R O N I N
20.01.2003, 16:00
Hallo ich bin hier neu, und brauch eure Hilfe, ich wollte ein kur mit Spiropent machen, da ich kein gefunden konnte, will ich jetzt ein kur mit Ventolin 4 mg (Salbutamol)ausprobieren, ich habe damit noch keine erfarung gemacht.Kann mir jemand erklären was Ventolin ist und wielleicht ein Kur empfelen?!
muskelbody
20.01.2003, 20:12
hier hast du mal ein paar infos:
Salbutamol
Anwendung - Wirkungsmechanismus - Nebenwirkungen - Wechselwirkungen - Gegenanzeigen, Kontraindikationen - Handelspräparate - Rechtliches
Anwendung
Salbutamol
Salbutamol, das besonders häufig eingesetzt wird, gehört zu den kurz wirksamen Betasympathomimetika, die überwiegend an den Beta-2-Rezeptoren anbinden. Die Wirkungsdauer von Salbutamol beträgt ca. vier bis sechs Stunden.
Die Substanz kann inhaliert werden und systemisch, also im gesamten Körper, zur Anwendung kommen. Für die systemische Anwendung kann Salbutamol in Form von herkömmlichen Tabletten oder als Retardarzneiformen eingesetzt werden. Retardarzneimittel geben die Wirkstoffe nicht auf einmal, sondern verzögert frei. Damit lässt sich, besonders bei kurz wirksamen Substanzen, die Verweildauer im Körper und damit die Wirkdauer verlängern. Für die inhalative Anwendung, die auch als Asthmastandardtherapie bezeichnet wird, kann Salbutamol in Form eines Dosieraerosols, als Inhalationslösung oder als Pulver eingeatmet werden.
Die Inhalation von Salbutamol erfolgt zur Akutbehandlung von Atemnot, die durch eine reversible, also vorübergehende, Verengung der Atemwege entsteht. Der Obstruktion, also der Verengung, der Atemwege können die Erkrankungen Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Bronchitis oder ein Lungenemphysem mit reversibler Obstruktion zu Grunde liegen. Bei der akuten Atemnot soll eine Einzeldosis, also beispielsweise ein Hub eines salbutamolhaltigen Aerosols inhaliert werden. Wenn nach fünf bis zehn Minuten keine Besserung eintritt, kann eine zusätzliche Dosis inhaliert werden. Wenn die zweite Dosis keine Linderung bewirkt, sollte eine weitere Dosis inhaliert werden und die Atemnot ärztlich abgeklärt werden.
Zur Behandlung oder zur Vorbeugung reversibler, also vorübergehender, Atemwegsverengungen kann die inhalative Anwendung von Salbutamol auch längerfristig erfolgen, und wird dann in der Regel mit entzündungshemmenden Antiasthmatika kombiniert.
Wenn Salbutamol zur gezielten Vorbeugung von Anstrengungsasthma angewendet wird, sollte die Substanz ca. zehn bis fünfzehn Minuten vor dem eventuell atemwegsverkrampfenden Ereignis inhaliert werden. Die inhalierte Gesamttagesdosis für Erwachsene wird in Abhängigkeit der jeweiligen Arzneiform angegeben. So gilt für die Dosieraerosole eine Tageshöchstdosierung von etwa 1,0 mg, für die Pulverinhalatoren ca. 2 mg. Darüber hinausgehende Dosierungen sollten nicht erfolgen, weil dadurch kein zusätzlicher Nutzen erreicht wird, jedoch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen ansteigt. Die Gesamtdosis für Kinder ist individuell festzulegen.
Die systemische Gabe von Salbutamol erfolgt ebenfalls zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, die mit einer Verengung der Atemwege einhergehen, wobei mit den Tabletten, beziehungsweise Retardarzneiformen keine akuten Asthmaanfälle behandelt werden können. Die Einnahme der Retardtabletten erfolgt in der Regel zweimal täglich, und zwar morgens und abends.
Wirkungsmechanismus
Salbutamol bindet überwiegend an die Beta-2-Rezeptoren des sympathischen Nervensystems und bewirkt dadurch eine Erschlaffung der Bronchialmuskulatur und in Folge eine Aufhebung von Atemwegsverkrampfungen. Ferner kommt es durch Salbutamol im Bereich der Atemwege zu einer gesteigerten Bewegung des Flimmerepithels und damit zu einer verbesserten Reinigung der Atemwege durch einen gesteigerten Abtransport von Schleim.
Zusätzlich wirkt Salbutamol auch vorbeugend gegen Asthmaanfälle, indem die Substanz, in einem begrenzten Ausmaß, eine Hemmung der Mediatorfreisetzung zur Folge hat.
Nebenwirkungen
Bei der inhalativen Anwendung von Salbutamol treten im Gegensatz zu der systemischen Gabe grundsätzlich weniger Nebenwirkungen auf. Eine Ausnahme bilden Überempfindlichkeitsreaktionen, die vermehrt bei der Inhalation von Salbutamol auftreten.
Es kann zu Unruhe und zu einem feinschlägigen Tremor kommen, bei dem es sich um ein schwer unterdrückbares Muskelzucken handelt. Die Kaliumkonzentration im Blut kann sich vermindern und die Blutzuckerkonzentration kann ansteigen. Ferner kann es zu einem gesteigerten Blutdruck, zu einer erhöhten Herzfrequenz und zu Herzklopfen kommen. Weiterhin können paradoxe Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur auftreten, was ein Grund für ein sofortiges Absetzen von Salbutamol ist. Asthmaanfall mit Hilfe von Inhalationen behandelt werden kann.
Außerdem können Übelkeit und Schwindelgefühle vorkommen. Bei Kindern unter zwölf Jahren werden hyperaktive Verhaltensauffälligkeiten, Schlafstörungen oder Halluzinationen beobachtet. Als Nebenwirkungen, die vermehrt bei der systemischen Gabe auftreten, sind Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, verstärktes Schwitzen und Erbrechen beschrieben.
Wechselwirkungen
Antidiabetika:
Bei Diabetespatienten, die mit Antidiabetika behandelt werden müssen, kann die gleichzeitige Anwendung der Beta-2-Sympathomimetika zu einer Verminderung der Blutzuckersenkung führen.
Theophyllin, Anticholinergika:
Die Arzneimittel können die Wirkungen und die Nebenwirkungen der Beta-2-Sympathomimetika verstärken, wodurch die Gefahr von Herzrhythmusstörungen besteht.
Betarezeptorenblocker:
Betarezeptorenblocker können die Wirkung der Beta-2-Sympathomimetika aufheben, und dadurch Atemwegsverkrampfungen auslösen.
Halogenierte Kohlenwasserstoffe als Narkosemittel:
Wenn zusätzlich zu einer Therapie mit den Beta-2-Sympathomimetika halogenierte Narkosemittel zur Anwendung kommen, erhöht sich die Gefahr von Herzrhythmusstörungen.
Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer und trizyklische Antidepressiva:
Die MAO-Hemmer und die Antidepressiva können zu einer verstärkten Wirkung der Beta-2-Sympathomimetika auf das Herz führen.
Herzwirksame Glykoside und Antiarrhythmika, wie z. B. Chinidin:
Die Arzneimittel können zu einer Verschlechterung der kardialen Toleranz der Beta-2-Sympathomimetika führen.
L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin und Alkohol:
Die aufgeführten Substanzen beeinflussen die Herz-Kreislauf-Funktionen und können daher bei einer gleichzeitigen Gabe mit den Beta-2-Sympathomimetika zu verstärkten Nebenwirkungen auf das Herz führen.
Herzwirksame Glykoside, Methylxanthine, Glukokortikoide und Diuretika:
Die genannten Arzneimittel können wie die Beta-2-Sympathomimetika zu einer erniedrigten Konzentration von Kalium im Blut führen. Daher muss bei einer kombinierten Gabe regelmäßig die Kaliumkonzentration kontrolliert werden.
Gegenanzeigen, Kontraindikationen
Konkrete Gegenanzeigen für eine Therapie mit Salbutamol werden in der Literatur nur für die systemische Anwendung angegeben. Diese gelten für Patienten mit einer schweren Hyperthyreose, also mit einer schweren Überfunktion der Schilddrüse, sowie für Patienten, die eine hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie aufweisen. Hierbei handelt es sich um eine Zunahme und Verdickung der Herzmuskulatur mit Einengung der Ausflussbahn, die zu einem erhöhten Widerstand in der Austreibungsphase und damit zu einer erhöhten Belastung der Herzmuskulatur führt. Ferner ist ein bestehendes Engwinkelglaukom und ein Phäochromozytom eine Gegenanzeige. Unter einem Phäochromozytom versteht man einen hormonbildenden Tumor mit verstärkter Bildung von Adrenalin und Noradrenalin.
Ansonsten gelten für Salbutamol nur Anwendungsbeschränkungen. Hierzu gehören Erkrankungen im Bereich des Herzens, wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen, ein frischer Herzinfarkt und eine schwere koronare Herzkrankheit. Weiterhin sollte Salbutamol bei einer stark eingeschränkten Leber- und Nierenfunktion, sowie bei gleichzeitiger Gabe von herzwirksamen Glykosiden und Diuretika nur eingeschränkt angewendet werden. Bei Säuglingen und Kleinkinder darf Salbutamol ebenfalls nur eingeschränkt angewendet werden.
Für die Behandlung von schwangeren Frauen und stillenden Müttern gilt, dass eine Therapie des Asthmas, besonders im akuten Asthmaanfall, vorrangig ist. Betasympathomimetika können prinzipiell in hoher Dosierung bei der Mutter und in der Schwangerschaft bei dem ungeborenen Kind zu einer gesteigerten Herzaktivität führen. Der Übergang in die Muttermilch ist nicht für alle Substanzen untersucht. Es gibt bislang keine Hinweise auf mögliche Schädigung des Kindes. Da bei den inhalierbaren Betasympathomimetika mit geringeren Nebenwirkungen zu rechnen ist, gehören diese zu den Mittel der Wahl in der Schwangerschaft und für die Behandlung stillender Mütter. Dabei sollten bevorzugt die am längsten erprobten und kurzwirksamen Substanzen Salbutamol oder Terbutalin eingesetzt werden.
Handelspräparate
Handelspräparate für die Inhalation:
Sultanol® Dosier-Aerosol FCKW-frei von der Fa. GlaxoSmithKline enthält Salbutamol. Sultanol® Fertiginhalat, Sultanol® forte Fertiginhalat, und Sultanol® Rotadisk® 200 sowie Sultanol® Rotadisk® 400 von der Fa. GlaxoSmithKline/Schwarz Pharma enthalten ebenfalls Salbutamol.
Apsomol® Fertiginhalat, Apsomol® Inhalationslösung und Apsomol® N Aerosol von der Fa. Farmasan enthalten Salbutamol.
Ferner werden weitere salbutamolhaltige inhalierbare Arzneimittel von den folgenden pharmazeutischen Firmen angeboten:
Fujisawa Deutschland, Jenapharm, Pädia, ratiopharm, STADA, Hexal, Fatol, Penta Arzneimittel, Orion Pharma, VIATRIS, 3M Medica und andere.
Handelspräparate für die systemische Anwendung:
Apsomol 8 mg Retardkapseln von der Fa. Farmasan enthalten Salbutamol.
Loftan® 4 mg und Loftan® 8 mg Retadkapseln von der Fa. GlaxoSmithKline enthalten Salbutamol.
Ferner werden weitere salbutamolhaltige systemisch anwendbare Arzneimittel von den folgenden pharmazeutischen Firmen angeboten:
Hexal, Dermapharm, 3M Medica, Atid Pharma, Mundipharm und andere.
Rechtliches
Salbutamol ist verschreibungspflichtig und damit auch apothekenpflichtig.
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