Raucher gehören immer seltener zum Gesellschaftsbild und erst zuletzt hat eine Umfrage ergeben, dass das Rauchen gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Beliebtheit verliert. Auf der anderen Seite gilt, dass Raucher ihrem Laster gerne viele Jahre lang frönen und es so schnell nicht aufgeben. Das trifft natürlich auch auf diejenigen zu, die eine zweite Liebe hegen: Kraftsport. Natürlich könnte jetzt gesagt werden, dass Kraftsport – Sport allgemein – nicht mit dem Rauchen zusammenpasst, doch sieht die Realität anders aus. Und wer sich nach dem Training eine Zigarette gönnt, wird sich sicher schon einmal überlegt haben, ob für ihn als Sportler andere Regeln gelten. Muss eventuell etwas beachtet werden? Dieser Artikel klärt auf.
Abbildung 1: Es gibt auch heute viele Freizeitsportler, die rauchen – doch welche besonderen Herausforderungen sind damit verbunden?
Welche potenziellen Probleme bringt das Rauchen beim Kraftsport mit sich?
Rauchen ist ungesund. An dieser Stelle ließen sich jetzt all die Gefahren aufzählen, die jeder Raucher kennt und er, sollte er sie vergessen haben, mühelos von der nächsten Zigarettenschachtel ablesen kann. Notfalls sogar ohne Worte, immerhin gibt es Bilder. Für Sportler und Kraftsportler birgt das Rauchen aber noch ganz andere Risiken:
- Nährstoffe – nicht nur neigen viele Raucher dazu, bei Hunger gerne mal eine mehr zu rauchen, das Zusammenspiel zwischen dem Konsum und den Inhaltsstoffen im Rauch führt oft zu Mangelerscheinungen. Häufig fehlen Vitamine und Nährstoffe, die bei einer gesteigerten Belastung durch den Sport durchaus zu Problemen führen können.
- Ernährung – auch hier steht der schnelle Griff zur Zigarette oftmals der ausgewogenen Ernährung im Wege. Gerade Sportler, die den Kraftsport für sich zur Gewichtsreduzierung entdecken und ohnehin schon eine Diät halten, ersetzen Mahlzeiten durch eine Zigarette oder töten den Hunger zwischendurch durchs Rauchen ab. Doch gerade für den gesunden Muskelaufbau ist eine ausgewogene Ernährung wichtig.
- Kondition – sicher, ein Kraftsportler braucht nicht das Lungenvolumen eines Marathonläufers, doch sollte er nach zehn Wiederholungen auf der Hantelbank nicht unbedingt aus dem sprichwörtlich letzten Loch pfeifen. An dieser Stelle geht es auch um die Gefahrenabwendung. Wer eine schlechte Kondition hat, verliert wesentlich rascher an Kraft – und je nach Übung kann dies zu Sportunfällen führen, wenn die Hantelstange nicht mehr gestemmt werden kann.
- Mangelnde Durchblutung – durch die Inhaltsstoffe des Zigarettenrauchs setzen sich die Blutgefäße mit der Zeit zu, wodurch die Durchblutung geschwächt wird. Nikotin zieht die Adern noch zusätzlich zusammen. Eine gute Durchblutung ist beim Sport aber wichtig, damit alle Muskeln, Sehnen und Bänder mit Sauerstoff versorgt werden.
- Mangelnder Sauerstofftransport – das ist die Folge der mangelnden Durchblutung. Die verengten Blutgefäße transportieren den Sauerstoff nur noch langsamer in die entsprechenden Regionen, sodass gerade Muskeln nicht ausreichend versorgt werden und somit schneller ermüden.
Für Kraftsportler gibt es keine eigenen Gefahren, die vom Rauchen ausgehen. Doch treffen sie die allgemeinen Einschränkungen und Probleme, die jeder Raucher mit der Zeit erfährt.
Worauf ist zu achten?
Etlichen Problemen, die durch das Rauchen entstehen, können Kraftsportler in gewisser Weise vorbeugen. Die mangelnde Kondition kann mit Konditionstraining verbessert werden – eine Lösung, die ohnehin immer sinnvoll ist. Selbst wer den Kraftsport zum reinen Muskelaufbau betreibt, sollte regelmäßig an einer besseren Kondition arbeiten und zumindest zwischendurch aufs Fahrrad oder Laufen umsteigen. Gleichfalls helfen folgende Tipps:
- Ernährung – zum Muskelaufbau ist eine sehr eiweißhaltige Ernährung notwendig. Da Raucher aber bereits oft Mangelerscheinungen haben, sollte die Ernährung auch auf diese hin angepasst werden. Es empfiehlt sich, zwischendurch ein Blutbild erstellen zu lassen, um etwaige Mängel ausfindig zu machen. Eine gesunde, ausgewogene und auf die Bedürfnisse des Körpers und Kraftsports ausgelegte Ernährung hilft am Ende nicht nur dem sportlichen Ehrgeiz weiter.
- Nahrungsergänzung – je nach Blutbild und körperlicher Verfassung kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln angezeigt sein. Gerade Proteinshakes und Vitaminpräparate unterstützen Sportler, ihre Leistung zu verbessern und Erfolge auf einem gesunden Wege zu erzielen.
- Abwechslungsreiches Training – um die Folgen des Rauchens nicht ganz so deutlich zu spüren, sollte das Training möglichst abwechslungsreich gestaltet werden. Ohnehin ist es nicht sinnvoll, täglich Kraftsport zu betreiben – Ruhetage lassen sich daher wunderbar mit Konditions- und Ausdauertraining aufpeppen.
Die simpelste Lösung wäre natürlich, völlig mit dem Rauchen aufzuhören. Wem dies gelingt, der kann, je nach gesundheitlicher Verfassung und Länge des Raucherdaseins, einige Jahre später nahezu fit sein. Nur ist eine simple Lösung nicht immer einfach.
Ist der Umstieg auf die E-Zigarette hilfreich?
Das Rauchen komplett sein zu lassen, ist alles, nur nicht einfach. Nicht allein die Nikotinsucht ist das Problem, auch die Macht der Gewohnheit. Wer den Umstieg auf die E-Zigarette in Betracht zieht, kann sich aber zumindest von einigen Lasten des Rauchens befreien, ohne tatsächlich mit dem Rauchen aufzuhören:
- Weniger Schadstoffe – die E-Zigarette ist nicht gesund, aber bis zu 95% weniger schädlich. Anstatt von tausenden Schadstoffen nehmen Dampfer nur noch Nikotin – wenn überhaupt – und einige wenige Inhaltsstoffe im Dampf zu sich, deren Gefährlichkeit noch nicht völlig geklärt ist.
- Erleichterung – die E-Zigarette ist nicht dazu gedacht, zur Rauchentwöhnung zu dienen. Dennoch schaffen es viele ehemalige Raucher, über die E-Zigarette nach und nach mit dem Rauchen aufzuhören oder zumindest nikotinfrei zu leben.
- Weniger Auswirkungen – viele ehemalige Raucher sagen nach dem Umstieg, dass sie rasch einen Effekt spürten. Sie konnten trotz des Dampfens besser atmen, fühlten sich agiler und waren leistungsbereiter.
Der Umstieg auf die E-Zigarette ist also durchaus eine gute Option für Kraftsportler, wenn natürlich der vollständige Verzicht auf Nikotin und Dampfen die optimalste Lösung wäre. Nur – manchmal darf es auch ein Trick sein, nicht wahr?
Abbildung 2: Rauchen kann mitunter die sportliche Leistungsfähigkeit einschränken.
Fazit – Muskeln trotz rauchen
Rauchen ist ungesund, es harmoniert nicht wirklich mit Sport und trotzdem sieht die Realität anders aus. Viele Kraftsportler sind Raucher – oder aber Dampfer. Wer allgemein auf eine gute Ernährung und seine Gesundheit achtet, ausgewogenen trainiert und vielleicht auf die E-Zigarette umsteigt, kann trotzdem Erfolge beim Muskelaufbau verzeichnen und im Kraftsport eine neue Leidenschaft finden. Und, wer weiß? Vielleicht ist die Liebe zum Sport so groß, dass die Zigarette ganz aus dem Leben verschwindet?
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