Das Konzept von Bodybuilding ist nicht sonderlich kompliziert und lässt sich ja ziemlich grob mit den Begriffen: Ernährung – Training – Regeneration beschreiben, aber umso schwerer ist es dauerhaft umzusetzen. Dabei nimmt der größte Teil der benötigten Disziplin zweifellos die Ernährung ein.
Ohne eine richtige Ernährung ist das beste Training leider nicht viel Wert und somit ist sie nicht nur der schwerste Baustain sondern auch einer der wichtigsten. Es gibt unzählige Faktoren die einen aus dem Konzept der gesunden Ernährung rausschmeißen können. Einige möchte ich kurz anschneiden:
Wohnen bei den Eltern:
Ich denke einige der User hier kennen das Problem, der Tägliche Speiseplan wird vorgegeben und man selbst hat da nicht viel Mitspracherecht. Getrost dem Motto es wird gegessen was auf den Tisch kommt hat es schon seit Jahren funktioniert ohne Anlass zur Beschwerde. Wäre da nicht irgendwann das Bodybuilding aufgetaucht und hätte mir mein ganzes Essen schlecht geredet ( was es ja leider zudem auch noch meist ist ). Oft wird dieses Problem mit dem Satz " Koch dir was selbst " beantwortet. Allerings mag es auch viele Haushalte geben wo das nicht so gern gesehen ist wenn man mal eben selbst anfängt zu kochen wenn eigentlich schon das Essen gemacht ist. Zudem bleibt hier ein anderes Problem: Nämlich die Zutaten. Denn ohne die, gibt es eben nichts. Man kann aber nicht erwarten das die Eltern beim ständigen Einkauf die sondereigenen Wünsche respektieren, darum bleibt einem wohl nur die Möglichkeit selbst einzukaufen. Auch hier wieder bedeutende Probleme: Kein Führerschein –> Kein Supermarkt in der Stadt, Zeit und nicht zuletzt auch das Geld. Obwohl das Problem meiner Meinung nach schon bei Punkt 1 nämlich der Erlaubniss oft scheitert.
Weggehen mit Freunden:
Es ist Wochenende, der Abend mit den Kolegen ist schon lange geplant und man freut sich schon lange darauf. Man geht zusammen weg, feiert, isst unterwegs was , geht was trinken und unterhält sich nett. Klingt nach einem typischen Wochenende von vielen. Für einen Bodybuilder klingt das wohl eher nach schlechten KH und nicht genug Regeneration. Ich denke jeder ist schonmal damit konfrontiert gewesen und jeder weiß welche Reaktionen man zu spüren bekommt wenn man eben nicht mittrinkt oder eben nichts bestellt, oder diesmal eben wieder nur ein Wasser bestellt. Das dies auf Dauer nicht wirklich gut geht ist nicht weg zu reden.
Keine Zeit:
Es ist 17 Uhr endlich der lang ersehnte Feierabend rückt in greifbare Nähe, man freut sich bereits aufs Kino wo man mit Freunden um kurz vor Acht verabredet ist. Doch schnell wird aus so einem Feierabend ganz unverhofft ein rießiger Haufen Überstunden wenn eben kurz vor Schluss der Zufall es so will. Was sein muss, muss sein. Also schnell die Extra-Arbeit hinter sich gebracht und um halb 8 aus dem Geschäft. Langsam meldet sich das Hungergefühl und die Zeit zwischen Kino und Geschäft in der man ursprünglich zu Hause seine Pute kochen wollte scheint dahin zu schwinden. Es bleibt keine Zeit mehr zurück zu fahren also schnell an der Ecke was gekauft und ab ins Kino.
Viele sagen hier: " Ich nehm mir dann immer ne kalte Pute ins Geschäft mit ". Darauf kann ich nur sagen: Woher soll ich wissen das ich gerade an diesem Tag nicht mehr zum kochen komm ? Eigentlich hätte alles geklappt, das kann ich am abend vorher nicht wissen das es so kommt und jeden Tag eine kalte Pute mit zu nehmen für den Eventuallfall halte ich für unangemessen.
Ich will es mal bei diesen 3 Beispielen belassen obwohl ungleich mir dutzend andere noch einfallen. Der Altag ist nunmal gespickt mit lauter solcher Situationen in dennen die bedarfsgerechte Sporternährung in Gefahr steht. Also bleibt nur die Möglichkeit alle diese Situationen so gut wie möglich zu meistern und das Beste draus zu machen. Dies erfordert allerdings viel Willenskraft.
Woher also nun diese Kraft nehmen ?
Ich denke hierfür gibt es keine allgemein gültige Antwort da jeder individuell das für sich entscheidet. Allerdings gibt es meiner Meinung einen sehr wesentlichen Grund der in vielen Fällen zutrifft: Man ist äußerst unzufrieden mit seinem Körper.
Dieses Modell kann ich auf den stark übergewichtigen Projezieren der sich jedes mal beim Jeans kaufen über seine überschüssigen Pfunde ärgert. Oder über den untergewichtigen der in jedem S-Hemd baden kann.
Aus diesen Umständen bildet sicht oft über mehre Jahre ein sehr Starker Wille aus dem man sehr lange Kraft schöpfen kann. Doch was ist wenn eben erst gar nicht dahin kommt und man nicht wirklich unzufrieden mit sich ist ? Man findet sich selbst nicht wirklich attraktiv aber man weiß seiner Qualitäten und es entsteht so eine Art Schwebezustand in der man eigentlich nach Veränderung strebt aber nicht den nötigen Grund sieht der einen täglich daran erinnert.
Bodybuilding ist nunmal ein sehr Zeitintensiver Sport. Damit meine ich nicht nur jene Zeit welche im Altag aufgebracht werden muss, sondern auch die Zeit welche verstreicht ehe man die Früchte seine Arbeit sieht. Es ist nunmal so das man nicht über nacht vom "normalo" zum Schrank wird. Es ist ein schleichender Prozess der sich über viele Jahre hinstreckt und von dem Man selbst eigentlich am wenigstens mitkriegt, weil er zu langsam geht. Wenn ich mich im Training wirklich an meine Grenzen gebracht habe und es auch geschaft habe die ganze Woche mich einigermaßen gesund zu ernähren fühle ich mich toll und gut weil ich weiß mein Körper baut jetzt Muskeln auf, doch der Blick in den Spiegel holt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Würde man hier deutlicher seine Erfolge sehen denke ich, könnte man die Frage nach disziplin sehr schnell unter den Teppich kehren. Denn angesichts der Tatsache das es eben nicht so ist, gibt es auf alle bisher gestellten Fragen nur eine Antwort: Diszplin Unter diesem Begriff fasse ich nicht zuletzt auch das Durchhaltevermögen. Obwohl ich denke man muss oft ganz genau hinschauen ob aus der Disziplin nicht längst schon Gewohnheit geworden ist. Nach mehren Jahren Training erscheint der abendliche Gang zum Studio am Wochenende nichtmehr als "lästig" oder "streß". Es ist vielmehr eine Art Termin zu dem man geht, ob nun gerne oder auch nicht. Wenn mich jemand fragt habe ich Samstags Abends automatisch keine Zeit es ist für mich "normal" das ich Training habe. Neulinge in diesem Sport haben hier oft ein anderes Denkmodell im Kopf und haben diese Werte noch nicht soweit verinnerlicht, deshalb fällt es ihnen auch deutlich schwerer sich daran zu halten.
Autor: no_body