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Chesto
04.02.2009, 20:57
1. Soja! Gesund? Wenn ja wieviel?

Weltweite Studien haben bestätigt, dass Soja (http://www.fitforfun.de/ernaehrung/gesund-essen/soja/wirkung-ist-soja-gesund-wenn-ja-wie-viel_aid_6885.html#) verdauungsfördernd und blutfettsenkend wirken kann. Vegetarier kommen an Soja als hochwertiger Eiweißquelle ohnehin kaum vorbei“, so Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.

Einzige Einschränkung: Soja enthält sekundäre Pflanzenstoffe – Isoflavone – die, abhängig von der Menge, in Tierversuchen krebspräventive und zellschützende, aber unter bestimmten Umständen auch krebsfördernde Wirkung zeigten. Die „Food and Drug Administration“ der USA (FDA) empfiehlt aufgrund einer Auswertung von mehr als 50 unabhängigen Studien 25 g Sojaprotein pro Tag als Bestandteil einer herzgesunden Diät. Das entspricht ungefähr 300 g Tofu oder 800 ml Sojamilch.

Nicht für Kleinkinder

Prof. Manfred Metzler, Institut für Lebensmittelchemie der Universität Karlsruhe, erklärt: „Wer diese Proteinmenge über Sojaprodukte deckt, profitiert von den gesunden Eigenschaften der Hülsenfrucht. Das gilt jedoch nicht für Kleinkinder. Bei ihnen sollte generell auf Sojanahrung verzichtet werden.“

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin, empfiehlt Sojanahrung für Säuglinge nur bei medizinischer Indikation. Der Grund: Tierexperimente ergaben, dass eine hohe Zufuhr der enthaltenen hormonähnlichen Phytoöstrogene die weiblichen Fortpflanzungsorgane und das Immunsystem verändert.

3. Senkt Soja die Spermienzahl?

Wie bei vielen anderen Meldungen über Lebensmittel muss man auch hier prüfen, wie geforscht wurde. In diesem Fall wurden die Hypothesen nicht durch entsprechend beweiskräftige Studien untermauert.

Dazu Ernährungswissenschaftler und Sojaexperte Professor Dr. Helmut Heseker, Universität Paderborn: „Spermien werden bekanntermaßen in gewaltigem Überfluss produziert. Selbst wenn die Spermienzahl durch häufigen, hohen Sojaverzehr leicht vermindert wird, ist dies für die Fruchtbarkeit des Mannes irrelevant. Gar zu glauben, man könne eine Schwangerschaft durch Verzehr von Sojaprodukten vermeiden, ist absurd.“

4. Nahrungsergänzung

Präparate mit Sojaphytohormonen stehen heute hoch im Kurs. Sie sollen zum Beispiel Wechseljahrebeschwerden lindern oder das Osteoporoserisiko senken. Doch die dafür durchgeführten Studien sind schlecht vergleichbar, da die verwendeten Sojapräparate sich in Zusammensetzung und Isoflavongehalt unterscheiden. Wertet man alle vorhandenen Studien aus, dann zeigt sich beim Großteil kein positiver Effekt.

Prof. Metzler ergänzt: „Vieles deutet darauf hin, dass das Risiko für hormonabhängige Krebserkrankungen durch die längere Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit pflanzlichen Östrogenen weiter erhöht werden kann. Experten raten Frauen in den Wechseljahren oder an Brustkrebs erkrankten Frauen davon ab, diese Präparate einzunehmen. Das Essen von Soja (http://www.fitforfun.de/ernaehrung/gesund-essen/soja/nahrungsergaenzung-wie-gut-sind-soja-praeparate_aid_6887.html#), Tofu & Co. stellt aber auch für diese Frauen kein Risiko dar, weil eine gefährliche Menge an Sojaisoflavonen kaum durch hierzulande übliche Verzehrmengen erreicht werden kann.“

5. Wie groß ist das Risiko Gen-Soja zu kaufen?

Dazu Henrik Düker von der Verbraucherschutzorganisation foodwatch e.V. in Berlin: „Gering! Da Verbraucher gentechnisch veränderte Sojaprodukte ablehnen, finden sich diese auch nicht in deutschen Supermärkten.“

Anders sieht es im Asialaden aus, dort entdeckte Greenpeace einige gentechnisch veränderte Produkte (Liste unter www. greenpeace.de (http://www.greenpeace.de/)). Nichtsdestotrotz landet gentechnisch verändertes Soja indirekt auf unserem Teller – nämlich durch genmanipuliertes Tierfutter in Fleisch, Milch oder Eiern.



Quelle: fitforfun