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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nochmal zum Süßstoff



WomanOrMachine
14.07.2010, 10:34
Habe heute morgen mit einer Bekannten Kaffee getrunken. Als ich zum Süßstoff griff, rief sie gleich entsetzt, ob ich denn wüsste, was ich mir damit antun würde. Im Verlauf der nun beginnenden Diskussion zitierte sie eine andere Freundin, "Ernährungsberaterin und Diätcoach", die aussagt, dass der Körper sein Hungergefühl mit Süßstoff nicht beseitigen kann, jemand, der also süßstoffhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, immer wieder weiter Hunger haben wird und dementsprechend immer weiter essen wird, bis der Körper letztendlich doch Zucker bekommt, um das Hungergefühl zu stoppen. Damit wären Süßstoffe direkt für Appetitsteigerungen und Gewichtszunahme verantwortlich, denn der Körper könnte nur mit Zucker richtig arbeiten.

Jetzt fehlten mir so ein bißchen die Argumente, um dagegen zu halten ...

mcselede
14.07.2010, 10:39
Wieso sollte der Körper Zucker wollen?

Der Körper will Energie, woraus er die erhält, KH, Fett oder Protein ist erstmal egal.

WomanOrMachine
14.07.2010, 10:39
Wieso sollte der Körper Zucker wollen?

Der Körper will Energie, woraus er die erhält, KH, Fett oder Protein ist erstmal egal.

Ja eben, Energie - und ausm Süßstoff kriegt er die ja nicht ...

mcselede
14.07.2010, 10:41
Ist ja bei ner Diät richtig, oder?

Für das Hungergefühl ist der Magen und die Magendehnung ausschlaggebend. Trink mal drei Liter Wasser auf einmal und versuch dann nochwas zu essen. Da hat Zucker nix damit zu tun.

Guerkchen
14.07.2010, 10:42
Der Blutzuckerspiegel merkt nicht, was Deine Geschmacksnerven machen ... der "denkt" auch nicht, es gibt Zucker.
Hunger bekommt man, wenn der Magen leer ist, das hat mit Suüßstoff nix zu tun.

Das beste Argument dagegen sind Erfahrungen. Ich nehme Süßstoff und bekomme davon keinen Hunger und bin auch noch nicht fett geworden.

WomanOrMachine
14.07.2010, 10:44
Ist ja bei ner Diät richtig, oder?

Für das Hungergefühl ist der Magen und die Magendehnung ausschlaggebend. Trink mal drei Liter Wasser auf einmal und versuch dann nochwas zu essen. Da hat Zucker nix damit zu tun.

Ja, aber die Ernährungstante meint ja, dass dann dieses Energie-Minus langfristig dafür sorgt, dass man mehr zu sich nimmt, als man braucht und wieder in den kcal-Überschuss kommt. Zum Beispiel: Anstatt 1 Glas Cola normal trinke ich jetzt 1 Glas Cola light. Dann bleibt aber der Körper so unzufrieden, dass ich mir anschließend 'ne Tafel Milka dazu esse - und die Kalorien eben mehr sind, als das Glas Cola gehabt hätte. Verstehste?

Forrest Gump
14.07.2010, 10:56
Ja, aber die Ernährungstante meint ja, dass dann dieses Energie-Minus langfristig dafür sorgt, dass man mehr zu sich nimmt, als man braucht und wieder in den kcal-Überschuss kommt. Zum Beispiel: Anstatt 1 Glas Cola normal trinke ich jetzt 1 Glas Cola light. Dann bleibt aber der Körper so unzufrieden, dass ich mir anschließend 'ne Tafel Milka dazu esse - und die Kalorien eben mehr sind, als das Glas Cola gehabt hätte. Verstehste?

alles lügen

die ganzen versuche mit ratten sind fürn arsch

wenn du dran glaubst das du davon hunger bekommst bist du selber schuld genauso die leute die denken sie könnten mit dem rauchen nicht aufhören !

Gast
14.07.2010, 11:01
Das sind immer diese ganzen Themen an denen sich die Leute festhalten die rechtfertigen wollen Zucker zu essen/trinken...
Sollen die doch fett werden/bleiben. Deshalb musst du dich nicht mit Zucker vollstopfen... und dass Süßstoff den Insulinspiegel erhöht weil der Körper Zucker erwartet ist schon lange entkräftet. Den Körper sooo leicht auszutricksen wäre auch zu schön um wahr zu sein...

mcselede
14.07.2010, 11:23
Deine "Ernährungsberaterin" vergleicht Äpfel mit Birnen.

Erkläre ihr bitte:
a) Das Hungergefühl hängt mit dem "Füllstand" des MAgens zusammen. Da gibt es einen Nerv, der dem Gehirn singnalisiert ob er leer=Hunger oder voll=satt ist
b) Der süße Geschmack hat nichts mit der Insulinreaktion zu tun. Die Geschmacksnerven haben ganz und garnichts mit dem Stoffwechsel zu tun. Wie auch, das sind unterschiedliche Systeme.
c) Heißhungerattacken sind psychisch bedingt und beruhen auf den "Verboten". Wenn man aber -wie wir- clever ist, sich nichts verbietet und schummeltage einbaut ist alles iO

und last but not least:

d) Zeigt deine Erfahrung mit Dir selbst, dass die Ernährungsberaterin zu 100% falsch liegt und die keine Ahnung hat.

Das System funktioniert bei Dir (bei mir und x-tausend anderen), soll si doch in ihrem "Wissensmittelalter" verharren.

Nyx
14.07.2010, 12:01
Vielleicht hat die Ernährungstante ja Lust sich in ein paar Werke zum Thema Süßstoff einzulesen, die ihre Meinung widersprechen: ;-)

Quellen, die zeigen, dass kein Insulin ausgeschüttet wird:
- Sadovnikova NV, Fedotov VP, Aleshina LV, Shvachkin IuP, Girin SK, Aspartame--the sweet-tasting dipeptide--does not affect the pancreatic insulin-secreting function, Probl Endokrinol (Mosk). 1984 Jul-Aug;30(4):67-9.
- Calculation of the intake of three intense sweeteners in young insulin-dependent diabetics.
Food Chem Toxicol. 2001 Jul;39(7):745-9.
- Effects of artificial sweeteners on insulin release and cationic fluxes in rat pancreatic islets.
Cell Signal. 1998 Nov;10(10):727-33.
- Sweet taste of aspartame and sucrose: effects on diet-induced thermogenesis.
Appetite. 2000 Jun;34(3):245-51.
- Comperative effects of fructose, aspartame, glucose and water preloads on calorie and macronutrient intake. Am J Clin Nutr (1990) 51: 428–35
- Aspartame ingestion with and without carbohydrate in phenylketonuric and normal subjects: effects on plasma concentration of aminoacids, glucose and insulin. Metabolism (1990) 39: 391–6
- Einfluss von Süßstoff-Lösungen auf die Insulinsekretion und den Blutglucosespiegel. Ernährungs-Umschau (1993) 40: 152–6
- Gewichtsreduktion mit saccharose- oder süßstoffhaltiger Reduktionskost? Ernährungs- Umschau (1995) 42: 430–7

Quellen, die allgemein die positive Eigenschaft von Süßstoff auf die Gewichtsreduzierung zeigen:
- merican Dietetic Association (ADA): Position of the american dietetic association: use of nutritive and nonnutritive sweeteners. Journal of the American Dietetic Association (2004) 104: 255–75
- A review of the effectiveness of aspartame in helping with weight control. Nutrition Bulletin (2006) 31: 115–28
- Low-calorie sweeteners and other sugar: a review of the safety issues. CRFSFS (2006) 5: 35–47
- Intense Sweeteners and the Control of Appetite. Nutr Rev (1995) 53: 1–7
- Effects of intense sweeteners on hunger, food intake, and body weight: a review. Am J Clin Nutr (1991) 53: 872–8
- Effects of sugar intake on body weight: a review. Obesity Reviews (2003) 4: 91–9

Marcel121
14.07.2010, 12:03
Wäre ja auch für Diabetiker nicht gerade vorteilhaft, wenn Süßstoff Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hätte, oder? ;)

ele aKa aLex
14.07.2010, 12:09
Achso, das erklärt natürlich warum ALLE Diabetiker die ich kenne übergewichtig sind *ironie*

Nyx
14.07.2010, 12:15
Achso, das erklärt natürlich warum ALLE Diabetiker die ich kenne übergewichtig sind *ironie*

Das wird aber wohl kaum am Süßstoff liegen.

Manche Leute kriegen überhaupt erst Diabetes wegen ihrem Übergewicht.

robert234
14.07.2010, 12:16
Quellen, die zeigen, dass kein Insulin ausgeschüttet wird:
- Sadovnikova NV, Fedotov VP, Aleshina LV, Shvachkin IuP, Girin SK, Aspartame--the sweet-tasting dipeptide--does not affect the pancreatic insulin-secreting function, Probl Endokrinol (Mosk). 1984 Jul-Aug;30(4):67-9.
- Calculation of the intake of three intense sweeteners in young insulin-dependent diabetics.
Food Chem Toxicol. 2001 Jul;39(7):745-9.
- Effects of artificial sweeteners on insulin release and cationic fluxes in rat pancreatic islets.
Cell Signal. 1998 Nov;10(10):727-33.
- Sweet taste of aspartame and sucrose: effects on diet-induced thermogenesis.
Appetite. 2000 Jun;34(3):245-51.
- Comperative effects of fructose, aspartame, glucose and water preloads on calorie and macronutrient intake. Am J Clin Nutr (1990) 51: 428–35
- Aspartame ingestion with and without carbohydrate in phenylketonuric and normal subjects: effects on plasma concentration of aminoacids, glucose and insulin. Metabolism (1990) 39: 391–6
- Einfluss von Süßstoff-Lösungen auf die Insulinsekretion und den Blutglucosespiegel. Ernährungs-Umschau (1993) 40: 152–6
- Gewichtsreduktion mit saccharose- oder süßstoffhaltiger Reduktionskost? Ernährungs- Umschau (1995) 42: 430–7

Quellen, die allgemein die positive Eigenschaft von Süßstoff auf die Gewichtsreduzierung zeigen:
- merican Dietetic Association (ADA): Position of the american dietetic association: use of nutritive and nonnutritive sweeteners. Journal of the American Dietetic Association (2004) 104: 255–75
- A review of the effectiveness of aspartame in helping with weight control. Nutrition Bulletin (2006) 31: 115–28
- Low-calorie sweeteners and other sugar: a review of the safety issues. CRFSFS (2006) 5: 35–47
- Intense Sweeteners and the Control of Appetite. Nutr Rev (1995) 53: 1–7
- Effects of intense sweeteners on hunger, food intake, and body weight: a review. Am J Clin Nutr (1991) 53: 872–8
- Effects of sugar intake on body weight: a review. Obesity Reviews (2003) 4: 91–9

Oh Gott, auf den Schreck hole ich mir erst mal ne Tafel Schokolade. :)

Guerkchen
14.07.2010, 12:17
Das wird aber wohl kaum am Süßstoff liegen.
Manche Leute kriegen überhaupt erst Diabetes wegen ihrem Übergewicht.


*ironie*

... :!:

Ronny Kohlmann
14.07.2010, 12:18
Habe heute morgen mit einer Bekannten Kaffee getrunken. Als ich zum Süßstoff griff, rief sie gleich entsetzt, ob ich denn wüsste, was ich mir damit antun würde. Im Verlauf der nun beginnenden Diskussion zitierte sie eine andere Freundin, "Ernährungsberaterin und Diätcoach", die aussagt, dass der Körper sein Hungergefühl mit Süßstoff nicht beseitigen kann, jemand, der also süßstoffhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, immer wieder weiter Hunger haben wird und dementsprechend immer weiter essen wird, bis der Körper letztendlich doch Zucker bekommt, um das Hungergefühl zu stoppen. Damit wären Süßstoffe direkt für Appetitsteigerungen und Gewichtszunahme verantwortlich, denn der Körper könnte nur mit Zucker richtig arbeiten.

Jetzt fehlten mir so ein bißchen die Argumente, um dagegen zu halten ...

Das Hungergefühl wird durch Kaffee mit Zucker ebenso viel/wenig beseitigt wie mit Süßstoff, da Kaffee an sich 0 Makronährstoffe hat und daher nur kurzzeitig durch das Volumen sättigt.

Bei Getränken profitiert man also durchweg von Süßstoff. Kein Insulinanstieg und kein anschließend drastischer Abfall. Keine leeren(!!!) Kalorien!

Auch bei Süßstoffen in Verbindung mit Makronährstoffen zählt das Sättigungsargument wenig, da mit Süßstoff ausschließlich Einfachzucker ersetzt werden, die entweder nur einen kleinen Anteil der Nahrung ausmachen, oder aber einen großen und damit ungesund sind und außerdem für das Sättigungsempfinden wenn überhaupt nur kurzfristig eine Rolle spielen.

Ich sehe in Süßstoff als Ersatz für Zucker nur Vorteile. Er ist nicht gesund, aber Zucker auch nicht, dafür kann man viele Nachteile des Einfachzuckers einfach ausschalten.

WENN ich also Cola trinke, dann light. WENN ich also den Quark oder Kaffe süße, dann mit Süßstoff.

Nyx
14.07.2010, 12:39
... :!:

Wollte es doch nur mal erwähnen!:tongue:

Masshunter
14.07.2010, 13:05
Wenn Hunger mit dem Füllstand des Magens zusammenhängt wieso hab ich dann trotz hoher Flüssigkeitszufuhr immernoch das Gefühl Hunger zu haben?

Zudem meine ich Unterscheiden zu können auf WELCHE Makronährstoffe mein Körper Hunger hat und was ich mir zuführen soll, sprich Fleisch oder Brot.


Kann mir das einer irgendwie erklären? Sonst häng ich nurnoch an der Wasserflasche wenn ich so abnehmen kann ^^

mcselede
14.07.2010, 13:24
Ich würde sagen, Wasser ist ein "durchlaufender Posten"

Nixe
14.07.2010, 13:28
Ich würde sagen, Wasser ist ein "durchlaufender Posten"

Da hast du wohl Recht. Im Magen gibt es die "Magenstrasse". Dort passieren Flüssigkeiten und flüssiger Speisebrei den Magen ziemlich schnell. D.h. ohne Verweildauer.

Nyx
14.07.2010, 13:28
Durch das Wasser wird zwar der Magen voll, aber keine Energie in Form von Kalorien geliefert, daher kommt der Hunger meines Wissens nach relativ schnell wieder, wenn man nur Wasser zu sich nimmt. Der Körper lässt sich nicht betuppen!;-)

Masshunter
14.07.2010, 13:33
Durch das Wasser wird zwar der Magen voll, aber keine Energie in Form von Kalorien geliefert, daher kommt der Hunger meines Wissens nach relativ schnell wieder, wenn man nur Wasser zu sich nimmt. Der Körper lässt sich nicht betuppen!

Hah, interessant!

Ist Hunger nun abhängig von den Kalorien die ich in mir aufnahme oder NUR vom Füllstand? Und inwiefern funktioniert das dann? Ansonsten könnt ich mich ja rein von Ballaststoffen ernähren ohne das mein Körper meckert.


Das mein Körper sich nicht verarschen lässt hab ich in 3 Jahren Sport auch gemerkt, aber man wird halt sensibler. Nur hinterfrag ich die ganze Thematik mal.

mcselede
14.07.2010, 13:37
Nur hinterfrag ich die ganze Thematik mal.

Wenn Du endgültig alle Antworten hast, sag bescheid. Der Nobelpreis für Medizin sollte Dir dann sicher sein.

Guerkchen
14.07.2010, 13:42
Na ja ... es gibt "Hunger" im Sinne von Magenknurren & Heißhunger/Appetit.

Die Magenknurr-Sache ist vom Füllstand abhängig, der Heißhunger kommt, wenn der Körper einen bestimmen Nährstzoff braucht bzw. ihn gewöhnt ist & haben will.

Ehrenfeld
14.07.2010, 13:45
Also ich halte das alles für ziemlichen Quatsch, insbesondere das "mimimi durch Süßstoff krieg ich Heisshunger" empfinde ich als eine bequeme Ausrede von eher undisziplinierteren Menschen. ;)
Sonst könnte ich mir nicht erklären wieso ich 2x am Tag Magerquark mit Süßstoff esse und danach pappensatt bin, besonders wenn ich noch etwas Nüsse mit reinhaue. Ab und an trink ich auch mal ne Sprite Zero oder dergleichen, aber wirklich NIE habe ich danach das Bedürfnis mehr zu essen oder mir Süßkram am Kiosk zu holen.

Und komischerweise nehme ich weiterhin ab, wenn auch ziemlich langsam, aber anders wollt ichs ja auch nicht. Ich finde net das man zu 100% auf Zucker verzichten sollte, aber immer diese Panikmache wegen Süßstoff finde ich doch arg übertrieben. Vor einiger Zeit wurde der Genuß von Süßungsmitteln ja auch noch als Verursacher von Diabetes verantwortlich gemacht. Was ich mir damals schon alles anhören musste...

Wassert
14.07.2010, 15:24
Ist Hunger nun abhängig von den Kalorien die ich in mir aufnahme oder NUR vom Füllstand
Hunger hat viele Gründe. Physische aber auch psysische Gründe.



Hunger


Die physiologischen Einflussfaktoren auf Hunger: Washburn u. Cannon haben gezeigt, dass der innere Druck durch Hunger den Kontraktionen des Magens entspricht, aber Hunger hat andere Ursachen. In der Körperchemie, die unser Hungergefühl beeinflusst, können individuelle Unterschiede mit den folgenden Stoffen zu tun haben:

Insulin (von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet; steuert den Blutzuckerspiegel),
Leptin (von den Fettzellen ausgeschüttet; sendet ein Signal ans Gehirn, den Stoffwechsel in Gang zu setzen und den Hunger abnehmen zu lassen),
Orexin (vom Hypothalamus ausgeschüttet; löst Hunger aus),
Ghrelin (durch einen leeren Magen ausgeschüttet; sendet Hungersignale ans Gehirn) und
PYY (vom Verdauungstrakt ausgeschüttet; sendet das Signal ans Gehirn, dass man nicht hungrig ist).

All diese Informationen kommen in den beiden Arealen des Hypothalamus zusammen, die das Körpergewicht regulieren, indem sie unser Gefühl des Hungers und der Sättigung beeinflussen. Die Wissenschaftler sind unterschiedlicher Auffassung darüber, ob der Körper einen genau festgelegten Set Point hat (eine biologisch angelegte Neigung, ein optimales Gewicht aufrechtzuerhalten) oder einen Einstellpunkt (settling point; ein von der Umwelt und der Biologie beeinflusstes Niveau, auf das sich das Gewicht in Reaktion auf Kalorienaufnahme und -verausgabung einstellt).
Der Hunger wird bei uns nicht nur vom körperlichen Zustand beeinflusst, sondern auch von unserer Erinnerung daran, wann wir das letzte Mal gegessen haben, und von unserer Erwartung in Bezug darauf, wann wir wieder essen sollten. Und obwohl wir Menschen als Art bestimmte Geschmäcker bevorzugen (wie etwa süß und salzig), lernen wir, diesen Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel im Kontext unserer Familie und unserer Kultur nachzugehen. Einige unserer Geschmacksvorlieben (z. B. die Vermeidung neuer Nahrungsmittel oder solcher, die uns krank werden ließen) haben einen Wert für das Überleben.
Essstörungen: In den letzten 50 Jahren verschlechterte sich das Bild, das Frauen von ihrem Körper haben, zunehmend; damit nahmen in den westlichen Kulturen auch die Essstörungen bei Frauen zu. Sowohl bei der Anorexie als auch bei der Bulimie bringen psychische Faktoren (z. B. schwierige Konstellationen in der Familie und die Gewichtsfixierung der Gesellschaft) den homöostatischen Antrieb durcheinander, einen ausbalancierten inneren Zustand aufrechtzuerhalten. Menschen mit Anorexia nervosa (gewöhnlich Mädchen im Jugendalter) verhungern fast, setzen aber ihre Diät fort, weil sie sich selbst zu dick finden. Personen mit Bulimia nervosa (vorwiegend weiblich im Alter zwischen 10 und 30) haben heimlich Fressattacken und entleeren dann künstlich ihren Darm bzw. Magen. Zusätzlich zum kulturellen Druck scheinen ein geringes Selbstwertgefühl und negative Emotionen mit belastenden Lebenserfahrungen zu interagieren; das alles führt zu diesen Störungen. Die Zwillingsforschung deutet jedoch auch darauf hin, dass diese Essstörungen eine genetische Komponente haben können.




Vor einiger Zeit wurde der Genuß von Süßungsmitteln ja auch noch als Verursacher von Diabetes verantwortlich gemacht. Was ich mir damals schon alles anhören musste...
War dir aber scheißegal ob du Diabetes bekommst oder warst du der damaligen Wisschenschaft eine Schritt voraus und hast die unhaltbare Beweislage durchschaut?

Swivige
14.07.2010, 16:55
Ich hab festgestellt, dass ich eben kein Hungergefühl bekomme vom Süßstoff.
Ich probiere derzeit einige Lebensmittel durch die Süßstoff enthalten.
Ich will feststellen welche weiteren Effekte diese auf mich haben.
Einige verursachen ein "trockenes" Gefühl im Mund.
Andere sind entwässernd für mich, sprich ich gehe verhältnismäßig öfter auf Klo.
Andere Effekte sind mir bisher nicht aufgefallen.

Mich würden jetzt auch eure Erfahrungen der Nebeneffekte interessieren.
Hat sich jmd mal unter diesem Aspekt selbst beobachtet?

Ehrenfeld
14.07.2010, 17:46
War dir aber scheißegal ob du Diabetes bekommst oder warst du der damaligen Wisschenschaft eine Schritt voraus und hast die unhaltbare Beweislage durchschaut?

Scheißegal nicht, aber ich glaube grundsätzlich nicht sofort alles was irgendwo propagiert wird.
Und diese These war quasi schon als sie aufkam widerlegt, man musste halt nur richtig filtern und selber entscheiden wem man Glauben schenkt. Klar kann man da auch schiefliegen, aber ganz ehrlich, mir wäre ein Leben in ständiger Ernährungspanik wie es viele heutzutage pflegen echt zu anstrengend.

Naja am Ende sterben wir ja eh, wars halt net das Aspartam oder die Schweinegrippe...oder der immense Milchkonsum. :D

Gast
14.07.2010, 18:15
Wäre ja auch für Diabetiker nicht gerade vorteilhaft, wenn Süßstoff Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hätte, oder? ;)

Na doch... das wäre doch das WUNDERMITTEL für alle Diabetiker... Alle behaupten doch, dass Süßstoff Insulin ausschütten lässt und deshalb der Blutzuckerspiegel sinkt. Wenn das doch war wäre, dann sollten doch Diabetiker nur noch Süßstoff-Zeugs essen! Brauchen sie weniger Insulin dazu spritzen!

Das geilste ist, dass ich diesen Süßstoff-Insulin-Spruch mal von einem fetten Diabetiker auf der Arbeit gehört habe... Und deshalb esse er ja keinen Süßstoff sondern nur noch richtigen Zucker... verstehe doch einer diese Logik... :roll:

Lucifer
14.07.2010, 20:02
Hah, interessant!

Ist Hunger nun abhängig von den Kalorien die ich in mir aufnahme oder NUR vom Füllstand?

Sättigung ist abhängig vom Füllstand. Ist der Magen voll, wird das dem Gehirn gemeldet durch Hormone wie Ghrelin und Leptin. Hunger ist aber ungleich Sättigung.

Ronny Kohlmann
15.07.2010, 01:11
Wenn Hunger mit dem Füllstand des Magens zusammenhängt wieso hab ich dann trotz hoher Flüssigkeitszufuhr immernoch das Gefühl Hunger zu haben?



1. Wenn dein Insulinspiegel unten ist, hast du trotz Wasserbauch Hunger/Appetit. Ich kenne das auch wenn ich Abends auf Carbs verzichte - ich könnte trotz großer Portion weiter essen, in diesen Momenten würde ein winziges Stück Schokolade einen unkontrollierbaren Fressrausch auslösen, den die wenigstens Umstehenden überleben würden.

2.Bei regelmäßig hoher Flüssigkeitszufuhr wird der Magen gedehnt - i.d.R. stellt sich mit der Zeit so schneller Hungergefühl ein. Wettesser trainieren ihren Magen so sogar gezielt, indem sie zig Liter Wasser in kürzester Zeit hinunterstürzen.

Der Spatzenmagen ist also nach einem Glas Wasser satt, beim Dauerschlucker geht eine Pulle Wasser so durch. Außerdem wird der Insulinspiegel vom vielen Wasser nicht erhöht.


Zudem meine ich Unterscheiden zu können auf WELCHE Makronährstoffe mein Körper Hunger hat und was ich mir zuführen soll, sprich Fleisch oder Brot.


Kann mir das einer irgendwie erklären? Sonst häng ich nurnoch an der Wasserflasche wenn ich so abnehmen kann ^^

Große Trinkmengen kombiniert mit kleinen aber feinen Mahlzeiten sind in Diäten durchaus hilfreich!





Die Heisshunger-durch-Süßstoff-Legende stammt übrigens noch aus der Zeit, in der Zuckerersatzstoffe noch auf den Insulinspiegel wirkte - und ein schnell ansteigernder und dann schnell abfallender Insulinspiegel verursacht nunmal Hunger. Wieder ein Grund auf Zucker zu verzichten, man spart sich die Insulinachterbahn.



Mich würden jetzt auch eure Erfahrungen der Nebeneffekte interessieren.
Hat sich jmd mal unter diesem Aspekt selbst beobachtet?

Ich esse nicht besonders viel Süßstoff, da ich nicht so sehr auf Süße Speisen abfahre.
Einen kulinarischen Nebeneffekt habe ich jedoch gespürt: ich fahre weniger auf Süß ab, da der Nachgeschmack von Süßstoff eher bitter ist (vgl. Cola light mit Cola normal). Mittlerweile finde ich den süßen Nachgeschmack von normalen Limonaden und das Mundgefühl eher unangenehm. Auch sind mir viele andere Dinge mittlerweile zu süß.
Durch den weitestgehenden Verzicht auf Einfachzucker bilde ich mir ein, meine Geschmacksnerven sensibilisiert zu haben. Es gibt ein Phänomen, das ich das "Fette-Kinder-Syndrom" nenne: gebt einem fetten Kind mal einen Apfel. In 90% der Fällen ist ihm der Apfel zu sauer. Das Kind ist Zucker in allen möglichen Formen so gewohnt, dass es bei jedem neuen Geschmackserlebnis eine Süße sucht, die im Vordergrund stehen muss. Egal ob Himbeeren, Johannisbeeren, Äpfel, Birnen, Trauben: es ist dem fetten Kind meist zu sauer.
Erdbeeren (aber auch nur gezuckert oder überreif) und sehr reife Bananen mögen sie, die kleinen dicken Fratze. :esser2:

Ehrenfeld
15.07.2010, 03:10
Das kann ich aber nur bestätigen, seitdem ich längere Zeit auf den meisten Süßkram verzichte, finde ich normale Cola etc viel zu süß. Hab letztens am Sündetag mal ein Snickers gegessen...das war mir einfach zuviel des Guten.
Ich vermisse es also net großartig, vor allem da ich eher der Typ fürs Deftige bin. Da fehlen mir eher so dicke fette Knödel zum Rotweinbraten etc. :D