernfalls ausüben könnten.

    IM: Denkst Du der Drogentest beim Mr. Olympia war ein Schritt in die richtige Richtung?
    BB: Es war sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung für unseren Sport aber evtl. ein Schritt in die falsche Richtung für uns Teilnehmer, da vier positiv getestet wurden. Aber wir können die Tests umgehen. Wenn sie das nächste mal auf Diuretika testen, dann benutzen wir halt Plasmaexpander. Ist ziemlich einfach. Es gibt immer irgendwelche exotischen Sachen. Schon wenn man ein Molekül an der siebzehnten Position verändert, kann es nicht mehr erkannt werden. (Zensiert) kann immer noch nicht erkannt werden.

    IM: Das ist das interessanteste Interview was ich je geführt habe und zugleich auch das, was mir am meisten die Augen geöffnet hat. Ich begrüsse Deine Offenheit mir gegenüber.
    BB: Kein Problem. Kann gut dran liegen, weil ich gerade auf wenig Kohlenhydrate bin..

    IM: Und weil Dich die ganze Sache ankotzt?
    BB: Klar. Weisst Du, die Sache mit den Diuretika ist ziemlich schwierig. Ich werde da wieder mit den intravenösen Schläuchen am Monitor hängen. So ist halt die Situation. Du nimmst eine Person und steckst sie in einem Labor in ein freakiges wissenschaftliches Experiment. Dann schubst Du ihn auf die Bühne und holst ihn wieder runter, um ihn wieder mit Blut zu füllen. Ist das ein Sport? Fakt ist, dass Dein Magazin für Naturalathleten das ist, was ich empfehle. Professionelles Bodybuilding dreht sich ausschliesslich um Drogen. Natürlich gibts den Drogenmissbrauch aber auch in anderen Sportarten, wie. z.B. im Boxen, im Basketball, im Base- und im Football.

    IM: Wie lang denkst Du, hälst Du das ganze noch durch? Ich meine jetzt auf dieser Ebene!?
    BB: Hm, ich bin jetzt schon so lange dran... Ich sag Dir hier und jetzt, dass wenn jemand als nächstes stirbt, es mit Sicherheit (zensiert) sein wird. Er ist zu alt, um mit dem heutigen Standart mithalten zu können. Seiner Leber gehts glaube ich nicht so gut. Es gibt da einen speziellen Blick, den Du mit sowas kriegst. Ich kann es sehen. (Zensiert) ist sehr krank. Ich weiss, was er für den Sport tun will und er kann sicherlich viele grossartige Dinge tun, aber er ist am sterben und jeder Wettkampf den er verliert, ist ein weiterer Schlag für ihn. Er bringt sich selbst um, weil er den Sport besser machen will. Entweder wird er den Wettkampf gewinnen oder wird sterben...

    IM: Also spielt er tatsächlich russisches Roulette?
    BB: Klar. Er war der erste der (zensiert) benutzte. Ich bevorzuge seinen Look von damals. Er war nicht allzu massig, aber sehr ästhetisch, er wusste wirklich zu gefallen. Jemand den ein Kind sieht und sagt "Hey, genauso möchte ich mal aussehen!" Er sollte sich jetzt wirklich um Details kümmern, aber anstatt dessen wird er immer massiger. Sein Bauch wird immer aufgeblähter, sein Kopf wird grösser, einfach alles wächst.

    IM: Es ist ein beängstigender Look. Klar, der Körper wird massiger, aber alle inneren Organe wachsen auch mit, blähen sich förmlich auf.
    BB: Sie sollten einen Wettkampf für den dicksten Wachstumshormonbauch einführen...

    IM: Möchtest Du sonst noch etwas ablassen?
    BB: Sicher. Weisst Du, ich habe mir schon lange den Kopf über all das zerbrochen, auf dem ich gerade drauf bin. Aber sie sprechen einfach nicht über das Ausmass des Drogenmissbrauchs. Aber es geht nicht nur um die Steroide. Wir müssen Speed und son Zeug benutzen. Wir müssen jede Menge Diuretika benutzen. Dinge, die nicht gut oder gesund sind. Viele benutzen Kokain. Nicht, weil sie es mögen, sondern weil es sie hart macht, es lässt dich weniger essen. Bei Medikamenten und Drogen gibt es immer den bestimmungsgemässen Gebrauch und auf der anderen Seite den Missbrauch. Aber auf unserem Level werden wir einfach überrollt. Sie pumpen uns voll mit Drogen... Oder wir tun das selbst, damit wir aussehen wie Freaks, damit wir ja auf einer Bühne stehen können, denn das ist ja unser Job. Wir bekommen aber kaum etwas raus. Der Typ, der unsere Bilder verwendet, der durch uns seine Supplements verkauft, der sahnt gross ab. Und sie geben uns nichts davon ab. Wenn sie uns als Werbefigur nicht hätten, dann würden sie nichts von ihrem Zeug verkaufen.

    IM: Und ihr müsst Euer Leben dafür riskieren, damit Ihr ein paar Dollar macht und vielleicht eine Show gewinnt...
    BB: Und ich sage Dir eins: Einige der Jungs, wie z.B. (zensiert), sind männliche Prostituierte!
    IM: Meinst Du?
    BB: Ich weiss es! Deshalb können sie sich den ganzen Stoff leisten. Soviel steht fest. Natürlich gibt es viele schwule Leute die auf einen zukommen und sagen, sie würden einem soundsoviel Dollar geben, damit man mit ihnen Sex hat. Das ist genauso, als würde ein Typ auf Cindy Crawford zugehen und gleiches sagen. Doch für uns ist ein Weg, mal eben 10.000 US Dollar im Monat zu machen. Es hilft uns, unsere Rechnungen zu bezahlen und manchmal geben sie uns hinterher auch Stoff als Belohnung.

    IM: Wenn man mal intensiv darüber nachdenkt, soviele Möglichkeiten habt Ihr echt nicht, an Kohle zu kommen...
    BB: Die Verträge bringen kaum Kohle. Gerade fürs Essen, die Drogen, fürs Leben. Du musst Deine...
    IM: ... Integrität opfern?
    BB: Klar! Deine Integrität, Deinen Stolz. Es ist alles ein Opfern. Die Drogen, die Prostitution. Die Jungs wollen das nicht. Sie müssen in den Spiegel schauen. Sie wissen, dass sie das opfern, was sie zu Männern macht. Und dann dieser ganze Scheiss mit Kohlenhydratladen und Natrium...
    IM: So, Du denkst dann also, dass sie gar nicht mit Natrium laden und alles nur an den Drogen liegt?
    BB: In der Vorwettkampfzeit siehst Du immer ab und zu einen Typen bei McDonalds sitzen oder wie er eine Pizza verdrückt. Du kannst es einfach... Aber natürlich nur in Massen.

    IM: Aber Du bist ein ziemlicher Supplementbenutzer?
    BB: Ich benutze eigentlich keine Supplements... Keine Vitamine, gar nichts!
    IM: Du denkst nicht, dass Dich Vitamine in gewisser Art und Weise vor den ganzen Nebenwirkungen Deines Stoffkonsums schützen könnten?
    BB: Doch, klar... Aber...
    IM: ...Du hast das Geld dort hineinzustecken, wo es am effektivsten ist: in die Drogen?
    BB: Genau. Ich würde gerne einen 1 Million-Preis für eine Bodybuildingshow sehen. Das wäre etwas, was dem Sport helfen würde. Wenn es einen gewissen Geldbetrag gäbe, dann wäre es etwas, was die Leute sehen wollten. Doch unglücklicherweise wollen die Leute Freaks sehen. Richtig dicke Tiere. Es ist wie Du gesagt hast, es gibt kein Zurück mehr... Ich denke mal, man muss es sich selbst zerstören lassen und sehen was passiert...

    IM: Du willst aber keinen von Euch sterben sehen?
    BB: Wir werden. Ich garantiere es Dir! Wir werden eine Menge Jungs in den nächsten Jahren sterben sehen...

    IM: Ich hoffe, dass der Drogentest ein Schritt in die richtige Richtung ist und vielleicht gewinnen ja in Zukunft die ästetischeren Körper. Wenn die Kampfrichter mehr zum Bob Paris-Look tendieren würde, das wäre sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
    BB: Wird das jemals geschehen??

    IM: Wie lange planst Du noch so weiterzumachen?
    BB: Bis ich mein Ziel erreicht habe. Oder bis es mich umbringt.

    IM: Hast Du jemals unter Depressionen oder Roidrage gelitten?
    BB: Klar, ich habe viele Leute zusammengeschlagen. Es lief total aus der Bahn. Ich schäme mich dafür.

    IM: Mit all dem Zeug in Deinem System- da muss sich doch auf mentaler Ebene etwas bei Dir verändert haben!?
    BB: Neben dem angesprochenen bemerkt man einestages irgendwo einen Knoten an sich und man hat Angst, weil man nicht weiss, was mit einem abgeht...

    IM: Wirst Du regelmässig vom Doktor gecheckt?
    BB: Ich bekomme meine Blutuntersuchungen und mein Doc kümmert sich darum. Das ist alles fremd für mich. Ich frage ihn einfach nur wielange ich noch zu leben habe und was ich falsch gemacht habe...

    IM: Aber er macht keine weiteren Untersuchungen mit Dir? Also nur die Blutuntersuchungen?
    BB: Nein, er kontrolliert meine Schilddrüse und die Anzahl meiner Spermien. Natürlich werde ich niemals in der Lage sein, Kinder zu bekommen...

    IM: Wahrscheinlich wird sich das alles wieder normalisieren sobald Du...
    BB: Nein, ich habe bleibende Schäden!

    IM: Das ist wirklich traurig.
    BB: Ich denke, es geschah letztes Jahr. Als ich mit dem Stoff weiter rauf ging. Da habe ich meine Schilddrüse beschädigt. Und wenn ich jetzt das (zensiert) weglasse, dann werde ich fett. Ich werde für immer auf dieses Zeug angewiesen sein. Wenn ich es absetze, dann gibt es einen Rebound. Keiner der Jungs setzt ab. Sie nehmen es einfach immer weiter. Diese Leute tun was sie müssen. Siehst du nicht, dass sie uns ausbeuten? Sie verkaufen uns. Sie pumpen uns auf, stellen uns auf die Bühne, werfen uns wieder runter und kassieren die Kohle. Und wir stehen wieder da und sind dem Tode nah. Dadurch machen sie ihre Kohle. Indem sie uns verkaufen. Indem sie unsere Seelen verkaufen. Und wir bekommen fast gar nichts dafür. Und selbst wenn du dich mit dem ganzen Zeug vollpumpst, die Garantie auf den Gewinn hast du damit noch lange nicht. Man muss immer weiter machen. Und die Leute, die die Kohle machen, sagen, dass wir immer weiter machen sollen... Immer weiter... Und wir können zusehen, wie ihre Portemonaies immer dicker und schwerer werden. Es interessiert die gar nicht...

    IM: Aber Du hast auch gesagt, dass Dir Dein Look in der Damenwelt Vorteile verschafft...
    BB: Klar, dass gibt dem ganzen etwas Wert zurück, aber ich hatte noch nie Probleme mit den Schlampen... Ich hatte immer genug. Doch jetzt wo ich massiger bin, habe ich halt noch mehr... Aber Du bekommst auch die negativen Seiten zu spüren- die Anmachen von den Schwulen zum Beispiel... Ich möchte all den Jungs sagen, die ihren Körper auf einer anderen Stufe sehen wollen, dass Gewichttraining und durchdachte Ernährung ihnen dabei hilft. Was euch gross erscheint, mag für einen Pro vielleicht klein erscheinen, aber wie ich anfangs schon erwähnte wird auch ein Lee Labrada den meisten Leuten breit und massig vorkommen. Deshalb werdet ihr eure Ziele erreichen, ihr werdet breiter, ihr habt mehr Erfolg bei den Frauen... Ok, vielleicht werden ihr so niemals den Oympia gewinnen, aber ihr habt trotzdem etwas erschaffen, auf das ihr stolz sein könnt! Und das ohne die Drogen. Wettkampfbodybuilding ist ab einem gewissen Level ausschliesslich Chemie. Es ist eine Art chemischer Krieg. Andreas Münzer hatte etwas, was wir niemals hatten. Ihr habt gesehen, was der Stoff aus ihm gemacht hat. Er ist daran gestorben. Wir müssen mit gefälschtem Stoff und den Dealern fertig werden. Alle Jungs die sagen, dass sie hingefallen sind und sich den Arm gebrochen haben, lügen! Das war der Dealer, der ihnen den Arm gebrochen hat, weil sei die Rechnung für ihren Stoff nicht bezahlt haben.

    IM: Holst Du Deinen Stoff auch aus Mexiko?
    BB: Klar. Das meiste bekommen wir auf den Europatouren. (BB wechselt erneut das Thema) Man braucht keine Drogentests. Nur ein Lee Labrada braucht sowas. Nimm das und es ist gut.
    IM: Also wieder zu der ästetischeren Form übergehen?
    BB: Ja. Das ist einer der grössten Schritte, den sie machen müssen.

    IM: Mal kurze Zwischenfrage- Gibt es da nicht etwas, das man direkt in den Muskel spritzen kann um ihn grösser zu machen?
    BB: Klar, (zensiert). Ich benutze das für meine Bizepsspitzen. (Zensiert) benutzt es überall, 80 bis 100 Injektionen. Ich sag Dir, es schmerzt höllisch. Und es ist unberechenbar. Vielleicht hält es gute fünf Tage und dann am Tage der Show sieht es dann scheisse aus, dann hast Du diese komisch aussehenden, klobigen Bizeps ohne Form. Dieser Sport ist eine einzige Hurerei. Du musst eine Hure sein, um Deine Rechnungen bezahlen zu können. Dun musst eine Hure sein, um zu gewinnen. Darum dreht sich alles. Totale Ausbeutung. Ich würde mir wünschen, dass die Athleten mehr Kohle verdienen. All diese Magazine schreiben davon, wieviel Michael Jordan und Mike Tyson verdienen. Sie schreiben niemals über unser Einkommen, weil es erbärmlich ist. Was soll ich machen? Bilder von mir verkaufen?

    IM: Verkaufen viele Jungs Stoff nebenbei?
    BB: Klar, habe ich selbst getan. Aber heutzutage ist das alles etwas schwieriger...

    IM: Also, was dann? Gibts da irgendwas, was Dich wirklich ankotzt?
    BB: Mich kotzt es einfach nur an, dass wir soviel Stoff nehmen müssen. Ich war glücklicher mit meinem Aussehen vom letzten Jahr. Sie wollen uns in der 270 US Pfund Klasse.

    IM: Denkst Du nicht, dass die Magazine da eine gewisse Mitschuld tragen?
    BB: Klar, sie schreiben nix über die Stoffsachen und den damit zusammenhängenden Druck. Sie verkaufen den Kiddies falsche Träume, nach dem Motto "Nehmt dieses Eiweisspulver und ihr werdet so und so aussehen!" Aber das ist einfach nicht wahr. Die Drogen spielen eine absolut dominante Rolle und die meisten der abgedruckten Profitrainingspläne führen zu absolutem Übertraining. Das weisst Du. Und wenn Du nicht auf Roids gehst, dann endest Du unglücklich und verlierst Deinen Traum...

    IM: Ich denke, es ist ein gefährlicher Kreislauf...
    BB: Insulin ist sehr gefährlich. Ich merke es gerade jetzt. Ich werde echt müde, bekomme Kopfschmerzen, werde schwach und atme schwer. Kein gutes Medikament...

    IM: Wo liegt die Gefahr beim Insulin? Es ist ein körpereigenes Hormon, wo liegt das Problem?
    BB: Du kannst auf der Stelle davon sterben. Ich meine, es gibt nicht einen von uns, der nicht schonmal im Schockzustand war. Da steckst Du nicht drin.

    IM: Musstest Du deshalb je in ein Krankenhaus?
    BB: Ich war schon etliche Male im Krankenhaus. Sie mussten mir dort eine halbe Tüte Glukose intravenös verabreichen, um mich am Leben zu halten. Ich hatte keine Glukose mehr in der Leber, weil ich zuviel Insulin gespritzt hatte. Mein Gehirn war total verhungert und ich begann wegzuschlafen und ins Koma zu fallen. Es ist der schlimmste Schmerz, den man sich vorstellen kann. Während dieser Zeit drehst du echt am Rad. Und was bringt mir das alles? Ein Bild auf der Titelseite? Das würde meine Rechnungen nicht begleichen. Vielleicht sollten sie mal anfangen, den Athleten was vom Kuchen abzugeben, anstatt immer nur zu nehmen. Wenn wir für sie schon breiter werden, dann sollten wir zumindest etwas rausbekommen. Golfer machen mehr Kohle als wir. Ich sehe auch wieviel Kohle bei den Rodeos gemacht wird. Sie bekommen 50.000 US $ dafür, dass sie son dämlichen Bullen reiten. Sie müssen keine Drogen nehmen um sowas zu vollbringen...

    IM: Die Gefahr besteht für 8 Sekunden, dann sind sie wieder draussen. Ihr lebt das ganze Jahr über in Gefahr...
    BB: Ja, es ist gefährlich...
    IM: ... mal vorsichtig ausgedrückt...
    Quelle: www.bbszene.de

  9. #9
    @ P-Noge

    Zwar Off Topic aber hast ne scheiss Signatur! Kriegt fast nen Herzstillstand!

    Apollo

  10. #10
    hab den artikel auch schon gesehen... ist schockierend... wenn man die wettbewerbe sieht, sieht das alles sehr sauber aus, hochglänzende körper und strahlende gesichter. doch der traurige alltag dahinter ist mörderisch...

  11. #11
    Zitat Zitat von Apollo
    @ P-Noge

    Zwar Off Topic aber hast ne scheiss Signatur! Kriegt fast nen Herzstillstand!

    Apollo
    Hehe, ja, ist schon lustig wenn man die Boxen etwas lauter hat

  12. #12
    Zitat Zitat von smertin
    hab den artikel auch schon gesehen... ist schockierend... wenn man die wettbewerbe sieht, sieht das alles sehr sauber aus, hochglänzende körper und strahlende gesichter. doch der traurige alltag dahinter ist mörderisch...
    Ist schon derb, hätte eigentlich nicht gedacht das es so schlimm ist...
    Mich würden schon die Namen hinter dem Artikel interessieren, theoretisch könnte er ja auch erfunden sein...
    Aber ich denke er entspricht der Wahrheit, jedenfalls weitgehend...

  13. #13
    ich denk, das mit dem blähbauch ist klar der ronnie coleman. könnt mir irgendwie vorstellen, dass schlierkamp der interviewte bb ist... ihm geht das ganze wohl immer mehr auf die eier. vor einiger zeit berichtete er ja auch von albträumen etc... was meint ihr?

  14. #14
    Ja coleman wäre der mit dem grössten Blähbauch.Aber Schlierkamp glaube ich weniger .Muss ja auch keiner der Top 15 sein.

  15. #15
    schlierkamp mit sicherheit nicht,er steht für den sauberen sport nach aussen hin,
    ein kollege von mir der in den staaten wohnt hat mir mal erzählt was da in der scene abgeht,selbst die 16 jährigen bodybuilder sind voll bis oben hin mit stoff,und der witz an der sache ist das die eltern das auch noch bezahlen,in amerika heisst es ,friss oder stirb,dazwischen gibts nix

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