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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Corona - Diskussionen



robert234
16.03.2020, 13:31
heute geht's ein letztes Mal ins Gym für die nächsten 2 Wochen, dann steht Training im "Home Gym" an.

Du meinst die nächsten 2 Jahre. ;-)




abgespalten von The Walking Dead - Corona Apokalypse Home Gym Log (https://www.muskelbody.info/forum/showthread.php/59222-The-Walking-Dead-Corona-Apokalypse-Home-Gym-Log) - rv.

-fabian-
16.03.2020, 13:56
denkst du echt solange Robert ? o_O


Talion ich aktualisiere mein log auch und trainiere die nächsten zeit unter keinen optimalen Bedingungen, aber bisschen was werde ich machen.

robert234
16.03.2020, 16:28
denkst du echt solange Robert ? o_O
Ich sag's mal so: Die Schulen und Kitas sollen auf jeden Fall bis nach den Osterferien geschlossen bleiben, es wäre bizarr, dann weniger wichtige Bereiche vorher freizugeben. Vor allem ist nach der gegenwärtig vorgesehenen Strategie, nämlich der zeitlichen Verzögerung der Erkrankungswelle, erst im Juni bis August der Höhepunkt der Krise erreicht. Danach dauert es dann nochmals Wochen bis Monate, bis es (zunächst) vorbei sein könnte. Von daher dürften gerechnet ab heute wohl eher sechs Monate der Einschränkungen des Alltags und öffentlichen Lebens realistisch sein, keinesfalls jedoch zwei Wochen.

Von früheren Pandemien ähnlicher Art wissen wir, daß es oft mehrere Wellen gibt, die in gewissen zeitlichen Abständen aufeinander folgen, so daß Gesamtzeiträume von bis zu zwei Jahren zumindest möglich sind. Zwischen den einzelnen Wellen liegen dann immer ein paar Wochen bis Monate, dann flammt es erneut auf. Ein berüchtigtes Beispiel dafür ist die sogenannte "Spanische Grippe", die vor gut 100 Jahren weltweit um die 50 Mio Menschen dahinraffte, mehr als der gesamte Erste Weltkrieg. Unter anderem aus dieser langen Zeitdauer bis zum endgültigen Ende der Pandemie halte ich das derzeit geübte Konzept für nicht nur nicht sinnvoll, sondern für kontraproduktiv.

rv
16.03.2020, 18:53
@Rob: Wenn das Gesundheitswesen so schnell an seine Grenzen stößt wie in Italien, macht es doch Sinn, die Ausbreitung des Virus so stark wie möglich einzuschränken. Und dass man aus diesem Fall lernt und in Deutschland schon Maßnahmen ergreift, bevor Überlastung eintritt, finde ich vernünftig. Dass man das Virus wegen seiner fortgeschrittenen Verbreitung nicht innerhalb von ein paar Wochen ausrotten kann, ist klar, aber die nächsten Wochen werden vielleicht dafür genutzt, die Kapazitäten von Krankenhäusern, sowie von Medikamenten und Geräten zu erhöhen? Nächstes Jahr kann die Isoliererei eh beendet werden, falls ein Impfstoff verfügbar ist.

Welche Alternative siehst du zu dem derzeit praktizierten Vorgehen? Ich sehe noch, dass man dem Virus innerhalb der Nicht-Risikogruppe freien Lauf lassen kann, unter gleichzeitiger Isolation der Risikogruppe. Dies ist aber vermutlich nicht so einfach praktisch machbar, noch dazu ist die Nicht-Risikogruppe wohl eher eine Geringe-Risiko-Gruppe, sodass man viele Schwerkranke in Kauf nimmt.

robert234
16.03.2020, 20:31
@rv: Ich schlage vor, daß Du die Diskussionen die nichts mit dem Home Gym Log zu tun haben, in einen separaten Corona-Fred auslagerst. Das Informations- und Diskussionsbedürfnis in Sachen Corona ist natürlich da, aber es wäre unfair, dafür das hiesige Log zu kapern.

Zu Deinen Fragen äußere ich mich gern zu späterer Stunde, ich bin gerade knapp bei Zeit und das ist nicht mit drei Worten zu erklären. :-)

rv
16.03.2020, 21:37
Gerne ;)

robert234
16.03.2020, 23:01
Gut gemacht, danke Dir. :-)

robert234
17.03.2020, 00:25
Nun zu der Frage nach meiner alternativen Vorstellung zum Vorgehen in der Coronakrise.

Zunächst ein paar Daten:

- China ist das am längsten und schwersten betroffene Land weltweit, dort wurde auch erfaßt, wie sich die Erkrankungen äußerten. Danach verliefen 91% der Erkrankungsfälle leicht, Leitsymptome waren vor allem Husten und leichtes Fieber, in einem Teil der Fälle auch Durchfälle. Die nicht leichten Fälle machten dort demnach etwa 9% der Erkrankungsfälle aus.

- Nicht jeder wird infiziert, mitunter sogar dann nicht, wenn er Kontakt zu Infizierten hat.

- Nicht jeder der mit dem Coronavirus infiziert wird, erkrankt anschließend.

Aktuelle Daten aus dem Land Berlin:

- bisher 283 bestätigte Fälle der Coronavirusinfektion

- davon 16 Patienten hospitalisiert (5,65% der bestätigten Fälle; bezogen auf die Einwohnerzahl mit Sicherheit eine noch geringere Quote)

- 2 Patienten mit so schwerem Verlauf, daß sie auf der ITS liegen (0,7% der bestätigten Fälle).

Soviel mal zur Orientierung.

Das Konzept das in Deutschland gegenwärtig verfolgt wird geht dahin, die Ausbreitung der Infektionswelle zu verzögern, von einem Stoppen spricht richtigerweise niemand. Ich gehe davon aus, daß am Ende wohl die meisten Menschen hierzulande infiziert worden werden sein, wenn auch mit individuell sehr unterschiedlichen Folgen für die einzelnen Betroffenen.

Kinder erkranken offenbar bei Infektion selbst gar nicht oder sehr leicht, sie sind vor allem als Überträger relevant.

Eine erhöhte Schwere soweit sie am Coronavirus erkranken haben vor allem ältere Menschen ab etwa 60 Jahren, Patienten mit Lungenkrankheiten (insbesondere mit bakterieller Pneumonie), Patienten mit Diabetes mellitus, Herzkrankheiten, Immunsupprimierte (beispielsweise nach Organtransplantationen, aber auch Personen mit Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, die mit Cortison behandelt werden) und Raucher. Zudem betreffen die besonders schweren und oft auch letalen Verläufe zu 2/3 Männer. Ein Zusammentreffen gleich mehrerer Risikofaktoren erhöht die Gefahr. Auch kann sich auf eine vom Coronavirus evozierte virale (abakterielle) Pneumonie eine bakterielle Pneumonie draufsatteln, sofern der Patient nicht gegen Pneumokokken immunisiert worden ist (Schutzimpfung).

Ausgehend von den Daten aus China haben wie dargelegt 91% aller Erkrankten - wohlgemerkt nicht 91% der Bevölkerung - nur leichte Symptome die im Grunde nicht einmal einer ambulanten ärztlichen Behandlung bedürfen, auf keinen Fall aber einer stationären oder gar intensivmedizinischen Behandlung. Pessimistischere Annahmen die in D bisher aber keine objektive Stütze erfahren haben, gehen immerhin noch von 80% leichten Verläufen aus, gemessen an der Zahl der Erkrankten. Man könnte es darauf herunterbrechen, daß eine sehr große Mehrheit der Erkrankten persönlich nichts ansatzweise Gravierendes erwartet, bei den tatsächlich aber schwer Erkrankenden (vornehmlich aus den Risikogruppen) allerdings ist das Sterberisiko mit etwa 15% recht hoch. Daher ist es wichtig, daß auch die Menschen die für sich persönlich kaum mit Komplikationen rechnen brauchen, sich sehr verantwortungsbewußt gegenüber ihren Mitmenschen verhalten. Denn auch wenn ihnen selbst keine besondere Gefahr droht, kommen sie als potentielle Überträger in der Infektionskette in Betracht und sie können, ich muß das so drastisch formulieren, zum Todesengel von älteren oder vorerkrankten Menschen werden, weil sie diese anstecken. Diese Ansteckung läßt sich nicht deshalb ausschließen, weil man sich pudelwohl fühlt, denn wie gesagt folgt nicht jeder Infektion auch eine Symptomatik.

Ich halte das Konzept der Bundesregierung für nicht sehr sinnvoll, weil nach meinen Informationen viele Deutsche einer Arbeit nachgehen und essen. Es überzeugt mich nicht, jetzt die Schulen und Kitas zu schließen, um vermeintlich Infektionsketten zu unterbrechen. Denn die selben Kinder spielen nun mit ihren Freunden, so daß dort ebenso die Viren fleißig von einer Familie zur anderen übertragen werden können, oder sie gehen mit ihren Eltern nun in die Supermärkte und vermehren mit den arbeitsfrei gestellten notgedrungen kinderbetreuenden Eltern das Gedränge. Im schlimmsten Fall werden die Kinder bei den Großeltern geparkt, einer besonders gefährdeten Gruppe. Mit dieser Maßnahme erreicht man in der Praxis eher nichts, jedenfalls steht es in keinem Verhältnis zu den negativen Auswirkungen des Schul -und Arbeitsausfalls.

Das RKI erwartet - auf der Grundlage seines Verzögerungskonzepts - den Höhepunkt der Infektionswelle erst im Juni bis August, wir reden also von mindestens einem halben Jahr ohne Kita und ohne Schule, das ist praktisch im Schuljahr nicht mehr aufholbar. Von den Folgen für die Wirtschaft und die Eltern, die mit massiven Lohneinbußen oder Arbeitsplatzverlust durch die lange Zeit der Kinderbetreuung rechnen müssen, ganz zu schweigen.

Ein besserer Infektionsschutz für die Risikogruppen wird mit alledem nicht erreicht, im Gegenteil, konnte Oma Krüger sonst vormittags in einem relativ leeren Supermarkt ihre Lebensmittel einkaufen, weil die Kinder in den Einrichtungen und die Eltern zur Arbeit waren, so herrscht da jetzt zu allen Tageszeiten übles Gedränge und so auch ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko.

Mein Gedanke ist, in einer Art "Kinderlandverschickung" die Risikogruppen auf freiwilliger Basis für die Dauer von vier bis sechs Wochen in Hotels abseits der Krisengebiete auf Staatskosten unterzubringen und dort zu betreuen und zu versorgen. So wären diese Menschen erst einmal aus der Schußlinie, wer davon keinen Gebrauch machen mag, muß eben mit den möglichen Konsequenzen leben (oder sterben), auf eigene Gefahr. Auch eine freiwillige Selbstisolation in der eigenen Wohnung wäre eine Option für diese Menschen.

Sodann würde ich bundesweit den normalen Alltag wieder freigeben, wohl wissend, daß die Infektionen dann in kürzester Zeit stark zunehmen werden. Das Risiko für die Nicht-Risikogruppen wäre zu vernachlässigen und zumutbar. Sehr wahrscheinlich wären binnen zwei bis drei Wochen nahezu alle Menschen dann coronainfiziert, einige merken das gar nicht, andere haben Husten und vielleicht auch leichtes Fieber oder Durchfall, sind aber nach wenigen Tagen damit durch. In der Folge wären dann all diese Menschen mit einer natürlichen Immunisierung vor einer erneuten Erkrankung auf gewisse heute noch nicht bestimmbare Dauer geschützt, so als wären sie schutzgeimpft gegen Corona. Das würde die Infektionswelle wesentlich besser eindämmen, als Alles was jetzt gemacht wird. Anschließend können die Risikopatienten wieder in den normalen Alltag zurückkehren, mit einem weitaus geringeren Infektionsrisiko und ggf. möglicher medizinischer Versorgung, falls sie doch erkranken sollten.

Das ist freilich ein diametrales Konzept zu dem derzeit geübten, aber ich halte es für das bessere. Sowohl im Hinblick auf Bildung, Wirtschaft und Alltagsnormalität dürfte das von erheblichem Vorteil sein, da die Auszeit für eine ganze Volkswirtschaft deutlich verkürzt würde. Auch muß man bedenken, daß selbst wenn D jetzt schaffen würde den Deckel draufzuhalten, die jetzt noch nicht Infizierten nach aller Erfahrung über kurz oder lang doch noch infiziert werden, denn irgendwann muß das normale Leben ja wieder beginnen, es erfolgen wieder mehr Kontakte, mehr Reisen, Veranstaltungen finden wieder statt und Menschen aus unterschiedlichen Staaten und Regionen treffen wieder aufeinander. Da wäre es schon gut, wenn unsere Bevölkerung zu großen Teilen immun wäre, denn bis zu einer möglichen Schutzimpfung werden wir wohl frühestens im nächsten Jahr kommen, wenn überhaupt.

rv
17.03.2020, 02:54
Danke für diese interessante Einschätzung Rob! Dein alternatives Konzept stimmt im Wesentlichen mit dem überein, welches ich oben erwähnt, aber absichtlich als wenig praktikabel bezeichnet habe. Der Grund dafür ist, dass der Erfolg dieses Konzepts sich darauf stützt, dass ein paar ideale Bedingungen erfüllt sind:

a) Objektiv perfekte Aufteilung in "Risiko-Gruppe" und "Gering-Risiko-Gruppe". Diese kann nicht vorgenommen werden, genau so wenig wie man das Wetter exakt vorhersagen kann. Zu dieser prinzipiellen Unsicherheit kommt eine individuelle Unsicherheit hinzu, da die Menschen für sich selbst entscheiden müssten, zu welcher Gruppe sie gehören wollen. Somit ist zu erwarten, dass die Gruppeneinteilung in der Praxis alles andere als optimal sein würde. Ich halte es auch für problematisch, "selber schuld" zu sagen, wenn jemand mit Risiko in der Gering-Risiko-Gruppe verbleibt und dann schwer erkrankt, vermutlich hatte derjenige ein paar gute Gründe dafür. (auf andere Beispiele übertragen könnte man nämlich sonst bspw. Raucher im Gesundheitswesen benachteiligen, wenn diese erkranken, schließlich wussten die ja, dass Rauchen schädlich ist). Ebenso sollte man es nicht verübeln, wenn Gering-Risiko-Leute lieber in die Risiko-Gruppe gehen und diese damit unnötig überfüllen.

Es ist also einfacher und sicherer, pauschal alle Leute wie eine "Risiko-Gruppe" zu behandeln, aber dennoch für die tatsächliche Risiko-Gruppe (Alte und Kranke) ein paar zusätzliche Maßnahmen zu erlassen, wie striktere Besuchsregeln in Altenheimen. Dies scheint mir der derzeitige Ansatz in Deutschland zu sein. Da es der einfachste Ansatz ist, ist er in einigen Aspekten suboptimal (ein paar Beispiele hast du genannt Rob) bzw. bedürfte weiterer Nachbesserungen (da spricht ja nix dagegen!), aber er ist auch der am einfachsten kalkulierbare Ansatz.

b) Um die Risiko-Gruppe teilweise zusammenzuführen und vom Rest zu isolieren, bräuchte man viel Zeit. In dieser Zeit muss aber sichergestellt werden, dass sich keine unkontrollierten Infektionen ausbreiten, was solche drastischen Quarantänemaßnahmen wie jetzt also sowieso nötig macht.

c) Die Risiko-Gruppe auf einem Haufen ist wie ein Pulverfass. Wenn da irgendwie der Virus reinkommt, hat man auf einen Schlag Tote ohne Ende und ärztlich keine Kapazitäten, dem Einhalt zu gebieten. Und es gibt natürlich viele Möglichkeiten, wie der Virus einfallen kann: Notarzt-Einsätze / Ausfliegen von Leuten (schließlich sind Alte und Kranke in der Risiko-Gruppe), das Einführen von Waren, auch Polizei-Einsätze (Streitigkeiten...), Feuerwehreinsätze etc. Das fällt zwar weg, wenn die Risiko-Gruppe autark ist, beispielsweise eine abgeriegelte Großstadt zugewiesen bekommt, aber da sind wir wieder beim Punkt b) -- es dürfte logistisch und rechtlich schwer sein, alle Leute aus der Stadt rauszubekommen und die Risiko-Gruppe in die Stadt rein (unter Einhaltung strenger Hygiene-Standards).

Das Zusammenführen der Risiko-Leute macht mE also wenig Sinn. Möchte man sie hingegen jeweils einzeln zuhause isolieren, so wäre es trotzdem gut, wenn der Anteil der Corona-Infizierten außerhalb nicht durch die Decke geht, sonst dürften die Risiko-Leute wirklich gar nicht mehr aus der Wohnung raus und stattdessen müssten Boten die notwendigen Lebensmittel vorbeibringen (sowie eventuelle Arztbehandlungen zuhause durchgeführt werden etc.) -> großer Aufwand, sowie Risiko der Einschleppung von Viren. Es macht also auch da Sinn, die Corona-Infektionen der Gering-Risiko-Gruppe zu begrenzen, und schon klingt die Situation wieder so wie der Status quo in Deutschland: Einschränkungen für alle, und zusätzliche (teils empfohlene, teils verpflichtende) Einschränkungen für die Risiko-Leute.
Und wenn man dem Virus in der Gering-Risiko-Gruppe wirklich komplett freie Hand geben will (was eine kürzere Isolation der Risiko-Leute ermöglicht, da bei den anderen schnell Herdenimmunität erreicht ist), gibt es wie gesagt wohl massenhaft Tote unter den Gering-Risiko-Leuten (die Sterbewahrscheinlichkeit ist eben nicht 0 und das Gesundheitssystem wird überlastet).

Die von dir genannten Missstände Rob würde ich mit zusätzlichen Maßnahmen abmildern, bzw. einige Maßnahmen teilweise zurücknehmen. Zu den wirtschaftlichen Folgen - da muss man abwägen, will man die Wirtschaft über Menschenleben stellen, bzw. wie sehr schadet die heruntergefahrene Wirtschaft unserer Gesellschaft kurz- und langfristig. Ich kann das nicht beurteilen, und niemand kann das wohl mit Sicherheit.

robert234
17.03.2020, 11:33
Danke für Deine abweichende Meinung. Es wäre natürlich nicht dem Einzelnen zu überlassen, zu entscheiden welcher Risikogruppe er angehören möchte. Die besonders Gefährdeten wären zum Einen über ihr Geburtsdatum der Gruppe der über 60-Jährigen zuordenbar, die weiterhin kritischen Vorerkrankungen sind aktenkundig. Da sehe ich kein wirkliches Problem, daß sich Leute unberechtigt in die Gruppe der Risikopatienten mogeln könnten. Der umgekehrte Fall, daß ein Risikopatient meint er sei keiner, ist von keiner Relevanz, da er selbst als Risikopatient sich so entscheiden könnte, daß er nicht geschützt werden sondern weiter am allgemeinen Alltagsleben teilhaben möchte.

Was in Alten- und Pflegeheimen funktionieren mag, nämlich die Unterbindung des Besucherverkehrs, wird vielerorts bereits praktiziert und ist auch richtig. Das entspricht meinen Vorstellungen auch der Handhabung bei den "Verschickten". Nur ist das eben bei all den Senioren nicht der Fall, die noch in ihrer eigenen Wohnung leben und eben nicht in diesen Räumen versorgt werden können, weder mit Lebensmitteln, noch im Hinblick auf die ggf. notwendige medizinische Betreuung. Kein Hausarzt ist bei der aktuellen Belastung in der Lage, das alles per Hausbesuch abzuwickeln, die Praxen sind rammelvoll mit verängstigten Patienten. In einem isolierten Hotel wäre die Versorgung mit Mahlzeiten gesichert, die Bewohner müssen nicht raus in die Menschenmengen im Supermarkt, weil sie sonst nichts zu essen haben. Die Infektionsgefahr in einem isolierten Objekt ist ungleich geringer, als wenn praktisch jeder aus der Risikogruppe Selbstversorger ist und dazu seine Wohnung immer wieder verlassen muß. Es dürfte außer Frage stehen, daß die Wahrscheinlichkeit einer Infektion um so größer ist, je häufiger eine Person sich in kritischen Bereichen aufhalten muß. Um so länger die Infektionswelle andauert, um so länger auch die Zeit, in der die Menschen aus der Gruppe der besonders Gefährdeten immer wieder in belastete Räume wie Supermärkte gehen müssen. Ob sie dort dann mit einem Infizierten in der Warteschlange stehen, oder mit vier Infizierten, macht wohl keinen Unterschied mehr. Jedenfalls können wir das Virus nicht einfach nach x Wochen abschalten und alles ist wieder gut.

Ich sehe keine Konsequenz in dem Bemühen, Infektionsketten zu unterbrechen, einige Beispiele habe ich genannt, etwa die nun mit ihren sie betreuenden Eltern einkaufenden Kinder, die außerdem nach wie vor mit ihrem Freundeskreis verkehren und rein gar nichts unterbrechen. Nach wie vor gibt es in den Supermärkten Obst und Gemüse lose zur Selbstbedienung, Tausende potentiell Infizierte grabbeln sich durch die Apfelstiegen und bieten so den perfekten Übertragungsweg vom Obst direkt in den Mund. Denn natürlich kann man seine Äpfel nicht wie die Hände 30 sek lang mit fließend Wasser und Seife waschen, ehe man sie verzehrt. Gleiches gilt für das in jedem Supermarkt angebotene Brot und andere Backwaren, die man sich aus Boxen einzeln selbst herausnimmt. Dabei die Zangen zu benutzen, lernen viele Leute nie, so wie man auch auf jedem Herrenklo immer wieder sieht, daß sich Drecksäue nach dem Pinkeln nicht mal die Hände waschen. Die Wahrscheinlichkeit sich aus solchen Gründen zu infizieren, ist recht hoch, ebenso die Unvernunft und die Neigung zur Anarchie. Wo hält sich denn heute noch jemand an Regeln, egal ob Ordnungsrecht, Straßenverkehr oder bei der Benutzung von Behindertenparkplätzen.

pong
17.03.2020, 22:34
Finds eigentlich dramatisch, dass in Deutschland die Situation so absolut leger gehandhabt wird. Bei uns sind mit heute alle Lokale geschlossen, die Einkaufszentren gleichen einem Friedhof. War heute in der Müller Drogerie. Ich und 3 Angestellte.

Das positivste was ich aus dieser Situation allerdings mitnehme ist, dass mein Leben noch nie so billig wie derzeit war. Wir bemerken eigentlich jetzt erst, wieviel man von dem ganzen Scheiß rund um uns herum nicht braucht und auf was sich die Ausgaben des täglichen Lebens reduzieren lassen. Dafür sehe ich zum allerersten mal Nachbarn auf den Balkonen und in ihren Gärten, die ich noch nie zuvor gesehen habe.

Obwohl wenn ich so darüber nachdenke, verstehe ich auf die Handhabe in Deutschland. Das allerletzte Land in der EU, wo noch sowas wie eine herstellende Industrie der treibende Wirtschaftsfaktor ist, gekoppelt mit einem ausgehungerten Gesundheits- und Sozialsystem.

pong

robert234
17.03.2020, 23:25
Ischgl gehört ja wohl zu Österreich und nicht zu Deutschland und wird in Europa als besonderer Ausbreitungsort der Pandemie gesehen. Ich war heute auch auf dem Friedhof, um das Grab meines Vaters mit Hornveilchen zu bepflanzen. Es verlangte meiner Geduld sehr viel ab, als ich danach wieder auf die Hauptstraße einfahren wollte, da Auto auf Auto folgte, in beiden Richtungen. In normalen Arbeitswochen ist der Verkehr bei weitem nicht so stark, zumindest nicht um diese Tageszeit (14.30 Uhr). Durch die geschlossenen Schulen und Kitas sind nun viele Eltern mit ihren Kindern zu Hause und gondeln anscheinend nun 5x die Woche zum Einkaufen. Die Supermärkte hier sind rammelvoll mit Kunden, die empfohlenen Mindestabstände werden allgemein völlig ignoriert, rücksichtslos rücken einem diese Fatzkes auf die Pelle. Ich werde es vor dem nächsten Einkauf mal mit exzessivem Knoblauchgenuß am Vorabend versuchen, den Mindestabstand durchzusetzen.

-fabian-
21.03.2020, 00:22
ich vermisse meine Freunde, meine vereinskameraden, sogar meine Schule und das ungewürzte essen aus der Kantine.
klar man hat kontakt über die moderne Technik, aber das ist nicht das gleiche.
ich mir ist aber der ernst der Lage bewusst und werde gucken weiter durchzuhalten und bete dass es bald ein Medikament oder Impfstoff gibt

robert234
21.03.2020, 13:39
Ein Medikament könnte es (als off label use) schneller geben, als einen Impfstoff. Mit Letzterem rechne ich realistischerweise frühestens in einem Jahr, auch wenn nicht garantiert ist, daß es überhaupt gelingt einen solchen zu entwickeln. Bis in einem Jahr wird ein großer Teil der Bevölkerung bereits durchseucht und natürlich immunisiert sein, die Schätzungen gehen von 60 bis 70% der Bevölkerung aus.

Ich fühle mich durch den ganzen Kram unendlich genervt, durch die Zwangsferien hockt nebenan nun nicht nur der Affe ständig daheim, sondern auch seine drei schulpflichtigen Kinder und seine Olle. Vor lauter Langweile räumen sie nun seit einer Woche ihr über Jahre verkommenes Grundstück auf, ständig lärmen Rasentrecker, Motorsense, Kettensäge, Kärcher und andere Geräte, das geht morgens zwischen 8 und 9 Uhr los, zieht sich durch die Zeit wo man sonst seinen Mittagsschlaf hält und geht bis abends 19 bis 20 Uhr. Das wird sich nun noch über mindestens vier Wochen so fortsetzen, wobei man wohl eher von mehreren Monaten ausgehen muß. Nichts deutet darauf hin, daß die Kinder jetzt per Internet lernen müssen oder die Olle ihren Bürojob bei einer Stadtverwaltung nun im Homeoffice machen würde. Soziale Kontakte schränken die nicht ein, obwohl er als Herztransplantierter eindeutig zur Hochrisikogruppe gehört. Vernunft waltet hier kaum irgendwo, unsere andere Nachbarin ist in einem ambulanten Pflegedienst tätig, hat also täglich Kontakt mit Dutzenden gefährdeten Personen. Die umarmt und küßt sich nach wie vor mit allen möglichen Leuten aus dem Dorf, als hätten wir überhaupt keine Pandemie. Unverantwortlich, aber ohne Hirn ist Vieles schwierig.

-fabian-
22.03.2020, 21:48
Ich habe mich jetzt mit allem irgendwie arrangiert, gehe viel spazieren und so weiter. Ich mache mir trotzdem Sorgen um die Risikopatienten und komme mir vor wie im falschen Film.
Es wird vielen zu gehen und es bleibt zu hoffen, dass es niemanden erwischt, der uns nahesteht.

robert234
23.03.2020, 00:03
Meine betagte Mutter nehme ich jetzt nicht mehr zu jedem Einkauf mit, auch wenn das für mich nicht leicht ist, die Einkäufe gleich zweier Haushalte zu schleppen, wo ich zwei kaputte Arme habe. Außerdem habe ich für uns nun doch mal Atemschutzmasken bestellt, Desinfektionsmittel liegt schon seit Wochen im Kofferraum.

robert234
24.03.2020, 00:30
So, die nächsten fünf Monate Isolation stehen wir jetzt auch noch durch!

pong
26.03.2020, 17:21
Ischgl gehört ja wohl zu Österreich und nicht zu Deutschland

Ischgl gehört zu Tirol und die sind - mit Vorarlberg - ihr eigener Staat im Staat. Nehme mal an, bei euch gibts auch solche Regionen. Bayern vielleicht?

Ich krieg am Dienstag einen Schnelltest, was auch immer das ist, egal, hauptsache ich bekomme mit meinem Kleinen seine Behandlung im Spital. Meine Nachbarn haben sich schon abwimmeln lassen, was Behandlung und Therapie ihrer Kinder angeht. Das funktioniert bei mir nicht, denn sobald man die Verwaltungsaffen am Telefon fragt was denn die Alternativen sind und ob sie sich bewusst sind, die Haftung für ein junges Menschenleben zu tragen, funktioniert aufeinmal jede Terminvergabe problemlos. Dann bedank ich mich für die rasche, unkomplizierte Hilfe und das Gegenüber fühlt sich auch nicht mehr überrumpelt.

Nachbarn sind bei uns glücklicherweise mittleweile relativ unkompliziert. Zumindest unsere "Clique" in die ich da mal reingerutscht bin. Sind aber auch eines von nur 3 Grüppchen die sich da in unserem 400 Parteienbau zusammengefunden haben. Ach was erinner ich mich noch an einen lauen Abend im Sommer vor einigen Jahren, als ein Nachbar Sonntags bei offenem Fenster um 21 Uhr begonnen hat Fliesen zu schneiden. Was war das für ein Schauspiel als 30 Leute vor seiner Tür gestanden sind und fragten ob er jetzt ganz deppat geworden ist .... in interessanteren Zeiten hätten wir wohl Heugabeln und Fackeln mitgebracht ...

pong

robert234
27.03.2020, 01:07
Nehme mal an, bei euch gibts auch solche Regionen. Bayern vielleicht?
Bayern ist das genaue Gegenteil von Ischgl, nach meinem Eindruck wird nirgendwo in Deutschland Recht und Ordnung besser durchgesetzt, als im Freistaat Bayern.

-fabian-
13.04.2020, 17:54
wann denkt ihr machen denn die Studios und Sportvereine wieder auf?

rv
13.04.2020, 18:01
Ich vermute irgendwann im Mai. Vielleicht macht man sich auch die Mühe, eine Unterscheidung vorzunehmen zwischen Kontaksportarten und Einzelsportarten (wie Kraftsport), bei letzteren ist zumindest prinzipiell ein Sicherheitsabstand möglich, sodass man das eher wieder erlauben könnte und demzufolge Studios auch wieder öffnen könnte.

robert234
14.04.2020, 00:52
wann denkt ihr machen denn die Studios und Sportvereine wieder auf?
Möchtest Du, daß ich schätze? Nicht vor dem Herbst, wenn dann überhaupt schon.

SuperVegeta
14.04.2020, 13:27
Ich vermute irgendwann im Mai. Vielleicht macht man sich auch die Mühe, eine Unterscheidung vorzunehmen zwischen Kontaksportarten und Einzelsportarten (wie Kraftsport), bei letzteren ist zumindest prinzipiell ein Sicherheitsabstand möglich, sodass man das eher wieder erlauben könnte und demzufolge Studios auch wieder öffnen könnte.

Ja, wobei ich neulich auch was gelesen habe, dass bei stärkerer Atmung, wie z.B, beim Sport oder Joggen, die Tröpfchen wesentlich weiter fliegen/sich verteilen können. Da war die Rede von einem Abstand besser 10 als 2 Meter.

Zudem sind ja Fitnessstudio schon immer hygienemäßig sehr schlecht aufgestellt. Schweiß, jeder packt die Griffe an. Leute gehen auf Toilette und machen sich nicht die Hände sauber. :schimpf:

Daher sind die dann doch vielleicht nicht schlimmer zu stellen als z.B. Vereinssport wie Volleyball oder Fußball. Wahrscheinlich, mutmaße ich, nimmt sich das nicht viel hinsichtlich Infektionsrisiko....


Müsste ich schätzen, würde ich auch eher Juni/Juli sagen...

robert234
14.04.2020, 14:10
würde ich auch eher Juni/Juli sagen...
Das ist völlig unrealistisch. Die besonderen Risiken im Gym hast Du gut herausgearbeitet und Gyms gehören - verglichen mit Schulen, Unis und Industrie - ganz weit an das Ende der stufenweisen Lockerung der Restriktionen, praktisch nahe des Zeitpunkts, an dem das normale Leben wieder erlaubt ist. Das ist erst der Fall, wenn zumindest ein wirksames Medikament zur Verfügung steht, persönlich würde ich allerdings eher sagen, nachdem ausreichend Impfstoff zur Immunisierung verfügbar ist und die Herdenimmunität erzeugt ist. Bis dahin wird es weiterhin deutliche Einschränkungen geben und geben müssen.

rv
14.04.2020, 14:29
Ja, wobei ich neulich auch was gelesen habe, dass bei stärkerer Atmung, wie z.B, beim Sport oder Joggen, die Tröpfchen wesentlich weiter fliegen/sich verteilen können. Da war die Rede von einem Abstand besser 10 als 2 Meter.


Das ist natürlich ein guter Punkt. Für mich spielt es zwar keine Rolle, da ich als Samstag/Sonntag-Abend-Trainierender meist ein praktisch leeres Studio vorfinde, aber nur für mich macht wohl niemand sein Studio auf ^^

-fabian-
14.04.2020, 22:22
ich hoffe es gibt für Vereine ne Sonderregelung, da kann der Übungsleiter ja auch regulieren wann wie viele trainieren.
Für mich sind kraftsportvereine systemkritisch! ^^

robert234
15.04.2020, 00:47
Für mich sind kraftsportvereine systemkritisch! ^^
Dann kommt der Staatsschutz. :mrgreen:

Ich sehe die Angelegenheit ganz nüchtern, natürlich läßt sich aus verschiedenen wichtigen Gründen das Land nicht über viele Monate oder Jahre stilllegen. Zugleich wären alle bisherigen Einschränkungen und wirtschaftlichen Schäden völlig sinnlos gewesen, würde man jetzt bei unveränderter Gefahr wieder zum normalen Alltag zurückkehren. Einen Impfstoff gibt es noch nicht, natürlich durchseucht sind gegenwärtig nur homöopathische Anteile der Gesamtbevölkerung, kurzum es würde mit den Infektionszahlen absehbar durch die Decke gehen, wenn wir Deutschland auf die Verhältnisse vor 2 Monaten zurückführen wollten.

Es läuft daher darauf hinaus eine Reihenfolge zu bestimmen, in der nach und nach bestimmte Restriktionen gelockert werden. Die Infektionszahlen werden durch jeden solchen Schritt steigen, das ist unausweichlich, zur Zeit haben aber unsere Kliniken noch Reserven, die man durchaus zu einem größeren Teil in Anspruch nehmen kann und auch nehmen sollte, um die Durchseuchung der Bevölkerung voranzubringen. Das hätte nach meinen Vorstellungen schon längst stattfinden sollen, schließlich stehen in D seit Wochen über 10.000 Intensivbetten nutzlos herum.

Ich würde die schrittweise Lockerung so gestalten:

1.) Kitas und Grundschulen mit flankierenden Maßnahmen öffnen. Ebenso die Abschlußjahrgänge die vor den Prüfungen stehen wieder in die Schulen lassen.

2.) Kleine Geschäfte und Friseure in denen der Mindestabstand zu gewährleisten ist, dürfen wieder öffnen.

Steigen durch diese Maßnahmen die Infektionszahlen nur so weit, daß weiterhin eine genügende Reserve an Intensivbetten verbleibt, dürfen

3.) Arbeitnehmer die nicht im Homeoffice arbeiten können wieder zurück in ihre Betriebe.

Steigen durch diese Maßnahmen die Infektionszahlen nur so weit, daß weiterhin eine genügende Reserve an Intensivbetten verbleibt, dürfen

4.) Die Schüler der Sekundarstufe I wieder in die Schulen.

Steigen durch diese Maßnahmen die Infektionszahlen nur so weit, daß weiterhin eine genügende Reserve an Intensivbetten verbleibt, dürfen

5.) Die Schüler der Sekundarstufe II wieder in die Schulen.

Steigen durch diese Maßnahmen die Infektionszahlen nur so weit, daß weiterhin eine genügende Reserve an Intensivbetten verbleibt, dürfen

6.) Die Universitäten einen stark eingeschränkten Regelbetrieb wieder aufnehmen.

Viel mehr wird, so ehrlich muß man sein, bis zur Verfügbarkeit wirksamer Medikamente und einer Schutzimpfung nicht gehen. Insbesondere nicht Goodies wie Veranstaltungen, Reisen, offene Schwimmbäder und Fitness-Studios, offene Biergärten und Restaurants. Steigen die Infektionszahlen in kritischer Weise, muß man ggf. Lockerungen auch wieder zurücknehmen.

Für erwiesen Coronadurchseuchte (Antikörpertest) könnte man individuell weitergehende Lockerungen zulassen, dabei denke ich aber nur an Schule, Uni und Arbeit.

-fabian-
15.04.2020, 02:07
zählst du Sportvereine auch zur Kategorie Fitness-Studio?

robert234
15.04.2020, 11:38
zählst du Sportvereine auch zur Kategorie Fitness-Studio?
Ich ordne beide seuchenrechtlich der selben Systemrelevanz zu, beide gehören zu Dingen die zu haben zwar schön ist, aber die als Freizeitbetätigungen ganz an das Ende der Wiedereinstiegskette gehören. Mir ist bewußt, daß das nicht gern gehört werden wird, aber Kita, Schule, Wirtschaft sind systemrelevant, von ihnen hängt das Schicksal unserer Gesellschaft ab.

Mit den Punkten Kita und Schule sind wirtschaftliche Folgen unmittelbar verknüpft, weil kleinere Kinder ohne Kita und ohne Schule zwangsläufig zu Hause von ihren Eltern betreut und beschäftigt werden müssen. So gehen nicht nur die Kinder nicht ihrer "Arbeit" nach, sondern auch nicht deren Eltern. Homeoffice mag da im Einzelfall zwar theoretisch nebenher möglich sein, aber wer selbst kleine Kinder hat, der weiß, daß man nicht ernsthaft im Homeoffice arbeiten und zugleich für seine Kinder da sein kann. Aus diesem Grunde habe ich ganz bewußt die jüngeren Jahrgänge der Kinder an den Beginn der Lockerungsmaßnahmen gestellt, weil ich das sowohl sozial wie auch wirtschaftlich als am vordringlichsten von sämtlichen Schritten erachte. Da schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe, die Familien hängen sich nicht mehr stressend zu Hause wochenlang auf der Pelle, die Kinder kommen zurück in ihren gewohnten Alltag und lernen was, die Eltern können wieder arbeiten. Das bringt wirtschaftlich vermutlich am meisten, denn es gibt derzeit ja kaum eine Firma, kaum eine Arztpraxis oder einen Pflegedienst und kaum einen Supermarkt, denen wegen der häuslichen Kinderbetreuung nicht Personal fehlt, obwohl sie derzeit gerade ganz besonderen Anforderungen ausgesetzt sind.

Chaser
15.04.2020, 14:50
Für erwiesen Coronadurchseuchte (Antikörpertest) könnte man individuell weitergehende Lockerungen zulassen, dabei denke ich aber nur an Schule, Uni und Arbeit.

Klar, die Wirtschaftsmacht D muss ja am Laufen bleiben, ein Graus, wenn das Volk nicht nur auf Spaß und Erholung sondern auch auf Arbeit verzichten müsste. :lol:

robert234
15.04.2020, 17:40
... ein Graus, wenn das Volk nicht nur auf Spaß und Erholung ... verzichten müsste.
Sex und Schlafen sind doch erlaubt. :mrgreen:

Ich nehme zur Kenntnis, daß Du eine funktionierende Wirtschaft - die das ökonomische Fundament jedes Sozial- und Gemeinwesens ist - für nicht das Wichtigste hältst. Darauf könnte ich nun erwidern, daß es mir und meiner Generation wurscht sein kann, wie Deine und spätere Generationen mit den Staatsschulden klarkommen, die jetzt bei nicht laufender Wirtschaft gemacht werden müssen. Ebenso könnte es mir am Allerwertesten vorbeigehen, ob Betriebe pleite gehen und Millionen Arbeitsplätze in Gefahr sind. Zu solch einer egoistischen und naiven Sicht neige ich aber nicht und das ist auch gut so.

Talion
25.04.2020, 13:45
Bei erwiesener Immunität dank Antikörper sollte man ins Gym dürfen.

Dann würde ich mir sogar überlegen mich jetzt gezielt anzustecken.

Denn wirklich entkommen werde ich dem wohl eh nicht, geh ich doch ganz normal einkaufen etc.

robert234
25.04.2020, 18:22
... mich jetzt gezielt anzustecken.
Das wäre ziemlich dumm, da niemand vorhersagen kann, wie welche Person mit einer Coronainfektion klarkommt. Selbst scheinbar gesunde junge Menschen haben da nicht grundsätzlich einen milden oder gar symptomfreien Verlauf. Im Übrigen hast Du - wie wir alle - auch eine Verantwortung für Deine Mitmenschen. Selbst wenn Du eine solche Infektion schadlos überstehen solltest, was nicht garantiert ist, wärest Du eine Gefahr für Andere.

robert234
30.04.2020, 00:54
Bitte beachtet, daß jetzt Einkaufsstätten nur noch mit Schutzausrüstung betreten werden dürfen!

https://www.youtube.com/watch?v=FQXpSf8yeHU&feature=emb_logo

rv
07.05.2020, 15:59
wann denkt ihr machen denn die Studios und Sportvereine wieder auf?


Ich vermute irgendwann im Mai.

Nicht verzagen, Orakel RV fragen :D

-fabian-
07.05.2020, 20:13
rv welches aktienpaket würdest du empfehlen?

SuperVegeta
15.05.2020, 10:38
Bin echt mal gespannt, wie sich die Lockerungen jetzt Auswirkungen auf die Infektionszahlen. Vor der Pandemie wäre klar, dass die massiv in die Höhe schießen würden. Doch die Leute sind ja jetzt vorsichtiger und versuchen so viel es geht zu vermeiden. Daher glaube ich nicht an Anstiege wie im März mit 5000+ nachgewiesenen Neuinfektionen pro Tag. Wird interessant, wie viele Landkreise die 50/ pro 100.000 Einwohner knacken werden.

robert234
15.05.2020, 13:35
Doch die Leute sind ja jetzt vorsichtiger
Meine Beobachtungen sind da andere. Gestern war ich im Kaufland, Laden rammelvoll, 1,50 oder 2,00 m Mindestabstand in vielen Gängen absolut nicht möglich. Anders als noch vor ca. 4 Wochen gehen nun wieder ganze Familien einkaufen, eine Zeitlang war es so, daß man meist nur Einzelpersonen einkaufen sah. Am Eingang große Hinweisschilder auf die Pflicht, im Laden Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Im Laden: Eine Mitarbeiterin an der Fleischtheke völlig ohne Maske, die andere trug sie unter der Nase (Laschet Style), die Molkereiprodukte räumte ein Mitarbeiter ein, der zwar eine Schutzmaske hatte, sie jedoch um den Hals trug. Weitere Mitarbeiter waren zu sehen, die ihre Masken nicht korrekt angelegt hatten, der Laschet Style war da ganz vorn dabei. Die Kassiererin trug keine Maske. In der Warteschlange an der Kasse drei junge Männer, von denen nur einer überhaupt eine Maske hatte, die aber um den Hals. Dafür parkten sie draußen einen Behindertenparkplatz zu, da muß man ihnen das nachsehen, da sie offenbar schwer behindert sind. Mindestabstände sehe ich derzeit kaum noch irgendwo eingehalten, überall drängeln und schieben sich Personen wieder dicht an einander vorbei.

Daß der R-Wert trotzdem sinkt, beruht auf rein methodischen Umständen. Es ist logisch daß der R-Wert geringer ausfällt, wenn man mehr testet. Klar scheint auch, daß die erste "Welle" abflaut, jedoch gehen die Virologen von einer zweiten und vllt. sogar dritten Welle aus, die noch kommen werden. Ich fürchte, dann wird es schlimmer, schon weil der Respekt vor der Erkrankung und vor der Gesundheit seiner Mitmenschen inzwischen ersichtlich abgenommen hat. Hinzu kommen die inzwischen um sich greifenden Verschwörungstheorien und Realitätsverweigerungen, so daß zu erwarten ist, daß die Menschen bei der nächsten Welle weniger diszipliniert sein werden.

Ich finde zwar Lockerungen richtig, da es die Kapazitäten der medizinischen Einrichtungen derzeit erlauben. Jedoch sind auch einige Lockerungen dabei, die man sich noch hätte verkneifen sollen, da ist viel Lobby-Politik im Spiel.

rv
15.05.2020, 13:43
„ Dafür parkten sie draußen einen Behindertenparkplatz zu, da muß man ihnen das nachsehen, da sie offenbar schwer behindert sind.“

:mrgreen: :mrgreen:

Also in Chemnitz gibt’s solche Zustände wie von dir beschrieben zum Glück nicht. Tatsächlich lässt sich teilweise eine Coronamaßnahmenmüdigkeit feststellen aber teilweise auch eine Gewöhnung an die Maßnahmen, wie von SV erwähnt.

-fabian-
15.05.2020, 14:04
Heile, heile Gänsje
Es is bald widder gut,

Es Kätzje hat e Schwänzje
Es is bald widder gut,

Heile heile Mausespeck
In hunnerd Jahr is alles weg.

robert234
15.05.2020, 17:59
Also in Chemnitz gibt’s solche Zustände wie von dir beschrieben zum Glück nicht.
Auch die Sachsen ist auch kein Verlaß mehr. Früher waren die immer renitent bis zum Anschlag. :diablo:

-fabian-
18.05.2020, 13:59
bei uns kommt es stark drauf an in welchem Laden man einkauft. Ob Stadt oder Dorf, ob Lidl oder Edeka.
Gibt schon ein paar Läden, die ich bewusst meide.

StrongMarkus
22.08.2020, 20:02
Oh man, Jetzt sind die Fitnessstudios ja wieder zugänglich.

Jetzt scheinen sich die Infektionen zu mehren und man geht von einem 2ten Lockdown aus. Was haltet ihr davon?

LG Markus

rv
23.08.2020, 01:37
Also an so einen umfassenden Lockdown wie im Frühjahr glaube ich nicht, aber vielleicht kann es lokal zu einigen Studio-Schließungen oder verschärften Hygienebedingungen kommen.

-fabian-
23.08.2020, 06:29
rv Orakel hat gesprochen

SuperVegeta
23.08.2020, 16:39
Seh ich aber ähnlich wie Mr. Bean. Die Infektionszahlen müssten schon derbe durch die Decke schießen, damit's noch mal einen zweiten bundesweiten lockdown gäbe. Ich rechne auch eher damit, dass es lokal gehandlet wird.

Oder, die zweite These, wir unterschätzen wie sehr das Virus gerade in den kalt-trockenen Monaten von November-Februar zurückkommen wird und es gerät wieder alles so außer Kontrolle, dass ein lockdown unumgänglich wäre. Aber mit Maske und Abstandsregeln, gehe ich davon aus, dass man dem Einhalt gebieten kann.

-fabian-
23.08.2020, 19:54
oder Putin rettet alle mit seinem Impfstoff

robert234
24.08.2020, 01:23
oder Putin rettet alle mit seinem Impfstoff

Nawalny hat den schon mal nicht vertragen. :mrgreen:

Ich hielt die Lockerungen in dieser Breite ohne Änderung in der Immunitätslage für falsch, daran hat sich auch nichts geändert. Die Quittung bekommen wir nun Tag für Tag mit stark steigenden Fallzahlen und einer sich immer weiter ausbreitenden Einstellung der Bevölkerung, daß Vorsicht und Einschränkung nicht mehr notwendig seien. Man muß sich doch nur mal im Supermarkt umschauen, Leute ohne oder zumindest mit nicht korrekt getragenen Masken, das Personal sowieso ohne Masken, überall rücken einem andere Leute auf die Pelle, keine Spur mehr von Mindestabstand und Vorsicht. An Stränden und im Alltag das gleiche Bild, wer noch Zweifel daran hatte, daß unser Volk immer mehr verblödet, wird nun eines Besseren belehrt.

-fabian-
27.08.2020, 11:54
heute kam im zdf dass die fallzahlen zur zeit höher sind, da viel mehr getestet wird und der prozentuale anteil positiver test sogar am sinken ist. also keine 2. welle vorerst.
gewarnt wurde aber vorm Herbst trotzdem.

robert234
31.08.2020, 00:30
heute kam im zdf dass die fallzahlen zur zeit höher sind, da viel mehr getestet wird und der prozentuale anteil positiver test sogar am sinken ist.
Das habe ich anders gehört. Natürlich bedeuten mehr Tests auch mehr (erkannte) Infizierte, entscheidend ist daher die prozentuale Infiziertenrate, da diese nicht davon abhängt, wieviele Personen man testet. Jedoch soll nach meiner Kenntnis auch der prozentuale Anteil positiv Getesteter in den letzten Wochen gestiegen sein. Für die hirnbefreiten Coronaleugner spielt das aber sowieso keine Rolle.

-fabian-
03.09.2020, 15:45
auch wenn die Corona-Leugner mich als merkeltreues Schlafschaf bezeichnen würden, habe ich mich an die maske im Zug und beim einkaufen gewöhnt und störe mich nicht daran.
Aber für mich hat sich eh nicht viel geändert, da ich große Menschenansammlung nie wirklich mochte.

Was mich jedoch trifft, dass die Wettkämpfe nicht stattfinden, aber das kann ich nicht ändern...

rv
03.09.2020, 15:52
Auf Langstreckenreisen, bei Wärme, oder wenn ich gerade zum Zug gerannt bin und herumkeuche stört es schon -- aber ich kann auch damit leben (mich stört eher die Materialverschwendung ^^). Ich bin sogar froh, dass ich in Zukunft bei Erkältungen einfach einen Mundschutz tragen kann, ohne dass jemand denkt, ich hätte irgendeine tödliche Krankheit ^^ (in Europa war ja Masketragen vorher nicht üblich)

muskelpaket2704
17.09.2020, 18:01
Ich hoffe natürlich, dass es keinen zweiten Lockdown gibt, ich glaube allerdings, dass die Restriktionen wieder so wie bei einem Lockdown werden. Nur heißt's halt dann nicht Lockdown.

SuperVegeta
19.09.2020, 14:22
Was mich mal interessieren würde:
Sollte es einen Impfstoff irgendwann ab Frühjahr/Sommer 2021 gibt:

Würdet ihr euch impfen lassen?
a) direkt sobald es möglich ist
b) erst mal abwarten und ggf. nen halbes Jahr später impfen lassen
c) ich lasse mich nicht impfen.


Ich hab zum Beispiel auch von Leuten jetzt gehört, die beileibe keine Impfgegner sind und die alle Impfungen haben, sagen " neee, das geht mir viel zu schnell. Normalerweise dauert eine Entwicklung über 5 Jahre - Langzeitschäden können die gar nicht testen".

Wie seht ihr das? Robert?

Also um mal vorzupreschen und die Frage zu beantworten, ich sehe mich derzeit bei a) und würde mich wohl so bald es geht impfen lassen.

-fabian-
19.09.2020, 15:57
bin skeptisch und muss mich da genauestens informieren.
hatte schon impfschäden in der familie

robert234
20.09.2020, 13:36
Ich würde mich impfen lassen sobald ein entsprechender Impfstoff verfügbar ist. Als in der DDR Aufgewachsener sind Schutzimpfungen schon deshalb für mich eine Selbstverständlichkeit, die in den alten Bundesländern vielfach zu beobachtende Verweigerungshaltung kann ich nicht im Ansatz nachvollziehen.

Bei dem strengen Arzneirecht in Deutschland wie auch in der EU mache ich mir keine Sorgen, daß ein nach aufwendigen Testverfahren zugelassener Impfstoff potentiell gefährlich sein könnte. Daß hingegen eine Coronainfektion potentiell gefährlich ist, steht außer Frage. Nach allem was man heute dazu bereits weiß, können daraus weitreichende und wohl dauerhafte Schäden an vielen Organen einschließlich des ZNS resultieren, wobei man derzeit noch gar nicht abschließend erkennen kann, welche Dimension das im Einzelnen erreichen wird, die Schäden können sich sogar noch zu gravierenderen entwickeln.

Mit der in Deutschland und den meisten anderen Ländern verfolgten Strategie der Eindämmung ist eine Herdenimmunität auf Jahre nicht zu erzielen und damit ein natürliches Abebben der Pandemie in näherer Zukunft nicht zu erwarten. Daher erachte ich die künstliche Immunisierung großer Teile der Bevölkerung für notwendig, wenn wir endlich wieder ein normales Leben führen können wollen. Ob Intelligenz und Einsicht genügend großer Teile der Bevölkerung dafür vorhanden sind, werden wir sehen. Es soll ja genügend Grünen-Wähler geben, die meinen, daß wir keine Atomwaffen brauchen, sondern Windräder. Dabei würden Atomwaffen Aggressoren abschrecken, Windräder hingegen nicht. Aber gegen den NATO-Doppelbeschluß wurde damals ja auch protestiert, obwohl er wahrscheinlich einen Atomkrieg in Europa verhindert hat.

SuperVegeta
20.09.2020, 16:06
Ich würde mich impfen lassen sobald ein entsprechender Impfstoff verfügbar ist. Als in der DDR Aufgewachsener sind Schutzimpfungen schon deshalb für mich eine Selbstverständlichkeit, die in den alten Bundesländern vielfach zu beobachtende Verweigerungshaltung kann ich nicht im Ansatz nachvollziehen.

Bei dem strengen Arzneirecht in Deutschland wie auch in der EU mache ich mir keine Sorgen, daß ein nach aufwendigen Testverfahren zugelassener Impfstoff potentiell gefährlich sein könnte. Daß hingegen eine Coronainfektion potentiell gefährlich ist, steht außer Frage. Nach allem was man heute dazu bereits weiß, können daraus weitreichende und wohl dauerhafte Schäden an vielen Organen einschließlich des ZNS resultieren, wobei man derzeit noch gar nicht abschließend erkennen kann, welche Dimension das im Einzelnen erreichen wird, die Schäden können sich sogar noch zu gravierenderen entwickeln.



Da gehe ich nahezu vollständig mit, Robert. Das Risiko-Abwägungsverhältnis Impfung vs. mit Corona anstecken. Da gewinnt die Impfung.

Zudem schütze ich damit ja auch meine Mitmenschen, dass ich schon mal als Überträger/Weiterräger des Virus rausfalle, nachdem ich geimpft wurde. Und ja, erst wenn ein Impfstoff flächendeckend verfügbar ist, kehrt wieder die Normalität vor Corona ein. Zumindest zum größten Teil.

Ich bin gespannt, wie lange die Immunität bei den Impfstoffen dann sein wird. Ist ja auch ein wichtiger Punkt. Ich könnte mir vorstellen, dass hier Auffrischungsimpfungen im jährlichen Rhytmus denkbar sind.

rv
20.09.2020, 16:55
Ob Intelligenz und Einsicht genügend großer Teile der Bevölkerung dafür vorhanden sind, werden wir sehen. Es soll ja genügend Grünen-Wähler geben, die meinen, daß wir keine Atomwaffen brauchen, sondern Windräder. Dabei würden Atomwaffen Aggressoren abschrecken, Windräder hingegen nicht. Aber gegen den NATO-Doppelbeschluß wurde damals ja auch protestiert, obwohl er wahrscheinlich einen Atomkrieg in Europa verhindert hat.
This escalated quickly :cool:

Also ich würde mich auch impfen lassen, vllt auch gegen die Grippe.

SuperVegeta
20.09.2020, 20:11
Grippe ist was anderes, das lasse ich sein. Die letzte Grippesaison war ja schon sehr wenig. Denke das zieht sich fort, weil die Menschen die Hygieneregeln befolgen. Bin auch selbst noch nie an Grippe erkrankt. Diese Impfung wird auch eher für Ältere empfohlen. Kann's aber verstehen, wenn man's als "Jüngerer" dennoch macht, um es nicht weiterzuverbreiten.

rv
20.09.2020, 20:17
Denke das zieht sich fort, weil die Menschen die Hygieneregeln befolgen.

Guter Punkt :idea: Das war ursprünglich auch mal mein Argument gegen eine Grippeimpfung, bis ich mich von meinem impfsüchtigen Umfeld hab berieseln lassen ^^

robert234
21.09.2020, 01:21
Ich bin gespannt, wie lange die Immunität bei den Impfstoffen dann sein wird.
Das weiß heute niemand. Denkbar ist sowohl eine lebenslange Immunität, wie auch eine im Bereich von ein bis drei Jahren. Das Virus läuft sich quasi tot, wenn es an Überträgern fehlt. Der Anteil Immunisierter ist daher entscheidend. Persönliche Immunität erreicht man durch zwei Wege, die natürliche Infektion oder die künstliche Immunisierung durch eine Schutzimpfung. Der gewaltige Vorteil der Schutzimpfung ist, daß der Körper zwar die nötige Information zur Bekämpfung einer möglichen Infektion erhält, aber nicht das Risiko besteht, schwere oder gar letale Verläufe zu bekommen.

Für mich sind angesichts der aktuellen Erkenntnisse über die drohenden organischen Schäden und die Letalitätsrate die Teilnehmer von "Corona-Parties", die Demonstranten gegen die Coronaschutzmaßnahmen und die Maskenverweigerer schlichtweg verantwortungslose Idioten, gegen die man konsequent vorgehen muß. Ich lege mich nahezu bei jedem Einkauf mit derartigen Deppen an, die übrigens in allen Altersgruppen und geschlechterübergreifend anzutreffen sind. Eigentlich soll man mit Idioten ja nicht streiten, aber die gefährden nicht nur sich selbst, das ist der Punkt.

SuperVegeta
09.10.2020, 16:23
Es ist auf jeden Fall wichtig, dass die Leute gut informiert werden, sobald die Impfstoffe zugelassen sind. Worin sie sich unterscheiden, mRNA vs. herkömmlicher Impfstoff... Risiken,Wirkungsweise, wie die Testphasen abliefen etc... Gerade beim neuartigen mRNA-Impfstoff wird es viele Skeptiker geben, wie ich jetzt schon mehrfach gehört habe. Damit mein ich wirklich ne namhafte Runde von Wissenschaftlern, die Experten sind auf dem Gebiet und die Größen der Poltiik. Da wird für nicht Wenige Überzeugungsarbeit geleistet werden müssen.

robert234
11.10.2020, 16:54
Es ist skurril, man weiß um die großen Gefahren einer Infektionskrankheit, der man unmöglich 100%ig ausweichen kann, es sei denn man wohnt ohne Kontakt zur Außenwelt auf einem Einsiedlerhof irgendwo in den Alpen, diskutiert aber über die Sicherheit von Impfstoffen, die vorher nach strengen Kriterien aufwendig getestet wurden. Die selben Leute die da ihre Gesundheit bedroht sehen, halten sich nicht an die Schutzmaßnahmen @Corona, reisen in alle Welt, rasen wie die Bekloppten, rauchen, saufen und sind gern auch mal anderen Drogen nicht abgeneigt. Ich habe manchmal so meine Zweifel, ob wirklich grundsätzlich erwachsene Menschen fähig sind, verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Hauptsache man hat was, wogegen man protestieren kann. Früher war es der überaus sinnvolle NATO Doppelbeschluß, heute isses der Impfstoff oder die Maskenpflicht. Persönlich wäre ich sogar für eine Hirnpflicht, aber fehlen wahrscheinlich allzu oft die objektiven Voraussetzungen dafür. :mrgreen:

SuperVegeta
13.10.2020, 13:30
Da hast du schon Recht, robert. Nur bei dem neuartigen mRNA-Impfstoff, der noch nie flächendeckend freigegeben wurde - da kann ich schon verstehen, wenn das erst mal Leute aufschreckt und verunsichert. Ich selbst, würde Stand jetzt, auch lieber einen "traditionellen" /konventionellen Impfstoff bevorzugen, wie z.B. von einem großen bekannten britischen Pharmahersteller. Diese Methode / dieses Konzept ist erprobt, zugelassen und da wurden schon Millionen Menschen mit geimpft. Hab ich irgendwie ein besseres Gefühl bei.

robert234
28.10.2020, 01:43
Hab ich irgendwie ein besseres Gefühl bei.
Für Deine Gefühle bin ich nicht zuständig. :mrgreen:

Ansonsten zeigt die aktuelle Infektionslage, daß das "Konzept" der Bundesregierung verfehlt war. Man hat es nicht gemacht, wie ich es hier schon am 14.04.2020 vorgeschlagen hatte, nämlich schrittweise zu lockern um die Durchseuchung kontrolliert voranzubringen, sondern man hat erst über Monate halbe Krankenhäuser sinnlos leerstehen lassen, dann einen Sinneswandel erfahren und einen Wettlauf um die schnellsten und weitreichendsten Lockerungen durchgeführt, um am Ende nun eine Situation zu haben, die erschreckend ist. Durch die völlig unangemessenen Lockerungen, ich denke da an die Aufhebung der Beschränkungen für Auslandsreisen, Feiern und Veranstaltungen, hat man nun eine Welle aufgebaut, auf die jeder Bademeister stolz wäre. Außerdem wurde bei der Bevölkerung durch die (zu) weitgehende Aufhebung von Beschränkungen der unzutreffende Eindruck erweckt, das sei überstanden und sowieso nur halb so schlimm. Jetzt haben wir eine exponentielle Infektionsausbreitung, aber nach wie vor kein zusätzliches Personal in der Intensivpflege, in Berlin fehlt es inzwischen sogar schon wieder an Schutzbekleidung für das medizinische Personal. Das muß man erstmal bringen. Der BER ist überall.

SuperVegeta
29.10.2020, 17:39
Für Deine Gefühle bin ich nicht zuständig. :mrgreen:

Das ist, mit Verlaub, auch gut so, dass du dafür nicht zuständig bist. :p


Außerdem wurde bei der Bevölkerung durch die (zu) weitgehende Aufhebung von Beschränkungen der unzutreffende Eindruck erweckt, das sei überstanden und sowieso nur halb so schlimm.

Das ist wohl in der Tat so, das kann man durchaus so feststellen. Habe das persönlich auch im Umfeld gemerkt. Man wurde doch leichtsinniger und hat sich teilweise so verhalten als wäre die Pandemie schon durch, Abstände wurde nicht eingehalten.

Dass das Ganze aber jetzt im Oktober mit der Wucht schon zurückschlägt hätte ich nicht gedacht. Es wird ja erst noch richtig kalt ab November... Und es ist der erste Winter mit dem Virus.... glaube, das werden noch harte Zeiten bis Ende Mrz, ehe es wieder wärmer wird. Hoffe, dass bis dahin ein Impfstoff zur Verfügung steht.

Muss dennoch sagen, dass wir das als Land, im internationalen Vergleich, weiterhin gut bis sehr gut machen.

robert234
29.10.2020, 18:06
Meine Wahrnehmung heute in mehreren Geschäften: Abstände und Maskenpflicht WERDEN nicht eingehalten, es ist auch niemand zu sehen, der sich darum kümmern würde diese Knallköppe zu ermahnen oder ggf. des Ladens zu verweisen.

Ich bin auch nicht der Meinung, daß wir das gut bis sehr gut machen, ganz im Gegenteil. Die dramatische Entwicklung spricht für das genaue Gegenteil. Nur weil es andere Nationen noch schlechter machen als wir, machen wir es noch lange nicht gut oder gar sehr gut. Die Entwicklung war absehbar, was mir bei aller Bescheidenheit schon im April möglich war, das sollten die damit offiziell Befaßten erst recht können, schließlich haben sie eine viel weitreichendere Datenlage zur Hand.

Unsere Bevölkerung mißachtet zu erheblichen Teilen alle seit Monaten wieder und wieder gepredigten Regeln, oft sogar ganz bewußt und vorsätzlich. Die Verantwortlichen in Politik und Krankenhäusern haben wichtige Entscheidungen ausgesessen, weder hat man rechtzeitig Personal geschult, noch die nötige Schutzausrüstung beschafft noch politische Entscheidungen getroffen, das nicht erst so ausufern zu lassen.

-fabian-
30.10.2020, 13:03
die überwiegende mehrheit hält es nach meinen Beobachtungen ein in den Geschäften und im Zug. gibt immer ein paar, die die Maske unterhalb der Nase tragen oder auch Leute komplett ohne Maske im Zug. Aber es werden gefühlt weniger.

In Kneipen gibt es Wirte die strikt ein Hygenekonzept einhalten, aber auch Läden in denen Alibimäßig ein paar Schilder hängen, aber alles läuft wie vor corona. Da kommt es dann schon zu mehr Infektionen.

Bin mal gespannt ob der Lockdown sich positiv auf die Fallzahlen auswirkt

robert234
31.10.2020, 12:18
Bin mal gespannt ob der Lockdown sich positiv auf die Fallzahlen auswirkt
Ein paar Ansteckungsmöglichkeiten entfallen zwar, aber andere bleiben bestehen. Es ist ja nun nicht so, daß die große Mehrheit der Bevölkerung Fitness-Studios oder Kosmetiksalons besuchen würde und in den Restaurants soll nach dem ersten Lockdown ja auch so deutlich weniger los gewesen sein, ich habe seither kein einziges Mal ein Restaurant besucht, schon weil ich nicht bereit bin meine persönlichen Daten in Listen einzutragen, die andere Gäste lesen oder abfotografieren können, während man sonst im Leben vor lauter Datenschutz nicht mal Auskünfte bekommt, wenn es sehr gute Gründe dafür gibt, diese einzuholen.

Ich erwarte, daß sich die Fallzahlen durch die jetzt beschlossenen Einschränkungen weniger stark reduzieren werden, als beim ersten Lockdown. Das liegt nicht nur daran daß der neue Lockdown wesentlich begrenzter ist, sondern auch daran, daß sich inzwischen die Aufmüpfigen und Coronaleugner warmgelaufen haben. Zugleich sind jetzt die Gesundheitsämter in wohl 75% der Fälle nicht mehr in der Lage, die Infektionsketten nachzuverfolgen und stillzulegen. Damit ist die wirksamste Waffe des ersten Lockdown nun verloren. Realistischerweise sollten wir infolge der neuen Einschränkungen kein deutliches Zurückgehen der jetzigen Fallzahlen erwarten, sondern eher ein Abbremsen des weiteren Anstiegs.

sportygirl8
11.11.2020, 18:44
ist zwar nervig, aber die Gesundheit geht da vor.. Wie fleißig seid ihr Zuhause? ich kann mich immer nur sehr schwer motivieren..

robert234
12.11.2020, 13:14
ist zwar nervig, aber die Gesundheit geht da vor.. Wie fleißig seid ihr Zuhause? ich kann mich immer nur sehr schwer motivieren..
Ich hasse Staubwischen, geht mir genauso. :mrgreen: