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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pyramidenförmiges Training



Lynxx
25.05.2011, 18:41
Leider hört man zum Thema Musklaufbau immer mal wieder was anderes, teilweise sogar scheinbar gegensätzliches und es ist schwer, einzuschätzen, wieviel Sinn, bzw. welchen Sinn verschiedene Trainingsprinzipien machen.

Beim Überfliegen diverser Threads hier im Forum ist mir mal so aufgefallen, dass anscheinend viele nach diesem sogenannten pyramidenförmigen Training trainieren. Auch in Trainingsplänen ist mir das schon öfter untergekommen. Die Rede ist davon, dass man eine Übung mit einem Satz mit "leichtem" Gewicht und vielen Wiederholungen beginnt und sich dann zu wenig Wiederholungen mit viel Gewicht vorarbeitet. Eine Übung läuft dann also beispielsweise nach dem Schema 12/10/8/6 oder auch 10/8/8/6 oder in ähnlicher Form.

Ganz am Anfang habe ich tatsächlich auch nach diesem Schema trainiert, ganz einfach deshalb, weil es mir damals so erklärt worden ist. Doch dann habe ich in einem Buch (Fachliteratur) gelesen, dass man es mit dem Gewicht genau andersherum macht. Man beginnt mit hohem Gewicht und reduziert bei jedem satz das Gewicht so weit, dass man immer wieder die gleiche Wiederholungszahl schafft. Eine Übung läuft dann beispielsweise nach dem Schema 10/10/10/10 oder 8/8/8/8.

Seitdem ich das damals gelesen habe, trainiere ich nur noch so und komme damit auch viel besser klar. In der Praxis finde ich das viel praktikabler - jedenfalls für meinen Körper.

Das Warum liegt eigentlich auf der Hand: Wähle ich ein Gewicht, bei dem ich im ersten Satz 12 Wdh. schaffe und lege dann im zweiten Satz nochmal Gewichte drauf, dann schaffe ich im zweiten Satz selbstverständlich keine 10 Wdh. Die schaffe ich nur, wenn ich das Gewicht beibehalte, oder sogar ein bischen was runter nehme, je nach Übung. Gehe ich absichtlich nicht bis zum Muskelversagen, damit ich im nachfolgenden Satz das Gewicht steigern kann, setze ich keinen effektiven Trainingsreiz - jedenfalls nach dem, was ich weis. Einige Quellen geben sogar an, dass der wirklich effektive Trainingsreiz in jedem Satz erst in den letzten 2-3 Wiederholungen vor dem Muskelversagen gesetzt wird.

Zudem bewältigt ein vorermüdeter Muskel weniger Gewicht als er eigentlich bewältigen könnte, bzw. er bewältigt das hohe Gewicht nur noch mit weniger Wiederholungen als er eigentlich machen könnte. Dadurch wird er weniger stark ausgereizt als er eigentlich ausgereizt werden könnte. Rein von der Logik her, sollte das eigentlich zu einem geringeren Wachstumsreiz führen.

Von daher daher ist mir der Nutzen des pyramidalen Trainings nicht bewusst. Ich nehme aber mal an, dass es trotzdem einen geben muss, ansonsten wäre es wohl kaum so weit verbreitet. Handelt es sich um eine schonendere Anfängervariante oder steckt da noch mehr dahinter?