Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beintraining mit leichter Arthrose
Hallo,
da ich aus irgendeinem Grund verdammt dazu bin ohne fähigen Orthopäden durchs Leben zu gehen will ich euch nun um eure Meinung bitten.
Hier mal ein kleiner Überblick über die bisherigen Rückschläge.
Meine Knie wurden aufgrund von Knorpelaufweichungen operiert. Vorher bejahte mir mein Arzt übrigens die Frage ob ich nach dem Ganzen endlich Kniebeugen ausführen können würde.
Gut ein Dreivierteljahr ist nun vergangen, und ich fragte nach woran es liegen könnte das meine Knie immer noch knacken und knistern bzw stellenweise sporadisch schmerzen. U.a bei Kniebeugen, mit denen ich erst vor Zwei Wochen wieder angefangen habe.
Die Antwort verschlug mir glatt die Sprache. Denn Sie begann mit einem Zwei minütigen Lachen, gefolgt von etwas das zusammengefasst "Kniebeugen sind das Böse!" ergab. Und endete mit seinen Vorstellungen von Beintraining, mit einem Strech Band...
Etwas zu fragen oder gar zu erwidern war mir nicht vergönnt, denn er spurtete direkt aus der Tür und ich hörte nur noch ein leises "Tschüss!".
Die Arthrose ist übrigens selbst diagnostiziert, da er kein interesse daran hatte, oder nicht in der Lage dazu war mir zu sagen was ich habe.
Was also würdet ihr nun tun, oder besser gesagt wie würdet ihr die nun Beine trainieren?
MfG
robert234
27.11.2009, 18:56
Ich weiß zwar nicht wo Du wohnst, aber es sollte doch eigentlich überall mehr als nur einen einzigen Orthopäden zur Auswahl geben.
Was genau wurde bei der Knie-OP gemacht?
Ich war vor den OP's bei einem anderen, der jedoch meinte man könnte da nichts machen und ich müsse damit Leben. Ich bin daher etwas skeptisch was die Auswahl eines neuen Arztes angeht.
Diagnose:
Verdacht auf Knorpelelläsion/Innenmeniskusläsion, Wieberg-2-Form der Patella mit Lateralisation.
Operation:
1. Artroskopie des re. Kniegelenkes mit Transarthroskopischer Knorpelglättung, Anfrischung, Histologie.
2. Laterales Kapselrelease.
robert234
27.11.2009, 19:39
Mit den mir hier verfügbaren bescheidenen Beurteilungsmöglichkeiten kann ich Dir leider kaum helfen. Nach dem obigen Befund gleitet Deine Kniescheibe außermittig der Gleitrinne, so daß sich die Druck- und Reibebelastungen nicht ganzflächig verteilen sondern einseitig erhöht auftreten, damit einhergehend ist dort ein erhöhter Verschleiß des Knorpelgewebes. Wiberg II bezeichnet die Form der Kniescheibe, wobei dieser Typus normalerweise eher selten problematisch ist. Von daher ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß Deine Beschwerden aus der Gestalt der Kniescheibe resultieren. Hauptverdächtig wäre demnach eine muskuläre Dysbalance beim Quadrizeps, das heißt medialer und lateraler Muskelkopf sind unterschiedlich stark entwickelt und verziehen die Kniescheibe bei deren Bewegung so zu einer Seite. Sollte das der Fall sein (und das ist wahrscheinlich!), wäre die gezielte Kräftigung des schwächeren Muskelkopfes dringend geboten.
Auch kann es parallel dazu oder auch unabhängig davon anlagebedingt Knorpelerkrankungen (primär oder sekundär) geben, die hier eine Rolle spielen. Hattest Du mal einen Unfall? Leiden Deine Eltern oder Großeltern unter Knorpelerkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder dergleichen?
Neben der Beseitigung des muskulären Ungleichgewichts am Quadrizeps ist viel Bewegung zu empfehlen, wobei ich in Deinem Falle von allzu hohen Arbeitsgewichten absehen würde, konkret auf KB mit mehr als 50 kg Arbeitsgewicht würde ich verzichten, dafür lieber mehr Wdh. machen. Außerdem sollte der Gelenkzustand selbst bei Schmerzfreiheit mindestens jährlich überwacht werden um ggf. auf pathologische Veränderungen zeitnah reagieren zu können.
Danke erstmal das du dir die Zeit genommen hast zu antworten. Ich werde mir Montag einen MRT Termin geben lassen und einen neuen Orthopäden aufsuchen.
Ich hätte jedoch noch zwei Fragen, zu erst einmal wie sähe es mit dem Kreuzheben aus sollte sich deine Theorie bestätigen?
Zweitens, auch wenn man die WDH hochschraubt, sind 50 Kg KB auf Dauer nicht relativ ineffektiv um die Beine auszulasten?
robert234
27.11.2009, 21:58
wie sähe es mit dem Kreuzheben aus sollte sich deine Theorie bestätigen?
Nach dem gegenwärtigen Befund hätte es beim klassischen KH mindestens die selben Einschränkungen zur Folge wie bei KB, da es gerade den kritischsten Bewegungs-Teilbereich umfaßt. KH mit gestreckten Beinen indes wäre m. E. noch ohne Einschränkungen möglich.
Zweitens, auch wenn man die WDH hochschraubt, sind 50 Kg KB auf Dauer nicht relativ ineffektiv um die Beine auszulasten?
Mit KB ohne Zusatzlast baut man schon ein gewisses Maß an Kraft und Muskelmasse in den Beinen auf, mit KB mit maximal 50 kg noch um einiges mehr. Je nach individuellem Verhältnis von roten und weißen Muskelfasern in Deinen Oberschenkeln kann das Training im Kraftausdauerbereich durchaus auch zu deutlichem Muskelaufbau führen.
Ob Du mit höherem Arbeitsgewicht besser aufbauen könntest ist irrelevant, da jeder vernünftige Mensch ggf. auf das letzte Quäntchen mehr Masse gern verzichten wird, wenn sich dadurch die Chancen seine normale Gehfähigkeit (und damit verbunden viel Lebensqualität) zu erhalten erheblich vergrößern, das wäre vorliegend der Fall. Es nutzt Dir gar nichts jetzt mit 100 kg zu beugen, wenn dann in 5 Jahren die Knie schrottreif sind. Der vermeintliche Massegewinn wäre dann binnen weniger Wochen auf immer dahin.
Gut damit wäre das geklärt, danke nochmal. Wobei mir da aber noch etwas auf der Seele brennt, und zwar ob etwas gegen etwas tiefer als horizontal ausgeführte Frontkniebeugen spricht?
robert234
27.11.2009, 22:39
und zwar ob etwas gegen etwas tiefer als horizontal ausgeführte Frontkniebeugen spricht?
Ganz im Gegenteil!
So MRT Termin ist für beide Knie gemacht.
Aber wieder einmal zahlte sich beharrlichkeit aus. Durch nette Worte von anfänglichen Vier Monaten Wartezeit (pro Knie 2 Monate) auf einen Termin für beide in einem Monat :fi_lone_ranger:
Ich hoffe mal das dann endlich raus kommt was mit den Knien nicht stimmt.
robert234
03.12.2009, 00:29
Durch nette Worte von anfänglichen Vier Monaten Wartezeit (pro Knie 2 Monate) auf einen Termin für beide in einem Monat
Wo wohnst Du denn? Ich bekomme MRT-Termine in 1 bis 2 Tagen. :ratlos:
du bist ja auch der arzt :p
NRW, die Wartezeit beträgt hier durchschnittlich Zwei Monate.
Ich musste für diesen Termin übrigens bei 3 Krankenhäusern anrufen :?
So, nach nur einem Monat warten durfte ich heute in die Röhre. Und in einer Woche weiß ich endlich was Sache ist :devil-smiley:
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