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Vorteile einer erhöhten Proteinzufuhr
Manch einer mag jetzt entgegenhalten, daß es Studien mit Bodybuildern gibt, in denen gezeigt wird, daß ein Proteinkonsum von 1,2g-1,5g/kg Körpergewicht ausreichend ist, um das Stickstoffgleichgewicht aufrecht zu erhalten, denn bei einer zu geringen Proteinzufuhr würde der Körper mit einem vermehrten Abbau von Muskelzellen reagieren, was wiederum in einem gesteigerten Stickstoffverlust resultieren würde, der nachweisbar wäre. Dieses Stickstoffgleichgewicht sagt allerdings lediglich aus, daß der Körper in der Lage ist, seine Muskelmasse zu erhalten. Die meisten Bodybuilder sind allerdings an einem Muskelzuwachs interessiert. Für diesen muß jedoch mehr Protein über die Nahrung zugeführt werden, als zum Erhalt der Muskelmasse erforderlich ist. So wurde auch in Studien nachgewiesen, daß einer erhöhte Eiweißzufuhr zu einer verminderten Stickstoffausscheidung führt.
Auch das Argument, daß eine ständig erhöhte Proteinzufuhr dazu führt, daß ein größerer Anteil an Aminosäuren einfach oxidiert, also verbrannt wird, kann so nicht stehengelassen werden. Zwar ist es richtig, daß die überschüssigen Aminosäuren zur Energiegewinnung herangezogen werden. Dieses ist auch sicher besser, als wenn sie als Körperfett eingelagert werden, wie es mit einem Überschuß an Fett geschieht.
Der menschliche Körper funktioniert aber nicht einfach so, daß eine gewisse Menge an körpereigenen Eiweißen abgebaut wird, die dann nur durch Nahrung ersetzt werden. Vielmehr wird vom abgebauten Eiweiß ein Teil wieder zum Aufbau verwendet. Insgesamt baut der menschliche Körper am Tag etwa 3-5g Eiweiß je kg Körpergewicht ab. Hiervon wird der größte Teil aber erneut der Synthese zugeführt, weshalb effektiv lediglich ein Verlust von etwa 50g eintritt. Dieses entspricht der empfohlenen Eiweißmenge der DGE, die somit den minimalen Erhaltungsbedarf bei darstellt ohne körperliche Aktivität.
Dazu kommt aber noch der Eiweißabbau der eintritt, wenn die Konzentration von Aminosäuren im menschlichen Körper einen bestimmten Wert unterschreitet. Dieses ist z.B. bei einem harten Training, schwerer Arbeit oder Streß der Fall, wo auch Aminosäuren zur Energiegewinnung herangezogen werden. Hier bedeutet, daß der zusätzliche Aminosäurenbedarf dazu führt, daß der Körper Muskelgewebe abbaut, um diesen Bedarf zu decken. Diese vorübergehenden Schädigungen des Gewebes führen aber wiederum zu einer vermehrten Proteinsynthese nach dem Training. Aus diesem Grund ist auch ein Proteinshake zeitnah zum Trainingsende sinnvoll, um diese Aufbauvorgänge zu unterstützen.
Last but not least gibt es Studien die zeigen, daß es bei einer erhöhten Eiweißzufuhr auch zu einer Erhöhung der IGF-1-Werte (insulinähnlicher Wachstumsfaktor) des Körpers kommt. Hierbei hat sich gezeigt, daß besonders Milchprotein (Casein) die IGF-1-Ausschüttung begünstigt.
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