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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Es geht nur noch Berg ab :(



HakinatoR
02.12.2011, 09:52
Hallo zusammen,

die meisten erinnern sich vielleicht noch an mich, wo ich über diverse Probleme bez. Erfolge beim Training etc. gepostet habe. Und damals (als ich noch im Beruf sehr aktiv war) ging es mir super! Ich hatte sehr schön abgenommen (von 86 auf 75kg runter) und mein Körper hatte sich auch sichtlich verändert. Ich habe damals auch problemlos 6-7 Tage die Woche trainieren können, da mir das einfach Spaß gemacht hat.

Und jetzt seitdem ich im Aug. diesen Jahres einen Bürojob habe, gehts es quasi nur noch Berg ab und jetzt habe ich sogar das Gefühl als ob es den Höhepunkt erreicht hat. Die meisten hatten mich bei älteren Threads die ich erstellt habe gefragt wie denn so mein Ernährungsplan aussieht, aber dazu konnte ich einfach nichts sagen, da es mal 2-3 Tage perfekt (m.M. nach) war, danach aber katastrophal und ich konnte einfach nichts dafür. Ich schildere das Ganze mal Chronologisch:

- Winter letzten Jahres 86Kg bei 170cm mit dem Sport angefangen (McFit). Zu den Trainingeinheiten gehörten zu 95% nur GK-Training sowie Cardio Einheiten
- Feb. 2011 75Kg und hier und dort schwabbelig bei 2000Kcal täglich
- Ab Feb. angefangen weniger Cardio (2-3x die Woche) dafür mehr auf Krafttraining konzentriert
- Das Ergebnis konnte sich schon nach 3 Monaten sehen lassen. Knappe 77Kg bei strafferem und kräftigerem aussehen (Hat mir persönlich schon gelangt und ich wollte nur noch eben meinen Körper bisschen Fettfreier haben)
- Über den gesamten Zeitraum habe ich mich Abends immer Proteinreich und Kohlenhydratearm ernährt dafür aber Mittags versucht durch Nudeln, Kartoffeln etc. Energie aufzunehmen. Dabei wurde aber nie die 2300Kcal Grenze täglich überschritten, da ich dann sofort gemerkt habe wie ich zunehme (!, ist echt so)

Es ging aber dennoch voran. Das konnte ich sehen und spühren.

- Aug. 2011 meinen alten Job aufgegeben, wo ich durch die Aktivität minimum 600Kcal am Tag alleine da verbraucht hatte und die Lehre zum Bürokaufmann angefangen.
- Seitdem versucht allg. weniger zu essen und die regelmäßigen Trainingseinheiten einzuhalten (1 Tag Kraft, 1 Tag Cardio, 1 Tag wieder Kraft und dann 1 Tag Pause)

So, und trotzdem habe ich zugenommen und am Bauch deutlich Fett angesetzt! Ich hab dann aus Frust auf Stur geschaltet und einfach weiter bei erhöhter intensität trainiert, dabei auch gemerkt wie meine Arme dicker wurden und ich allg. auch bisschen massiger aussah. Aber mein Gewicht ist inzwischen auf 82Kg hoch geschossen und ich kann mein Essverhalten kaum noch kontrollieren. Wenn ich trainieren gehe, schaffe ich z.B. trotz mehr Muskelmasse (ich kann es wie gesagt sehen) weniger Gewichte und das Speed Shot was mir damals einen richtigen Kick gegeben hat, wirkt auch trotz doppelter Dosis nicht mehr. Beim Train bin ich auch sehr träge geworden und der Spaß ist auch weg. Ich habe inzwischen auch sehr viele private Probleme die mich den ganzen Tag verfolgen und meine Vermutung ist, dass es doch damit was zu tun haben könnte. Ich weiss es aber eben nicht. Die Krönung aber zum Schluss: Egal wieviel und vorallem was ich (ganz unabhängig auch wann und wo) esse, stehe ich jeden Nacht auf und kriege eine Fressattacke die ich pato einfach nicht kontrollieren kann. Ich habe mir schon Bilder von früher ausgedruckt und es an den Külschrank gehängt, um mein eigentliches Ziel nicht zu vergessen, aber es nützt einfach nichts. Ich denke mir auch beim Essen "Junge was machst du da, du hast ein Jahr lang gekämpft und jetzt worauf es ankonmmt frisst du wie ein Tier" aber es klappt nicht, ich stopfe da immer noch alles mögliche in mich rein. Das nimmt mich dann am folgenden Morgen sowas von mit, dass ich einfach nichts mehr essen will und richtig down bin mit der Moral. Und dann noch ins Büro und nur rumsitzen. Weiss echt nicht mehr weiter und würde mich auf Tipps, Tricks, Vermutungen woran es liegen könnte sehr freuen.

Gruß und Danke im voraus
Hakinator

Lucifer
02.12.2011, 10:32
Ehrlicher Ratschlag: Geh zum Onkel Doc. Psychiater oder sowas in der Art. Ein Forum wird da nur wenig helfen / ausrichten können. Klingt nach einem echten Problem und das sollte man sicher nicht herunterspielen.

robert234
02.12.2011, 11:10
Vermutlich gehörst Du zu den Menschen, die psychischen Streß dadurch abzubauen suchen, daß sie ohne Ende futtern. Falls das zutrifft, läge der Schlüssel darin, den Streß nach Möglichkeit auszuschalten oder doch wenigstens zu reduzieren. Alles andere wäre letztlich ja nur die Reaktion, zwar könnte man da mit einer Psychotherapie auch ansetzen, aber das ist deutlich schwerer und langwieriger, erzeugt meist sogar zusätzlichen Streß, weil man weiß, boah, nach der Arbeit muß ich schon wieder zum Therapeuten.

Guerkchen
02.12.2011, 11:11
Was wäre denn mit einem Gespräch mit guten Freunden, Freundin oder Geschwistern?

HakinatoR
02.12.2011, 11:35
Diese Gespräche gehören mit dazu, und sind natürlich auch vorhanden ;)

Das komische am eigentlichen Problem ist ja, das diese Fressattacken wirklich nur nachts und max. 2 Std. nachdem ich eingeschlafen bin auftreten. Habe auch schon Blut und Urin abgegeben, alles aber i.O. meinte der Arzt. Deshalb hatte ich befürchtet, ob es denn nicht irgendwie am Sport, oder an irgendeiner Folge des Sports liegen könnte.

robert234
02.12.2011, 12:14
Hast Du Brennen im Hals, Reizhusten, saures Aufstoßen?

Lucifer
02.12.2011, 13:41
Diese Gespräche gehören mit dazu, und sind natürlich auch vorhanden ;)

Das komische am eigentlichen Problem ist ja, das diese Fressattacken wirklich nur nachts und max. 2 Std. nachdem ich eingeschlafen bin auftreten. Habe auch schon Blut und Urin abgegeben, alles aber i.O. meinte der Arzt. Deshalb hatte ich befürchtet, ob es denn nicht irgendwie am Sport, oder an irgendeiner Folge des Sports liegen könnte.

Natürlich liegt es am Sport / ist es eine Folge des Sports. Man muss nicht verhehlen, dass eine Menge Sportler gehörige Essstörungen an den Tag legen und auf jedenfall zur gefährdeten Gruppe kommen. Hell, auf bb.com gibts im Forum sogar einen hunderte-seitenlangen Thread, der sich als Kummerkasten für die Leute bewährt. Klar spielt da sicherlich der Alltagsstreß auch eine Rolle, aber genauso ist der Sport, striktes einhalten von EPs (und ggf. soziale Abgrenzung), hartes Diäten (!) und daraus entstehende Ernährungsmängel und -defizite.

Fressattacken - in der Nacht - sogenanntes "night eating syndrome" (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=night%20binge&source=web&cd=1&ved=0CCEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fen.wikipedia.org%2Fwiki%2FNight_e ating_syndrome&ei=F8fYTsD2GY7Rsgad0sWJDA&usg=AFQjCNHTrlJ_1HAfiOk1AjnT7J5DG4besA) hat nicht umsonst einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Sofern dies bei dir erst im Zusammenhang mit (viel) Sport aufgetreten ist, so wird das vermutlich auch eine triftige Ursache sein. Das streben nach einem Körperideal und das nicht erreichen des Ziels, kann da sicher reinspielen. Genausogut, wie dass mampfen eine Kompensation von psychischen Schwierigkeiten darstellt.

HakinatoR
02.12.2011, 13:41
3x Nein. Nur Hunger.

Edit: Ok, wie schon gesagt ist ja Stress auch in abnormal hohem Level bei mir da und die Tatsache dass man verlassen wurde und der "Schmerz" noch da ist, macht die Sache natürlich nicht besser. Aber damit kann ich umgehen und es auch sehr gut mit Sport abbauen. Bevor ich mit dem Sport angefangen habe, hatte ich auch diese Fressattacken, die ich aber noch sehr gut unter Kontrolle halten konnte.

Ich werde dann mal ne größere Portion Magerquark essen bevor ich schlafen gehe, und mir beim aufwachen bewusst sein dass der Körper genug Nährstoffe zur Verfügung hat und mich dann zwingen einzuschlafen. Am Wochenende kann ich es mir ja leisten eventuelle daraus resultierende "Wachbleib" Phasen zu überstehen.

linnsche
02.12.2011, 13:48
also ich würde auch zum psychologen gehn wie lucifer vorgeschlagen hat......ich denke da liegen die gründe viel tiefer..so wie du schreibst, bist du garnicht zufrieden mit deinem "leben" und dies wirkt sich deutlich auf die nächtlichen FA aus.......

lizza
02.12.2011, 16:17
Hi grüß dich. Wir können schlecht übers Internet beurteilen, ob deine Probleme so pathologisch sind, dass du in psychotherapeutische (psychiatrische bestimmt nicht...) Behandlung gehörst - zumal gerade hier (machen wir uns nix vor) eine Menge Leute, nun, also mal vorsichtig formuliert zumindest ähm seeehr spezielle Ernährungsgewohnheiten haben. Was ist da schon genau normal? Vielleicht mal ganz pragmatisch rangehen: gib dir einen Zeitraum x Zeit und finde heraus ob du Strategien entwickeln kannst, die dich wieder rausführen aus der Fressattacken-Falle. Schaffst Dus dich selber aus dem Loch herauszuholen, kriegst du dich irgendwie wieder auf ein Ziel hin fokussiert - welches das ist, auch das musst du ja letztlich mit dir selbst ausmachen. Irgendetwas gibt dir die nächtliche Fresserei, soviel steht fest und die Kunst ist es, herauszufinden, was dir noch mehr gibt. Kotzt du danach? (verzeih die Frage, musst du auch nicht beantworten, wärst aber damit ja auch kein Einzelschicksal) Jetzt klingts nach deinen Beschreibungen zwar schon ziemlich scheisse, was da so läuft, aber auch nicht lebensbedrohlich gefährlich (wie gesagt, beurteilen kannst das nur du) insofern könntest du dir wahrscheinlich schon einen Zeitrahmen setzten und gucken obsdes bis dahin in den Griff bekommst. Wenn Du dann merkst Du schaffst es wirklich nicht, der Zwang ist zu groß, dann lass dir helfen, warum nicht?

HakinatoR
05.12.2011, 01:00
Danke erst einmal nochmals für die Antworten :)

Inzwischen habe ich das WE ohne nächtliches Essen überstanden. Bin dann zwar jede 2.Std. aufgewacht und wie ein programmierter Roboter Richtung Küche gewandert, habe es aber geschafft mit einem halben Stück Apfel o.ä da wieder raus zu gehen. Dann zu Frühstück hatte ich das Gefühl kurz vorm verhungern zu sein. Aber auch da nach zwei Schreiben Brot, einem Frühstücksei und nem Eiweißshake vollkommen satt und glücklich wieder aufgestanden.

Ich kann also die Theorie dass es was mit den äußerlichen Einwirkungen zu tun haben könnte bestätigen. Aber das Gefühl danach, dass man es geschafft hat ist schon der hammer :D Also ich persönlich merke das sofort. Alles fühlt sich am Körper irgendwie "straffer" an, man hat das Gefühl 2-3 Kg abgenommen zu haben und allg. macht man einen besseren Eindruck (aussen sowie innen) Und dann gefolgt von dem Gefühl wieder im Rennen zu sein (was die Erfolge beim Training betrifft) lässt auch andere Probleme nicht so groß erscheinen. Danke aufjedenfall schonmal für die Gedenkstöße und die Ratschläge diesbezüglich. Wenigstens gibt mir mein Fitness die nötige Kraft um innerlich (äußerlich ja sowieso :p) durch zu halten.

Sebi[S.G.]
05.12.2011, 08:46
hast du schon einmal probiert, einfach die küche abzuschließen und den schlüssel zu verstecken, sodass du in der nacht die möglichkeit gar nicht hast?