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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bericht über Jane Fonda (Mutter des Aerobics ?)



muskelbody
21.12.2002, 14:24
"Barbarella" im Kampf für Fitness und Gerechtigkeit Gute Gene: Jane Fonda

Egal ob als Science-Fiction-Star oder als Aerobic-Vorturnerin: Jane Fonda füllt starke Frauenrollen aus

Jane Fondas Lebenslauf liest sich wie ein spannendes Drehbuch: Vom Sexstar in dem Science-Fiction-Streifen "Barbarella"in den 60ern wandelte sich die Schauspielerin in die kämpferische Kriegsgegnerin und Vietnamaktivistin "Hanoi Jane". Aus der Fitnessqueen und Aerobic-Millionärin der 80er Jahre wurde nach ihrer dritten Heirat Frau Turner, Gattin des Medienmoguls Ted Turner. Inzwischen ist die zweifache Oscargewinnerin, die an diesem Samstag ihren 65. Geburtstag feiert, wieder allein, sozial engagiert und Großmutter, der man aber das Alter nicht ansieht. Sogar ihr Ex-Gatte Ted schwärmt: "Jane sieht großartig aus."

Die Schauspielerei liegt ihr eigentlich im Blut, als Tochter des Bühnen- und Filmstars Henry Fonda und Schwester von Schauspieler Peter Fonda. Doch zunächst flüchtete Jane aus dem Höhere-Töchter-College Vassar nach Paris, studierte dort Malerei und Klavier und versuchte sich als Journalistin. Ende der 50er Jahre traf sie dann auf Lee Strasberg, den Gründer der berühmten New Yorker Schauspielschule Actors Studio, an der sie ihr Handwerk lernte und schnell Erfolg hatte.

1960 wurde Jane Fonda von den New Yorker Theaterkritikern als "beste Nachwuchsschauspielerin" gefeiert und stand in "Je länger - Je lieber" zum ersten Mal vor der Filmkamera. Kurz darauf folgte sie dem französischen Regisseur Roger Vadim, der zuvor Brigitte Bardot entdeckt hatte, nach Paris. Er machte sie durch den erotischen Science-Fiction-Streifen "Barbarella" weltberühmt - und außerdem zu seiner Ehefrau.

Zurück in Hollywood holte sich Fonda als Marathontänzerin in dem Drama "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss" ihre erste Oscarnominierung. Den begehrten Preis gewann sie zweimal: 1971 als Hure in dem Film "Klute" und 1978 in "Coming Home", einem Film, der sich bitter mit den Folgen des Vietnamkrieges auseinander setzt.

Doch engagierte Filmrollen und der Status Hollywoodstar reichen Fonda nicht; für ihre politischen Überzeugungen setzt sie sich immer kompromisslos ein. Mit Co-Star Donald Sutherland tourte sie gegen den erbitterten Widerstand des Verteidigungsministeriums mit Antikriegsparolen durch Vietnam. An der Seite ihres zweiten Ehemannes, des liberalen Politikers Tom Hayden, setzte sich die Schauspielerin lautstark für Frauen- und Bürgerrechte ein. Daneben immer wieder Starrollen und kommerziell erfolgreiche Filme wie "Das China Syndrom" und das Familiendrama "Am Goldenen See" (1981) - der erste und einzige Film, in dem Fonda an der Seite ihres damals bereits todkranken Vaters auftritt.

Im hautengen Outfit löste der Hollywoodstar 1982 eine bis dahin nie dagewesene Fitnesswelle aus. Mit Aerobic-Videos, später auch Stretch und Yoga, schuf Fonda ein Fitness-Imperium, dessen Wert auf über 600 Millionen Dollar geschätzt wurde. Im vergangenen Jahr bekannte sich die schlank und fit aussehende Schauspielerin dazu, dass sie wohl "gute Gene" habe, aber keinen Sport mehr treibe. Vor der Kamera wolle sie auch nicht mehr stehen, versicherte Fonda. Sohn Troy Garity ("Banditen!") setzt inzwischen die Familientradition fort, während die Mutter ihre Memoiren schreibt. An spannendem Stoff dürfte es Jane Fonda nicht fehlen. Barbara Munker

Quelle: Stuttgarter Nachrichten