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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Myostatin (Zukunft im BB?)



botox
08.12.2005, 14:47
Muskelaufbau der Zukunft

1997 wurde erstmals der Wachstums- und Entwicklungsfaktor „Myostatin“ von Wissenschaftlern der Johns Hopkins Universität beschrieben. Gezielte Mutationen (Genveränderungen) bei Mäusen, im Sinne eines Ausschaltens dieses Gens, führte zu einem massiven Anstieg der Muskelmasse der Tiere. Weitere Forschungen ergaben kurze Zeit später, dass eine Störung dieses Gens für die extrem muskulöse Erscheinung zweier Rinderrassen (z.B. Belgian Blue Cattle) verantwortlich ist.
http://fig.cox.miami.edu/~cmallery/150/neuro/belgian.blue.jpg
Neu ist der Nachweis eines Gendefektes im Myostatin Gen bei einem jetzt 4 1/2 jährigen Jungen aus Berlin. Bei diesem Kind konnte durch die Kooperation von Wissenschaftlern aus Berlin, Baltimore, Cambridge und Halle eine Mutation im Myostatin-Gen gefunden werden. Bei diesem Kind wurde auf beiden Genorten (als mütterlicherseits und väterlicherseits) ein Genveränderung gefunden. Das bewirkt, dass kein Myostatin gebildet wird und die Muskulatur sich besonders stark entwickelt. Das Kind fiel von Geburt an durch eine extreme Ausbildung der Muskulatur auf und ist weitaus kräftiger als alle seine Altersgenossen. Ansonsten zeigt das Kind keine Auffälligkeiten und ist gesund. Unklar ist bis jetzt ob sich das Muskelwachstum auch beim Herzmuskel bemerkbar macht oder andere nachteilige Effekte eintreten.
http://daddytypes.com/archive/myostatin_superbaby.jpg
Aus den bisher gewonnenen Erkenntnissen ergeben sich neben der möglichen Vorhersagbarkeit von Kraftentwicklung unter leistungssportlichen Training sowie der möglichen Beeinflussung der Kraftentwicklung im Sinne von Doping insbesondere mögliche Ansatzpunkte für die Nutzung zur Behandlung von Muskelerkrankungen. Man könnte durch Hemmstoffe oder Antikörper versuchen die Bildung von Myostatin oder auch die Rezeptoranbindung zu verringern. Natürlich ist auch der direkte genetische Eingriff in das Gen vorstellbar, doch scheint dies beim derzeitigen Stand der Wissenschaft noch weit entfernt von einer klinischen Einsetzbarkeit. Die schon angesprochenen Möglichkeiten z.B. der Blockierung von Rezeptoren durch Antikörper sind aber bei anderen Erkrankungen schon umgesetzt (Herceptin zur Blockierung von HER II Rezeptoren bei Brustkrebs). Erste Versuche bei gesunden Probanden werden derzeit auch schon vorgenommen.


Interview aus einer Ärztezeitung

Ärzte Zeitung: Mit welchen Wachstumsfaktoren oder anderen Zytokinen werden Sportler in Zukunft dopen?

Michna: Erfahrungsgemäß greifen Athleten immer zu Substanzen, die in der Schweinemast erfolgreich sind und noch nicht auf der Dopingliste stehen oder noch nicht nachgewiesen werden können. Für die Zukunft kommen weitere Stoffe in Frage, die in die Kaskade derjenigen Faktoren eingreifen, die das Wachstum der Skelettmuskulatur beeinflussen. Dazu zählen zum Beispiel Insuline-like-growth-factor-Proteine.

Ärzte Zeitung: Lassen sich solche Substanzen dann noch nachweisen?

Michna: Das ist das nächste Problem. Da müssen die weltbesten Laboratorien ran. Gottlob sind viele dieser Substanzen noch nicht für den Leistungssport entdeckt, wenngleich über Laborbedarf zugänglich.

Ärzte Zeitung: Man könnte auch Gene in Muskelgewebe einschleusen, die die Muskeln stärker wachsen lassen oder ihre Leistung erhöhen.

Michna: Das ist sicher das Dopingproblem der Zukunft. Doch derzeit gibt es noch nicht einmal eine erfolgreiche Gentherapie für Krebskranke. Aber in dem Moment, in dem es ein gentherapeutisches Verfahren gibt, um zum Beispiel Skelettmuskeln bei Duchenn'scher Muskelatrophie gezielt wachsen zu lassen, dann, so lehrt uns die Erfahrung, wird das auch im Leistungssport mißbraucht.

Ärzte Zeitung: Falls es eines Tages solche gentherapeutischen Verfahren gibt oder Gene zur Leistungssteigerung gar verändert werden, bekommen wir dann Olympische Spiele für nicht-manipulierte Sportler und solche für Mutanten?

Michna: Die Mutanten spielen jetzt schon bei Olympiaden mit. Es gibt einen erfolgreichen finnischen Skilangläufer, Eero Mäntyranta, der hat mehrere Goldmedaillen gewonnen. Er hat eine Punktmutation im Gen für den Erythropoetin-Rezeptor. Dadurch bildet er vermehrt rote Blutkörperchen und ist leistungsfähiger als ohne diese Mutation.

Ärzte Zeitung: Mit Gen-Tests kann man heute bereits nach Menschen suchen, die Olympia-taugliche Erbanlagen haben. Werden bald Headhunter im Sportunterricht auftauchen?

Michna: Sobald einige Gen-Varianten bekannt sind, die für besondere Ausdauerleistungen oder Kraftsportarten prädestinieren, dann werden Staaten systematisch in ihrer Bevölkerung danach suchen, wenn sie ein großes Interesse an internationalen Erfolgen haben. Positiv wäre, wenn man durch einen Gen-Test jemandem sagen könnte, ob er das Zeug zu einen erfolgreich Athleten mitbringt.

Muskelaufbau in der Zukunft

Produkte von Muskelaufbau- und Wachstumskontroll-Genen sind vielleicht die Dopingmittel der Zukunft. Athleten könnten sie mit gentherapeutischen Verfahren gezielt beeinflussen.

:arrow: Menschliches Wachstumshormon (human growth hormon, HGH, Somatropin) stimuliert die Proteinsynthese und die Lipolyse, es fördert Knochen- und Muskelzellwachstum. Seine Wirkung wird hauptsächlich über IGF-Proteine vermittelt.
:arrow: Insulin-ähnliche Wachstumsfaktoren (IGF, insulin-like growth factor) kontrollieren das Wachstum von Knochen und Muskeln. Sie hemmen auch den Proteinabbau.
:arrow: Angiotensin umwandelndes Enzym (angiotensin converting enzyme, ACE) kann die aerobe Ausdauerleistung fördern.
:arrow: Myostatin hemmt das Muskelwachstum. Rinder, bei denen das Myostatin-Gen blokkiert ist, entwickeln soviel Muskelmasse, daß sie kaum noch stehen können. Sportler könnten eines Tages Myostatin gentherapeutisch inaktivieren.

Fazit: Es gibt mittlerweile etliche Leute, die wirklich absichten haben, dies ins BB-Geschäft zu übertragen :!:
Wo soll dies noch hinführen............ ;)

°HC°
08.12.2005, 14:49
der bericht ist ur allllllllllllllllllllllt! :mrgreen:

botox
08.12.2005, 14:51
in der theorie ja, aber in der praxis, tut sich einiges............ ;)

°HC°
08.12.2005, 14:53
ja gen doping wird es wohl schon geben! schau dir rc an! :mrgreen:

botox
08.12.2005, 14:55
:mrgreen: oder m..... :diablo:

Ronny Kohlmann
08.12.2005, 14:56
was ist aus dem Muskeljungen geworden? weiss man da was?

botox
08.12.2005, 15:09
Das X-Men-Kind aus Deutschland

Die Mutter des Jungen war professionelle Sprinterin und hat auch das mutierte Gen in sich. Der Unterschied: Ihr Kind, der kleine Muskelprotz, hat zwei Kopien des veränderten Gens und die lassen seine Muckis wachsen. "Auf der Straße fällt er nicht weiter auf", so Markus Schülke, Neurologe an der Charité Berlin zu SPIEGEL ONLINE. Das Kind sehe nur muskulöser aus als andere.

Quelle:jiggle.de

Heute ist der Superjunge knapp 5 Jahre alt, bislang kerngesund und kann mit ausgestreckten Ärmchen zwei Drei-Kilo-Hanteln halten.

Feierleiche
08.12.2005, 22:19
Niedliches kleines Sche*ßerle :mrgreen: