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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verletzungsgefahr beim tiefen Bankdrücken?



cengiz_five
03.07.2011, 15:51
Eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr beim Bankdrücken liegt in dem Risiko der Überdehnung der vorderen Band- und Kapselstrukturen des Schultergelenks.
Das Schultergelenk wird nach vorn hauptsächlich durch die Gelenkkapsel und die labiohumeralen Bänder gesichert. Das ligamentum coracohumerale, das vom Rabenschnabelfortsatz (processsus coracoideus) zum Kopf des Oberarmknochens zieht, ist ein weiteres direktes Schultergelenksband, das den vorderen Gelenkabschnitt verstärkt. Das ligamentum coracoacromiale, das vom Rabenschnabelfortsatz zur Schulterhöhe verläuft, sichert den Oberarmkopf zusätzlich nach oben, z.B. beim Aufstützen der Arme.
Beim tiefen Bankdrücken wird die Langhantel häufig so tief gesenkt, bis sie die Brust berührt. Dabei wird der Kopf des Oberarmknochens nach vorn gegen die Gelenkkapsel und das ligamentum coracohumerale gedrückt. Hohe Gewichte bedeuten dabei ein Verletzungsrisiko für die Gelenkkapsel und die betroffenen Bänder, deren Überdehnung relativ häufig vorkommt und oft lang andauernde Beschwerden mit sich zieht. Das Verletzungsrisiko wird durch ein weniger tiefes Absenken der Langhantel erheblich verringert. Dabei wird die Hantelstange nur so tief gesenkt, bis die Oberarme mit der Schulter eine Linie bilden. Je nach Größe des Brustkorbs des Trainierenden wird die Hantel also einige Zentimeter vor der Brust gestoppt. Athleten von Kraftdisziplinen haben häufig eine so gut entwickelte Brust- und Rückenmuskulatur und einen so großen Brustkorb, dass sie die Hantel bis auf die Brust absenken können, ohne in eine gesundheitsgefährdende Position für das Schultergelenk zu kommen. Ein ähnliches Verletzungsrisiko wie beim Bankdrücken tritt auch bei der tiefen Ausführung der Übungen Dips, Fliegende und Butterfly auf und sollte jeweils durch eine nicht zu tiefe Bewegungsausführung vermieden werden, EMG-Vergleiche von Übungen mit tiefer und nicht tiefer, gesundheitsschonender Ausführung zeigen bei gleichem Gewicht keine großen Intensitätsunterschiede, so dass durchaus auf die tiefe Ausführung verzichtet werden kann, ohne Effektivitätsnachteile befürchten zu müssen. Die Effektivität wird bei der nicht tiefen Ausführung vermutlich sogar höher sein, da ein größeres Gewicht bewältigt werden kann.(aus: Fitness-Krafttraining, Boeck-Behrens / Buskies, Universität Bayreuth 2003).

Mich würde mal interessieren ob jemand wissenschaftliche Untersuchungen kennt die das Gegenteil beweisen, also dass tiefes Bankdrücken sicher und effektiver ist, wie ja viele behaupten.
Bitte keine Argumente a la "Ich mache das schon immer so" "Mein Kumpel/Trainer hat mir das so gezeigt" etc. ;)

kRisO
03.07.2011, 16:39
cengit five aus ludwigsburg? "breit gebaut, braun gebrannt, 100 kilo hantelbank?" xDD
spaß beiseite:
auch bei mcfit sagen die trainier immer wieder man soll nicht so weit runtergehen.
aber mal ganz im ernst, im studio gehen alle bis zur brust runter, dem bericht nach wären die ja dann dauernd verletzt..

Psychopat
10.07.2011, 14:47
Also ich habe mich vor kurzem wieder eintrainiert und es gab wenige Muskeln die ich danach noch nach einer Woche stark gemerkt habe. Einmal die Gelenke vom Langhantel curlen und dann noch die Muskeln unter den Achseln vom Bankdrücken. Dabei ganz extrem die linke Seite (Wahrscheinlich weil ich Rechtshänder bin).

Ist wohl dasselbe wie bei den Kniebeugen. Dort wird dir im Studio auch gesagt ,dass du nur bis 90 Grad machen sollst. In Wahrheit ist das bei korrekter Ausführung laut einiger Meinungen sogar besser und welcher "Muskelbody" der 200 Kilo stämmt macht schon die "halbe" Kniebeuge?

Achtet einfach auf die Ausführung und schaut euch immer wieder Ausführungsvideos und Pläne an.

MatzeF
10.07.2011, 14:52
Bei mir im Job ist es gefordert, bis zur Brust beim Bankdrücken zu gehen. Ich trainiere auch immer mit dieser Ausführung und hatte dabei bisher noch keine Verletzung die aufgrund dieser Ausführung nachweisbar gewesen wäre

Murphy.
10.07.2011, 15:06
man sollte alle übungen eig. in den meisten fällen im vollen umfang ausführen ... z.B. beim bankdrücken habe ich schon leute gesehen die höchstens 2/3 des bewegungsumfanges nutzen und immer schön weiter gewicht draufpacken weil es ja so einfach scheint und was passiert dann wenn se mal ausfersehen den vollen bewgungsumfang nutzen ?? sie verletzen sich ... so in etwa hat es ronny rockel auch mal in einem interview gesagt ...

helium
10.07.2011, 22:55
Ist ein wenig von der persönlichen Anatomie abhängig. Leute mit eher kürzeren Armen und/oder großen Brustkörben neigen weniger zu Verletzungen. Bis zur Brust bedeutet für manche kaum tiefer als 90° im Ellbogen. Bei Leuten mit gegenteiliger Anatomie kommen Probleme meiner Erfahrung nach häufiger vor.

Voller Bewegungsumfang macht bei manchen Übungen durchaus Sinn, da z.B. ein Klimmzug mit voller ROM für jeden das gleiche ist, ebenso beispielsweise das Schulterdrücken, aber beim Bankdrücken gibt es erhebliche Unterschiede von Person zu Person.

AlerioN
11.07.2011, 01:08
Ist ein wenig von der persönlichen Anatomie abhängig. Leute mit eher kürzeren Armen und/oder großen Brustkörben neigen weniger zu Verletzungen. Bis zur Brust bedeutet für manche kaum tiefer als 90° im Ellbogen. Bei Leuten mit gegenteiliger Anatomie kommen Probleme meiner Erfahrung nach häufiger vor.

Voller Bewegungsumfang macht bei manchen Übungen durchaus Sinn, da z.B. ein Klimmzug mit voller ROM für jeden das gleiche ist, ebenso beispielsweise das Schulterdrücken, aber beim Bankdrücken gibt es erhebliche Unterschiede von Person zu Person.

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