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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie machen sich Depressionen bemerkbar? Ab wann?



Bounty14
13.06.2011, 22:35
Hey liebe Leute!

Mich hätte mal interessiert wie ihr das definiert, wenn jemand "Depressionen" hat, wie sich das für außen stehende und auch die betroffen Person bemerkbar macht, also wie ich weiß, ob ich mich in einem Stadium von Depressionen befinde :icon_silent:

z.b. beschäftigen mich viele Fragen bezüglich des Lebens und meinen Mitmenschen, die mich sehr nachdenklich und oft auch traurig machen, bis ich mir selbst nervös am Kopf herum fummle und ich nervös werde....

Anzeichen für Depression ??

stephang
13.06.2011, 22:40
hier (Links und Bilder sind den registrierten Mitgliedern des Muskelbody Bodybuilding Forums vorbehalten. und
hier (Links und Bilder sind den registrierten Mitgliedern des Muskelbody Bodybuilding Forums vorbehalten. ansonsten hier. (Links und Bilder sind den registrierten Mitgliedern des Muskelbody Bodybuilding Forums vorbehalten. achja, suche nach dem sinn des lebens, verstimmungen etc sind während der pubertät normal und hängt mit hormonumstellungen zusammen

mcselede
13.06.2011, 22:44
Hi,

da haben selbst Leute die das eigenlich wissen muessten, also Aerzte und Psychologen ihre Probleme damit das genau abzugrenzen.

Einerseits, weil es verschiedene Abstufungen, also "Schweregrade" einer Depression gibt, andererseits, weil es unterschiedliche Auswirkungen gibt.

Eine Moeglichkeit das ganze zu beschreiben koennte dauerhafte Niedergeschlagenheit, Angstzustaende, Antriebslosigkeit, Selbstmordgedanken, Schuldgefuehle sein. Wobei das aber keine "harten" Faktoren sind, die in unterschiedlicher Kombination auftreten koennen.

Wenn Du wirklich den Verdacht hast, Du oder jemand aus Deinem Bekanntenkreis koennte an einer Depression leiden, bleibt wohl nur der Rat uebrig den Verdacht ernst zu nehmen und mit einem Arzt oder Psychiater/Psychologen darueber zu reden.

Wichtig ist es aber auf jedenfall mal Deine Sorgen ernst zu nehmen. Es geht hier um Gefuehle und nicht um rationale Gedanken. Und der Gang zum "Seelendoktor" bei "Seelenschmerzen" sollte ebenso normal sein wie der Gang zum "Koerperdoktor" bei "Koerperschmerzen".

Bounty14
13.06.2011, 22:54
Danke Stephang für die Links, waren schon etwas hilfreich, obwohl ich den Link von der Bravo eher amüsant zu lesen fand^^


mcselede, Danke für deinen Beitrag, ich leide manchmal (regelmäßig eigentlich) unter einigen von dir genannten Symptomen. Ich verstehe meine depressiven Gedanken zum großen Teil selbst nicht, vesuche aber allein damit klar zu kommen. Mit Eltern reden bzw. zum Arzt zu gehen würd ich ned übers Herz bringen :frown: Machen sich dann Sorgen und Arzt kostet Geld usw...

Denke trotzdem dass es bei mir nicht weiter schlimm ist, eher pupertätsbedingt also.

nalus
13.06.2011, 23:24
Reden wäre aber der erste gute schritt ..

Bigpapa
13.06.2011, 23:33
Also ich habe Depression schon seid vielen Jahren und habe deswegen lange Medikamente nehmen müssen.
Das was du hast ist einfach Melakoni.
Es ist völlig normal sich über alles Gedanken zu machen und ihn einem bestimmten Alter siehst man einfach das sich alles ändern wird.
Freunde gehen Studieren uns man verliert sich aus den Augen, andere versumpfen bekommen nichts auf die Reihe und man ist froh wenn sie einem in der Stadt nicht mehr grüßen weil sie fertig sind( auf Drogen und Alkohol bezogen).
Der ganze Freundeskreis zerbröckelt und es ändert sich alles.
Es ist normal sich Gedanken zu machen, Gedanken musst du dir machen wenn du nicht mehr auf hören kannst dir Gedanken zu machen oder diese Gedanken dich nicht mehr Schlafen lassen und sich alle Gedanken wild ihn deinem Kopf drehen, vor her ist alles normal.

Sebi[S.G.]
13.06.2011, 23:34
bounty, deine eltern werden wohl die letzten sein, die sich sorgen ums geld machen, wenns um die gesundheit ihres kindes geht. vertrau dich ihnen an.

Sebi[S.G.]
13.06.2011, 23:36
andere versumpfen bekommen nichts auf die Reihe und man ist froh wenn sie einem in der Stadt nicht mehr grüßen weil sie fertig sind( auf Drogen und Alkohol bezogen).



was geht denn bitte? dir ist es peinlich, wenn jemand, den du mal gemocht hast und dem du anscheinend nicht geholfen hast und der abgestürzt ist, dich in der öffenlichkeit grüßt? zum glück kenne ich dich nicht;)

IgG
13.06.2011, 23:43
Endlich kann ich das mal schreiben, man ist ja in nem Bodybuilding Forum.

Hartes Training soll gegen manifeste Depressionen helfen. Es gibt ein Therapiekonzept wo erst medikamentös über die erste Hürde (man "kann" ja nicht wenn man grade in ner Depression steckt) geholfen wird. Sobald der Patient nun im Training íst werden die Medis wieder ausgschlichen.

Sinn dahinter: die manifeste Depression in den meisten Fällen ein Problem der Serotoninsensitivität (als Subtyp im Hirn macht sagen wir "Glücklichkeit") und der Dopaminsensitivtät (reguliert den "aktivitätslevel" ums mal plump auszudrücken) .
Training das an die Leistungsgrenze geht greift nun auf zwei Wege die Serotoninsensitivität an:

a ) es werden mehr Rezeptoren ausgebildet
b ) es wird mehr Serotinin ausgeschüttet

Auf die Dopaminbahnen solls auch einen effekt haben aber ich hab vergessen welchen.

Hilft angeblich bei vielen Leuten und hier in Wien gibts Psychiater die auf Krafttraining in der Therapie schwören.


Das impliziert natürlich dass es eine organisch bedingte Depression ist. Bei einer depressiven Verstimmung hilft natürlich reden schnell und effizient ;)

Sebi[S.G.]
13.06.2011, 23:51
@IgG: da würde sport allgemein helfen, oder? weil glückshormone schüttet der körper ja bei allen sportarten aus.

robert234
13.06.2011, 23:57
1.) Außenstehende müssen überhaupt nicht mitbekommen, wenn jemand depressiv ist. Vielen Betroffenen ist das unangenehm, ja peinlich, dabei ist es eine Krankheit wie jede andere, wofür man sich mitnichten schämen müßte. Jedenfalls verstehen manche Menschen Depressionen als Zeichen von Schwäche und suchen das zu verbergen.

2.) Die Gesichter von Depressionen sind vielfältig, es sind neben offenkundigen Depressionen auch larvierte Depressionen möglich, die man auch endoreaktive Depressionen nennt. Bei diesen äußern sich praktisch keine oder so gut wie keine der typischen Anzeichen einer Depression, sondern negative Gefühle oder Ängste werden abgespalten und ins rein Körperliche verschoben. Entsprechend gibt es dort dann nur rein körperliche Symptome, von Schwindelgefühl, Bluthochdruck, Herzrasen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Kloßgefühl im Hals usw. ist unglaublich Vieles möglich. Das dann einer Depression zuzuordnen, ist auch für den Arzt schwierig, insbesondere, wenn der Patient sich nicht zu öffnen schafft.

Als klassische Symptome einer Depression wären gedrückte Stimmung bis hin zur Weinerlichkeit, Freudlosigkeit, negative Gedanken, verringertes Selbstwertgefühl und meist auch erhöhtes Schlafbedürfnis zu nennen.

Sich über andere Sorgen oder Gedanken zu machen, würde ich nicht vordergründig in die Ecke der Depressionen stellen. Abwesenheit von Gefühlskälte und soziale Kompetenz nebst der Fähigkeit mit anderen mitzufühlen sind wertvolle menschliche Eigenschaften, auf die Du stolz sein kannst. Allerdings darf das über den Punkt nicht hinausgehen, wo es nicht mehr produktiv, ja sogar schädlich für Dich selbst sein kann.

Es ist leider Realität, daß wir nicht jedem helfen und auch nicht die Welt retten können, wir sollten es zwar versuchen, gleichwohl aber den Blick dafür behalten, wo unsere Möglichkeiten an ihre Grenzen stoßen.

Fragen nach dem Sinn des Lebens gehören untrennbar zu Deinem Lebensabschnitt, es ist normal, sich Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen.

IgG
14.06.2011, 00:13
@IgG: da würde sport allgemein helfen, oder? weil glückshormone schüttet der körper ja bei allen sportarten aus.

Wenn man an die Leistungsgrenze geht. Besonders ausgeprägt ist der Effekt beim Krafttraining, da man hier zuverlässig jedesmal die Leistungsgrenzen ausreizen kann. :motz1:

Wahrscheinlich klappts eh bei jedem Sport und es ist ein statisches Phänomen.
Vielleicht auch nicht.
Muskelschmerz erzeugt bekanntlich ja ein Serotoninrezeptor upgrading (also zunahme in der anzahl).
Vom Laufen oder Radfahren werden da nicht soviel verschiedene Muskelgruppen betroffen sein.

Achtung subjektiv:
Ich zumindest hab wenn ich mein Ganzkörpertraining durchzieh ein deutlich besseres "Glücksgefühl" als wenn ich z.b. Radfahren geh.

Bounty14
14.06.2011, 08:17
Danke euch allen, ich fühl mich schon um einiges besser.

Ich versteh nun auch schon viell mehr mein Problem, es treffen Dinge zu wie Robert geschrieben hat, dass sich Traurigkeit in Bezug auf andere Menschen bildet, Zweifel über "den Sinn des Lebens" wo ich einfach erkennen muss, wie weit ich nach meiner Antwort suchen muss und wie weit ich überhaupt in der Lage bin, den Menschen zu helfen die mir Leid tun und wo man einfach nur noch hoffen für jemand anderen kann ohne etwas tun zu können. Und sich einfach mit der Situation abfinden.

Hoffmann
14.06.2011, 08:43
Andere versumpfen bekommen nichts auf die Reihe und man ist froh wenn sie einem in der Stadt nicht mehr grüßen weil sie fertig sind( auf Drogen und Alkohol bezogen).


Wahre Worte ärgerlich aber wahr -.-

Patta90
14.06.2011, 09:08
Danke euch allen, ich fühl mich schon um einiges besser.

Ich versteh nun auch schon viell mehr mein Problem, es treffen Dinge zu wie Robert geschrieben hat, dass sich Traurigkeit in Bezug auf andere Menschen bildet, Zweifel über "den Sinn des Lebens" wo ich einfach erkennen muss, wie weit ich nach meiner Antwort suchen muss und wie weit ich überhaupt in der Lage bin, den Menschen zu helfen die mir Leid tun und wo man einfach nur noch hoffen für jemand anderen kann ohne etwas tun zu können. Und sich einfach mit der Situation abfinden.Das ist das Stichwort.


„Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.“


Alles ganz normal, was du beschreibst. Lass die negativen Gefühle nur nicht Überhand nehmen, sonst verlierst du ganz schnell ganz viel an Lebensqualität. Und damit wäre niemandem geholfen. Weder dir, noch den Leuten, denen du eigentlich zur Seite stehen willst.

Waschbaer
14.06.2011, 09:22
Hi Bounty14,

eine Ferndiagnose ist immer schwierig.

Es könnte Dir helfen, wenn Du Dir darüber klar wirst, dass Du für eigene Entscheidungen und für eigenes Handeln verantwortlich bist. Für Entscheidungen und Handeln anderer bist Du nicht verantwortlich.

Rede Dir keine Schuldgefühle ein, weil Du die Welt nicht rettest.

Du solltest Dir weniger Gedanken über andere machen als über Dich. Wenn Deine Daten mit 50 kg bei 170 cm richtig sind, hast Du ein gesundheitlich vorrangiges Thema.

lacerator1984
14.06.2011, 09:58
Hi Bounty14,

Du solltest Dir weniger Gedanken über andere machen als über Dich. Wenn Deine Daten mit 50 kg bei 170 cm richtig sind, hast Du ein gesundheitlich vorrangiges Thema.

Das könnte aber alles dasselbe Problem sein. Vertut Euch da mal nicht. Depressionen oder psychische Erkrankungen suchen sich oft einen physischen Effekt aus. Ich weiß wovon ich rede, auch wenn das bei mir eher was banales war, im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich das Übel an der Wurzel gepackt habe und nicht weiter Medikamente alleine gegen die Symptome genommen habe, wie mir die Schulmediziner geraten hatten. Seitdem fühle ich mich auch körperlich deutlich besser. Und es kann sowieso keiner sagen, dass man sich nicht so anstellen soll usw. Psychische Erkrankungen sind für Leute, die das nie gehabt haben, nicht nachvollziehbar. Dann hört man immer Dinge wie: "Niedergeschlagen war ich auch mal." Damit kann der Betroffene aber nichts anfangen, such dir professionelle Hilfe, dann kann sich die Situation verbessern. Andernfalls wird das sehr schwierig, da sollte man sich nichts vormachen.

robert234
14.06.2011, 12:09
such dir professionelle Hilfe, dann kann sich die Situation verbessern
Psychische Probleme gehören zu den Dingen, die um so schlimmer werden, desto mehr Aufhebens man um sie macht. Ich rate daher zunächst dazu, einfach mal die persönlichen Maßstäbe zu überprüfen, ehe man die große Keule auspackt und sich in einen circulus vitiosus aus Beschwerden - Intervention - vermehrtem Krankheitsempfinden - Beschwerden - Intervention ... begibt. Wenn man jeden Teen in der Lebensphase wo die Gefühle mit ihm Gassi gehen gleich zum Psychologen verfrachten wollte, dann gnade uns und vor allem den Teens Gott.

IgG
14.06.2011, 12:21
Leider fehlt hier der Danke Button. -> "Danke"

Der Rat der dauernd gegeben wird "such dir professionelle Hilfe" kann oft ganz schön die Hose gehen.

Viele Leute beginnen vor allem bei Psychischen erkrankungen sich selbst mit ihrer Erkrankung zu assoziierten ("Ich bin Depressiv", "Ich hab Borderline"...) was das auskurieren der Erkrankung extrem schwierig macht, da oft, wenn die organische Ursache behoben ist der Patient sich nochimmer psychisch im Zustand der Erkrankung befindet.

Ich würd dir raten mal zu schauen ob das Problem lösbar ist. Falls es sich um eine frage der Sicht der Dinge handelt ("Die welt ist schlecht") versuch dich aktiv zum abzulenken. Sport o.ä.

Hier gehts nicht um Verdrängung sondern es geht darum durch die geschaffene Distanz die Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu sehen.

lacerator1984
14.06.2011, 13:02
Leider fehlt hier der Danke Button. -> "Danke"

Der Rat der dauernd gegeben wird "such dir professionelle Hilfe" kann oft ganz schön die Hose gehen.

Viele Leute beginnen vor allem bei Psychischen erkrankungen sich selbst mit ihrer Erkrankung zu assoziierten ("Ich bin Depressiv", "Ich hab Borderline"...) was das auskurieren der Erkrankung extrem schwierig macht, da oft, wenn die organische Ursache behoben ist der Patient sich nochimmer psychisch im Zustand der Erkrankung befindet.

Ich würd dir raten mal zu schauen ob das Problem lösbar ist. Falls es sich um eine frage der Sicht der Dinge handelt ("Die welt ist schlecht") versuch dich aktiv zum abzulenken. Sport o.ä.

Hier gehts nicht um Verdrängung sondern es geht darum durch die geschaffene Distanz die Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu sehen.

Sicherlich eine erste Möglichkeit. Aber bei drängenden Problemen, die sich über längere Zeit hinziehen, ist das sicherlich nicht das beste Rezept. Da kann ich aus Erfahrung sprechen. Ein Profi kann in der Regel schon ganz gute Tipps geben. Und wenn Du ein Problem mit der Wirbelsäule hast, dann geht man ja auch zum Orthopäden, man sollte nicht denken, nur weil man zum Psychologen geht, wäre man ein Psychopath. Die meisten sind das keinesfalls. Und wenn man danach besser leben kann, was soll daran auszusetzen sein? Sicher wird in der heutigen Welt sehr schnell psychologisiert, aber vergesst nicht, dass die meisten psychischen Erkrankungen immer noch unbehandelt bleiben und so nicht gerade das Wohlbefinden fördern. Wenn jemand was Näheres wissen will, PM an mich.

Patta90
15.06.2011, 09:45
An einer Psychotherapie ist nichts Verwerfliches, im Gegenteil. Sie stellt die einzig wirksame Möglichkeit zur Behandlung von psychischen Problemen dar. Alles andere ist bloß Kosmetik und sollte erst im Extremfall Anwendung finden.

Viel zu viele Ärzte verschreiben zu schnell Psychopharmaka in viel zu hohen Dosen und das ohne begleitende Psychotherapie, um die Leiden der Patienten vermeintlich zu lindern. Dass es oftmals zum Rebound-Effekt kommt und es den Patienten und ihrem Umfeld dann noch schlechter geht, das wird missachtet.

Und DESHALB bin ich der Meinung, dass Hilfe erst aufzusuchen ist, wenn Selbsthilfe nicht mehr möglich ist. Ein Gespräch mit einem guten Freund wirkt da meist schon kleine Wunder. Das ist nichts anderes, als Psychotherapie.

Der Threadersteller ist wie alt? 14? Wart ihr alle mit 14 schon die Person, die ihr heute seid? Mitnichten. Also hört auf dem Jungen zu raten, er solle sich doch schnellstmöglich vermeintlich professionelle Hilfe suchen.

mcselede
15.06.2011, 10:02
Der Threadersteller ist wie alt? 14? Wart ihr alle mit 14 schon die Person, die ihr heute seid? Mitnichten. Also hört auf dem Jungen zu raten, er solle sich doch schnellstmöglich vermeintlich professionelle Hilfe suchen.

Es gibt auch Kinder- und Jugendpsychologische Hilfe.

Tatsache ist, dass er hier im Forum mangels persoenlicher Gespraeche und dem Mangel an Hintergrundinformationen garantiert keine gescheite Hilfe bekommt.

Wenn jemand denkt er habe ein psychische Problem ist es sicher nicht verwerflich ihm zu raten sich Unterstuetzung zu holen.

Ob das unbedingt ein Psychologe/Psychiater sein muss, das steht auf einem anderen Blatt.

Es gibt viele Anlaufstellen, von der Telefonseelsorge, ueber kirchliche Einrichtungen, aber auch Schulen und andere oeffentliche Einrichtungen bieten Unterstuetzung an.

lacerator1984
15.06.2011, 10:07
Es gibt auch Kinder- und Jugendpsychologische Hilfe.

Tatsache ist, dass er hier im Forum mangels persoenlicher Gespraeche und dem Mangel an Hintergrundinformationen garantiert keine gescheite Hilfe bekommt.

Wenn jemand denkt er habe ein psychische Problem ist es sicher nicht verwerflich ihm zu raten sich Unterstuetzung zu holen.

Ob das unbedingt ein Psychologe/Psychiater sein muss, das steht auf einem anderen Blatt.

Es gibt viele Anlaufstellen, von der Telefonseelsorge, ueber kirchliche Einrichtungen, aber auch Schulen und andere oeffentliche Einrichtungen bieten Unterstuetzung an.

Oder einfach erst mal mit den Hausarzt reden....

robert234
15.06.2011, 10:38
Oder einfach erst mal mit den Hausarzt reden....

Ganz ehrlich, vom Vertrauensverhältnis her wäre das oft das Beste, da der Hausarzt oft nicht nur den Patienten langjährig kennt, sondern meist auch dessen Familienmitglieder.

Aber: Ein Hausarzt hat heutzutage leider kaum noch die Möglichkeit, sich zeitaufwendiger mit dem einzelnen Patienten zu beschäftigen. Was soll man als Arzt denn tun, wenn das Wartezimmer gerammelt voll ist, Hausbesuche anstehen und man so schon kein Land mehr sieht, das ist Abfertigung wie am Fließband.

Ganz abgesehen davon würde der Hausarzt damit nichts verdienen, da das Vergütungssystem so gestrickt ist, daß er nichts davon hat, sich für einen Patienten wöchentlich 30 oder 40 min Zeit zu nehmen, selbst wenn er sie ausnahmsweise hätte.

lacerator1984
15.06.2011, 10:45
Ganz ehrlich, vom Vertrauensverhältnis her wäre das oft das Beste, da der Hausarzt oft nicht nur den Patienten langjährig kennt, sondern meist auch dessen Familienmitglieder.

Aber: Ein Hausarzt hat heutzutage leider kaum noch die Möglichkeit, sich zeitaufwendiger mit dem einzelnen Patienten zu beschäftigen. Was soll man als Arzt denn tun, wenn das Wartezimmer gerammelt voll ist, Hausbesuche anstehen und man so schon kein Land mehr sieht, das ist Abfertigung wie am Fließband.

Ganz abgesehen davon würde der Hausarzt damit nichts verdienen, da das Vergütungssystem so gestrickt ist, daß er nichts davon hat, sich für einen Patienten wöchentlich 30 oder 40 min Zeit zu nehmen, selbst wenn er sie ausnahmsweise hätte.

Das war von mir auch nur in Bezug auf das Vertrauensverhältnis so gemeint. Sicher kann man nicht vom Hausarzt verlangen, dass er sich wöchendlich Zeit nimmt. Aber so eine erste Einschätzung sollte er doch innerhalb von 15min vornehmen können.

robert234
15.06.2011, 10:49
Kennst Du die normale Taktrate bei einem typischen Hausarzt hier in meiner Gegend? Anderthalb bis zwei Stunden im Wartezimmer glucken, 5 min beim Arzt und der nächste bitte. Dabei macht der Arzt schon jeden Tag 2 Stunden länger, als er eigentlich Sprechzeit hätte.

lacerator1984
15.06.2011, 10:53
Ja, die kenne ich. Das ist ja für die normale Erkältung oder eine Grippe nicht so tragisch. Aber wenn ernstere Probleme auftauchen, dann muss man sich die Minuten mehr auch nehmen. Das macht mein Hausarzt auch so. Und ich erinnere dann nur mal an den hyppokratischen Eid. Wenn man das nicht machen will, sollte man sich schon mal fragen, ob mal bei dem Beruf richtig ist, bei allem Verständnis für die Probleme eines Arztes, die ich keinesfalls beschönigen will.

IgG
15.06.2011, 11:34
An einer Psychotherapie ist nichts Verwerfliches, im Gegenteil. Sie stellt die einzig wirksame Möglichkeit zur Behandlung von psychischen Problemen dar. Alles andere ist bloß Kosmetik und sollte erst im Extremfall Anwendung finden.


Das ist eindeutig differenziert zu betrachten.
Wenn du als Psychotherapie auch eine selbst-Therapie definierst dann hast du recht ja.
Selbstreflexion ist aber sehr wohl ein gutes mittel, viele meinen das beste, weil nachhaltigste, aus einer Depressiven verstimmung rauszukommen.

Zum Thema Psychopharmaka, das muss man auch differenziert betrachten.
Oft werden bereits bei depressiven Verstimmungen oder 'schlechten Lebensphasen' Psychopharmaka gegeben. Was für den Therapeuten natürlich einfach ist, aber als Lösung suboptimal.

Ist die Depression allerdings eine organische Ursache, ich verweise hier nochmal auf die Sertonin Rezeptoren, sind Psychopharmaka durchaus indiziert.

Als Beispiel: du hast nen Asthma Anfall. Organische Ursachen: Die Bronchien "krampfen". Lösung: du kriegst Salbutamol was die Bronchien wieder entspannt

Anderes Beispiel: manifeste Depression. Organische Ursache: zu wenig aktive Serotonin Rezeptoren im Hirn. Lösung: du kriegst Sertralin was den Serotonin Spiegel steigert und die organische Fehlfunktion ist zumindest behoben.

Da Psychische Erkankungen natürlich komplexer sind als ein Asthma Anfall ist eine Unterstützende Gesprächstherapie natürlich immer gut.

Den gefüchteten Rebound-effekt hat man übrigens nur wenn Patienten ihre Medis eingenmächtig absetzen.

Patta90
15.06.2011, 12:04
Okay, dann war Kosmetik wohl zwar der richtige Begriff, aber an der falschen Stelle. Das, was du schreibst, gibt es auch, ja. Aber es ist Fakt, dass viele Ärzte leichtfertig Medis verschreiben, bloß damit sie "Ruhe" haben.


Den gefüchteten Rebound-effekt hat man übrigens nur wenn Patienten ihre Medis eingenmächtig absetzen.Und nur weil die Patienten das dann selbst in die Hand nehmen, ist es irrelevant? Der Rebound-Effekt ist da und er muss beachtet werden. Kein Wunder, dass Patienten ihre Medis loswerden wollen, wenn sie nach Monaten, gar Jahren nicht merken, dass es besser wird und das Vertrauen in ihre Ärzte verlieren.

Psychotherapie muss in jedem Fall stattfinden - egal, ob die Depression organische Ursachen hat oder eben rein psychische. Hierbei allein die Schuld den Ärzten in die Schuhe zu schieben ist falsch. Das stimmt, denn viele Patienten schämen sich, weil "sowas machen doch nur Bekloppte".

Verständnis zeigen, Vertrauen aufbauen, das Richtige lehren. Das wäre der richtige Weg, aber dazu fehlt - wie Robert bereits sagte - die nötige Zeit.

lacerator1984
15.06.2011, 12:17
Mal wieder aus eigener Erfahrung: Man muss als Patient auch schon in sich hineinhören und für sich abklären, ob man eine Therapie machen möchte bzw. für sinnvoll erachtet. Ich habe das damals getan, und ich bin mit meiner Entscheidung nie unglücklich gewesen. Groß schaden sollte eine solche Therapie auch nicht. Man muss ja nicht direkt denken: "Ich geh zum Psychologen, deshalb bin ich jetzt nicht mehr normal." Die meisten würden mich für völlig normal halten. Wenn ein Problem auftaucht, sollte man das versuchen zu lösen. Wenn das mit einer Therapie geht, was soll dagegen einzuwenden sein? Du wirst dich danach besser fühlen...

robert234
15.06.2011, 13:00
Ja, die kenne ich. Das ist ja für die normale Erkältung oder eine Grippe nicht so tragisch. Aber wenn ernstere Probleme auftauchen, dann muss man sich die Minuten mehr auch nehmen. Das macht mein Hausarzt auch so. Und ich erinnere dann nur mal an den hyppokratischen Eid. Wenn man das nicht machen will, sollte man sich schon mal fragen, ob mal bei dem Beruf richtig ist, bei allem Verständnis für die Probleme eines Arztes, die ich keinesfalls beschönigen will.

Schöne Worte. Zeige mir mal den Handwerker, der ohne Bezahlung für Dich Dienstleistungen erbringt, oder den Händler, der Dir etwas schenkt, weil er in seinem Beruf aufgeht. Bei einem Arzt wird das aber wie selbstverständlich erwartet. Und den Eid kannst Du Dir an die Backe schmieren, wenn Du als Arzt kaum noch dazu kommst Mittag zu essen, weil zwischendurch noch 11 Hausbesuche auf Dich warten und um 16 Uhr die Nachmittagssprechstunde beginnt.

lacerator1984
15.06.2011, 13:28
Schöne Worte. Zeige mir mal den Handwerker, der ohne Bezahlung für Dich Dienstleistungen erbringt, oder den Händler, der Dir etwas schenkt, weil er in seinem Beruf aufgeht. Bei einem Arzt wird das aber wie selbstverständlich erwartet. Und den Eid kannst Du Dir an die Backe schmieren, wenn Du als Arzt kaum noch dazu kommst Mittag zu essen, weil zwischendurch noch 11 Hausbesuche auf Dich warten und um 16 Uhr die Nachmittagssprechstunde beginnt.

Das meinte ich ja mit der Andeutung der Probleme. Das ist mir alles bekannt. Ich erwarte auch nicht, dass ein Arzt umsonst arbeitet. Ich bin zwar kein Experte für die GOÄ, aber wenn man länger drinnen ist beim Hausarzt, dann steht das bei mir auf der Rechung, und dann zahle ich ergo auch dafür. Wie das dann bei normaler GKV ist, da habe ich keine wirkliche Ahnung von. Aber wir können jetzt hier nicht in eine Diskussion über Arzthonorare abgleiten, damit ist dem Fragesteller nicht geholfen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass diese ganzen Dinge bei Ärzten keine Beigeisterung auslösen, da hab ich auch mehrere in meinem Bekanntenkreis. Die Leute verdienen auch nicht übermäßig, aber wie gesagt, anderes Thema...