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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Langsame Muskelfasern --> Höhere Wiederholungszahl?



Shurican
03.01.2012, 16:42
Hallo zusammen.

Erst kürzlich bin ich auf die Information gestossen, dass unsere Muskeln aus 2 unterschiedlichen Fasern bestünden: die langsamen, ausdauernden und die schnellen, kraftvollen.
Ich selbst hatte immer das Gefühl, eher im Ausdauerbereich begabt zu sein (eher Ausdauerlauf als Sprint etc.), deshalb nehme ich mal an, ich hätte also mehr langsame Fasern.

Nun zu meiner Frage: Bisher habe ich eigentlich fast immer bis zu einem Wiederholungsbereich von ca. max. 10 Wiederholungen gearbeitet, mit eher geringem Volumen - mit mässigem Erfolg. Wäre es für mich erfolgsversprechender, mit höheren Wiederholungen und höherem Volumen zu trainieren? Ich werde es ziemlich sicher ausprobieren, würde aber gerne wissen ob meine Überlegungen so richtig wären ;)

Sebi[S.G.]
03.01.2012, 16:50
klar, nur wirst du dann nur sehr langsam stärker und nimmst nicht an masse und auch nicht an muskelmasse zu.

Shurican
03.01.2012, 16:52
oh... und was würde mir das denn bringen, wenn ich weder Masse noch Muskelmasse dazugewinnen würde? Kraftausdauer?

Sebi[S.G.]
03.01.2012, 16:53
genau, denn du trainierst dann auch nur die kraftausdauer. jemand der 100 meter-sprint trainiert wird dadurch auch nicht beim 10.000 meter lauf besser.

-thomas-
03.01.2012, 17:03
Was willst du denn erreichen? Bzw. wie äußert sich der mäßige Erfolg. Wenig Masse, wenig Kraft? Eventuell ist deine Ernährung verbesserungswürdig. Was Kraft betrifft so hat mir das 5x5 Trainingssystem viel gebracht.

robert234
03.01.2012, 17:06
Es ist zutreffend, daß es verschiedene Typen von Muskelfasern gibt, grob unterteilt man sie in weiße und rote Muskelfasern, wobei die weißen Fasern schneller kontrahieren und höhere Kräfte freisetzen können, dafür aber wenig ausdauernd (schnell erschöpfend) sind. Die roten Fasern hingegen sind für längerdauernde Belastungen ausgelegt, können aber vergleichsweise geringere Kraft erzeugen und reagieren eher langsam.

Das Verhältnis zwischen weißen und roten Muskelfasern ist bei jedem Menschen anders, es gibt sogar Unterschiede am Körper selbst. Meist sind die Muskeln der Beine und dort besonders die Waden, eher ausdauernd angelegt, mithin ist dort der Anteil der roten Fasern vergleichsweise recht hoch. Das hat schlicht damit zu tun, daß evolutionsgeschichtlich der Mensch als ausdauernder Läufer angelegt ist, der zur Nahrungssuche oft weite Strecken zurücklegen mußte. Das schließt nicht aus, daß es auch Menschen gibt, die abweichend viele weiße Muskelfasern dort haben und daher zu guten Sprint- oder Kraftleistungen befähigt sind, bei einem Marathonlauf hingegen werden sie eher Nachteile haben.

Da man nun aber nirgendwo NUR weiße oder NUR rote Muskelfasern besitzt und beide Fasertypen Wachstumspotential haben, wäre das Training idealer Weise so gestaltet, daß man beide Fasertypen anspricht. Das hieße, daß man Sätze einbaut, wo man mit 7 bis 12 Wdh. trainiert, aber auch Sätze mit 15 oder mehr Wdh., gerade beim Wadentrainung sind hohe Wdh.-zahlen oft der effektivste Weg, ich gehe dort z. B. bis hoch zu 50 Wdh. pro Satz.

Ob Dein Trainingsvolumen ausreichend ist, läßt sich mangels näherer Infos nicht beurteilen, es kann natürlich sein. Es müßte jedenfalls nicht zwangsläufig deshalb steigen, weil Du auch Sätze mit höheren Wdh.-zahlen machst, sprich aus 6 Sätzen Kniebeugen müßten nicht 9 Sätze werden, wenn 6 Sätze in Deinen Trainingsplan passen und Du nur mehr Wdh. pro Satz anstrebst.