Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Muskelwachstum auch bei hoher Wiederholungsanzahl?
Hallo,
mir ist klar das Muskeln nur bei entsprechend Intensiven Trainingseinheiten Wachsen, so bei 5-8 Wdh.
Aber:
Wenn bei der, sagen wir, 20sten Wdh. der Muskel schon fast den Geist aufgibt, ist es nicht auch ein Entsprechend intensiver Reiz, der den Muskel auch wachsen lässt? Dadurch würde ja auch die Muskelausdauer steigen.
Schließlich, so kommt es mir am plausibelsten vor, kommt es doch auf die Intensität an und nicht auf die Wdh-Anzahl.
Helft mir mal auf die Sprünge bitte.
Gruß
Siggo
Es kommt auf die Anzahl der Muskelnfasern an, die beim Training angesprochen wurden. Powerlifter, die mit z.B. 1 Wdh trianieren haben eine hohe Intensität, aber die Zeit ist zu gering um einen guten Wachstumsreiz zu setzen.
Bei 20 Wdh werden z.B. mehr neue Kapillaren gebildet = mehr Ausdauer. Außerdem werden mehr rote Muskelfasern angesprochen und diese können sich nicht so stark verdicken, wie die weißen, für die Kraft.
Das bedeutet dann doch, dass ich mit kurzen Einheiten mehr Kraft gewinne und mit langen Einheiten mehr Ausdauer. Es gibt also nur entweder oder, richtig?
Dann währe Periodisierung das beste um beides zu erreichen, denke ich.
genaugenommen kommts auf die zeit drauf an, wie lang du den muskel beanspruchst. die wdh sind nur leichter zu merken und umzusetzen. bei ordentlicher ausführung braucht man für eine wdh im schnitt 4sec. rechnet man die hoch auf 10wdh kommt man auf 40sec. und ca. ne 3/4min is der bereich der den muskel wachsen lässt.
Wenn ich für eine Wiederholung, wie auch immer, 40sec brauche, lässt das meinen Muskel wachsen? Dabei ist ja eben die Intensität, die auf dem Muskel lasten, hoch.
Also kommt es ja doch auf die Intensität an, sei es das der Muskel lange belastet wird oder sehr häufig belastet wird oder sehr stark(hohe Gewichte) belastet wird. Kann man das so zusammenfassen?
Ich hab es so gelernt:
Die Muskulatur wächst schubweise und nicht nach EINEM besonders intensiven Training. Von daher bin ich ein Verfechter der Periodisierung. Also Kraft-, Masse- und Ausdauertraining in einem Zyklus von z. B. 3 Monaten.
Das Ausdauertraining ist in meinen Augen auch eine willkommene Erholung für die Bänder und Gelenke von den schweren Gewichten der Kraft- und Massephase. Ich habe es immer so gehalten: erst Massephase, dann Kraftphase, dann Ausdauerphase, dann 5-8 Tage komplett Pause.
Wie gesagt - ist meine Ansicht. Aber viele Wege führen nach Rom.
Lionel Hutz
12.08.2009, 11:12
Ich hab es so gelernt:
Die Muskulatur wächst schubweise und nicht nach EINEM besonders intensiven Training. Von daher bin ich ein Verfechter der Periodisierung. Also Kraft-, Masse- und Ausdauertraining in einem Zyklus von z. B. 3 Monaten.
Das Ausdauertraining ist in meinen Augen auch eine willkommene Erholung für die Bänder und Gelenke von den schweren Gewichten der Kraft- und Massephase. Ich habe es immer so gehalten: erst Massephase, dann Kraftphase, dann Ausdauerphase, dann 5-8 Tage komplett Pause.
Wie gesagt - ist meine Ansicht. Aber viele Wege führen nach Rom.
"Leidet" da beispielsweise nicht die Kraft drunter, wenn man dem Massetraining auch noch ein Ausdauertraining durchzieht? :gruebel:
Danke für eure Antworten.
@seppl: Ehrlich gesagt will ich auch im September mit Periodisierung anfangen. Die frage war eher Interessehalber.
demidrollka
12.08.2009, 11:44
Um alle Teile der Muskelzelle zum Wachstum zu reizen sind unterschiedliche Trainingsarten erforderlich, das holistische Training.
Die wichtigste Regel beim holistischen Vorgehen im Training lautet aber: „Die Zellkomponenten, die am meisten zur Muskelgrösse beitragen, sollten auch am meisten trainiert werden“. Myofibrillen, Sarkoplasma und Mitochondrien machen einen Grossteil der Zelle aus, also sollte ihnen die meiste Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Nicht nur die Muskelzelle ist in verschiedene Komponenten aufgeteilt, es gibt nun auch verschiedene Muskelfasertypen. Diese Tatsache sollte bei der Trainingsplanung ebenso berücksichtigt werden.
Der helle (weisse) Muskelfasertyp – (fast twitch oder FT Faser) kann schnell und kräftig kontrahieren, ermüdet aber auch schnell.
Der dunkle (rote) Muskelfasertyp – (slow twitch oder ST Faser) reagiert langsamer, hat aber längere Kontraktionszeiten und ermüdet viel langsamer.
Der dritte Fasertyp, der intermediärtyp (FTO), scheint mit seinen Eigenschaften zwischen hellen und dunklen Muskelfasern angesiedelt zu sein. Anscheinend kann dieser Typ durch zielgerichtetes Training in die eine oder andere Art beeinflusst werden. Darüber liegen aber noch nicht allzu viele wissenschaftliche Arbeiten vor.
Momentan geht man noch davon aus das die FT Fasern nicht sonderlich vermehrt werden können. Umgekehrt spricht aber besonders bei Ausdauersportlern vieles für eine Umwandlung der FT Fasern in ST bzw. FTO Fasern.
Unterschiede gibt es auch im Stoffwechsel der einzelnen Fasertypen. Während die FT Fasern durch den grossen Anteil an energiereichen Phosphaten, Glycogen und den dementprechenden Enzymen hauptsächlich für die anaerobe Energiebereitstellung ausgerichtet sind, haben die ST Fasern neben grossen Glycogenvorkommen überwiegend Enzyme für die aerobe Energiegewinnung. Die Ansteuerung der ST Fasern erfolgt über langsam leitende Nervenbahnen, die FT Fasern werden durch schnell leitende Bahnen innerviert.
http://www.bambamscorner.com/training/systeme/hatfield.html
Lionel Hutz:
Glaube ich kaum. Sicherlich wird man wenn man wieder anfängt nicht die selben Gewichte packen wie vorher, aber nach ein paar TEs dürfte es kein Problem mehr sein. Ich persönlich habe noch nichts festgestellt. Ich denke das ist der berühmte "Memory-Effekt". Und im Hinblick auf die Gelenke, Bänder und Sehnen sollte man ruhig ein bißchen langsamer machen nach einem harten Krafttraining. Sie wachsen einfach nicht so schnell wie ein Muskel und können zu ernsten Problemen führen.
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.