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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer kenn den DDR-Schnellkochtopf? Erfahrungen?



Damaja
19.08.2009, 14:21
Ich hab mir bei Ebay für 4€ einen wohl im Internet so genannten DDR Schnellkochtopf gekauft, Marke ist wohl Fissler Vitavit?


Hat jemand von euch Erfahrung damit? EIn SKT soll ja besonders schonend Essen zubereiten - gut für Gemüse.

Sonst irgendwelche Erfahrungen?

kingKikapu
19.08.2009, 14:44
speziell mit diesem schnellkochtopf habe ich keine erfahrungen, halte aber allgemein nicht viel von schnellkochtöpfen.

EIn SKT soll ja besonders schonend Essen zubereiten eher das gegenteil ist der fall.
ein schnellkochtopf bringt zwar zeitersparnis und ist energieeffizient, aber ansonsten....naja.

robert234
19.08.2009, 15:11
DDR Schnellkochtopf gekauft, Marke ist wohl Fissler Vitavit?
In der DDR gab es definitiv keine Marke FISSLER, entweder ist es nicht FISSLER, oder nicht aus der DDR. Die Schnellkochtöpfe in der DDR waren aus Aluminium, hatten rot eloxierte Deckel und mittig aufzusetzen eine lose Alu-Glocke als Druckkontrolle. Ein echter DDR-Schnellkochtopf dürfte inzwischen kaum mehr funktionieren, da seine Gummidichtung über 20 Jahre alt wäre.

Anbei mal ein Foto eines DDR-Schnellkochtopfes, die Griff-Form blieb über die Jahrzehnte immer gleich, auch Farben und die Glocke in der Deckelmitte. Geändert hatte sich mal die Deckelform, weg von den Stufen hin zu einem gleichmäßig gewölbten Deckel.

Damaja
19.08.2009, 15:27
speziell mit diesem schnellkochtopf habe ich keine erfahrungen, halte aber allgemein nicht viel von schnellkochtöpfen.
eher das gegenteil ist der fall.
ein schnellkochtopf bringt zwar zeitersparnis und ist energieeffizient, aber ansonsten....naja.

Aer er braucht kein Wasser zum einen (was die Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe erhält) bzw. arbeitet mit Wasserdampf und die Zeitersparniß kommt dem auch zugute soweit ich weiß, weil vor allem die Behandlungszeit für das Überleben der Vitamine verantwortlich ist.



In der DDR gab es definitiv keine Marke FISSLER, entweder ist es nicht FISSLER, oder nicht aus der DDR. Die Schnellkochtöpfe in der DDR waren aus Aluminium, hatten rot eloxierte Deckel und mittig aufzusetzen eine lose Alu-Glocke als Druckkontrolle. Ein echter DDR-Schnellkochtopf dürfte inzwischen kaum mehr funktionieren, da seine Gummidichtung über 20 Jahre alt wäre.

Jaja, das Heft was beiliegt ist wohl nicht von dem Topf habe ich gerade gesehen. Es ist wohl die Marke Union oder Foron. Ganz recht, der Topf ist aus Alu mit rotem Deckel. Due Gummidichtung macht einen guten Eindruck, gibt es ja auch nachzukaufen in speziellen Shops.

Hast du denn sonst Erfahrungen mit dem Ding?

kingKikapu
19.08.2009, 15:29
weil vor allem die Behandlungszeit für das Überleben der Vitamine verantwortlich ist.
ne, temperatur und zeit.

Aer er braucht kein Wasser zum einen (was die Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe erhält)wie das? erklär mal bitte.

robert234
19.08.2009, 15:37
FORON kann stimmen, das Kombinat FORON faßte alle möglichen Haushaltsgeräte verschiedenster Hersteller zusammen, vom Gemüsemesser bis zum Kühlschrank. Wenn er von FORON ist, müßte das oben auf dem Griff stehen. Dann wäre er aus der Endzeit der DDR, also 1980er Jahre.

Soweit es die Gummidichtung betrifft, hat selbst die Dichtung unseres WMF-Topfes nur wenige Jahre gehalten. Man muß die erheblichen Drücke bedenken, denen die Dichtung trotzen muß. Ansonsten wird er noch funktionieren, wenn auch mit erheblichen Sicherheitsdefiziten gegenüber modernen Töpfen. So gab es keinen Zwangs-Druckausgleich vor Deckelöffnung, wie er heute üblich ist. Einem modernen Topf entzieht man den Druck zwangsweise mit dem Zurückziehen der Entriegelung, das hatte der alte Topf nicht. Schlimmstenfalls klebt Dir das Suppenhuhn dann an der Küchendecke, wenn Du ihn zu früh öffnest. Du mußt solange warten und ihn abkühlen lassen, bis der kleine Alu-Nippel im Deckel nicht mehr hochsteht und nix mehr pfeift.

Damaja
19.08.2009, 15:39
ne, temperatur und zeit.
wie das? erklär mal bitte.

Ja, also er braucht schon Wasser. Hab ich ja ergänzt. ABER: Legst du Gemüse ins Wasser, dann werden Vitamine ausgeschwämmt. Der Topf arbeitet mit Dampf, das Wasser berührt in dieser Form deas Gemüse nicht. Das Gemüse wird gegart. Auch wenn sich der Dampf am Gemüse niederschlägt und abtropft wird das Gemüse sehr viel weniger ausgeschwämmt als konventionell.

Klar spielt die Temperatur auch eine Rolle. Wenn man aber vergleicht: 20°C mehr (120°C) und dafür die Hälfte der Zeit ist besser als umgekehrt.

Das Verhältnis von mehr an Temperatur und weniger Zeit ist schonender. Deswegen gilt die Zubereitung in der Pfanne durch die Kürze auch als relativ schonend.

Das habe ich (allerdings in mehreren Foren) gelesen, selber merken kann ich das natürlich auch nicht geschweige denn nachforschen.

robert234
19.08.2009, 15:40
@Vitamine: Die Temperatur dürfte wohl nicht über der liegen, die man beim Kochen in anderen Kochtöpfen erzielt. Die Kochzeit ist aber kürzer, da durch den Druck das Innere der Speisen schneller gart. Wasser braucht man wie in jedem anderen Kochtopf auch.

Damaja
19.08.2009, 15:46
FORON kann stimmen, das Kombinat FORON faßte alle möglichen Haushaltsgeräte verschiedenster Hersteller zusammen, vom Gemüsemesser bis zum Kühlschrank. Wenn er von FORON ist, müßte das oben auf dem Griff stehen. Dann wäre er aus der Endzeit der DDR, also 1980er Jahre.

Soweit es die Gummidichtung betrifft, hat selbst die Dichtung unseres WMF-Topfes nur wenige Jahre gehalten. Man muß die erheblichen Drücke bedenken, denen die Dichtung trotzen muß. Ansonsten wird er noch funktionieren, wenn auch mit erheblichen Sicherheitsdefiziten gegenüber modernen Töpfen. So gab es keinen Zwangs-Druckausgleich vor Deckelöffnung, wie er heute üblich ist. Einem modernen Topf entzieht man den Druck zwangsweise mit dem Zurückziehen der Entriegelung, das hatte der alte Topf nicht. Schlimmstenfalls klebt Dir das Suppenhuhn dann an der Küchendecke, wenn Du ihn zu früh öffnest. Du mußt solange warten und ihn abkühlen lassen, bis der kleine Alu-Nippel im Deckel nicht mehr hochsteht und nix mehr pfeift.

Scheint so als müsse man sich damit echt auseinander setzen. Meine Mutter hat mich auch gewarnt, da war er aber schon gekauft. Explodieren wird er mir doch nicht am Ende?!

Mal sehen ob es sich lohnt, das gute Stück hat mich aber auch nur 8€ gekostet.

War vielleicht eher der Reiz auf die Technik.

Achja, am Griff steht nichts, der Griff ist aber der Gleiche.

ependinom
19.08.2009, 15:51
War vielleicht eher der Reiz auf die Technik.

und dann kaufst du dir was aus der ddr ?

Damaja
19.08.2009, 16:00
Wieso? Überall haben Menschen was drauf. Ich wollte schon schreiben: "Die kommen doch nicht aus dem Wald" aber auch da haben die Leute was drauf.

Es geht ja hier nicht um Mikrochips. DIe Ingenieure aus der DDR waren doch keine Trottel. Aus Russland übrigens auch nicht, schau dir mal deren Flugzeuge und Raumfahrtfertigkeiten an an. Was denen fehlte ist Geld und vielleicht ökonomisches Denken aber nicht Intelligenz.

Sorry, wollte mal damit aufräumen.

kingKikapu
19.08.2009, 16:13
im gegensatz zu dir, fehlt mir die freude daran, über die vorzüge eines schnellkochtopfes zu diskutieren. ;)
deine argumente hören sich ziemlich nach werbebroschüre an.

probiere ihn einfach aus und sammle selbst erfahrungen. vielleicht gefällt dir das kochverhalten eines solchen topfes sogar. ^^

Damaja
19.08.2009, 17:04
im gegensatz zu dir, fehlt mir die freude daran, über die vorzüge eines schnellkochtopfes zu diskutieren. ;)


Ich hab auch nichts besseres zutun ;)

Guerkchen
19.08.2009, 17:07
Ein echter DDR-Schnellkochtopf dürfte inzwischen kaum mehr funktionieren, da seine Gummidichtung über 20 Jahre alt wäre.


Meine Oma hat unseren bis vor kurzem noch genutzt - ich geh gleich mal in den Keller die Gummidichtung anschauen :mrgreen:

Damaja
19.08.2009, 17:10
Wenn sie noch hält war die Dichtung wohl besser als der Topf vom Klassenfeind! :fi_lone_ranger:

Guerkchen
19.08.2009, 17:13
Nu, abor nadülisch.
Unsre Mopeds doch ooch 8)
EDIT:
Mist, der Topf ist weg, dafür ist ein neuer von Silit da.
Da wird wohl die Dichtung hin gewesen sein :tschuess:

Damaja
19.08.2009, 20:57
Mist, der Topf ist weg, dafür ist ein neuer von Silit da.
Da wird wohl die Dichtung hin gewesen sein :tschuess:

Schreck lass nach!

robert234
19.08.2009, 21:57
Der Topf explodiert natürlich nicht, bei zu hohem Druck fliegt schlimmstenfalls das kleine Aluventil aus dem Deckel oder der Druck entweicht zischend durch die Gummidichtung.

Was die Solidität anbelangt, wünsche ich mir oft genug die guten alten DDR-Waren zurück. Sie waren zwar in der Regel nach rein funktionellen Gesichtspunkten konstruiert und sahen nicht immer so modern aus, dafür hielten sie fast ewig. Vieles von dem was heute aus Fernost oder Osteuropa in den Verkaufsregalen steht, ist wahrhaft billiger Plunder.

Damaja
19.08.2009, 22:14
Die Kalashnikow grüßt. Stimmt aber...soweit ich das beurteilen kann.

Da_Benni1
19.08.2009, 22:15
Geändert hatte sich mal die Deckelform, weg von den Stufen hin zu einem gleichmäßig gewölbten Deckel.


Wir hatten bis vor Kurzem den gleichen , nur eben mit gleichmäßig gewölbten Deckel.

robert234
19.08.2009, 22:30
Die Kalashnikow grüßt. Stimmt aber...soweit ich das beurteilen kann.

Da braucht man gar nicht auf die Kalschnikow zurückzugreifen, nehmen wir meinen alten DDR-Regenschirm, gekauft 1985. Der hat schon 24 Jahre auf dem Buckel und in der einzige Regenschirm, mit dem man bei windigerem Wetter ohne Sorgen rausgehen kann. Seit 1990 habe ich schon nebenher zwei Original KNIRPS verschlissen, bei Wind ist da das Metallgestell abgeknickt und der Schirm war reif für den Müll.

Anderes Beispiel: Schränke. Zu DDR-Zeiten hatte jeder Schrank einer Anbauwand vier einzeln justierbare Füße, damit konnte man spielend leicht unebenen Fußboden ausgleichen und selbst wenn man zum Malern die Schränke mal weggeräumt hatte, standen sie an ihrem alten Platz sofort wieder richtig. Heute legen die Monteure Stücken aus Hartfaser unter die Schränke, was weder schön aussieht noch erhalten bleibt wenn man den Schrank mal abrücken muß.

Damaja
20.08.2009, 01:11
Na dann kann ich ja unbesorgt mein Geld ausgeben, anstatt es für weitere Kochtöpfe zu sparen.

Guerkchen
20.08.2009, 06:31
Schreck lass nach!

Der Schreck kann nachlassen - ich hab Omma gefagt (die freut sich immer, wenn sie über sowas reden kann :mrgreen:) - der Topf ist noch da & soll auch noch funktinieren ;)

kingKikapu
20.08.2009, 12:44
hat sie ihn über ebay verkauft? :lol:

ulli60
30.12.2009, 12:42
hallo, lese deinen bericht erst heute.habe meinen alten topf gerade ausgegraben, da ich für den neuen auch eine neue dichtung brauche. also bestelle ich für den alten gleich eine mit. die gibt es noch. du mußt nur schaun ob deiner eine v (SKT 68) oder t (skt 78) dichtung braucht.ansonsten funktionieren die auch. aber: nicht die glocke abnehmen solange er unter druck steht :-))) das kommt nicht gut. wenn du eine dichtung brauchst, gib bei google ein die gibts da für 7,95 und noch ein dichtgummi dazu.
viel glück

chills
30.12.2009, 16:36
@Vitamine: Die Temperatur dürfte wohl nicht über der liegen, die man beim Kochen in anderen Kochtöpfen erzielt. Die Kochzeit ist aber kürzer, da durch den Druck das Innere der Speisen schneller gart. Wasser braucht man wie in jedem anderen Kochtopf auch.

hmm also da spreche ich mal dagegen.

wenn man den druck absenkt, bracht wasser weniger temperatur zum kochen, d.h. der siedepunkt wird herabgesetzt. deshalb hat wasser, welches man am mount everest kocht nur 80-85°C. in die andere richtung geht dies auch, nämlich wenn man den druck erhöht, also wenn unter wasser .... (geil oder? unter wasser wasser kochen kann auch nur sponge bob und der braucht dafür wohl 300°)

na jedenfalls ist der siedepunkt von der temperatur und dem druck abhängig. dadurch, dass man einen abgedichteten topf verwendet, kann der dampf nicht ausweichen und dadurch dass das wasser zum kochen beginnt (vorerst bei 100°C) expandiert das wasser (dampf) und erzeugt so einen höheren siededruck, der gleichzeitig die siedetemperatur erhöht. in druckkochtöpfen erhöht sich der druck meist um 1 bar, was einer resultierenden siedetemperatur von 120°C entspricht (wenn ich mich recht erinnern kann)

also, durch den höheren druck, kann mit höherer temperatur gekocht werden, wodurch das gargut schneller fertig wird. vitamine sind dadurch denk ich völlig kaputt :) => nur zum nachdenken, es gibt keime die 100°C überleben, die sterben erst bei 115°C (deshalb muss man auch manche dinge auch sterilisieren und nicht nur pasteurisieren). man macht sich z.b. die erhöhte siedetemperatur beim haltbar machen von soßen zu nutze weil bei 120°C alle keime, bakterien usw. kaputt gehen :)