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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nur im aeroben Bereich Fettverbrennung?



15_jahre
04.07.2010, 10:30
Irgendwie versteh ich das nicht.
Heißt das wenn ich im anaeroben Bereich trainiere eigentlich kein Körperfett abbaue?
Das kann doch nicht stimmen oder?

Lucifer
04.07.2010, 10:39
Ja, ist auch falsch. Fett wird immer verbrannt, sofern du nicht gerade Alk gesoffen hast. Der Körper bezieht seine Energie aus MEHREREN Quellen. Unter anderem eben die Nährstoffe, die im Blut zirkulieren, Glykogenspeicher (KH) und aus Fettdepots (Fett). Je nachdem wie hoch die Glykogenspeicher gefüllt sind dann auch Eiweiß in kleinen Mengen (merkt man, wenn man stark nach Ammoniak riecht/schwitzt).

Je intensiver das Training (also je höher der Puls) umso mehr werden die Kohlenhydratspeicher beansprucht (und desto mehr KH im prozentualen Anteil zu Fett wird verbrannt). Daher sagt man ja auch, dass am Ende die reine Bilanz über Ab- und Zunahme entscheidet und nicht das Training selbst.





http://www.akermann.org/articles/img/energie.png

Phosphatstoffwechsel: Phosphate (Adenintriphosphat, kurz ATP, oder Kreatinphosphate) reichen nur für wenige Muskelkontraktionen, sind aber die einzige Energieform, die die Muskeln umsetzen können. Die Energie steht nur sehr kurzfristig und für wenige Sekunden zur Verfügung, z.B. bei Sprints. Diese Form der Energiebereitstellung läuft anaerob, also ohne Sauerstoffzufuhr ab.
Fettstoffwechsel: Steht dem Körper genug Sauerstoff zur Verfügung, wandelt er Fettsäuren und Traubenzucker (Glykose in Form von Glykogen) unter Zuhnahme von Sauerstoff in ATP um. Dies ist bei niedriger Belastungsintensität der Fall und kann über beinahe beliebig lange Zeiträume aufrecht erhalten werden. Mann nennt diesen Weg auch aerobe Energiegewinnung, da er mit Sauerstoff funktioniert. Nach etwa 90 Minuten erschöpfen sich die Voräte an Traubenzuckern, nach diesem Zeitpunkt gewinnt der Körper die meiste Energie aus den freien Fettsäuren, die im Körper im Übermaß vorhanden sind. Allerdings stellt sich der Körper bereits nach ca. 40 Minuten mäßiger Belastung um und gewinnt ab dann zunehmend mehr Energie aus den Fettsäuren. Davor stammt der größte Teil der Energie aus den Glykogenspeichern,
Kohlenhydratstoffwechsel: Bei gesteigertem Tempo steht dem Körper nicht mehr soviel Sauerstoff zur Verfügung, der Organismus baut nun Traubenzucker ohne Benutzung von Sauerstoff zunächst in Milchsäure (Laktat) um. Das Laktat wird über Herz, Nieren, Leber und die unbenutzte Muskulatur abgebaut und verbrannt. Mit zunehmender Dauer sammelt sich immer mehr Milchsäure im Blut an. In diesem sauren Klima werden die Enzyme, die die lactazide Energiebereitstllung bewirken, immer mehr gebremst, bis auf diesem Weg keine weitere Energie gewonnen werden kann. Der Sportler bricht die Belastung dann ab. Der Laktatwert im Blut ist ein wichtiger Indikator für die Belastungsintensiät und wird in der Sportmedizin zur Leistungsanalyse herangezogen. Da diese Form der Energiegewinnung ohne Sauerstoff und unter Verwendung von Laktat stattfindet, nennt man sie anaerobe lactazide Energiebereitstellung.

Die Übergänge zwischen diesen Wegen der Energiezufuhr sind fließend und hängen nicht unwesentlich vom Trainingszustand des Körpers ab. Wann der Organismus welche Form davon benutzt, hängt im wesentlichen von der Belastungsintensiät ab, im Falle eines Läufers also von der Geschwindigkeit.

Quelle (http://akermann.org/articles/ausdauer.php)