ele aKa aLex
30.10.2010, 01:32
Wie werde ich fit für die Bundeswehr
Da es immer mal wieder vor kommt, dass nach Trainingsprogrammen gefragt werden a la „Ich will zur Bundeswehr, was muss ich tun um fit zu werden“, hier mal ein kleiner Beitrag von mir zu der ganzen Thematik. Vielleicht kann man ihn etwas in „Ehren“ halten, so dass man ihn leicht findet – sofern er als gut genug erachtet wird.
Zunächst einmal sollte sich jeder darüber im Klaren sein, in welche Laufbahn er einsteigen möchte. Ob Mannschaft-, Feldwebel- oder Offizierslaufbahn. Die Informationen dazu bekommt ihr bei jedem Wehrdienstberatungsbüro, welches für eueren Kreis, eure Region zuständig ist. Eine weitere informative Quelle ist die Karriereseite der Bundeswehr: http://www.bundeswehr-karriere.de/
So, kommen wir nun zum sportlichen. Da die meisten interessierten sich eher noch im jugendlichen Alter befinden, wenn sie mit dem Gedanken spielen zur Bundeswehr zu gehen, kann ich jedem unbedingt die Trainingsleitsätze für Jugendliche empfehlen (http://www.muskelbody.info/leitsaetze-zum-krafttraining-bei-jugendlichen-91.html). Zumindest sich diese einmal zu Gemüte zu führen.
Welche körperlichen Leistungen werden von mir erwartet
Vorerst, im Grunde genommen, nicht viel. Da sich die Gesellschaft allerdings so extrem zu einer faulen und sportmüden Gesellschaft entwickelt stellt sich immer wieder heraus, dass interessierte selbst mit den gering gehaltenen Anforderungen schwer zu kämpfen haben, geschweige denn diese bestehen. Im Einstellungstest (ich spreche nur von dem Einstellungstest für Offiziersanwärter) werden folgende sportliche Leistungen an den Bewerber gestellt:
Pendellauf: 4*9 Meter
Sit-Ups: so viele wie möglich in 40 Sekunden
Standweitsprung: 3 Versuche
Liegestütze: so viele wie möglich in 40 Sekunden
Laufen: In 12 Minuten so viele Runden wie möglich laufen
Nachzulesen: http://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/ihrebewerbung/hgffaq/arudb#par7
Und jetzt will ich hier keine Fragen sehen wie „Ab wann ist der Test bestanden“ – nach dem Motto ich trainier nur so viel, dass ich den gerade so bestehe - denn ganz klar meine Meinung, wer den Test nur gerade so besteht… Der sollte sich einen anderen Job suchen. Dennoch, zur groben Orientierung findet ihr hier (http://www.soldatentreff.de/modules.php?name=News&file=article&sid=26) eine Tabelle mit der Übersicht der Leistungen und den erteilten Punkten. Bezüglich des oben erwähnten Tests (PFT) allerdings immer den Wehrdienstberater auch Aktualität fragen, als körperliche Leistungsüberprüfung ist dieser in der Truppe abgeschafft (durch den BFT) und daher kann es durchaus sein, dass dieser auch bei den Einstellungstestverfahren ausgetauscht wird/wurde. Außerdem wird von jedem min. die 200m Schwimmleistung nach DSA (Deutsches Sportabzeichen) in knapp 6 Minuten – oder sowas – erwartet. Für jemanden der regelmäßig Ausdauersport macht, geschweige denn schwimmen geht, dürfte das kein Problem sein. Des Weiteren wird von euch verlangt, innerhalb eines Jahres – und das jedes Jahr wieder – das deutsche Sportabzeichen abzulegen. Nehmt das ernst - auch wenn ich es traurig finde da ich der Meinung bin, von der körperlichen Leistung her sollte jeder Jugendliche das DSA ablegen können – es gibt immer wieder Fälle, das Anwärter es nicht über das erste Jahr Dienstzeit hinaus schaffen!
Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen Leistungsnachweise gefordert. 2x Im Jahr müsst ihr einen Leistungsmarsch ablegen (1x12 (in 120min) und 1x6 (60min)/9 (90min)/12 (120min) km mit 15kg Gepäck in Uniform). Mehrmals im Jahr wird der BFT (Basis Fitness Test) von euch verlangt. Dieser sieht wie folgt aus:
11x10 Meter Sprint
http://www.youtube.com/watch?v=gQPfRlDJaU0
Klimmhang
http://www.youtube.com/watch?v=4jG_p9u9hag
1000m Lauf
Eine genaue Tabelle habe ich nicht hier, doch wenn du dich beim Sprint im Bereich 40 Sekunden + bewegst ist das nach der Bewertung her gut. Beim Klimmhang solltest du etwa im Bereich 70 Sekunden + sein und den 1000m Lauf unter 3:50min im Anschluss laufen können. Vorsicht: Der 1000m Lauf nach dem 11x10 Meter Sprint, der hat es in sich. Zumindest zeigen dieses die Werte der BFTs die ich mit gemacht habe. Meist liegen die Zeiten bei ~10-20 Sekunden schlechter als normal. Mit den erbrachten Leistungen ist die Bundeswehr auf dem Papier zufrieden. Bestehst du es aber gerade so, wirst du – zumindest am Anfang – kein leichtes Leben haben, was die körperlichen Anstrengungen betreffen.
Nun zum Trainingsplan
Im Grunde kann ich da jedem nur den im Jugendplan erwähnten Trainingsplan (fürs Krafttraining) ans Herzen legen:
- Klimmzüge mit weitem Griff 4x soviel Du schaffst
- Klimmzüge mit engem Griff 2x soviel Du schaffst
- Kniebeugen 4x soviel Du schaffst
- Liegestütze 3x soviel Du schaffst
- Dips 2x soviel Du schaffst
- Beinheben 2x soviel Du schaffst
- Crunches 2x soviel Du schaffst
Ein großes Massepacket brauchst du nicht zu sein, es kommt eher auf konditionelle Leistungsfähigkeit an. Zusätzlich solltest du zu dem Jugendplan regelmäßig laufen gehen um eine solide Grundlagenausdauer zu erhalten und um dich an das Laufen zu gewöhnen.
Hier mal eine Beispielaufteilung:
Sonntag: Laufen (45-60 Minuten)
Montag: Jugendplan
Dienstag: Laufen (45-60 Minuten)
Mittwoch: Jugendplan
Donnerstag: Frei
Freitag: Schwimmen (45-60 Minuten)
Samstag: Frei
So habt ihr 5 Tage die Woche Belastung und 2 Tage die Woche zur Erholung. Das Schwimmen liegt zwischen den beiden frei Tagen, weil ihr durch das Training zuvor doch etwas angeschlagen seit (euer Körper zumindest) und das schwimmen durchaus fordernd sein kann.
Ihr seht ihr braucht kein komplexes überdimensioniertes Trainingsprogramm auf die Beine zu stellen um fit zu werden. Es reichen kleine einfache Dinge und vor allem die REGELMÄßIGKEIT aus, um fit zu werden! Bedenkt jedoch: Mit diesem Plan schafft ihr es durch die Einstellungsverfahren für die Laufbahnen und durch den Alltagsbetrieb bei der Bundeswehr. Für spezielle Ausbildungen wie Kampfschwimmer, Minentaucher oder gar die Spezialkräfte reicht dies nicht aus.
Nochmal Wichtig: Dieser Plan dient nicht dazu sich auf Spitzenleistungen vorzubereiten, er dient dazu, sich eine allgemeine Fitness zuzulegen um „fit“ für die Bundeswehr – Einstellungstests – zu werden. Er ist damit also nicht Leistungsorientiert!
Ach und noch was: „Ich hab in zwei Monaten Einstellungstest und muss jetzt so schnell wie möglich fit werden, brauche dafür also einen Plan“… Jeder der sich dafür interessiert sollte sich rechtzeitig mit den körperlichen Bedingungen auseinandersetzen und anfangen darauf vorzubereiten, wenn nicht – so what – Pech gehabt. Ihr stellt den Wunsch Soldat zu werden also tut auch was dafür – das aber nicht kurz vor 12 wenn um 12 der Termin ist…
Da es immer mal wieder vor kommt, dass nach Trainingsprogrammen gefragt werden a la „Ich will zur Bundeswehr, was muss ich tun um fit zu werden“, hier mal ein kleiner Beitrag von mir zu der ganzen Thematik. Vielleicht kann man ihn etwas in „Ehren“ halten, so dass man ihn leicht findet – sofern er als gut genug erachtet wird.
Zunächst einmal sollte sich jeder darüber im Klaren sein, in welche Laufbahn er einsteigen möchte. Ob Mannschaft-, Feldwebel- oder Offizierslaufbahn. Die Informationen dazu bekommt ihr bei jedem Wehrdienstberatungsbüro, welches für eueren Kreis, eure Region zuständig ist. Eine weitere informative Quelle ist die Karriereseite der Bundeswehr: http://www.bundeswehr-karriere.de/
So, kommen wir nun zum sportlichen. Da die meisten interessierten sich eher noch im jugendlichen Alter befinden, wenn sie mit dem Gedanken spielen zur Bundeswehr zu gehen, kann ich jedem unbedingt die Trainingsleitsätze für Jugendliche empfehlen (http://www.muskelbody.info/leitsaetze-zum-krafttraining-bei-jugendlichen-91.html). Zumindest sich diese einmal zu Gemüte zu führen.
Welche körperlichen Leistungen werden von mir erwartet
Vorerst, im Grunde genommen, nicht viel. Da sich die Gesellschaft allerdings so extrem zu einer faulen und sportmüden Gesellschaft entwickelt stellt sich immer wieder heraus, dass interessierte selbst mit den gering gehaltenen Anforderungen schwer zu kämpfen haben, geschweige denn diese bestehen. Im Einstellungstest (ich spreche nur von dem Einstellungstest für Offiziersanwärter) werden folgende sportliche Leistungen an den Bewerber gestellt:
Pendellauf: 4*9 Meter
Sit-Ups: so viele wie möglich in 40 Sekunden
Standweitsprung: 3 Versuche
Liegestütze: so viele wie möglich in 40 Sekunden
Laufen: In 12 Minuten so viele Runden wie möglich laufen
Nachzulesen: http://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/ihrebewerbung/hgffaq/arudb#par7
Und jetzt will ich hier keine Fragen sehen wie „Ab wann ist der Test bestanden“ – nach dem Motto ich trainier nur so viel, dass ich den gerade so bestehe - denn ganz klar meine Meinung, wer den Test nur gerade so besteht… Der sollte sich einen anderen Job suchen. Dennoch, zur groben Orientierung findet ihr hier (http://www.soldatentreff.de/modules.php?name=News&file=article&sid=26) eine Tabelle mit der Übersicht der Leistungen und den erteilten Punkten. Bezüglich des oben erwähnten Tests (PFT) allerdings immer den Wehrdienstberater auch Aktualität fragen, als körperliche Leistungsüberprüfung ist dieser in der Truppe abgeschafft (durch den BFT) und daher kann es durchaus sein, dass dieser auch bei den Einstellungstestverfahren ausgetauscht wird/wurde. Außerdem wird von jedem min. die 200m Schwimmleistung nach DSA (Deutsches Sportabzeichen) in knapp 6 Minuten – oder sowas – erwartet. Für jemanden der regelmäßig Ausdauersport macht, geschweige denn schwimmen geht, dürfte das kein Problem sein. Des Weiteren wird von euch verlangt, innerhalb eines Jahres – und das jedes Jahr wieder – das deutsche Sportabzeichen abzulegen. Nehmt das ernst - auch wenn ich es traurig finde da ich der Meinung bin, von der körperlichen Leistung her sollte jeder Jugendliche das DSA ablegen können – es gibt immer wieder Fälle, das Anwärter es nicht über das erste Jahr Dienstzeit hinaus schaffen!
Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen Leistungsnachweise gefordert. 2x Im Jahr müsst ihr einen Leistungsmarsch ablegen (1x12 (in 120min) und 1x6 (60min)/9 (90min)/12 (120min) km mit 15kg Gepäck in Uniform). Mehrmals im Jahr wird der BFT (Basis Fitness Test) von euch verlangt. Dieser sieht wie folgt aus:
11x10 Meter Sprint
http://www.youtube.com/watch?v=gQPfRlDJaU0
Klimmhang
http://www.youtube.com/watch?v=4jG_p9u9hag
1000m Lauf
Eine genaue Tabelle habe ich nicht hier, doch wenn du dich beim Sprint im Bereich 40 Sekunden + bewegst ist das nach der Bewertung her gut. Beim Klimmhang solltest du etwa im Bereich 70 Sekunden + sein und den 1000m Lauf unter 3:50min im Anschluss laufen können. Vorsicht: Der 1000m Lauf nach dem 11x10 Meter Sprint, der hat es in sich. Zumindest zeigen dieses die Werte der BFTs die ich mit gemacht habe. Meist liegen die Zeiten bei ~10-20 Sekunden schlechter als normal. Mit den erbrachten Leistungen ist die Bundeswehr auf dem Papier zufrieden. Bestehst du es aber gerade so, wirst du – zumindest am Anfang – kein leichtes Leben haben, was die körperlichen Anstrengungen betreffen.
Nun zum Trainingsplan
Im Grunde kann ich da jedem nur den im Jugendplan erwähnten Trainingsplan (fürs Krafttraining) ans Herzen legen:
- Klimmzüge mit weitem Griff 4x soviel Du schaffst
- Klimmzüge mit engem Griff 2x soviel Du schaffst
- Kniebeugen 4x soviel Du schaffst
- Liegestütze 3x soviel Du schaffst
- Dips 2x soviel Du schaffst
- Beinheben 2x soviel Du schaffst
- Crunches 2x soviel Du schaffst
Ein großes Massepacket brauchst du nicht zu sein, es kommt eher auf konditionelle Leistungsfähigkeit an. Zusätzlich solltest du zu dem Jugendplan regelmäßig laufen gehen um eine solide Grundlagenausdauer zu erhalten und um dich an das Laufen zu gewöhnen.
Hier mal eine Beispielaufteilung:
Sonntag: Laufen (45-60 Minuten)
Montag: Jugendplan
Dienstag: Laufen (45-60 Minuten)
Mittwoch: Jugendplan
Donnerstag: Frei
Freitag: Schwimmen (45-60 Minuten)
Samstag: Frei
So habt ihr 5 Tage die Woche Belastung und 2 Tage die Woche zur Erholung. Das Schwimmen liegt zwischen den beiden frei Tagen, weil ihr durch das Training zuvor doch etwas angeschlagen seit (euer Körper zumindest) und das schwimmen durchaus fordernd sein kann.
Ihr seht ihr braucht kein komplexes überdimensioniertes Trainingsprogramm auf die Beine zu stellen um fit zu werden. Es reichen kleine einfache Dinge und vor allem die REGELMÄßIGKEIT aus, um fit zu werden! Bedenkt jedoch: Mit diesem Plan schafft ihr es durch die Einstellungsverfahren für die Laufbahnen und durch den Alltagsbetrieb bei der Bundeswehr. Für spezielle Ausbildungen wie Kampfschwimmer, Minentaucher oder gar die Spezialkräfte reicht dies nicht aus.
Nochmal Wichtig: Dieser Plan dient nicht dazu sich auf Spitzenleistungen vorzubereiten, er dient dazu, sich eine allgemeine Fitness zuzulegen um „fit“ für die Bundeswehr – Einstellungstests – zu werden. Er ist damit also nicht Leistungsorientiert!
Ach und noch was: „Ich hab in zwei Monaten Einstellungstest und muss jetzt so schnell wie möglich fit werden, brauche dafür also einen Plan“… Jeder der sich dafür interessiert sollte sich rechtzeitig mit den körperlichen Bedingungen auseinandersetzen und anfangen darauf vorzubereiten, wenn nicht – so what – Pech gehabt. Ihr stellt den Wunsch Soldat zu werden also tut auch was dafür – das aber nicht kurz vor 12 wenn um 12 der Termin ist…